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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1922
- Strukturtyp
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- 1922-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1922
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- Deutsch
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Börsenblatt f. h. Dtschn. Buchbanbei. Redaktioneller Teil. X- 158, 10. Jult 1922. bereits heute als wertvolles Hilfsmittel für Buchbestellung und Katalogisierung der Bibliotheken bezeichnet werden. Es wird daher an die Deutsche Bücherei die dringende Bitte gerichtet, beim Börsenverein für ihre Beibehaltung und Abgabe an die Bibliotheken zu einem Vorzugspreise einzutreten.« Für den -Ausschuss für amtliche Drucksachen« erstattete der Direktor der Bibliothek des Auswärtigen Amtes in Berlin, Satz, den ersten Bericht. Rach einem kurzen geschichtlichen Rückblick über die frühere Tätigkeit des Ausschusses legte er den Vorent wurf einer Retchsvcrordnung betr. die Behandlung der amtlichen Drucksachen nebst Begründung vor. Dieser sieht einen vom Reichsmintster des Innern cinzusetzendcn Reichsausschutz für amtliche Drucksachen vor, der die einschlägigen Fragen (Sammel- plan, Bearbeitung, Austausch usw.) regelt. Er soll sich aus einem Vorsitzenden, je 5 Vertretern von Behörden und Bibliotheken und einem Vertreter des Buchhandels zusammensetzen. Jede Behörde, öffentlich-rechtliche Körperschaft und Anstalt des Rei ches soll ihre eigenen Drucksachen sammeln, verzeichnen und zur Benutzung bereithalten, je ein Stück den sechs Reichssammel stellen in Berlin (Staatsbibliothek), Potsdam (Reichsarchiv), München (Staatsbibliothek), Leipzig (Deutsche Bücherei), Ham burg (Staats- und Universitätsbibliothek) und Frankfurt a. M. (Stadibibliothek) übermitteln, monatlich in der ersten Nummer ihres Amtsblattes eine vollständige Liste der von ihr ausgehen den Drucksachen veröffentlichen und diese Liste den Reichssammel stellen übermitteln. Dabei sollen Bezugsstelle, Preis und Empfangsstellen angegeben werden. Geheimdrucke, Vordrucks und Rundschreiben werden ausgenommen. Bei jeder Amtsstelle des Reiches ist ein Verwalter der Drucksachen, in erster Linie der Bibliotheksverwalter, zu bestellen. Der Entwurf der Reichsver ordnung stellt die Umarbeitung eines Entwurfes des Bibliothe kars Schwtdetzky (Deutsche Bücherei) dar. Dieser hatte ein für das Reich und die Länder verbindliches Reichsgefetz etwa gleichen Inhalts vorgeschlagen, war also erheblich weiter gegangen. Das Ziel soll jetzt dadurch erreicht werden, daß das Reich die Sache für seine eigenen Dienststellen regelt und die gleiche Anordnung den Ländern empfiehlt. Im Anschluß an diesen Bericht teilte Bibliothekar Schwi- detzkh (Deutsche Bücherei, Leipzig) mit, datz von den vier Punkten des Reformprogramms von Wernigerode (Sammelplan, Bibliographie, Katalogisierung, Fachbildung) Wider Erwarten auch der zweite seiner Verwirklichung nähergerückt sei. Nach auf klärenden Aufsätzen im -Börsenblatt« über die amerikanische*) und die englische**) Bibliographie der amtlichen Drucksachen ist ein allgemeiner Organisationsplan aufgestellt und vom Aus schüsse mit einigen Abänderungen genehmigt worden. Dieser ist der Vereinigung der Ministerialbibliothekare des Reiches und Preußens vorgetragen worden; sie hat sich in einer Entschließung vom 5. Mai 1922 einstimmig bereit erklärt, nach besten Kräften an der Ausführung mitzuwirken. Diese neue Gruppe, die mit Tatkraft an der gemeinsamen Lösung der Ausgaben der Ministe- rialbibliotheken arbeitet, wird die Vermittlerin zwischen Behör den und Bibliotheken sein. Eine Vorbesprechung mit Staats sekretär Schulz (Reichsministerium des Innern, Abteilung 3) fand am 6. Mai 1922 statt. Es wurde erklärt, daß einer Anord nung an die Reichsstellen nichts im Wege stehe, wonach diese monatlich Listen ihrer Drucksachen an eine Zentralstelle einsendcn. Es sollen so die rechnerischen Unterlagen für die Kosten der Ver öffentlichung der Monatslisten geschaffen werden. Ein auch die Einzelheiten regelnder Plan ist inzwischen entworfen worden. Vor der allgemeinen Besichtigung der Landesbibliothek, die eine Sonderausstellung ihrer Kostbarkeiten veranstaltet hatte, hielt ihr Direktor 5popf einen fesselnden Vortrag über die »amt liche Tätigkeit der Brüder Grimm an der Landesbibliothek zu Kassel«*-). Die Nachmittagsitzung des zweiten Tages «öffnete Biblio thekar Uhlendahl (Staatsbibliothek Berlin) mit einem Refe rat