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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1922
- Strukturtyp
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- 1922-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1922
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- Deutsch
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166, 19, Juli 1922. Redaktioneller Teil. sctzung der alljährlichen Hauptversammlung des Börsenvereins auf einen bestimmten Tag — ich glaube, darüber brauchen wir uns jetzt nicht des breiteren zu unterhalten — und sodann aus die Einführung der Kurialabstimmung in bestimmten Fällen in der Hauptversammlung des Börsenvereins. Ich bitte nunmehr diejenigen Herren, die zu der Satzungs änderung, und zwar zur Frag« Per Kurialabstimmung, das Worl zu nehmen wünschen, sich zu melden. — Es meldet sich niemand, meine Herren! (Bravo! und Heiterkeit.) Der Vorstand von sich aus legt keinen Wert darauf, diese Frage hier noch ausgiebig zu behandeln. Seine Anschauungen finden Sie ja im Jahresbericht niedergelegt, wo er sich des näheren darüber geäußert hat. Wenn Sie sich also nicht zur Sache aussprechen wollen, so können wir zum Punkt 8 der Tages ordnung des Börsenvereins übergehen: Anträge mit Rücksicht auf den Ablaus der Notstandsordnung. Meine Herren, es liegen Ihnen folgende Anträge zur Be schlußfassung vor: 1. ein Antrag des Vorstandes des Börsenvereins; 2. ein Antrag der Herren Nitschmann und Genossen aus Ein führung einer Wirtschaftsordnung; 3. ein Antrag der Herren Nitschmann und Genossen ans Ab änderung des H 5 der Verkaufsordnung; 4. ein Antrag der Arbeitsgemeinschaft der Sortimenter des Kreisvereins der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler auf Abänderung des Z 7 der Verkaufsordnung und schließlich 5. ein Antrag der Herren Quelle und Voigtländer, der sich mit der Arbeitsgemeinschaft für die Regulierung der Ver kaufspreise befaßt. Alle diese Anträge erstrecken sich in näherer oder weiterer Beziehung aus die Notstandsordnung. Ich denke, wir wollen zunächst den Versuch machen, alle diese Anträge zusam menzufassen und gleichzeitig zur Diskussion zu stellen, also ge- wissermaßen in ein« Generaldiskussion über den ganzen Fragen komplex einzutreten; es wird sich ja dann im Laufe der Zeit Her ausstellen, ob es zweckmäßig ist, aus diesem Wege weiterzugehen oder die Anträge doch im einzelnen zu behandeln. Wenn ich mir nun erlauben darf, einige Worte zu diesen Anträgen zu sagen, so hat der Antrag des Börsenvereins meinem Gefühl nach den Versuch gemacht, die Beschlüsse der Wirtschafts, konfcrenz vom 5. April dieses Jahres in einer Wirtschaftsord nung zusammenzufafsen, um dadurch dem Sortiment für den Ab- lauf der Notstandsordnung einen gewissen, wenn auch sicherlich nicht vollgültigen Ersatz zu geben. (Sehr richtig!) Der Antrag Nitschmann und Genossen aus Erlaß einer Wirtschaftsordnung geht erheblich weiter, insofern als er aus die Einführung einer s a tz u n g s m ä ß i ge n, zwingenden, allgemein ver- kindlichen Ordnung des Börsenvereins gerichtet ist. Über die Anträge zur Verkaussordnung brauche ich mich Wohl jetzt nicht des näheren auszulassen, und über die Anträge Quelle- Voigtländer werden ja die Herren selbst Gelegenheit nehmen zu sprechen. Ich frage nunmehr, wer das Wort hierzu zu nehmen wünscht? Herr Paul Nitschmann (Berlin): Meine Herren! Die Not standsordnung läuft, wie Sie soeben gehört haben, morgen ab. Der Herr Vorsitzende hat bereits erwähnt, daß der Antrag, den der Vorstand des Börsenvereins gestellt hat, einen vollgültigen Ersatz für die Notstandsordnung nicht zu bieten vermag. Ich meinerseits und die hinter mir stehenden Kollegen vom Sortiment sehen nicht ein, warum dieser vollgültige Ersatz nicht geleistet werden soll. Die Verhältnisse im deutschen Buchhandel sind in der jetzigen Zeit zweifelsohne nicht günstiger für uns geworden, als sie im Jahre 1918 gewesen sind, wo wir die Notstandsord nung seinerzeit unter der Zustimmung von Sortiment und Ver lag geschaffen haben. Der Antrag des Vorstandes der Deutschen Buchhändlergilde geht infolgedessen konsequenter- und logischer weise darauf hin, für die ablausende Notstandsordnung nicht ein Surrogat, etwas Unzulängliches und Unzureichendes zu schaffen, sondern einen vollgültigen Ersatz, der uns nach allen Richtungen die Möglichkeit bietet, die Vorteile, die wir aus der Notstands ordnung gezogen haben, uns zum mindesten so lange zu sichern