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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1922
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- 1922-07-20
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1922
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- Deutsch
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^ 167. 20. Juli 1922. Redaktioneller Teil der Zeit der Befreiungskriege, und zwar nur noch Originale, während die Photographien usw. entfernt wurden. Im oberen Stockwerk be findet sich das Bibliothekszimmer des Vaters Körner, Schillers Wohn- und Schlafzimmer, das Wohnzimmer der Familie Körner und das Geburtszimmer Theodor Körners. Hier sind Bilder, darunter sechs Originalgemälde von Anton Graff, sowie Autogramme in reicher Zahl zu sehen, sodann Büsten, Möbelstücke, Waffen usw. Stcnographcnkongrcß in Dresden. — Vom 7. bis 10. August findet in Dresden der 12. Internationale Stenographenkongreh statt. Das Programm umfaßt Allgemeines sowie Vorträge über Parlaments und Verhandlungsstenographie, Theorie, Geschichte und Unterricht. Schon jetzt haben sich anher zahlreichen deutschen Teilnehmern auch 124 Ver treter von 11 außerdeutschen Ländern (Bulgarien, Dänemark, Frank reich, Italien, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Ser bien, Ungarn) angemeldet. Anträge zur Teilnahme sind unter Ein sendung von 20 Mark an Direktor vr. Fuchs, Ständehaus, Dresöen-A., zu richten. — Am 5. und 6. August geht diesem Kongreß eine Tagung des Vereins deutscher Kammerstenographen voraus. Eine kolloidchemische Gesellschaft. — Zur Gründung einer »Kol loidchemischen Gesellschaft« ist von etwa 40 Vertretern der wissen schaftlichen und technischen Kolloidchemie ein Aufruf unterzeichnet worden. Tie Gründung soll gleichzeitig oder kurz vor der Hundert jahrfeier der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Arzte in Leipzig slaltfürden. Tie Vorbereitung der Nengründung liegt in den Händen des Prof. vr. Wolfgang Ostwald, Herausgeber der Kolloidzrit- schrift in Leipzig. Unter Mitwirkung des Rcichsarchivs in Potsdam werden die Schrif- tenfolgcn »E r i n u e r u n g s b l ä t t e r d e u t s ch e r Regimenter« und »Schlachten des Weltkrieges« bearbeitet und herausge geben. In der Sammlung der »Erinnerungsblätter« wird die Anteil nahme aller Regimenter am Weltkriege (einschl. der im Kriege ausge stellten) der alten deutschen Armee dargestellt. Die Sammlung er scheint in drei Folgen: 1. Preußische Truppenteile (Verlag G. Stal- ling, Oldenburg i. O.); 2. Bayerische Truppenteile (Selbstverlag des Bayerischen Kriegsarchivs, Vertrieb Lindauer'sche Buchhandlung, Mün chen); 3. Sächsische Truppenteile (Verlag Baensch-Stiftung, Dresden). Die Auslage der Geschichten der einzelnen Truppenteile ist sehr be schränkt. Es empfiehlt sich deshalb, daß an einzelnen Trup penteilen interessierte Buchhandlungen sich recht zeitig mit der Leitung der S ch r i f t e n f o l g e (für preußische Truppenteile das Neichsarchiv in Potsdam, für bayerische das Kriegsarchiv in München, für sächsische die Neichsarchiv-Zweig- stclle in Dresden) in Verbindung setzen. Insgesamt liegen bisher rund 50 Geschichten vor. Auf den Wert der geschlossenen Samm lung wird in Hinsicht aus die geringen Auflagen besonders hingewiesen. Die Schriftenfolge »Schlachten des Weltkrieges« (Verlag G. Stalling, Oldenburg) hat sich zur Aufgabe gestellt, allmählich sämtliche Schlachten des Weltkrieges in Einzeldarstellungen herauszubringen. Das Neichs archiv stellt den Bearbeitern beider Schriftenfolgcn sein Aktenmaterial zur Verfügung. Ein Unternehmen internationaler Zusammenarbeit der Wissenschaft. Ans dem klassischen Boden Noms haben sich jetzt dis Vertreter der internationalen Wissenschaft zum erstenmal nach dem Kriege Zu einem gemeinsamen Schritte verbunden: eine internationale archäologische Kommission wurde ins Leben gerufen, an der die Vertreter aller großen Kulturländer Anteil haben. Die Gelehrten aus den ehemals krieg- führenden Staaten haben sich damit in erfreulichen Gegensatz zu der Haltung der offiziellen Ententewissenschaft gestellt, die nach dem Kriege die deutschen Gelehrten aus der gemeinsamen Arbeit auszuschlichen ver suchte. Die Archäologen aller Länder berieten, ob es erwünscht sei, eine internationale Vereinigung fiir archäologische Studien zu gründen, be stimmt, die Kenntnis der literarischen Produktion auf archäologischem und historischem Gebiete zu erleichtern und die Herausgabe großer Werke allgemeinen Charakters zu ermöglichen. Die Herausgabe eines Mitteilungsblattes, das mit größter Schnelligkeit die Nachrichten über neue Entdeckungen in allen Ländern der klassischen Welt sammeln und nach Nom senden läßt, wo sie dann durch Sekretäre der internationalen Vereinigung zu ordnen wären, wurde in Aussicht gestellt. Nene Handschriften der Vatikanischen Bibliothek. — Aus N o m wird gemeldet: Mailänder Großkaufleute haben dem Papste Pius XI. für die Libliotbsca Vaticana 330 wertvolle Codices arabischer Herkunft geschenkt. Sie waren von dem italienischen Reisenden Caprotti nach Mailand gebracht