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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1922
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- 1922-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1922
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>7: 145, 24, Juni 1922, Redaktioneller Teil, Ich stellte für das Jahr 1921 auch in dieser Hinsicht Be rechnungen auf und kam zu dem Ergebnis, daß von den ins gesamt erschienenen 2318 Werken bloß 118 weniger als 40 Seiten hatten, indes 2196 als Bücher in engerem Sinne bezeichnet wer den dürfen. Es ist das ein bemerkenswertes Ergebnis der unga- rischen Büchererzeugung, um so mehr, da England unter 11004 neuerschienenen Werken 1083 als Hefte bezeichnet — dort dem nach 10 v. H,, in Ungarn bloß 5 v, H, An letzter Stelle seien noch die Preisverschiebungen er wähnt, Nimmt man die Geldverschlechterung als gleichbedeutend mit der Teuerung an, so mutz allerdings zugegeben werden, daß auch die Preise der Bücher stark anslicgcn, doch keinesfalls in dem Maße wie sonstige Artikel des allgemeinen Bedarfes. Ins besondere gilt das für das Jahr 1921, Es lassen sich in dieser Beziehung nur ungefähre Durchschnitts-Berechnungen anstellen, indem festzustellen versucht wird, wie sich der Preis eines Buches von ungefähr 15 Druckbogen im Durchschnitte je nach den ein zelnen Stoffgebieten einerseits im Jahre 1913, andrerseits im Vorjahre gestaltete. Nach diesen Berechnungen war der Laden preis eines wissenschaftlichen Werkes von 15 Druckbogen im Jahre 1913 ungefähr 7—8 Kronen, im Vorjahre 120—140 Kr,; ein belletristisches Werk kostete damals 3.50 Kronen, im Vor jahre 70—100 Kronen; ein Lehrbuch für Mittelschulen kam da mals durchschnittlich auf 3 Kronen, im Vorjahre auf 60—80 Kr.; ein Lehrbuch für Volksschulen (mit einer durchschnittlichen Auf lagenzahl von 10 000) kostete im Jahre 1913 ungefähr eine Krone, im Vorjahre ungefähr 30 Kronen, Die Preiserhöhung be- schränkte sich demnach aus das 20—Mache des Friedenspreises, ein höchst bescheidenes Maß, insbesondere wenn berücksichtigt wird, daß die Papierpreise- im Vorjahre im Durchschnitt bereits das lOOfache der Friedenshöhe erreichten. Woraus gleichzeitig hervorgeht, daß das Verlagsgeschäft alles eher, denn ein glän zendes Geschäft ist und daß die berufliche Pflege der Buchkultur mit dem bescheidensten Nutzen vorlieb nehmen muß. Noch krasser erscheint der Gegensatz zwischen Friedens- und Gegenwartspreisen, wenn letztere aus die Goldparität umge rechnet und die Jnlandpreise mit den Bücherprciscn der Sieger staaten verglichen werden. Um bloß ein einziges Beispiel anzu führen: ein belletristisches Werk mit einem Ladenpreis im Frie den von 3,50 Kronen, kostete, wie erwähnt, im Vorjahre durch schnittlich 80 Kronen, später auch 120 Kronen; die Umrechnung ergibt weniger als «ine einzige Goldkrone, d, h. mit einem Schweizer Franken kann das Buch von 15 Druckbogen spielend bezahlt werden. Demgegenüber kostet ein französisches Buch ähnlichen Umfanges durchschnittlich 7 französische Francs, in ungarischem Geldwerte daher 560 Kronen, der Goldparität ent sprechend ungefähr 350 Kronen, Bei wissenschaftlichen Werken ist die Verschiebung noch größer; ihr Preis bleibt — bei englischen Werken ebenso wie bei französischen — keinesfalls hinter 10 si>,, bzw, 15 Fr, zurück, sie kosten demnach gegenüber einem Inland- Preis von 150—200 Kronen jedenfalls zumindest 1000 Kronen. Es geht hieraus unwiderleglich hervor, daß, legt man den realen, inneren Wert der ungarischen Bücher zugrunde, ihre Preise tief, nahezu um 200 v, H,, unter den Friedenspreisen stehen, jene der Siegerstaaten hingegen im Durchschnitt um 100 v, H, teurer sind, als im Frieden, II, Das Kontrollorgan der internationalen Büchererzcugung, das Bureau für Urheberrecht und Urheberschutz zu Bern, ver öffentlichte im Dezember des Vorjahres seinen amtlichen Bericht über die Bllchcrerzeugung der Welt im Jahre 1920'), Mit Benutzung der Ziffern dieses Berichtes will ich versuchen, die kulturelle Bedeutung des ungarischen Buches im Rahmen der internationalen Büchcrerzeugung zur Darstellung zu bringen. Der Vergleich hat allerdings den Mangel, daß die Berner Zif fern jene des Jahres 1920 sind, die ungarischen Angaben hin gegen sich auf das Jahr 1921 beziehen, es klafft dazwischen da her die Lücke eines Jahres, Es muß jedoch berücksichtigt wer den, daß die auf Ungarn bezüglichen Ziffern des Jahres 1921 *) »I>b Droit ck'Lutsur» Nr, 12 