und zu erhalten, als die wirtschaftlichen Verhältnisse nicht wesent lich übersichtlicher und besser geworden sind, als wir sie heute zu sehen in der Lage sind. Wir haben Ihnen vorgeschlagen, anstelle der Notstandsord nung eine Wirtschaftsordnung zu schaffen. Das ist — so werden Sie, meine Herren Kollegen vom Verlag, vielleicht sagen — eine Satzungsänderung; in Wirklichkeit sei es dasselbe, was die frü here Notstandsordnung gewesen ist. Das ist doch nicht ganz richtig. Eine Wirtschaftsordnung ist erstens einmal dem Namen nach den heutigen Zeitverhältnissen entsprechender. Wir haben aber bei der Bezeichnung »Wirtschaftsordnung« noch darüber hin ausgehend der Ansicht gehuldigt, daß in einer derartigen Wirt schaftsordnung des Sortiments, und vielleicht später einmal einer Wirtschaftsordnung des deutschen Buchhandels, andere Sachen als börsenvereinsmäßige Regelung behandelt werden können, die sich mit den Wirtschaftsverhältnissen des deutschen Buchhandels, über die Erhebung der Teuerungszuschläge hinaus, beschäftigen. Sie entsinnen sich, daß wir vor einer Reihe von Jahren bereits die Ansätze im Börsenverein hatten, einen derartigen Wirtschafts ausschuß, der Wirtschaftsverhältnisse regeln sollte, zu schassen. Es wurden seinerzeit zwei verschiedene Ausschüsse gebildet: der eine sollte die rein wirtschaftlichen praktischen Fragen, der andere organisatorische Fragen, die Propaganda nach außen usw., be handeln. Diese beiden Ausschüsse haben, soviel ich weiß, ein einziges Mal getagt; ich glaube selbst Mitglied eines dieser Aus schüsse zu sein. Der Börsenverein hat in der Folge davon abge sehen, diese Ausschüsse wieder zusammenzurufen oder ihrer Arbeit weiter nachzugehen. Der Gedanke der Wirtschaftsordnung ist dann erneut in den Verhandlungen des Satzungsänderungsausschusses ausgegriffen worden, als Kollege Röder wiederum anregte, der Buchhandel solle sich doch eine Stelle schaffen, wo er, frei von Fraktions- zwang, frei von den Beschlüssen: hie Gilde, hie Verlegerverein, hie Kommissionärverein usw., nach rein fachlichen und wirtschaft lichen Erwägungen seine eigenen Wirtschaftsverhältnifse zu prü fen in der Lage ist. Dieser Ausschuß würde dann sowohl dem Verlag wie dem Sortiment Vorschläge über Wirtschaftsfragen und in Wirtschaftsfragen zu machen haben; er würde in der Lage sein, wertvolles Material zu sammeln; er würde sich nicht in seinen Mitgliedern auf Buchhändler zu beschränken brauchen, sondern er könnte Volkswirtschaftlcr, Juristen und alle möglichen anderen Leute zu seinen Beratungen hinzuziehen, was Zweifels- ohne im Interesse des deutschen Buchhandels gelegen wäre. Meine Herren, wir haben im letzten Jahre die Empfindung nicht los werden können, daß der deutsche Buchhandel wirtschaftlich stark zurückgeblieben ist. Sowohl in der Kriegszeit wie in der Nachkriegszeit haben wir zwar Ansätze gesehen, die Wirtschafts- läge grundlegend, durchgreifend und nach höheren Gesichtspunk ten zu regeln; aber es ist immer bei diesen Ansätzen geblieben, und wir haben tatsächlich, wie das sowohl von Verleger- wie von Sortimenterseite immer wieder bestätigt worden ist, weiter ge- wurstelt. Meine Herren, ist nun nicht der Moment gekommen — so frage ich mich und Sie —, daß dieser Weiterwurstclet ein Ende gemacht und die Organisation des Börsenvereins, und zwar durch diese erste Etappe eines Wirtschaftsausschusses und einer Wirt schaftsordnung, in die Lage gesetzt wird, den Wirtschastsverhält- nissen besser folgen zu können und nicht wertvolle Zeit, manch mal Jahre lang, verstreichen zu lassen, bis eine Regelung unserer Wirtschaftsverhältnisfe in angemessenen Bahnen möglich ist? Meine Herren, da mich die Interessen des Sortiments zu nächst und eigentlich zu beschäftigen haben — denn die Organi sation der Gilde kann sich ja von sich aus mit den Verhältnissen des Verlages nicht befassen, dazu sind ja andere Organisationen da —, haben meine Vorstandskollegen und ich natürlich geglaubt, für das Sortiment eine derartige Wirtschaftsordnung schaffen zu sollen. Wir haben unlängst, am 5. und 6. April, eine Besprechung in Leipzig gehabt; das war so ein kleiner Ansatz, Wirtschaftsver- hältnisse zu regeln, aber nur nach einer ganz bestimmten Rich- tung hin, nämlich in der Richtung der Preisbildung. Nun, meine Herren, Sie haben in dieser Wirtschaftskonferenz zugegeben, daß das Sortiment nach wie vor zu dem Ladenpreise des Verlages 9SS
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