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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1922
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- 1922-07-10
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- 10.07.1922
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.Xi 158, 10, Juli 1922, Redaktioneller Teil, sie zugleich mit den Bedürfnissen des deuischen Buchhandels der- einbar sind, vorzunehmen. Er legte dar, daß das »Wöchentliche Verzeichnis-, der Zentralkatalog der nicht im Handel erscheinen den Drucke und die vor ihrem Abschluß stehende Organisation der Verzeichnung der amtlichen Druckschriften alle Forderungen er füllen, die Fritz Milkau in seinem 1898 erschienenen Buche über -Zentralkataloge und Titeldrucke- für das zu erstrebende Ziel einer Einheitskatalogisicrung aufgestellt hat. Würden die Vor teile der Einhcitskatalogisierung ohne Zetteldrucke nicht voll Wirksam werden können, so soll nichts unversucht bleiben, um an stelle der Bibliotheksausgabe diese Zetteldrucke zum Besten der deutschen Bibliotheken zu schassen. Die sich an den Vortrag anschließende Diskussion er öffnet der Direktor der Leipziger Universitäts-Bibliothek, Glauning, der nur Stellung zum »Wöchentlichen Verzeich nis« nahm, da dies das einzige Unternehmen sei, über das er Erfahrung habe. Das »Wöchentliche Verzeichnis- dient in der Universitätsbibliothek seit Anfang des Jahres zur Grundlage für die Bestellungen der wöchentlichen Ansichtssendungen, und zur Führung von vier Katalogen (einem bestehenden Standortska- talog und drei neuen Katalogen). Die durch die verschiedene Katalogisierungsart hervorgerusenen Änderungen werden hand schriftlich vorgenommen, was nur eine geringe Arbeit bedeutet. Von Nutzen sind der Universitätsbibliothek die Nummern der Titel, die den Verkehr zwischen ihr und den Buch handlungen erleichtern, ebenso die Personalangaben der Verfasser, Nachteilig wirken kleine Mängel, wie z, B, Eingrup pierungen, di« nicht immer ganz erklärlich sind; das sind Kin- derkrankheiten, die das Unternehmen überwinden wird. Nicht ganz zweckmäßig ist es, daß derselbe Titel wiederholt mit neuer Nummer auftritt. Zweckmäßiger wäre hier der Zusatz von Buchstaben (z, B, bei einem Titel mit neuer Preisangabe die gleiche Zahl mit Zusatz eines Buchstaben), Neue Nummern würden Mißverständnisse Hervorrufen, Am schwerwiegendsten ist der Nachteil, der durch häufig zu große Zeiträume zwischen Aus gabe der Werke und Aufnahme in das Verzeichnis entsteht; denn diese Zwischenräume dehnen sich nicht nur über Monate, sondern sogar über ein Vierteljahr aus. Dadurch werden bei den schnell ansteigenden Preisen unnötige Kosten verursacht; denn bis das Buch in den Besitz der Bibliothek gelangt, ist der Preis erhöht. Die Universitätsbibliothek hat hier Abhilfe zu schaffen versucht, indem sic sich die Werke von den Sortimenten außer der Tour vorlegen läßt. Dabei entsteht der Nachteil, daß die so rechtzeitig gelieferten Werke zurückgestellt werden müssen, bis die betref fenden Titel im »Wöchentlichen Verzeichnis- erscheinen. Dieses schwierige Problem kann nur dann als gelöst angesehen werden, wenn Buch und Zettel möglichst gleichzeitig erscheinen. Die Schuld liegt hier nicht bei der Deutschen Bücherei, sondern bei den Verlegern, Diesen Mangel, die Lässigkeit der Verleger, müß ten die Bibliotheken besonders betonen, um dadurch die Deutsche Bücherei zu unterstützen. Der Direktor der Universitätsbibliothek in Graz, Sichler, äußerte sich anerkennend über das Verdienst, das sich die Deutsche Bücherei um die deutschen Bibliotheken erworben habe; sie verschafft Einblick in bisher unübersehbare Gebiete. Es müßte bald entschieden werden, ob die Bibliotheks ausgabe des »Wöchentlichen Verzeichnisses- aufrecht erhalten werden soll. Ratsam wäre es, daß die einzelnen Bezieher sich bei der Deutschen Bücherei melden. Ferner müßte erwogen werden, ob nicht die Möglichkeit besteht, das »Wöchentliche Ver zeichnis- direkt von der Deutschen Bücherei zu beziehen, da durch dle Lieferung vom Sortimentsbuchhandel große Verzögerungen besonders für Österreich entstehen. Der Generaldirektor der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin, Milkau, stellte fest, daß der Vortragende seine vor 25 Jahren in Katalogisierungsfragen niedergelegtc Ansicht so ge nau geschildert habe, wie er selbst es kaum hätte tun können. In 25 Jahren lernt man zu und kommt Weiler, doch muß trotzdem die damals aufgestellte Forderung im großen