vom 18. Dezember 1821, Börsen blatt 1822, Nr, 78, 78, 78, 78, 81, 88, 88, sich von jenen des Jahres 1920 nicht allzuviel unterscheiden (gegenüber den 2318 Büchern des Vorjahres finden wir im Jahr 1920 2004 Werke, über welche jedoch keine detaillierte Gliederung vorliegt), auch fällt der Umstand ins Gewicht, daß ein ganzes Jahr — das Jahr 1919 mit seiner Bolschewisten herrschaft, der darauf folgenden feindlichen Besetzung und den mit diesen einhergegangcnen Erschütterungen — für das unga rische Kulturleben als verloren betrachtet werden mutz. Es kann daher mit voller Berechtigung für die ungarische Bücher erzeugung das Jahr 1921 als Äquivalent des Jahres 1920. für andere Länder angenommen werden. Die Ausweise des Berner Bureaus geben Aufschluß über die Kulturarbeit von 14 Staaten, darunter zum erstenmal auch über die Tschecho-Slowakei, Sie gestalten die einzelnen zusammenfassenden Gruppen im großen und ganzen nach denselben Grundprinzipien der deutschen Bll- cherkunde, die auch in der vorliegenden Arbeit zur Richtschnur dienten; sie weisen für jedes Land die Stoffgebiete der Religion, Wissenschaft, Volksunlerricht, Belletristik gesondert nach, bei den übrigen Gruppen zeigen sich geringere Unterschiede, Der Vergleich der Ziffern ergibt vor allem die bemerkens werte und für die Zielsetzung der ungarischen Kulturarbeit be sonders beherzigenswerte Tatsache, daß das Hauptgewicht der Verlcgertätigkeit so ziemlich bei allen Nationen auf dem wissen schaftlichen Stoffkrcis liegt. Das kleine Dänemark führt hierin mit 2177 wissenschaftlichen Werken (58 v. H, seiner ges, Jahres erzeugung), es folgen die Vereinigten Staaten von Nordamerika (58 v, H,), Norwegen (56 v, H,), Großbritannien (55 b, H,), Ita lien (50 v. H,), Frankreich (49 v, H.), Deutschland mit 15 885 Werke)! (47 V. H.), die Niederlande (40 V. H,), Spanien (38 V. H,), die Tschecho-Slowakei (30 v. H.) und dann erst Ungarn <26 v. H.>, Auch auf dem Gebiete der religiösen Literatur steht Ungarn recht zurück. Hier führen die Niederlande mit 397 Werken <10 v, H, ihrer Jahreserzeugung), es folgen die Rordamerikanische Union, Deutschland und Dänemark mit je 8 v. H., Norwegen und Frankreich mit je 7 v. H,, Großbritannien mit 6 v, H., Spanien mit 5 v, H,, Italien und Ungarn mit je 4 v, H, und schließlich die Tschecho-Slowakei mit 2,5 b, H. Recht günstig steht Ungarn hinsichtlich der Schriften für die Volkserziehung, doch sind eben in dieser Hinsicht die Ziffern am wenigsten vertrauenswürdig. In den Angaben der meisten Länder sind die der Volkserziehung dienenden Schriften mit der Sozialwissenschast in eine Gruppe zusammengefaßt, in ande ren mit jenen über Forstwirtschaft; einige Länder weisen unter diesem Namen überhaupt keine Erzeugung aus (wie Spanien, Dänemark, Norwegen, Portugal). Mit annähernder Genauig keit läßt sich seststellen, daß in diesem Stoffkreis ebenfalls die Niederlande an erster Stelle stehen (mit 9 v, H, ihrer Gesamt- erzeugung), es folgen Italien und Ungarn mit je 6 v, H,, die Nordamerikanische Union mit 4 v, H,, Deutschland, die Schweiz und die Tschecho-Slowakei mit je 3 v, H,, endlich Frankreich mit 2 v. H, Ganz vorn steht Ungarn hinsichtlich der Belletristik, Hier hat Spanien die Führung mit 732 Werken, d, h, 50 v, H, seiner Gesamterzeugung; es folgt Ungarn mit 655 Werken, d. h, 33 v, H, seiner Gesamterzeugung; es schließen sich an die Tschccho-Slo- wakci mit 32 v, H,, Norwegen mit 30 v, H,, Dänemark mit 28 v, H,, die Schweiz mit 25 v, H,, Großbritannien mit 24 v, H,, die Nordamerikanische Union mit 21 v, H,, Deutschland mit 20 v, 5p,, die Niederlande mit 18 v, H,, Frankreich mit 16 b, H,, schließ lich an letzter Stelle befindet sich Italien, wo auf die Belletristik mit 770 Werken bloß 13 v, H, der Gesamterzeugung entfallen. Hinsichtlich der Jugendschriften führen neuerdings die Nie derlande mit 9 v, H, der Jahreserzeugung, es folgen Großbri tannien und Norwegen mit je 7 v. H,, dann Ungarn mit 6 v. H,, die Nordamerikanische Union, die Schweiz und die Tschecho-Slo- wakei mit je 5 d, H, und schließlich Deutschland mit 4 v, H, sei ner Jahreserzeugung, Als letzte Gruppe sei die des Unterrichtswesens erwähnt, wo Ungarn die erste Stelle einnimmt. Die Zahl der aus diesem Stoffkreise erschienenen Bücher — 358 — beträgt 16 v, H. der ungarischen Gesamterzeugung; es folgen Italien mit 794 Wer ken, die jedoch erst 13 v. 5p, seiner Jahreserzeugung bedeuten, «97
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