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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.08.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-08-30
- Erscheinungsdatum
- 30.08.1880
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Nichtamtlicher Theil. Noch einmal Russcll's Gcsammtkatalog. Die in Nr, 191 d. Bl, enthaltene kurze Entgegnung des Hrn, Russell aus meine, wie ich glaube, genügend motivirten Bedenken gegen sein Unternehmen (s, Nr, 189 d. Bl,) fordert zu einigen Gegenbemerkungen heraus, 1) Wenn Hr, Russell behauptet, mein Artikel beschäftige sich mit einem vor einem halben Jahre veröffentlichten Circular, so geschieht dies Wohl nur deshalb, um meine Bedenken als ver altet erscheinen zu lassen. Diese Behauptung ist indessen falsch. Nachdem ich die früheren Bemühungen des Hrn, Ruffel um die Zustimmung einiger größerer Verleger kurz erwähnt habe, berücksichtigt mein Aussatz ausschließlich das in Nr, 122 des Börsenblattes vom 29, Mai abgedruckte Russell'sche Circular, 2) In diesem Circular steht nichts davon, daß Hr, Russell Autoren- und Materien-Register auf seine Kosten drucken lassen will. Es ist dies aber auch sehr irrelevant, denn wenn die Verleger die Fachkataloge bezahlen, so können sie auch noch die Kosten der Registerbände tragen. Es wird dies verhältniß- mäßig wirklich nur ein „Geringes" sein, um mich eines Russell'schcn Ausdruckes zu bedienen. Daß aber Hr. Russell diesen nebensächlichen Punkt herausgreist und damit den ganzen Inhalt meines Artikels zu entkräften vermeint, ist doch allzu naiv, als daß darüber noch weitere Worte nöthig wären. Niemand wird sich dadurch täuschen lassen, 3) Die Ausstellung eines Calcüls wird sich Hr, Rüssel ersparen können, denn die Verleger können selbst rechnen. Die beson deren Kosten, welche die Fachkataloge und der neben dem Ge- sammtkatalog fortzusührende Separatkatalog den einzelnen Verlegern verursachen werden, übergeht Hr, Russell fortwährend mit Stillschweigen, 4) Die Bestellungen der Sortimenter auf den Gcsammtkatalog beweisen für die Bedürfniß- und Nützlichkeitssrage nicht viel. Warum sollten sich die Sortimenter nicht gern den vielbändigen Gcsammtkatalog anschaffen, da sie nur „einige Mark" dasür zu bezahlen haben? Sic können ihn ja auch leicht wieder ver kaufen, da derselbe nach Hrn, Russel's Ansicht von „allen Bibliotheken (2736 an der Zahl), Anstalten, Instituten und vielen Privatpersonen" gelaust werden wird. Es ist nur zu verwundern, wie Hr, Russell mit einer Auflage von 5000 Exem plaren auskommen will. Das von einem für das Unternehmen in Nr, 195, d. Bl, plaidirenden Sortimenter ungezogene Bei spiel ist übel gewählt, denn die Separatkataloge von Weid mann, Teubner und manchem anderen Verleger muß jeder Sortimenter trotz des Gesammtkatalogs gerade so gut stets zur Hand haben, wie die Kataloge der Baar-Sortimenter, Auch wird der Sortimenter Separatkataloge, welche ost er neuert werden, lieber benutzen, als den Gcsammtkatalog, in welchem man nach 1—2 Jahren z, B, die neueste Auflage von Mommsen's römischer Geschichte vermuthlich nicht finden wird. Um in solchen Fragen ganz sicher zu gehen, muß der Sortimenter doch immer wieder zu den Hinrichs'schen Kata logen greisen! 5) Noch weniger beweisen die bis jetzt veröffentlichten Listen der zustimmenden Verleger, denn die Zustimmungen sind nur „conditionaliter" von Hrn, Russell verlangt und so gegeben worden. Die deshalb an die Verleger gerichtete Frage lautet wörtlich: „Würden Sie sich als Verleger in der vorge schlagenen Weise betheiligen, salls sich der übrige Gesamuit-Verlagsbuchhandelbetheiligt?"Hr,Russell würde daher Wohl gcthan haben, mit Einforderung der Manu- scripte zu warten, bis er die Zustimmung aller Verleger in Händen hatte. Will er Garantien bieten, so möge er diejenigen Verlagsfirmen jetzt schon veröffentlichen, welche ihm die Manuscripte ihrer Kataloge wirklich eingesandt haben, und dann nach und nach damit fortfahren. Was nun endlich 6) meinen Vorschlag in Betreff einer Unterstützung des Unter nehmens durch den Börsenverein betrifft, so hätte Hr, Russell wohl am wenigsten Ursache, sich darüber zu beklagen, denn es muß doch schmeichelhaft sür ihn sein, daß seine Idee der Be achtung des Börsenvereins für 'werth gehalten wird. Und warum sollte sich auch der Börsenverein eines Unternehmens nicht annehmen, das neben anderen „enormen Vortheilen" sür den ganzen Buchhandel „eine größere Kauslust für unsere Bücherei anregen" und ein „imPonirendes Culturbild deutscher Geistesthätigkeit, deutschen Schaffens" bieten wird? Doch Hr, Russell mag sich beruhigen. Ich glaube selbst nicht, daß der Börsenverein, der übrigens keine Obrigkeit ist, aus einen derartigen Antrag eingehen würde, — Schließlich noch ein paar Worte über den von einigen Seiten ausgesprochenen Tadel, daß Einwendungen gegen den Russell'sche» Plan erst jetzt erhoben werden. Ich halte diesen Tadel für nicht gerechtfertigt, Hr, Ruffel hat sein Circular erst am 29, Mai im Börsenblatt Nr, 122 veröffentlicht, und Niemand konnte erwarte», daß er schon so bald daraus die Manuscripte einfordern würde, bevor das Unternehmen durch bindende Zustimmungen aller Ver leger gesichert ist. Die allzu dringlichen Bekehrungsversuche des Hrn, Russell den widerstrebenden Verlegern gegenüber sind dann schließlich manchem derselben doch lästig geworden und haben jedenfalls Veranlassung gegeben, die obwaltenden Bedenken gegen das Unternehmen auch öffentlich auszusprechen. Man sollte doch keinen, wenn auch nur moralischen Zwang gegen einen Verleger ausüben wollen, der sein Geld — es handelt sich ja nicht bloß um einigeMark — sür ein Unternehmen nicht opfern will, von welchem er trotz aller Achtung vor gegentheiligen Ansichten sich gar keinen und der Allgemeinheit vielleicht nur geringen Nutzen versprechen kann. Wenn man diejenigen Verleger, welche sich vor dem angedrohten „Jsolirschemel" nicht fürchten, unbehelligt daraus sitzen läßt, so werden dieselben gewiß nicht das Geringste dagegen zu erinnern haben, daß Hr, Russell die Kataloge der Verleger, welche anderer Ansicht sind, in seinem Gesammtkatalog vereinigt, Hr, Russell hat sich nur unnöthigerweisc die Hände gebunden, in dem er eine absolute Vollständigkeit versprochen hat, die zu erreichen ihm schwerlich möglich sein wird, trotz des sein angelegten und gut durchgesührten Planes, einen College» bestimmend auf den anderen wirken zu lassen. kck , , , . II , , , , Der Wiirttcmbergischc Buchhändlrrvcrcin und die „Verleger- Erklärung". Nachdem das Börsenblatt, Nr, 198, S- 3454, diejenigen Firmen namhaft gemacht hat, welche auf die Intentionen des genannten Vereins eingegangen sind, ist es jetzt wohl an der Zeit, die gegen mich angestrengten Maßregeln mit unbefangenem Auge zu prüfen. Abgesehen von einer Anzahl Stuttgarter Verleger, von denen der eine oder andere vielleicht nur infolge einer gewissen Pression
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