worden und hatten dort 1919 bereits die Aufmerk samkeit des damaligen Kardinals Ratti auf sich gezogen, der gemeinsam mit dem Senator Bcltrami an die Mailänder Bevölkerung einen Auf ruf richtete, die nötigen Geldmittel für die Ambrosianische Bibliothek ^ zu zeichnen, damit diese den wertvollen Fund erwerben könne. Jetzt hat eine Mailänder Kaufmannsfamilie die Summe zusammengcbracht (eine hohe sechsstellige Zahl) und die Hcnrd-schriften für die Vaticana gesichert, wodurch die orientalische Abteilung dieser Bibliothek nunmehr über 1260 Codices verfügt. Neue Ausland-Institute. — Die Dezentralisation der Ausland- Studien hat die Gründung mehrerer K u l t u r k r e i s - I n st i tu t e zur Folge gehabt, und zwar hat jeder europäische Kulturtreis eine Pflegestätte an einem deutschen Bildungszentrum gefunden: der Osten in Königsberg und Breslau, der Südosten und der Balkan in Leipzig und Frankfurt a. M., der Norden in Greifs wald, Holland in Frankfurt a. M., der angelsächsische Kultur- kreis in Göttingen, der romanische in Bon n. Trotzdem benötigt Deutschland dringend noch drei weitere Institute: ein Italien-Institut, ein Frankreich-Institut, ein Britisches Institut. — Die Zahl der Interessenten für diese Institute, so behauptet Pros. Or. Will). Mocstne iu den »Preußischen Jahrbüchern«, ist größer als diejenige für alle übrigen zusammengenommen. Tie Gründung scheint gesichert; nur die Frage nach Zeit und Ort bleibt offen. Das Italien-Institut gehört nach München. Seine Lage vor den Toren Italiens an der Hauptverkehrsader macht es zum Brenn punkt des deutsch-italienischen Personenverkehrs, sowie des Kultur- und Güteraustausches. Durch die Nuntiatur vermittelt München zwischen dem katholischen Deutschland und der päpstlichen Kurie. Seine Schrift steller- und Künstlerkreise gravitieren zu einem großen Teile nach Italien. Die Universität pflegt italienische Sprache, Literatur und Kultur. Die Hofbibliothek birgt Schätze italienischer Literatur. Nimmt mau hinzu, daß der Süddeutsche der romanischen Wesensart wesent lich näher steht als der Norddeutsche, so darf man ohne Übertreibung behaupten, daß München der ideale, konkurrenzlose Sitz für ein Italien- Institut ist. Das voll ausgebautc Institut hätte unter Ausschaltung jeder Politik und Propaganda u. a. folgende Aufgaben zn erfüllen: Auskunfts erteilung über kulturelle Fragen an Italiener und Deutsche. Förde rung des enzyklopädisch-synthetischen Studiums der italienischen Ge genwarts-Kultur. Förderung von Studienreisen. Kulturaustausch in Verbindung mit dem Kulturstudium. Schaffung einer Spezial- Bibliothek. Gründung eins Archivs. Gründung einer Samm lung von Anschauungsmaterial. Gewissermaßen das Fundament des Italien-Instituts hätte ein Verein der Italien-Freunde zu bilden. Er rekrutiert sich aus allen Teilen des Reiches und des neutralen Auslands. Das Britische Institut und das Frankreich-Insti tut werden sich vorläufig auf die mit Unterricht und Forschung zu sammenhängenden Aufgaben zu beschränken haben. Keine Hochschule des Reiches, nicht einmal die Universität Berlin, ja nicht einmal die bereits in die Wege geleitete Arbeitsgemeinschaft Berliner Hochschulen vermöchte die Niesenaufgabe, die das Britische Institut und das Frankreich-Institut zu leisten hätte, mit eigenen Lehr kräften zu lösen. Es müssen Männer des praktischen Lebens, Aus länder und Ausland-Deutsche in großer Zahl herangezogen werden. Um eine Mehrbelastung der Studenten zu vermeiden, fordert Prof. 1)r. Moestue eine Trennung der bisherigen philologischen Studien gänge von den Knlturkreisstudien. Mit ganz besonderem Nachdruck tritt er für ein wissenschaftlich vertieftes Studium der Gegenwarts kultur auf historischer Grundlage ein. Es kann nicht nachdrücklich genug betont werden, daß die Gründung des Britischen Instituts und des Frankreich-Instituts keine rein philologische Angelegenheit, nicht ein mal eine reine Hochschnlangelegenhcit ist, sondern daß alle führenden Kreise gleichmäßig beteiligt sind. Diese Tatsache muß natürlich auch iu der Organisation zum Ausdruck kommen. Die Institute müssen frei, von Staat und Hochschule unabhängig, von Vertretern aller interessier ten Kreise geleitet sein. Aus diesem Grunde kommt auch eine Um bildung der Universitäts-Seminare in Kulturkreis-Jnstitute nicht .in Frage, lediglich eine Angliederung und Arbeitsgemeinschaft. Die Akademie für Philosophen. — Die K a n t g e s e l l s ch a f t hat eine Stiftung erhalten, die an Umfang alles zurückläßt, was in den letzten Jahren in Deutschland an wissenschaftlichen Spenden ge boten wurde. Der Industrielle I)r. Rolf Hoffm a n n hat das auf dem Burgberg in Erlangen gelegene Besitztum des verstorbenen Er langer Universitätsprosessors Nosenthal erworben, es zu einer Akademie für Philosophen ausbauen lassen und der Kautgesellschast zur Verfügung gestellt. Diese Akademie ist am 14. Juni in Anwesenheit vieler Gelehrter aus dem In- und Auslände eingeweiht worden. Bei dieser Gelegen heit erst hat die Öffentlichkeit erfahren, um welche Rieseustiftung es
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