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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1922
- Strukturtyp
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- 1922-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1922
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- Deutsch
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M 166, >9. Juli >»W. Redaktioneller Teil. HVrjenVlaU f. d. Dychn. Buchhan-S. Vetleger, die ihre Neuerscheinungen bisher noch nicht direkt durch die Post einzusenden pflegen, in ihrem eigenen Interesse gebeten, ihre Neuigkeiten bis auf weiteres der Deutschen Bücherei durch direkte Kreuzbandsendungeu zu übermitteln. Deutsche Bücherei, Leipzig, Straße des 18. Oktober. Antrag aus Aushebung der Inseratensteuer. — Seitens der Deut schen Volkspartei ist dem Reichstag folgender Antrag zugegangcn: »Die Ncichsregierung will dem Reichstag alsbald eine Gesetzesvorlage zu- gchen lassen, durch die die Inseratensteuer als Sonderbestcuerung für die Presse aufgehoben und darüber hinaus die Inseratensteuer für die Presse zunächst auf sechs Monate außer Erhebung gesetzt wird«. Antrag auf Erklärung allgemeiner Verbindlichkeit des Angestclltrn- Tarifs im Berliner Buchhandel. — Von Angestelltenseite ist beim Präsi denten der Neichsarbeits-Vermittlung beantragt worden, den am 20. Mai 1922 abgeschlossenen Gehaltstarif für die Angestellten im Ber liner Buchhandel, bcr die Gehälter für den Monat Mai 1922 regelte, in Groß-Berlin für allgemein verbindlich zu erklären. Einwendungen sind bis einschließlich 31. Juli 1922 zum Geschäftszeichen VI 130 au das Ncichsamt für Arbeitsvermittlung, Berlin NW. 6, Luisenstr. 33, zu richten. daß auch der geniale Gründer und Organisator der deutschen Neichs- post, Stephan, sich einmal »in Stenographie versucht« hat, denn er ubersandte Stolze den Entwurf eines »Post-Stcnographic-Systems«, fand ! aber damit keinen Anklang. Ein falscher Hermann Hesse. — Der Verlag der Werke Hermann ^ Hesses, S. Fischer in Berlin, erläßt folgende Warnung: »Ein Schwindler mißbraucht seit einiger Zeit den Namen des Schrift stellers Hermann Hesse. Er benutzt Visitenkarten, auf denen er sich ! als I)r. Walter Emil Diller wie als Hermann Hesse bezeichnet und sich zu betrügerischen Zwecken als Rezensent, Pressevertreter wie als i Verfasser der bekanntesten Romane Hermann Hesses vorstellt. In ! Schriftstücken versucht er auch den Namenszug Hesses nachzuahmen- ^ Vor diesem Schwindler wird ausdrücklich gewarnt«. Erhöhung der Gebühren im Paket- usw. Verkehr nach dem Aus- - land. Ter deutsche Gegenwert des Goldfranken bei der Gebühren erhebung im Ausland-Paket- und Telegrammverkehr sowie für Fern gespräche nach dem Ausland ist mit Wirkung vom 10. Füll an auf 100 Mark festgesetzt worden. Dieses Umrechnungsvcrhältuis ist auch für die Wertangabe auf Paketen und Briefen sowie auf Kästchen mit Wertangabe nach dem Ausland maßgebend. Nähere Auskünfte erteilen die Postanstaltcn. Die Leipziger Herbstmesse. (Allgemeine Mustermesse mit Technischer Messe und Baumessel findet vom 27. August bis 2. September 1922 statt. Von einer Verlängerung der Technischen Messe über die Allge meine Mustermesse hinaus wird diesmal abgesehen. Ausstellung »Buch und Bild 1922«. — Wie aus einer Anzeige des Arbeitsausschusses