Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1880

189, 16. August. Nichtamtlicher Theil. 3S93 Hr. R. bereits begonnen hat seine Idee zu verwirklichen? Meint er dadurch Hrn. R. zur Abrüstung zu bewegen, so kommt er zu spät; will er aber an dem Unternehmen Kritik üben, so kommt er zu früh: seine Ausführungen sind also zum Mindesten unzeitgemäß. Da gegen könnte der Artikel zur Folge haben, daß manche der noch rückständigen Verleger ihren Beitritt überhaupt unterlassen, und daß damit die erreichbare Vollständigkeit des Katologs — eine absolute Vollständigkeit ist bei derartigen Unternehmungen be kanntlich undenkbar — gefährdet wird, und dies kann doch Wohl nicht der beabsichtigte Zweck des Einsenders sein. Die Unterzeichnete Firma hat, als Hr. R. mit seiner Idee hcr- vortrat, zum Th eil ähnliche Bedenken wie Hr. s. gehabt, die auch jetzt noch nicht beseitigt sind; nach dem Beitritte der großen Mehr zahl der deutschen Verleger aber hat sie geglaubt, ihre abweichenden Ansichten zurücktrcten lassen zu müssen in: Interesse des von Hrn. R. angestrebten Endzieles und so das ihrige zum Gelingen des Werkes beizutragcn. Sicher ist es übertrieben, Hrn. R's Idee, wie es seitens mehrerer Enthusiasten geschehen ist, eine „wahrhaft ge niale" zu nennen, da sie im Grunde nur eine, allerdings verbesserte, Nachbildung des engl. Rokoronoo Ontalogno ist; aber in hohem Grade muß die Rührigkeit, Energie und Ausdauer anerkannt werden, mit welcher Hr. R. sein Ziel zu erreichen bemüht ist, und deshalb sollte ihm eine allseitige und kräftige Unterstützung zu Theil werden. Vor allem aber sollten alle vorzeitigen Nörgeleien und Bemängelungen verstummen, bis das Werk vorliegt, und dies zur Beherzigung zu empfehlen, ist der Zweck dieser Zeilen. Dresden, 12. August 1880. G. Schönfeld's Verlagshandlung. Für Rufscll's Gcsammt-Katalog möchte ich mir im Gegensätze zu dem a-Correspondenten in Nr. 185 doch einige Bemerkungen erlauben! Abgesehen von mancherlei schiefen Auffassungen bez. Her stellung des Kataloges und der damit verbundenen Schwierigkeiten, deren Berücksichtigung Hrn. Russell überlassen bleiben möge, heißt es doch jedenfalls viel zu weit gehen, wenn man kurzerhand be hauptet, die Idee des Gcsammt-Kataloges sei unausführbar. Un ausführbar wird sie jedenfalls nur dann, wenn jene verhältnißmäßig geringe Anzahl von Verlagsfirmcn, welche bislang die Betheiligung ablehnten resp. ihre Theilnahme noch nicht erklärten, hartnäckig bleibt, und Hr. Russell seinerseits ebenfalls hartnäckig daraus be stehen wollte, das etwa schließlich Fehlende nicht ans seine Kosten zu geben. Der bei weitem größte Theil des Buchhandels würde das lebhaft bedauern! Die praktische Seite des Unternehmens möge hier ganz un- erörtert bleiben; man kann darüber verschiedener Ansicht sein: Niemand dagegen wird bestreiten, daß das beabsichtigte Werk, wenn es vollständig wird, für die Geschichte des deutschen Buchhandels bedeutend und für viele Arbeiten ein nicht zu unterschätzendes Quellenwerk sein wird. — Daß außerdem die große Ueberzahl der Sortimenter sich Nutzen davon verspricht, beweisen die zahlreichen Bestellungen, welche thatsächlich schon vorliegen. Mögen diejenigen Berlagsfirmen, welche seither ihrenBeitritt noch nicht erklärt haben, dem Beispiele jener großen Firmen folgen, welche das Unternehmen unterstützt haben, obwohl sie ja überzeugt sein müssen, daß sie auch nach Erscheinen des Gesammt- Kataloges ihren Verlags-Katalog nicht entbehren können, während andererseits die meisten Sortimenter denselben auch dann ungern entbehren würden! Zum Schluffe kann dem Versasser des Artikels in Nr. 185 die Bemerkung nicht erspart werden, daß er, wenn er ein so entschiedener Gegner des Projekts ist, besser gethan hätte, seine Bemerkungen früher zu machen als jetzt, wo Herr Ruffel offenbar bereits eine Menge von Geld und namentlich Arbeit für das Unternehmen eingesetzt hat. Gewiß haben auch die Gegner desselben ein Recht, gehört zu werden, aber — Jedes zu seiner Zeit! Jetzt, nachdem der Katalog nahezu ge sichert, sollte man im Interesse des Ganzen aus eine Sonderansicht verzichten und Herrn Russel's Unternehmen in letzter Stunde wenigstens nicht grundsätzlich bekämpfen! Lieber sollte Jeder nach Kräften dazu beitragen, daß der Katalog in möglichster Voll kommenheit und Vollständigkeit erscheine. Von diesem Gesichtspunkte nun kann man die Intentionen des Artikels in Nr. 177 nur anerkennen; — zu untersuchen, wie weit die dort gemachten Vorschläge zweckmäßig, würde hier zu weit führen. —b. Anzeigeblatt. Statt Circular! ^36395.^ Im Einverständniß mit den Herren Stobbe L Schmidt in Berlin habe ich für die unter deren Firma bis 11. März a. e. hier bestandene Filiale eine Colportage - Buchhandlnng unter meiner eigenen Firma: C. R. Lang gegründet, und ersuche ich die Herren Verleger höflichst um Einsendung von Probeheften, Cir cularen rc. Meine Commissionen besorgt Herr Bruno Radelli in Leipzig, und wird derselbe stets mit hinreichender Cassa versehen sein, um fest, resp. baar Verlangtes einzulösen. Mit Hochachtung Plauen i/B., Forststraße 38. 0., 12. Aug. 1880. C. R. Lang. ^36396.^ Hierdurch erlaube ich mir ergebenst anzuzeigen, daß ich mit dem heutigen Tage die Hierselbst unter der Firma Jos. Kurscheydt bestehende Buchhandlung mit Activen und Passiven käuflich übernommen habe. Der buchhändlerischc Bedarf wurde bis jetzt meist gegen baar bezogen, und werde ich die wenigen in O.-M. 1881 fälligen Saldi z. Z. prompt reguliren. Meine Commissionen für Leipzig hat Herr E. F. Steinacker gefälligst übernommen und wird derselbe stets in der Lage sein, meine Be stellungen gegen baar einlösen zu können. Ich bitte um schleunige Zusendung aller Prospecte rc. und zeichne Hochachtungsvoll Düsseldorf, Königstraße 14, August 1880. Franz Lafaire. Vcrkaufsantriige. f36397^ Ein Verlag von angesehenen Autoren, deren Werke mehrfache Auflagen haben und die besonders wegen der Illustrationen von Lndw. Richter u. A. gern gekauft werden, ist zu be sonders günstigen Bedingungen zu verkaufen. Reelle Anfragen unter '1'. 2. befördert die Exped. d. Bl.