Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1880
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18800922
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188009226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18800922
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-22
- Monat1880-09
- Jahr1880
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
220, 22. September. Nichtamtlicher Theil. 3867 noch trägt. Dagegen tras das Haus am 3. März 1861 ein schwerer Verlust durch den Tod seines genialen Chefs Joseph Du Mont. Seine Erben waren seine Wittwe und seine vier Kinder, in deren Besitz das Institut der Kölnischen Zeitung und die Buchdruckerei überging Auf festen Grund gebaut, schritt das Unternehmen auch ferner weiter, und die ereignißvollen Jahre 1866, sowie 1870/71 mit allen daran sich knüpfenden Epochen haben deutlich Zeugniß davon abgelegt, daß die Kölnische Zeitung sich unerschütterlich ihrer patriotischen Ausgabe bewußt und dieser in jedem Moment gerecht zu werden bereit ist, so daß Fürst Bismarck sich s. Z. äußern konnte: „Die Kölnische Zeitung ist uns so viel Werth, wie ein Armeecorps am Rhein." Die Auflage der Zeitung war während des deutsch-französischen Krieges aus nahezu 40,000 gestiegen, ohne die seit! 866 erscheinende Wochenausgabe, welche dazu bestimmt ist, den überseeischen Lands leuten die Nachrichten aus der Heimath zu übermitteln. Die An forderungen an die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Druck maschinen war damit wieder auss höchste gestiegen, sodaß die Er findung der sogenannten Rotationsmaschinen mit Freuden begrüßt wurde, und schon im Jahre 1873 zierten 3 dieser Wunderwerke, ver bessert durch die Anfügung eines praktischen Falzapparates, der eigenen Erfindung des Obermaschinenmeisters Bragard, welche je in einer Stunde 16,200 Exemplare eines ganzen Bogens der Zeitung liefern, den Maschinensaal. AußerderHerstellungderKölnischenZeitung liefert die Druckerei zahlreiche Accidenzen und hat bisher namentlich im Druck von Werth- papieren Hervorragendes geleistet, wozu sie einen eigenen Maschincn- saal eingerichtet hat. An Personal beschäftigt die Druckerei 98 Setzer, Correctoren und Faktoren, 21 Drucker, 6 Stereotypisten, 5 Buch binder, 25 sonstige Arbeiter, 78 Knaben, die unter sich mit Unter stützung des Hauses eine Kranken- und Jnvalidencasse, sowie eine Spar- und Darlehnscasse unterhalten, deren segensreiche Wirksam keit schon reiche Früchte getragen hat. Das was in Vorstehendem mit Rücksicht aus den zugemessenen Raum nur in kurzen, allgemeinen Zügen skizzirt werden konnte, findet sich in dem Werke in hochinteressanter, durch pikante Details sehr würzhast gemachter Ausführung mitgetheilt Allerdings schei nen Diskretion und ersichtlich häufig auch Bescheidenheit dem Ver fasser Schranken auferlegt zu haben, jedoch bleibt das Werk immer hin ein wichtiger Beitrag zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst. In der Ausstattung schließt sich das in groß Folio gedruckte Werk an die modernen illustrirten Prachtwerke an. Die Vorrede ist cursiv, Titel und Text aus englischer Antiqua von schönem Schnitt, 39 Zeilen Corpus mit Viertelpetit-Durchschuß auf der Columne. Die einzelnen Columnen umfaßt ein Doppelt-Filet in roth und grau, das von geschmackvoller Wirkung ist und sich sehr sorgfältig punktirt zeigt. Ein ganz besonders elegantes, sauberes und gleich mäßiges Ansehen erhält der Satz dadurch, daß niemals mehr als ein Geviert zur Verwendung gebracht wurde, eine für den Setzer gewiß nicht leichte Ausgabe, die meisterhaft dnrchgeführt ist. An dem Jllustrationsschmuck des Werkes haben sich Künstler ersten Ranges betheiligt, wie Camphausen, Sell, Fahrbach, Ganse, Grot-Johann, Aug. Beck und R. Püttner, sowohl durch 6 Voll bilder als zahlreiche kleinere Abbildungen und Chargen, Initialen und Vignetten, von denen allerdings die Schlachtenbilder von Camphausen, Sell und Beck weniger