und ganzen auf recht erhalten werden. Das »Wöchentliche Verzeichnis- erfüllt einstweilen noch nicht seinen Zweck, Milkau hat die preußischen Universitätsbibliotheken ersucht, das »Wöchentliche Verzeichnis einer dreimonatigen Beobachtung zu unterziehen, und es hak sich ergeben, daß sich sämtlich« Bibliotheken zurückhaltend zu diesem Unternehmen verhalten. Die Zeit läßt keine ge naue Begründung zu, doch ist sie in einer Denkschrift nie- dergclegt, die einige zwanzig Seiten umfaßt und in einem der nächsten Hefte des »Zentralblattes für Bibliothekswesen- er scheinen wird, Preußen hat kein freies Votum, da es durch das Zusammenarbeiten für die »Titeldrucke- an eine bestimmte Route gebunden ist. Gehen die »Titeldrucke- ein, so entsteht eine unhaltbare Unsicherheit in der Arbeit, In allerkürzester Zeit muß aber eine Entscheidung getroffen werden, Bibliothekar Füqjel (Universitätsbibliothek Göttingen) zog den gedruckten Akzessionskatalog der Königlichen Bibliothek in Stockholm zum Vergleich heran, der nur die neue ausländisch» Literatur verzeichne, während die schwedische Nationalliteratur in dem schwedischen Buchhandelskatalog enthalten sei. Eine ähn- liche Trennung müßte sich in Deutschland ermöglichen lassen. Das »Wöchentliche Verzeichnis-, ein früheres Privatunternehmen von Hinrichs, ist zum amtlichen Unternehmen geworden. Einige Schwierigkeiten der Titelform (Preisangabe, Verkehrsvermerk, Typenverschiedenheit) müßten von den Bibliotheken in Kauf ge nommen werden. Für die »Berliner Titeldrucke- bliebe die hoch wichtige Aufgabe der Verzeichnung und des Druckes der von den deutschen Bibliotheken erworbenen ausländischen Literatur übrig. Ist das wöchentliche Erscheinen des Verzeichnisses notwendig, oder genügt ein monatliches Erscheinen? Di« systematische Anord nung müßte beibehalten und Ende des Jahres ein alphabetisches Gesamtregister herausgegeben werden. Würde sich Berlin zu solchen Arbeiten mit Unterstützung der anderen deutschen Biblio theken bereitfinden? Während der Direktor der Universitätsbibliothek in Wien, Franksurte r, wiederum die Möglichkeit erwogen wissen wollte, den Büchern selbst 2—3 Titelkopien auf dünnem Papier beizugeben, wie es in Amerika gehandhabt werde, sah sich der Direktor der Landesbibliothek in Dresden, Bollert, durch die von den Vorrednern teilweise ausgesprochenen Bedenken veran laßt, zu betonen, daß, nach seinen Erfahrungen bei der Verwen- düng der Bibliotheksausgabe in der Sächsischen Landesbiblio thek, mit der Bereitstellung des »Wöchentlichen Verzeichnisses- für die deutschen Bibliotheken ein bedeutender Schritt auf das un bedingt zu erstrebende Ziel getan ist. Bedenklich ist es nur, daß die Tttelaufnahmen noch nicht mit der gewünschten Schnelligkeit in die Hände der Bibliotheken gelangen, hier müßte eine Besse rung erzielt werden. Es muß aber auch anerkannt werden, daß im Laufe eines Dreivierteljahres die Lieferung eine bessere ge worden ist. Der Vortragende, Minde-Pouet, erklärte in seinem Schlußwort, daß jede gewünschte Änderung und jede vorgeschla gene Besserung, die die äußere Form des »Wöchentlichen Ver zeichnisses- betrifft, gewissenhaft erwogen werde. Die Beigabe der Titeldrucke zu den Büchern selbst hat sich als undurchführbar erwiesen. Bei einer Auflage eines Buches in 20 000 Exemplaren z. B, würde der Papierverbrauch für die Titeldrucke enorm sein; die Ausgabe würde sich nicht lohnen, da höchstens 50 Bezieher Kataloge führen. Die Deutsche Bücherei beabsichtigt nicht, die »Berliner Titeldrucke- zu verdrängen; denn wenn diese eingingen, würde das sogar einen Schaden bedeuten; sie geben der Deutschen Bücherei viele ihr noch unbekannte Drucke an und bilden ein wertvolles Werbematerial, Die Buchhändler haben allerdings geglaubt, daß das »Wöchentliche Verzeichnis« ein Eingehen der »Berliner Titeldrucke- zur Folge haben würde. Die Ausführungen Minde-Pouets verdichteten sich schließlich aus der Versammlung heraus zu einer einmütig ange nommenen Entschließung, die besagte: »Der 18, Deutsche Biblio thekartag erkennt die seit Wernigerode*) erfolgten wesentlichen Verbesserungen des .Wöchentlichen Verzeichnisses' an. Obwohl manche Einsender nicht alle Neuerscheinungen so rechtzeitig zur Anzeige bringen, wie dies im Interesse der Verwendung der Bibliotheksausgabe für Katalogzwecke erwünscht wäre, muß trotz dem die Bibliotheksausgabe des Wöchentlichen Verzeichnisses' *) 17. Tagung zu Pfingsten 1921.
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