Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1922
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- 1922-07-20
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- 20.07.1922
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. — Svrechsaal. 167, 20. Juli 1922. sich handelt und welches gewaltige Werk im Entstehen begriffen ist. Die Akademie ist ans einer Anhöhe oberhalb Erlangens gelegen. Das Hauptgebäude gleicht einem Palast. Neben Konferenzzimmern, Ver- sammlungs- und Lehrräumen enthält cs Privatränme für etwa 15 Ge lehrte. Mit dem Bau von weiteren Häusern für Studenicnwohnungen, Bibliotheken und Lchrsälen hat man bereits begonnen. Parkartigc Gärten, Lauben, Gartenhäuser, Obst- und Gemüsegärten in größtem Ausmaß umgeben die Gebäude. Allein die Bücher und die 5k u n st - werke, die zu dieser Stiftung gehören, haben einen Wert von Mil lionen. Der Wert der gesamten Stiftung läßt sich nicht schätzen. Aber Or. Hoffmann hat noch mehr geleistet: er hat auch die Mittel zur Unterhaltung der Akademie bereitgestellt. Die Gelehrten, die an der Akademie für Philosophie Kurse abhaltcn werden, wohnen hier um sonst, haben freie Verpflegung und werden für ihre Lehrtätigkeit hono riert. Auch die deutschen Studierenden sollen nach Möglichkeit freie Verpflegung haben. Die ausländischen Studierenden dagegen leisten entsprechende Bezahlung. Wie Bücher »restauriert« werden. — So mancher kostbare Schatz der Druckkunst ist bereits vor dem Untergange gerettet worden durch die Geschicklichkeit des »Büchcrdoktors«, der es zu erhalten und wieder herzustellen verstand. Die Kunst dieser Restauratoren von Büchern ist weniger bekannt als die der Bilderrestauratoren, aber sie ist vielleicht noch schwieriger und verlangt große Erfahrung. Es kommen natürlich nur sehr seltene und wertvolle Werke für eine so kostspielige »chirur gische« Behandlung in Betracht. Der schöne Truck des IL.Jahrhiinderts, der jahrelang im Keller gelegen, vom Bücherwurm zerfressen, befleckt und zerrissen ist, wird durch sachgemäße Behandlung wieder so dauer haft, daß er noch weitere 400 Jahre durch die Pracht seines Druckes entzücken kann. Die Reinigung erfolgt am besten dadurch, daß die Stockflecke mit übermangansaurem Kali behandelt werden. Dadurch werden alle Flecken entfernt, aber das ganze Blatt erhält eine braune Tönung, sodaß noch eine sehr schwache Lösung von Schwefelsäure an gewandt werden muß, um dem Papier sein schönes Weiß wiederzu- geben. Die Blätter werden dann mit einem dünnen Leim bearbeitet, der ihnen Stärke und Dauerhaftigkeit verleiht, und dann werden die so behandelten Seiten auf den Gesamtton der Buchblätter so sorgfältig abgetönt, daß man die restaurierte Seite von der ursprünglichen nicht unterscheiden kann. Außer Stockflecke bekommt manches Papier, besonders das we niger gute, das während des 19. Jahrhunderts beim Buchdruck ver wendet wurde, eine Menge kleiner brauner Flecken. Diese Unschün- heiten lassen sich rasch wegbringen, wenn man in vorsichtiger Weise Butter verwendet. Moderslecken sind die schwersten von allen Buch- krankheiten, denn der Moder frißt sich, wenn er nicht gründlich ent fernt wird, von Deckel zu Teckel durch das ganze Buch durch und löst die Blätter langsam auf. Sind die Seiten eines Buches zerrissen, die Ränder beschädigt oder durch den Moder Löcher hincingekommen, dann muß eine Operation vorgenommcn werden, die viel Sorgfalt und llbung erfordert. Die fehlenden Stellen werden nämlich durch neues Papier ersetzt. Die erste Sorge des Buchchirurgen muß dann die sein, daß das neue Papier mit dem alten genau übereinstimmt, nicht nur in Form und in der ganzen Art, sondern auch im Wasserzeichen. Zu diesem Zwecke besitzt der erfahrene Buchrestanrator eine Sammlung alter Papiere. Fehlt nun z. B. die Ecke einer Buchseite, so schneidet er ein etwas größeres Stück aus dem passenden Papier aus, klebt dieses Stück in der behutsamsten Weise fest und schneidet dann mit einem scharfen Messer das ttberftchende Stück so genau ob, daß die neue Blattdecke vollständig zu den übrigen Ecken der Buchseiten paßt. Sind Buchstaben oder Teile von Illustrationen beschädigt, dann muß das Kehlende mit Feder und Tinte nachgezogen werden. Als Vorlage dient gewöhnlich ein anderes Exemplar der Buchausgabe, aber man muß dabei darauf achten, daß die verwendete Tinte in der Farbe genau zu der Farbe des Druckes paßt. Leichter ist es schon, die Ein bände zu restaurieren. Die Ausgabe des Bnchrcstanrators besteht nicht darin, einem allen Buche ein neues Ansehen zu geben, sondern es möglichst genau in seiner Originalform zu erhalten und vor weiterem Verfall zu schützen. SpreWlll. Ein Briefwechsel betr. Preise in ausländ. Währung. Ein Sortimenter ans Bern schreibt an einen Verleger in Leipzig: 'Mit Faktur vom 5. Juli 1922 erhalte ich von Ihnen 1 Hand bnch. Bd. 1. Geb. Es ist mir ganz unmöglich, diesen Band zu dem Bcrantworll :H.'d>iknnr: A i cl> a r 0 A l b e r t i. — Berlaa: Der Börse» Druck: Ramm L Leema n n. Sümtlich in Seivüa — Adresse der 10^4 von Ihnen angesetzten Preise von Fr. 35.