für diese Ausstellung im Börsenblatt Nr. 101, S. 7962 hervorgeht, ist cs ungewiß, ob die für diesen Herbst geplante Ausstellung »Buch und Bild« stattfinden kann. Im Verlag zeigt sich wenig Interesse für diese Ausstellung, und ein weiterer Hinderungs grund ist, daß die unübersichtlichen wirtschaftlichen Verhältnisse jeden Voranschlag unmöglich machen. Buchausstellung in Eöln. — Die Gesellschaft für Rhei nische Literatur veranstaltet mit Unterstützung der Stadt Eöln während der Rheinischen Woche vom 21. September bis 1. Oktober 1922 in Eöln eine Reihe von Ausstellungen, Theatervorführuugen und Vor trägen, die zur Förderung und Verbreitung rheinischen Schrifttums beitragen sollen. Fm Rahmen dieser Veranstaltung ist eine Verkaufs ausstellung vorgesehen, die alle Bücher rheinischer Autoren aufuimmt, soweit sie den Gebieten der schönen Literatur, Kunst und Literaturwis senschaft, Rheinischer Geschichte und Wirtschaftsgeschichte sowie Heimat kunde angehören. Alle rheinischen Verleger und alle Verleger, die Werke rheinischer Autoren und Schriften aus diesen Gebieten im Ver lage haben, werden zur Teilnahme aufgefordert. Auskunft erteilt das Verkehrsamt der Stadt Eöln. Soweit schöne Literatur m Frage kommt, werden die betreffenden Herren Verleger gebeten, ein be sonderes Exemplar zur Verfügung zu stellen für eine systematische Zu sammenstellung rheinischer Dichter, die als Sonderabteilung der ge samten Veranstaltung vorbereitet wird. Von der Leipziger Hairdelshochschulc. — Die Handelshochschule zu Leipzig hat einen Lehrstuhl für »W e l t w i r t s ch a s t s l e h r c und W i r t s ch a f t s k u n d e« neu geschaffen und I)r. E r n st Schultzc, Privatdozcnten an der Universität Leipzig, darauf berufen. — Die neu- gegründete hauptamtliche Dozentur für »Betriebswirtschafts lehre« ist Professor Dr. Penndorf angetragen worden, der dieses Lehrfach schon bisher nebenamtlich an der Handelshochschule ver treten hat. Leipziger Akademie für Kurzschrift. — Kürzlich hielt Herr Ver- lsgsbuchhändler F. Hödel-Leipzig seine Einführungsvorlesung als Dozent an der Mademic Uber das Thema: »E i n z e i l i g k e i ts- best r e b u n g e n a u s d e m S ch o ß e d e r S t o l z e s ch e n S ch u l e«. Er entrollte ein interessantes Bild stenographischer Entwicklung im Laufe des letzten Jahrhunderts. Der Systemgründer Stolze betrachtete die auf der Dreizeiligkeit seines Systems beruhende Vokalisatiou als *üe Krone seiner Schöpfung und hielt trotz zahlreicher und mannig facher Vereinfachungsversuchc bis an sein Lebensende mit Zähigkeit daran fest. Erst die im Jahre 1897 erfolgte Verschmelzung der Systeme Stolze und Schrey brachte das ersehnte einzeilige und daher einfachere Stenographiesystem. Der Vortragende zog eine Parallele zu den jetzt schwebenden Verhandlungen zur Schaffung einer Einheitsstenographie und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch zwischen Stolze-Schrey und Gabelsberger eine Einigung zustande kommen möge zum Segen des deutschen Volkes, tzllr den Kundigen war eS nicht ohne Retz, -u hören, ArlMliMrlchten. Gestorben: am 8. Juli im 52. Lebensfahre Herr Walther Boblenz, Prokurist der Firma I. F. Lehmanns Verlag in München. Der Verstorbene, 1870 in Jever geboren, hat seinerzeit den Buch handel bei Ludwig Thclemauu