über die »einheitliche Gestaltung der bibliothekarischen Bc- *) 88. Jg. Nr. 2K5, 12. November 1821. **> 88. Jg. Nr. 10, 12. Januar 1822. ***) Aus den Inhalt komme ich noch in einer kleinen Mitteilung zurück. SbS » russverhältnisse im Reich und den Ländern«. Die grosse Ver schiedenheit der beruflichen Verhältnisse im staatlichen Btblto- theksdienst in den einzelnen deutschen Ländern, z. B. die Zulas- sungsbedingungen, Vorbereitungsdienst, Nachprüfung, Titelfrage, erklärt sich aus dem früheren Nebeneinander des bibliothekari schen Berufslebens und mutz aus sachlichen und nationalen Grün den ausgeglichen werden. Der Vortragende machte bestimmt« Vorschläge für eine einheitliche Neuregelung, die sich in vielen Punkten an die fortschrittliche Neuordnung des bayerischen Bibliothekswesens anschlossen. Als einheitliche Amtsbezeichnun gen sollen gelten: Bibliotheksreferendar, Bibliothcksassessor, Bibliotheksrat und Oberbibliotheksrat. Die notwendige innere Angleichung sei am besten durch Austauschbibliothekare zu för dern. Wertvolle Ergänzungen zu diesen eindrucksvollen Vor schlägen brachten in der Diskussion SchnorrvonCarols- selb- München, Schramm- Leipzig, Glaüntng - Leipzig und Wahl- Hamburg. Die sich anschließende Mitgliederversammlung des »Vereins Deutscher Bibliothekare« brachte den Geschäftsbericht nebst Rech nungsablage und erörterte eingehend Standesfragen. Einladun gen zur nächsten Pfingsttagung lagen aus Wien und Wiesbaden vor. Die Vorstandswahl ergab die Wiederwahl des alten Vor standes (Direktor Naetebus - Berlin). In den Beirat wurden ausgenommen die Herren Don ab aum-Wien, Glauning- Leipzig, Minde-Pouet« Leipzig, Reismüller- Speyer, Schnorr von Carolsfeld- München und Uhlendahl - Berlin. Am letzten Versammlungstage sprach zunächst Bibliothekar Hepding (Universitätsbibliothek Gießen) über den Dubletten austausch der deutschen Bibliotheken. Er sprach sich gegen den Dublettenverkauf au Antiquare aus und wünscht« regen Austausch der Dubletten ohne kleinliche Berechnung zwischen den einzelnen Bibliotheken. Für besonders wertvolle Dubletten (Inkunabeln usw.) könne die Vermittlung des Auskunftsbureaus der deutschen Bibliotheken in Anspruch genommen werden, das Tauschlisten versenden könnte. Nur für Bibliotheken ganz wertlose Werke sollen durch Verkauf an Antiquare oder als Makulatur verwertet werden. In der Diskussion, an der sich Jürgens-Berlin, M i l k a u - Berlin, Löffler-Köln und N a e t e b u s - Berlin beteiligten, kam wiederholt zum Ausdruck, datz der Verkauf guter Dubletten in heutiger Zeit zur Aufbesserung des Etats nicht ohne weiteres von der Hand gewiesen werden dürfe. Der Direktor der Universitätsbibliothek in Graz, Eichler, lenkte die Aufmerksamkeit der Versammlung auf die Notwendig keit eines »Jahresberichts über die Fortschritte des Bibliothekswesens«. Es soll ein wenn auch vor läufig nur kurzer Bericht geschaffen werden, der unter strenger Berücksichtigung von Wert und Bedeutung einer Leistung über die neuesten Ergebnisse der Forschung auf dem Gebiete des Schrift-, Buch- und Bibliothekswesens vom Altertum bis zur Gegenwart und über die Neuerungen in der Bibliothekspraxis übersichtlich und zuverlässig unterrichtet. Der Jahresbericht soll den gesamten Erdkreis umfassen und namentlich auch aus umfangreichen, schwer zugänglichen Werken des Auslandes das Bedeutungs vollste herausheben. Als einen Nebenzweck, aber als einen be deutungsvollen, sieht es der Vortragende an, daß durch einen solchen Jahresbericht die Selbständigkeit des bibliothekarischen Berufes gefestigt und gefördert werde. Am besten würde der Jahresbericht zunächst im Anschluß an das »Zentralblatt für Bibliothekswesen« erscheinen. In der Diskussion regte Satz- Berlin die Schaffung einer Realenzhklopädie des deutschen Bibliothekswesens an, und L e yh-Tübingen sprach über die Ausgestaltung des von ihm mitredigierten »Zcntralblattes«. Weit über die engeren Grenzen der Fachbibliothekare hinaus, und besonders beachtenswert für den Buchhandel, griffen die beiden folgenden Vorträge über die »K u l t u r a u fg a b e n der Bildungsbibliotheken in den besetzten Gebie ten«, indem zunächst Bibliotheksdirektor Winker-Düsseldorf allgemeine Leitsätze unter Berücksichtigung der rheinländischen Verhältnisse aufstellte. Die Weltwertung Deutschlands beruht heute vor allem in seiner Kultur. Bei einer Kulturpropaganda ist das Buch als Vermittler des Geisteslebens von ausschlaggeben-
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