Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1922
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Redalttonekler Teil. ^ 169, 22. Juli 1922. Gruppe I Lebens- und Äenußmittel und ähnliches Gruppe 11 Textilien, Gruppe 111 Mineralien Gruppe IV ^Ver- Gruppe V Industrielle Endprodukte Mitte. . 1914 109 100 100 100 100 100 1920 1972 34"? 2749 1101 1343 1997 1921 2019 3840 2780 1776 1594 2127 1922 3840 7168 5178 3149 3159 4238 1922 4300 7722 5525 3192 3367 4612 März. . 1922 5211 8492 6810 4201 3817 5427 April. . 1922 6330 10585 8585 5288 4644 6722 Mai , . 1922 6649 11379 9305 5961 5546 7379 Juni , , 1922 6967 11891 10141 6413 5859 7841 Juli . . 1922 8323 13938 12168 6881 6750 9140 aber -doch nicht angängig, da diese nur immer wieder als Infla tion wirken und die Geldentwertung steigern würde. Der Direktor der Darmstädter Bank in Düren hat nun darauf hingewiesen, daß man der Reichsbank für eine vermehrte Notenausgabe Möglich keiten für eine Verbreiterung der Deckungsb-asis schaffen müßte, und hat vorgeschlagen, di« Hypotheken in verstärktem Maße in diesem Sinne heranzu-ziehen und zur Beleihung durch die Dar- lehnskassen zuzulassen. Das Pfand an Grundstücken dürfte von allen als eine bessere Deckung für die Ausgabe von Darlehns kassenscheinen angesehen werden, als manche Arten von den im In land lagernden Kaufmannswaren oder von Wertpapieren, die bis her hauptsächlich für die Beleihung in Frage kamen. Eine Ver breiterung der Deckungsbasis wird unumgänglich sein, um die Kreditnot zu erleichtern. Di« vermehrte Wiedereinführung des Warenwechsels dürft« schwerlich in günstigem Sinne wirken. Denn bei der Ersetzung des direkten Bankkredits durch Diskon tierung von Warenwechseln wird ja schließlich neuer Kredit oder neues Kapital gar nicht geschaffen, sondern die Kreditbeanspru chung nur von einer Stell« zur anderen verschoben und der Reichsbank eine Verbreiterung ihrer Deckungsbasis gegeben, die unter den heutigen Verhältnissen zweifelhaften Wert haben dürfte. Den Buchhandel interessieren diese Dinge Wohl nur soweit, als davon eine Rückwirkung aus die Verzinsungssätze für Bankkredit ausgeht. Und hier ist zu beachten, daß neuerdings beachtliche Stimmen laut werden, die von der Reichsbank eine Wiederauf nahme ihrer Diskontierungspolitik fordern, auch auf die Gefahr hin, daß das Reich dadurch ein« erhöhte Last für die Verzinsung seiner schwebenden Schuld auf sich zu nehmen hat und Leihzeld überhaupt teurer wird. Alle derartigen Maßnahmen ändern aber nichts daran, daß das deutsche Volksbermögen unter dem Ein- fluß des Versailler Friedens immer weiter zusammenschrumpft. Das wird umso bedenklicher, weil die Steuergesetzgebung und auch die bisherige Wuchergesetzgebung die gesunde Kapitalbil dung und Kapitalerneuerung fast unmöglich machen, jedenfalls stark einschränken. Steuergesetzgebung und Preistreibereirecht sind auch dadurch so gefährlich, daß sie eine vernünftige klare Bilanzierung unmöglich machen und somit verhindern, daß viele Geschäftsleute sich darüber klar werden, in welchem Umfange ihr Vermögen und Betriebskapital bereits verwirtschaftet ist. Diese Nöte steigern sich naturgemäß, je mehr die Geldentwertung fort- schrcitet und je mehr durch die Erschütterung aller festen Wert- Vorstellungen die klare Übersicht über die Wirtschaftslage und den Vermögensstand des einzelnen wie des ganzen Volkes ver loren geht. Gerade der Buchhandel, der durch die unbedingt notwendige Heraufsetzung seiner Büchervorräte auf dem Papier dauernd Scheingewinne erzielt, ist an diesen Fragen sehr stark interessiert, und aus seinen Reihen sollte mehr -als bisher auf eine Reform der Steuergesetzgebung wie des Preistreibereirechts hin gearbeitet werden, um -den bedenklichen Folgen vorzubeugen. Leipzig, 17. Juli 1922. Or. Gerh. M e n z. Mine MlkiluW«. Streik der Buchhandels-Markthelser (siehe auch den Artikel auf Seite 1026 der heutigen Nummer). — Anschließend an den Streikbericht, den wir im Börsenblatt Nr. 166 und 167 vom 19. und 20. Juli 1922 veröffentlicht haben, teilt uns die Orts gruppe Leipzig des Arbeitgeberverbandes der Deutschen Buchhändler weiter mit, daß trotz der am 15. Juli infolge der gegen den 14. Juli gänzlich veränderten Haltung der Markthelfer gescheiterten Verhand lungen inzwischen erneute Verhandlungen mit der Streikleitung der Buchhaudelsmarkthelfler stattgefuudeu haben. Diese hatte sich, nachdem beide Parteien am 16. Juli ergebnislos auseinandergegangen waren, zunächst an den Schlichtungsausschuß, sodann an den Demobilmachungs kommissar geionndt, um beide Stellen zu einem Eingreifen zu veran lassen. Da jedoch einmal der Tarif abgelaufen war und außerdem infolge der Entlassungen Arbeitsverhältnisse nicht mehr bestanden, konn ten beide Stellen dem Wunsche, einen Zwang aus den Arbeitgeber verband auszuübcu, nicht stattgeben. Gleichwohl setzte sich der Herr Demobilmachungskommissar mit dem Arbeitgeberverband in Verbin dung und übermittelte wenigstens die Bitte der Markthelfcr, neue Ver handlungen in die Wege zu leiten. Der Arbeitgeberverband kam dem nach und noch am gleichen Tage, am 18. Juli vormittags, traten beide Parteien wiederum zu Verhandlungen zusammen. Auch diese führten zu keinem Ergebnis, da die Markthelfer, die mit den Gehilfen organisationen in enger Fühlung stehen, es ablchnten, die vom Arbeit geberverband gebotene Lohnerhöhung von 20°/« anzunehmen, über die hinauszugehen seinerseits für den Arbeitgeberverband aus den schon mitgeteilten Gründen keine Veranlassung vorlag. Die Verhandlungen mußten infolgedessen abermals ergebnislos abgebrochen werden. Am Nachmittag des gleichen Tages erklärten dann auch die Vertreter der Gehilfenorganisationen, daß ihre Mitgliedschaften die im Zwischen protokoll vom 11. Juli vorgesehene Gehaltserhöhung von 20"/» als unzureichend bezeichnet hätten. Die Gehilfenschaft stellte vielmehr ihre ursprüngliche Forderung von 50°/> Erhöhung für Juli wieder her und erklärte ihrerseits in einer dem Arbeitgeberverband überreichten Resolution die direkten Verhandlungen als gescheitert. Welche Schritte nunmehr seitens der Gehilfenschaft erfolgen werden, läßt sich zurzeit noch nicht übersehen: sobald neue Nachrichten vorliegen, wird die Orts gruppe Leipzig weiteren Bericht erstatten. Gcrmaniamarken. — Infolge der häufigen Postgebührenerhöhun- geu der letzten Jahre und der Überlastung der Neichsdruckerei ist es nicht möglich gewesen, die jeweils erforderlichen neuen Markenwerte stets rechtzeitig herzustellen: einige Werte der Germaniaausgabe haben daher aushilfsweise im Verkehr belassen werden müsfen. Der Verkauf der noch vorhandenen Germaniamarken, es handelt sich in der Haupt sache um solche zu 75 Pf., 1Z4 Mark und 4 Mark, wird nunmehr mit Ablauf des Monats September bei den Postanstalten eingestellt wer den. Sämtliche G e r m a n i a m a r k e n verlieren mit dem 3 1. Oktober d. I. ihre Gültigkeit. In den Händen des Publikums befindliche Stücke können bis zu diesem Tage gegen andere Postwertzeichen zum Nennwert umgetauscht werden. Das Ende des Notgeldes. — Dem Reichstage ist der Entwurf eines Gesetzes Angegangen, welches die Ausgabe und Einlösung von Notgeld reichsgesctzlich regeln will. Danach sollen alle Arten von Ersatzgeld binnen drei Monaten nach Inkrafttreten des Gesetzes zum Nenn beträge eingelöst werden. Gleichzeitig wird die Ausgabe von Notgeld, auch zu Sammelzwccken, verboten und unter Strafe gestellt. Neue Fakultäten an deu Technischen Hochschulen. — Durch eine Verordnung des preußischen Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung vom 15. Juni ist verfügt worden, daß die bisher auf den Technischen Hochschulen bestehenden »Abteilungen« vom 1. Juli d. I. ab zu Fakultäten zusammeugefaßt werden, und zwar wer den gebildet eine Fakultät für allgemeine Wissenschaften, die aus den bisherigen gleichnamigen Abteilungen besteht, eine Fakul tät für Bauwesen, welche die Abteilungen für Architektur und Bauingenieurwesen zusammenfaßt, eine Fakultät für Maschinen wesen, welche die Abteilungen für Maschinenbau, Elektrotechnik, Schiffsbau und Schifssmaschinenbau zusaminenfaßt, und schließlich eine Fakultät fi'ir S t o f f w i r t s ch a f t, bestehend aus den bisherigen Abteilungen für Chemie und Hüttenkunde und Bergbau. 1030
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