- abzusetzen. — Durch den hohen Umrechnungskurs, den Sie und eine Anzahl der deutschen Ver leger jetzt eingesührt haben, verunmöglichen Sic es, dem Schweizer Sortiment Werke Ihres Verlags fürs Lager fest zu beziehen. Die Preissteigerung in Deutschland selber ist allmählich so hoch, daß die Bücherpreise eine derartige Vervielfachung fürs Ausland nicht mehr erlragen « Der Verleger antwortet: »Sie meinen, daß es unmöglich wäre, Handbuch', Band 1, gebunden, zu dem von mir festgesetzten Preise von Fr. 35.— abzusetzen. Sie irren, wenn Sie glauben, daß der Preis zu hoch angesetzt wäre. Die 2. Auflage des Buches 1915 mit einem Umfange von 80V Seiten kostete in Deutschland gebunden Mk. 32.—, das waren 40 Schweizer Franken. Die neue 3. Auflage 1922 soll gebunden bei einem Umfange von WO Seiten nur Fr. 35.— kosten, während sie nach der Goldmarkumrechnung und unter Berücksichtigung des größeren Umfangs Kr. 45.— kvsten dürfte. Der Preis von Fr. 35.- ist also sehr billig und steht auch ganz in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Schweizer. Buchhändlervereins, der gesagt hat, daß die Preise in ausländischer Währung die Friedenspreise nicht über schreiten sollen. Ich bitte, dies Ihrem Publikum mitzuteilen, damit die törichten Schlagworte, die deutschen Verleger machten den Verkauf ihrer Bücher im Ausland infolge unsinniger Preise unmöglich, auf das richtige Maß zurückgesührt werden.« Richtiges Ausfiillen der Meldezettel. (Zu BA. 14« vom 26, Juni 1922, Seite 904.) Die Klagen der Sortimenter über Nichtbeachtung der O-Bemerkung mögen berechtigt sein. Ich habe diesen Eintrag auch einmal übersehen lworauf der betreffende Herr allerdings sein Recht mir Armem gegen über in einer 7 oder 8 Zeilen langen, dem moderndeutschcn Abgeord neten-Verkehrstone angepaßten Nückschrift wahrte). Aber viel, viel mehr Berechtigung zur Klage haben wenigstens nach meiner Erfahrung die Verleger über die bisweilen sehr nachlässige Art, mit welcher die Meldezettel von den Sortimentern ausgestillt werden. Fünfmal war in den letzten nenn Monaten bei Zetteln für meine Firma der Buchstabe 0 und viermal der Buchstabe 4. z u U n r e ch t eingesetzt. Drei- odcr viermal fehlte der Buchstabe 0, und erst meine somit umsonst ausgeschriebene Faktur klärte die Unterlassung auf; denn es kann mir doch nicht zugemutet werden, jede Anzeige, die diesen Veemerk nicht trägt, aus Grund der Konten nachzuprttfen, ob etwa der Valuta- anteil schon bei der Bestellung verrechnet worden ist, zumal da ein nicht unwesentlicher Teil der Bücher doch vom Zwischenhandel be zogen wird. Ferner unterscheidet die Verkaussordnung für die Valutaanteil berechnnng zwischen dem Exporteur und dem Exporteurzwischenbuch- händlcr. Woran aber soll ich bei der großen Zahl der in Frage kom menden Firmen erkennen, welche Berechnnng in Kraft treten muß, wenn außer dem Buchtitel nur in der letzten Spalte ein Preis eingetragen ist, noch dazu oft genug kaum leserlich? Diese abgekürzte oder besser wohl flüchtige Eintragung ließe sich allenfalls rechtfertigen für die Exportzwischenbuchhändler. Sic wird.aber recht oft auch von den Exporteuren angcwcndet, und dann kann ich kontowälzender- oder auch rätsclratcnderweise znsehen, wie ich die Faktur nach § 5, U, 2a zu sammenbringe. Dieses Rätselraten wird besonders anregend, wenn noch unter Bemerkungen stolz ein 2 thront. Die Außenhandelsnebenstelle würde sich sicher den Dank der Verleger verdienen, wenn sie jeden Meldezettel zurückwiese, der nicht ganzklar und unzweideutig die für die Nachberechnung erforderlichen Angaben enthält. Max Seyfert. Bücherbettel. Der Redakteur der italienischen Zeitschrift »4u§auo« in Lugano, Herr Johannes Vincent Venn er, hat cs sich scheinbar zur Aufgabe gemacht, ans Kosten der Verleger sich eine Privatbibliothek anzu legen. Tiefer Herr verlangte vor längerer Zeit Besprechungsstücke für die oben genannte Zeitschrift zur ausführlichen Besprechung. Wir haben ein halbes Dutzend Bücher geliefert, aber warten noch heute vergebens auf die zugesagtcn Besprechungen. Mehrfache Anfragen und Mahnun gen blieben ohne jede Wirkung und Antwort. Wir bringen den Fall im ' Fnteresse unserer Kollegen zur Kenntnis. M tt nchcn , M u s a r i o n - V e r l a g Königinstr. 15. Aktiengesellschaft.
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