in Weimar erlernt und war später bei Emil Strauß in Bonn tätig. Am 1. April 1897 trat Herr Bobleuz bei I. F. Lehmanns Verlag in Stellung, wurde am 1. Januar 1915 Prokurist und konnte am 1. April d. I. auf eine 25jährige Tätigkeit in der Firma I. F. Lehmanns Verlag zurückblickeu. Dieser Erinne- ruugstag würbe damals im Sinne und auf Wunsch des Verstorbenen ganz im Stillen begangen. Herr Bobleuz war ein Muster von un ermüdlichem Fleiß und treuester Pflichterfüllung. Seine Person galt ihm nichts, seine Berufstätigkeit ging ihm über alles. — Wer das Glück hatte, unter seiner Leitung arbeiten zu dürfen, dem wird auch die vorbildliche Sorgfalt und Pünktlichkeit seiner Arbeit in guter und dankbarer Erinnerung bleiben. Die Inhaber und Mitarbeiter des Ver lags I. F. Lehmann werden ihm ein treues und dankbares Andenken bewahren. Otto HcidmuUer 1. (Vgl. Bbl. Nr. 161.) - Uber unfern dahin geschiedenen Kollegen Herrn Otto Hcidmüllcr werden in einem Wis- marschcn Blatte noch folgende Mitteilungen gemacht, die wir gern wiedcrgcbcn, da sie das Bild des Entschlafenen vervollständigen. Am Nachmittag des 12. Juli war Herr Hcidmüllcr noch in Begleitung seines Schwiegersohnes, des Hofapothekers Haackc in Schwerin, der ihm dir freudige Mitteilung von der Geburt einer Enkelin übcrbracht hatte, auf den Friedhof zu seiner dort ruhenden Frau und Söhnen gegangen. Auf dem Heimwege fühlte er plötzlich ein Unbehagen. Er wurde in seine Wohnung gebracht: die ärztliche Hilfe konnte das Leben aber nicht mehr erhalten. Er hatte noch am vergangenen Sonntag eifrig Kindcrverse »För de Gören« für seinen allbekannten Kalender »Voß un Haas« ge dichtet, die er Besuchern mit seinem goldigen Humor und Frohsinn vorlas. Kein Schatten trübte seinen klaren Geist. Er hoffte noch lauge sich des Sonnenscheins erfreuen zu können und sein körperliches Leiden zu überwinden. Im 78. Lebensjahre stehend, verkörperte er ein Stück Wismarer Chronik. Ein Mcnschenalter hat er hier gelebt, gewirkt, literarisch, po litisch, auch auf musikalischem Gebiete. Das Theater, die schöne Lite ratur waren ihm eine besondere Welt. Wer ihm zuguhören verstand, wenn er aus seinem reichen Lebcnsborn so anmutig plauderte, der las in ihm wie in einem aufgeschlagenen Buche der Vergangenheit. Die Schilderungen, durchwürzt mit feinsinnigstem Humor, Frohsinn und einer überragenden abgeklärten Lebensweisheit, die nichts von Besserwisserei au sich hatte, aber so treumütig war, wie es nur eine seltene Gabe- weniger Erdenpilger ist. Schwer hat ihn das Leben augepackt, seine liebe Frau und lieben Söhne hat es ihm plötzlich auf einmal ent rissen; aber er hat auch diesen harten Schlag überwunden in dein tiefen Born seines Gemütes, seines echten Gottvertrauens. Abgeklärt und gütig drängte er niemand sein vieles Wissen auf, aber wer ihn vor tragen hörte, nahm reichen Anteil an einem Menschenschicksal, das die Weltstttrme geformt, das Leben aber nicht hat hart und bitter machen können. Was er erlebt, er hat's umgemllnzt in Wort und Schrift zum Nutzen aller. Er aber ist geblieben, ein gütiger Mensch, hilfreich und liebevoll zu jedermann, der ihm nahe kam. über seinen Lebensgang schreibt derselben Zeitung »in gleichaltriger Kreun- I-. 8. folgendes: 1007
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