directen Bezug aus den Text des Werkes haben, während sich in den reizenden kleinen Kompo sitionen Grot-Johann'S das ganze liebenswürdige Talent dieses Künstlers zu Gunsten der Aufgabe wiederspiegelt. Ebenso verräth dieser Künstler unter seinen Commilitonen die beste Kcnntniß der Technik des Holzschnittes, denn seine Bilder sind auch als die xylo- graphisch am besten gelungenen zu bezeichnen. Sehr hübsch ge schnitten sind unter den übrigen Vollbildern noch der Setzer-, so wie der Maschinensaal, die bei correcterer Zurichtung im Druck brillant gekommen sein müßten. Dem Drucker, der noch nach dem System der weichen Zurich tung verfahren zu haben scheint, mag ohnehin das zwar aus reinem Lumpenstoff hergestcllte, jedoch zu stark gekalkte und dadurch sehr harte Papier große Schwierigkeit bereitet haben. Die Illustrationen haben meist zu viel Farbe bei zu wenig Kraft und Relief in der Zu richtung, was durch eineu gelblichen Unterdrück bei den landschaft lichen Vollbildern etwas maskirt wird. Der Text, leider nicht ohne Schattirung zugerichtet, die aus solch starkem, hartem Papier durch Glätten natürlich nicht mehr herauszubringen ist, ist in der Farbe sehr sauber und gleichmäßig gehalten. Diese Ausstellungen im Einzelnen sollen den typographischen Werth des Werkes in seiner Gesammtheit keineswegs schmälern. Es ist Wohl das erste Prachtwerk, das aus der DuMont'schen Offizin hervorgeht, und somit ein Debüt, das bei weiterer Cultivirung dieser Specialität jedenfalls glänzende Resultate verspricht. Ueber- trifft cs seine Vorbilder auch nicht, so kann es sich ihnen jedenfalls meist gleichberechtigt an die Seite stellen. Schließlich bleibe nicht unerwähnt, daß das Werk nicht im Buchhandel zum Vertriebe kommt, sondern nur an Freunde des Hauses, denen es auch gewidmet ist, aus dem Wege der Dedication gelangt und außerdem auf der Düsseldorfer Ausstellung im Pavil lon der Kölnischen Zeitung, die dort eine ihrer Rotationsmaschinen zum Druck der Ausstellungszeitung placirt hat, ausgestellt ist. Letzterer Umstand gab die Veranlassung, das Werk vom heutigen Standpunkte der technischen Leistungen auf diesem Gebiete aus hier zu besprechen und dabei den Maßstab etwas schärfer anzulegen, als dies sonst vielleicht üblich ist. Straßburg i/Els. Nagel. Zur Verleger-Erklärung. Die Erklärung der Verleger vom November 1879 scheint neuerdings eine Auslegung zu erfahren, welche darauf schließen läßt, daß ihr Wortlaut nicht mehr allgemein bekannt ist. Eine Wiederholung derselben wird daher angezeigt sein. Sie lautet: Die Unterzeichneten Verleger haben zwar dem Mißbrauch des öffentlichen Ausbietens ihrer Berlagswerke unter dem Laden preis stets entgegen zu wirken gesucht, soweit derselbe zu ihrer Kenntniß gelangte; sie wollen aber hierdurch noch ausdrücklich erklären, daß sie vom 1.Januar 1880 an die Ankündigung ihrer Verlagsartikel in Katalogen, Circularen und öffentlichen An zeigen unter dem Ladenpreis mit allen ihnen zu Gebote stehen den Mitteln verhindern werden, und zwar zunächst dadurch, daß Jeder der Unterzeichneten die Geschäftsverbindung — sowohl in Rechnung als gegen baar — mit allen Handlungen unnach- sichtlich ausheben wird, welche seinen Verlag trotz dieser Er klärung nach dem angegebenen Zeitpunkt zu anderen als den von ihm selbst festgesetzten Preisen in irgend einer Weise öffentlich anzeigen und ausbieten. Es hat hiernach jeder Unterzeichner der Erklärung dafür Sorge zu tragen, daß sein eigener Verlag nicht unter dem Laden preis öffentlich ausgeboten wird, und wenn jeder derselben dieser Verpflichtung nachkommt, so ist der Zweck der Erklärung erreicht, denn nur der öffentlichen Schleuderei können die Verleger ent gegentreten, so lange die Sortimenter selbst die Abschaffung des Rabatts ans Publicum für unmöglich halten und die Höhe desselben von localen und Provinziellen Verhältnissen abhängig erklären 530»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder