Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-07-03
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220703
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192207030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220703
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-07
- Tag1922-07-03
- Monat1922-07
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 152, 3. Juli 1922. Redaktioneller Teil. s. d. MM, Buchhand-r F ö r st e r L B o r r i e s in Z w i ck a u ist, in deren Händen auch die früheren Drucklegungen des Preisiarifs gelegen haben. Mit glieder des Deutschen Buchdrucker-Vereins erhalten ihn zum Preise von 50 Mark, für Richtmitglieder beträgt der Preis 80 Mark. Der Preistaris ist zu beziehen von der Geschäftsstelle des Deutschen Buchdrucker-Vereins in Leipzig, Dolzstraße 1. Dem Preistaris wird gleichsam als Motto vorausgeschicki (Seite 2), daß er diejenigen Preise und Bestimmungen verzeich net, »deren Durchführung und Einhaltung für den Bestand des Gewerbes und aller seiner Glieder notwendig ist. Er bildet die Grundlage bei den Verhandlungen vor den Vereins- und Tarif instanzen; Abweichungen vom Preistaris müssen, wenn sie als gerechtfertigt anerkannt werden sollen, durch die besondcre Lagerung des Fal les b c g r ün d e t s e i n«. Diese letztere Bestimmung kann doch nur so aufgesaßt werden, daß der Preistarif zwar als eine Vor schrift des Deutschen Buchdrucker-Vereins und der Tarifgcmcin- schaft der Deutschen Buchdrucker zu gelten hat, aber als starres Gesetz mit buchstabenmätziger Auslegung nie und nimmer in Frage kommen kann. Mit einigen Federstrichen die gesunde Konkurrenz ausschalten und den Vorwärtstricb tüchtiger Fach leute unterbinden zu wollen, kann unmöglich die Absicht des Deutschen Buchdrucker-Vereins sein, und wäre es der Fall, dann würde ihm diese Ausschaltung bei dem auf ganz natürlichen Ur sachen vorhandenen Jnteressenwiderstreit der kleinsten, kleinen, mittelgroßen, großen und größten Buchdruckereien und bei dem Gegensatz zwischen Großstadt und Provinz niemals gelingen, ab gesehen von rein juristischen Gründen, die eine Erdrosselung der Gewerbe f r e i h e i t schon verhindern. Preisunterschiede, die zweifellos auf der größeren Leistungsfähigkeit, auf einer umsich tigen Leitung und auf einer durchaus rationellen Betriebs wirtschaft beruhen, können nicht als Preisschleuderei bezeichnet werden, denn das würde eine Prämie für alle diejenigen sein, die in den Tag hineinleben, dem gewerblichen und technischen Fortschritt aus dem Wege gehen und denen vornehmlich auch die Initiative und ein gewisser im Geschäftsleben nicht zu entbeh render Wagemut fehlen. Die »besondere Lagerung des Falles« ist an konkreten Beispielen im Preistaris nicht näher erklärt worden; man darf daher voraussetzen, daß die Väter des Preistarifs die vorhin vermerkten oder ähnliche Momente im Auge hatten, als sie der »besonderen Lagerung des Falles« Konzessionen machten und diesen Begriff gleichsam als richtunggebend dem Preistaris vorausschickten. Im Vorwort zum Preistarif wird darauf hin gewiesen, daß wie schon in früheren Fällen unter Führung des Berechnungsamts des Deutschen Buchdrucker-Vereins auch dies mal eine Kommission erfahrener Fachleute aus ganz verschie- den gearteten Betrieben verschiedener Städte in vielen und langen Sitzungen und unter Zuhilfenahme der Ergebnisse zahl reicher Umfragen und sonstiger Ermittelungen die neue Ausgabe des Preistarifs bearbeitet hat. Liest man hier zwischen den Zeilen, so wird man unwillkürlich zu der Überzeugung kommen, daß der gesamte Aufbau des Preistarifs, insbesondere die Er rechnung der die Gestehungskosten betreffenden Zahlen, Kom promiße rgebnisse sind und ohne weiteres auch sein müssen. Denn die Gestehungskosten sind von Haus aus vielfach so unterschiedlicher Natur, daß hier von »Normen« keine Rede sein kann, sondern die schließliche Einigung, d. h. das Kompro miß, ein ganz selbstverständliches und logisches Gebot ist. Und diesem Kompromiß wird mindestens zu einem erheblichen Teile die Formel von der »besonderen Lagerung des Falles« zuzu schreiben sein, wie sinngemäß vorhin schon des näheren darge legt wurde. "Daß die vorstehenden Ausführungen zutreffend sind, geht daraus hervor, daß bei der Einholung von Offerten die unter schiedlichsten Preisabgaben erfolgen. Diese Tatsache kann man nicht kurzerhand damit abtun, indem man von »Preisschleuderei«, von »Nichtrechnenkönnen« oder von »Nichtrechnenwollen- spricht, sondern die Ursachen liegen zu einem ganz erheblichen Teile in der Leistungsfähigkeit, der Einrichtung und der Leitung der ein zelnen Druckerei. Zudem ist sehr oft festgestellt worden, daß die unter dem Preistaris liegenden Angebote aus Druckereien stam« vien, die höhere Löhne zahlen als die zum und über Preis- tarif offerierenden Druckereien. Noch in den letzten Tagen war das Buchdrnckergchilscnorgan, der »Korrespondent für Deutsch lands Buchdrucker und Schriftgießer« (Nr. 73 vom 27. Juni) in der Lage, über erhebliche Preisabweichungen für Drucksachen zu berichten. Eine Buchdruckerei in einer Stadt des rheinischen In dustriegebiets berechnete verschiedene bemusterte Drucksachen auf Grund des Prcistarifs wie folgt: l. für 750 Programme (18 Seiten Oktav) 2800 Mark; 2. für 30 Plakate a) 48:64 Zentimeter 280 Mark, I>) 64:95 Zentimeter 425 Mark; 3. für 800 Eintritts karten (in Blocks zu 10 Stück perforiert) 340 Mark. Der Drucke rei, die diese Preise abgab, wurde der Zuschlag aber nicht erteilt, da die Konkurrenzangebote 800 bzw. 1500 Mark niedriger waren. Im »Korrespondent« wird ausdrücklich bemerkt, daß es sich nicht um irgendwelche kleine Quetschen, sondern um bekannte mittlere Firmen handelte, die die abweichenden Angebote abgabcn. Wenn also bei einem »tariflichen« Gesamipreise für die vorhin erwähn ten Drucksachen von 3825 Mark Angebote abgegeben wurden, die nur auf 8025 bzw. 2325 Mark lauteten, so muß doch die »Lagerung des besonderen Falles« wieder eine Rolle gespielt haben. Der »Korrespondent« betont zudem, daß die ^unterbietenden- Firmen tariftreu seien, tarifliche Löhne und teilweise m e h r b e z a h len. Um den Buchdruckereien Gelegenheit zu geben, ihre Ge stehungskosten für eine Satzstunde und für eine Tiegel- und Schnellpressendruckstunde zu errechnen, sind dem neuen Preis tarif sogenannte rote Tabellen lose beigefügt worden, wie dies bereits bei der ersten Ausgabe des Preistariss im Jahre 1907 geschah. Diesmal sind aber vorsichtiger- und bezeichnen derweise keine Zahlen ausgeworsen worden, sondern diese sollen die Buchdruckcreibesitzer selbst einsetzen. Wenn man die 27 Haupt. Posten, aus denen laut roten Tabellen sich die Gestehungskosten einer Satz- oder Druckstunde zusammensetzen sollen, des näheren prüft, so hat man unwillkürlich das Gefühl, daß sich auch die Papier-, Holz-, Kohlen-, Zucker-, Kartoffelpreise usw. auf Grund solcher -Gestchungskostenbercchnungen« ohne weiteres in ihrer gegenwärtigen Höhe rechtfertigen lassen. Einzelne der Posten werden viele Buchdruckereibesitzer gar nicht zu errechnen in der Lage sein, und ein nicht unerheblicher Teil wird sich beim Anblick der 27 Posten eines gewissen Lächelns nicht enthalten können. Taylor ist in den Schatten gestellt worden! Von großem Inter esse wäre es, wenn der Deutsche Buchdrucker-Verein gelegent lich eine Ausstellung von etwa 500 Beantwortungen dieser roten Tabellen veranlassen würde, die aber unverändert zur Schau gestellt werden müßten. Es ist ausgeschlossen, daß auch nur ein bescheidener Prozentsatz die gleichen Ergebnisse auf weisen würde, vielmehr würde die »besondere Lagerung des Falles« Wohl 500mal festzustellen sein. Der Deutsche Buchdruck-Preistarif gliedert sich in 7 Teile, und zwar: 1. Akzidenzen, Formate; 2. Kataloge, Preislisten und ähnliche Drucksachen größeren Umfanges; 3. Werke; 4. Zeit schriften und Zeitungen; 5. Wertarbeiten (früher hieß cs weit richtiger, umfassender und sinngemäßer: Qualitätsarbei ten) einschließlich Drei- und Vierfarbendruck; 6. Aufmachungs- und Broschürenarbeiten; 7. Besondere Bestimmungen. Die meisten Ausführungen bzw. Erläuterungen in den Abteilungen 1—5 wiederholen sich in gleichbleibender Weise. Aus nahelie genden Gründen ist bei den nachfolgenden Ausführungen die Ab teilung »Werke« herausgegriffen worden. Vor Herausgabe des neuen Tarifs ist aus den Kreisen der Buchdruckereibesitzer wiederholt der Wunsch laut geworden, die sich fünfmal wieder holenden Bestimmungen zu vermeiden und dadurch den Preis tarif kürzer und übersichtlicher zu gestalten. Diesen Wünschen hat die den Preistarif bearbeitende Kommission nicht Rechnung getragen; aus welchen Gründen ist weder aus dem »Vorwort« noch aus der »Einleitung« zu ersehen. Z 90 des Prcistarifs bespricht die nähere Kennzeichnung der unter »Werke« zu verstehenden Druckarbeiten. Während cs nun im bisherigen Tarif hieß: »Unter Werke fallen alle im Buch- Handel erscheinenden Bücher und Broschüren«, sind im neuen Preistaris die Worte »im Buchhandel« in Wegfall gekommen. Da die Preise in der Abteilung »Werke« bisher lediglich dem »27
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder