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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1922
- Strukturtyp
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- 1922-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X: 17V, 24. Juli 1822. ist ja der Rede Würze. Wir haben einen außerordentlich umfangreichen Speisezettel zu bearbeiten, ehe wir uns dem wirklichen Speisezettel zuwenden können, und jeder sollte cs vermeiden, in einem so großen Kreise nicht ganz notwendige Dinge vor,;»- bringen. Ich bitte Sie auch, unter allen Umständen am Vormittage nicht zu rauchen. (Oho! — Bravo!) Das wäre schon gegen über den Herren, die sich rednerisch betätigen wollen, ein großes Entgegenkommen, und solche Rücksichtnahme ist Wohl erwünscht. Bevor wir nunmehr in die Tagesordnung eintretcn, bitte ich den Vertreter der Reichsregicrung, Herrn Oberregierungs rat Feßler, freundlichst das Wort zu nehmen. Oberregierungsrat vr. Feßler (Berlin): Meine sehr geehrten Herren! Für die Einladung zu der heutigen Sitzung des Börsenvereins und für die liebenswürdigen Worte, die der Herr Vorsitzende an den Vertreter der Reichsregierung gerichtet hat, habe ich den Dank der Reichsregicrung auszusprechen. Die Beratungen, die jetzt beginnen sollen, und die Entschließungen, die sich daran knüpfen werden, werden gerade in den jetzigen Zeiten sowohl für den einzelnen Betrieb wie für das gesamte Fach, darüber hinaus aber auch für die Allgemeinheit von ganz besonderer Bedeutung sein. Durch den raschen Wechsel der wirtschaft lichen Verhältnisse, durch die sich immer weiter zuspitzendc» Schwierigkeiten wird jeder Betrieb, wird jeder Berus vor schwierige Entscheidungen gestellt. Das plötzlich wechselnde Bild erfordert rasche, durchgreifende Entschließungen. Unter Berücksichtigung Ser historischen Entwicklung muß zugegrisfen werden, es muß rasch eingegangcn werden aus die Notwendigkeiten des Tages. Die Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben, sind außerordentlich groß. Die Gefahren, die in einem Zuweitgchcn mit der Bewegung oder in einem Zurllckhalten in der notwendigen Bewegung liegen, sind nicht zu unterschätzen. Gerade deswegen sind Ihre Be ratungen so wichtig, gerade deswegen sind die Entschließungen, die Sie heute fassen werden, so bedeutsam. Meine Herren, jeder Betrieb muß weiter kommen. Ihr Betrieb ist besonders wichtig für die Allgemeinheit, für das ganze geistige Leben der Nation, auch über die Grenzen Deutschlands hinaus. Das ganze wissenschaftliche und kulturelle Leben hängt ja davon ab, wie Sie produ zieren, was Sie produziere;!, und daß Sie weiter produzieren können. Aus diesen Gründen: wegen der Bedeutung gerade Ihrer Tätigkeit für die Allgemeinheit und mit Rücksicht auf die Notwendigkeit, daß die Produkte des Verlages in möglichst weite Kreise hineinkommen, ist das Interesse der Reichsregierung au Ihrem Berufe besonders groß. Es soll nicht irgendwie behörd lich in die natürlichen Entwicklungen und die Entschließungen des Faches eingegrifsen werden. Aber ein Zusammenarbeiten, ein gemeinsames überlegen und unter Umständen auch ein gemeinsames Eingreifen bei diesen schwierigen Zeitläuften ist Wohl das, was im Interesse der Sache geboten sein dürfte, und in diesem Sinne, meine Herren, darf ich Ihnen jetzt für Ihre Beratungen und für Ihre Entschließungen die besten Wünsche der Reichsregierung aussprechen. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender Hofrat l)r. Arthur Meiner (Leipzig): Ich danke Herrn Oberregierungsrat vr. Feßler vielmals für die freundlichen Worte und für das allezeit dem Buchhandel bezeugte Wohlwollen und Interesse. Wir wissen, daß wir i» ihm in der Reichsregierung einen warmen Fürsprecher haben, und hoffen, daß das auch für alle Zeiten so sein möge. Unsere Tagesordnung ist so umfangreich, daß ich mich in meinen Einleitungsworten ganz kurz fassen mutz. — Meine .Herren, in stattlicher Anzahl sind Sie wiederum unserer Einladung hierher nach Leipzig gefolgt. Ich sehe darin nicht nur den Beweis für das äußer« Anwachsen unseres nun bald hundertjährigen Börsenvercins, sondern ich glaube auch, daß darin Vor allem die starke und ständig steigende Anteilnahme der Mitglieder am Wohl und Wehe des Vereins und an seinen Aufgaben zum Ausdruck kommt. In der Tat kann ein Verein nur gedeihen und seinen Aufgaben gerecht werden, wenn er von dem leben digen Interesse seiner Mitglieder getragen wird. Soll aber ein Verein zum Wohl aller arbeiten und wirken können, so ist cs mit Interesse allein nicht getan; es gehört dann vor allem die klare Einsicht in die Grenzen des Möglichen und in die Grund gesetze alles gedeihlichen Zusammenarbeitens menschlicher Organisation dazu, und eines dieser Grundgesetze, das nicht nur für das Vereinsleben, sondern für alles Menschliche überhaupt gilt, ist das, daß keiner vom andern sordern soll, was er nicht selbst zu leisten ehrlich gewillt ist. Ist dieser auf Achtung vor dem Rechte des andern und damit der Gesamtheit gegründete Wille vorhanden, dann kann es nicht schwer fallen, die äußeren Formen und Formeln zu finden, in denen er sich betätigen soll. Ich bin überzeugt, daß uns diese Einsicht, wie bisher immer, so auch heute leiten, und daß damit unserer Arbeit auch wieder Erfolg beschielten sein wird. Rom ist nicht an einem Tage erbaut. Auch die schwierigen Fragen, die uns seit Jahren beschäftigen, und auch heute wieder unsere Tagesordnung füllen, verlangen harte, langwierige Arbeit zu ihrer endlichen Bewältigung. Mit ver einten Kräften muß die Lösung aber schließlich gelingen. Und somit treten wir in die Tagesordnung ein: l. Geschäftsbericht über das Vereinsjahr I92l/l922 (abgedruckt im Bbl. Nr. 84). Ich nehme an, daß Sie, wie bisher, auf Verlesung des Geschäftsberichts verzichten, und werde abschnittweise und zu Gruppen vereinigt, wenn auch die Gruppenvereinigung nicht immer erfreulich erscheint, die einzelnen Materien aufrufen und bitte diejenigen Herren, die zu den einzelnen Punkten sprechen wollen, sich bei Herrn Schumann zum Worte zu melden. Ich rufe auf: zuerst die sechs ersten Abschnitte über Preisbildung und A b s n tz z i f f e r n, — Die drei Abschnitte über Papier. — Buchdruckp reise. — Zwanzig Abschnitte über die N o tst a n >d s o r d n u n g, doch bitte ich, alles, was Sie dazu auf dem Herzen haben, bei dem weiteren Punkte der Tagesordnung zum Ausdruck zu bringen. — Vermittlung unentgeltlichen oder verbilligten Bücherbczuges. — Sechs Abschnitte über dieVerträge Wissenschaft licher Buchhändler Freiburgs und Marburgs mit den dortigen Studentenämtern. — Vier Ab schnitte über die Volks bibliotheken. Zu dem Abschnitt über Autoren und Preisnachlässe an Autoren habe ich Ihnen folgendes zu bemerken: Ich möchte dabei bemerken, daß die hier angedeutete Differenz inzwischen in einer den Börsenverein durchaus befriedigenden Weise bcigclegt ist. Das eingeleitetc Ausschließungsvcrfahren ist mit Rücksicht darauf eingestellt, daß von den Inhabern der Firma das Unzulässige des Angebots zugegeben und ein Widerruf desselben zugesagt ist. Damit scheidet sine Erörterung in der Hauptversammlung aus. N o t g e m e i n s ch a f t der Deutschen Wissenschaft. — R c i ch s s ch u l g e s e tz. — Neuordnung der Rechtschreibung. — Gegenstände des täglichen Bedarfs, zwei Abschnitte. — Schmutz- und Schund literatur, zwei Abschnitte. l>r. Wilhelm Ruprecht (Göttingen): Meine Herren! Ich kann Wohl ohne Übertreibung sagen, daß es auf dem Gebiete der Schund- und Schmutzliteratur im abgelausenen Jahre nickst besser geworden ist. (Zustimmung.) Was z. B. in dieser Beziehung neulich in den Verhandlungen des Verlegervereins Herr Merseburger erwähnt hat, daß dieser Schund und Schmutz sich auf dem Gebiete der sogenannten musikalischen Literatur noch viel breiter macht, ist mit Bedauern sestzustellen. Die Anzeigen, die er mir übergeben hat von einem Lyra-Verlag, Molitor, sind derartig schmutzig, daß sie au den Pranger gestellt werd m müssen. (Lebhastes Bravo.) Vor einigen Wochen hat sich Herr Cartus (Darmstadt) im Börsenblatt dankenswerterweise mit diesen Dingen beschäftigt. Es ist ihm von der angegriffenen Firma Rowohlt erwidert worden. Ich entnehme dem Frcmü.'n- 1038
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