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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1922
- Strukturtyp
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- 1922-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1922
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- Deutsch
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.dl- 170, 24. Juli 1922. Redaktioneller Teil BLrierrLlaU s. 4 DtschL. «uchhanLr^. Verzeichnis, daß Herr RowohlI hier gegenwärtig nicht ist; ich kann mich deshalb auf die Einzelheiten nicht weiter cinlassm, möchte aber grundsätzlich dazu bemerken: Ich freue mich, daß Herr Carius sich die Zeit genommen und sich nicht gescheut ha! über diese Dinge einige Wort« zu sagen, obwohl Herr Rowohlt ihn angreifende Kollegen mit Klage bedroht. Ob er in alle u Punkten recht hat, ist nicht das Wesentliche. Die langatmige Erwiderung des andern Teils, welche die betreffenden Bücher recht fertigen will, verdreht die Sachlage. Es kommt vielfach nicht auf den Inhalt des Buchxs an, sondern auf die Art der Anzeige. Meine Herren, man kann sehr Wohl »Gold im Kote» (so der Titel eines von RowohlI angekündigten Romans) finden. Die Be Handlung schmutziger Dinge kann künstlerisch und sittlich durchaus gerechtfertigt sein. Wenn aber die Anzeige die Befürchtung erweckt, daß es dem betreffenden Verleger in erster Linie darauf ankommt, gerade den Kot in Goldmünze oder in Papierchen umzuwaudelu, so wird es einem schwer gemacht, au die künstlerische und sittliche Absicht zu glauben. Solche Anzeigen sind eine Schande für das Börsenblatt. Nun aber noch etwas Anderes! Hier in dem jetzt zur Erörterung stehenden Abschnitt des Jahresberichts spricht sich der Vorstand des Börscnvereins besorgt darüber aus, daß durch ein Gesetz zum Schutze jugendlicher Personen der subjektiven Willkür zuviel Spielraum gewährt würde. Diese Gefahr liegt natürlich vor. Aber, meine .Herren, vergessen Sie nicht: den, subjektiven Ermessen des Richters ist auch ein weiter Spielraum gewährt, wenn cs sich um die Unterscheidung von Mord und Totschlag handelt, und man verzichtet darum doch nicht auf diese Unterscheidung. Es wird die Befürchtung ausgesprochen, daß die geplanten Spruchkammern einseitig zusammengesetzt würden, in ihnen engherzige und unkünstlerische Gesichtspunkte die Oberhand bekämen. Ich sürchte das noch aber in einer anderen Richtung. Die jenigen Kreise, die angeblich in erster Linie berufen sein sollen, die künstlerischen und schriftstellerischen Interessen wahrzu- nehmen, werden mit dem größten Geschrei vertreten durch die sogenannte »Reigen-Presse«, die sich im letzten Jahre in einer Weise gegen das deutsche und überhaupt das sittliche Empfinden vergangen hat, der nicht scharf genug entgegengctreteu werden kann. Und diese Leute, denen gerade auf den Fuß getreten werden mutz, werden sicher bei den Beratungen über den Gesetzentwurf reichlich vertreten sein. Es kommt daher, wenn seinem Wunsch gemäß auch der Börsenverein Vertreter zu diesen Beratungen zu entsenden hat, daraus an, daß wir in diesen Ausschuß Leute hineinschicken, die jenen Kreisen fernstehen und imstande und Willens sind, ihnen entgegcnzutrcten. Ich möchte mich dafür nicht zur Verfügung stellen, schon weil mir meine Schwerhörigkeit das verbietet. Aber es gibt genug angesehene Kollegen, die eine durchaus einwandfreie Stellung zu diesen künstlerischen und sittlichen Fragen einnehmen und das Geschäft in Sexualien durchschauen. Also: Größte Sorgfalt bei der Aus wahl der Vertreter zu den bevorstehenden Verhandlungen! (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender Hofrgt vr. Arthur Meiner (Leipzig): Zu dem Abschnitt über die »Kulturabgabe» habe ich darauf hinzuweisen, daß im Bbl. Nr. 106 vom 8. Mai d. I. ausführlich darüber berichtet worden ist. Der Ausschuß hak seine Meinung über die Sachlage wie folgt zusammengefaßt: Es nutz selbstverständlich bei derErklärung der Hauptversammlung des Börsenvcreins vom 24. April 1921 bleiben, daß andere Wege als der unmögliche der gemeingefährlichen Kulturabgabe zur Bannung drohender Gefahren für das deutsche Kulturleben weiter gesucht werden müssen, und daß mit jedem zu verhandeln ist. der gangbare Wege zu weisen vermag. Sollte wirklich nicht anders als mit einer Steuer zu helfen sein, so darf sie nicht nur den Käufern von Büchern, Noten oder Kunstblättern, den Konzert- oder Theaterbesuchern allein auferlegt werden. Diese tun ja kausend oder hörend bereits das Ihrige. Die andern soll man dann mit heranziehen. Die Rettung der deutschen Kultur ist Sache des ganzen Volkes, das heißt des ganzen Deutschen Reiches. Dieses hat für solche Nöte in erster Linie einzutreten; kann es das nicht, so vermag eine Sondersteuer auf die Bücher- und Kunstliebhaber es auch nicht mehr zu schaffen. Am einfachsten iväre es, aus der allgemeinen Umsatzsteuer etwa oder nur aus der Luxussteuer 1"/» abzuzweigen, wie das uns die Frau zosen vorgetan haben (Luxussteuer 11°/,, davon 1^ Kulturabgabe). Alles, was sonst noch über die irrigen Grundgedanken-der Herren Rösch und Genossen, Wer die drohende Korruption, das Verhältnis zwischen Autoren und Verlegern, die Ungeheuerlich leiten jenes dilettantischen Steuerplancs und irreführende Behauptungen seiner Urheber zu sagen wäre, ist in unserer Denkschrift vom 12. Juni 1921 zu lesen und braucht hier nicht wiederholt zu werden. Ich frage, ob die heutige Hauptversammlung diesen Anschauungen bcitritt, und bitte diejenigen, die dagegen sind, die Hand zu erheben. — Es erhebt sich keine .Hand, und ich stelle fest, daß die Hauptversammlung mit der Auffassung des Ausschusses durchaus übereinstimmt. Wir haben nun noch die angenehme Aufgabe, Herrn Robert Voigtländer für seine überaus verdienstvolle Tätigkeit aufs herzlichste zu danken (Bravo!), und ich handle Wohl in Ihrem Einverständnis, wenn ich diesen Dank für seine energische und sach gemäße Abwehr dieser ungeheuerlichen Bestrebungen auch an dieser Stelle zum Ausdruck bringe. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Meine Herren, wir kommen nun zu dem nächsten Punkt, dessen Bedeutung größer ist, als es bei flüchtigem überlesen des kurzen Abschnitts im Geschäftsbericht erscheinen könnte. Sehr viele von uns werden sich noch — nicht ohne schmerzliches Einpfinden — der Zeiten erinnern, in denen Buchhandel und wissenschaftliche Autoren, letztere vertreten im Akademischen Schuy- verein, einander in heftiger Fehde gegenüberstanden. Die Kämpfe sind damals nach und nach zur Ruhe gekommen! cs fehlte aber immer noch die wirkliche Aussöhnung und das Wiederzusammenfinden der beiden Parteien, die meines Erachtens auf freundschaftliches Zusammenarbeiten angewiesen sind und nur in solchem verständnisvollen Miteinandcrgehen ihren hohen Auf gaben gerecht werden können. Mit dem hier besprochenen Abkommen scheint mir diese volle Aussöhnung und dieser ehrliche Friedensschluß, der von allen wahren Freunden der Wissenschaft wie des Buchhandels längst schnlichst erwartet wurde, endlich erreicht und abgeschlossen Der Börsenverein gibt seiner herzlichen Freude darüber gern Ausdruck und spricht allen, die bei der Erreichung dieses Zieles mitgewirkt haben, vor allem aber wiederum unserem allvcrehrten Mitgliede Herrn Robert Voigt- ländcr, seinen Dank aus. Sie haben sich in der Tat um eine gute Sache verdient gemacht. Insbesondere wollen wir dankbar anerkennen, daß die Verhandlungen auch auf wissenschaftlicher Seite von Anfang-an von einem versöhnlichen, freundschaftlichen Geiste getragen waren, nicht zuletzt dank dem Einfluß von Exzellenz I>. vr. Wach, dessen Vevhandlungsführung auf jeden Betei ligten einen tiefen Eindruck hinterließ. Von dem, was zustandegckommen ist, dürfen Buchhandel wie Wissenschaft die besten Erfolge erwarten, und ich möchte der Hoffnung Ausdruck geben, daß dieses Abkommen nicht das letzte ist, in dem sich Buchhandel und Wissenschaft zusammenfinden zu gemeinsamer Arbeit. (Lebhaftes Bravo.) Das Wort wird nicht begehrt. Wir fahren fort: Zur Schaffung eines Verlagsrechtes anWerkenderbildendenKünste möchte ich bekanntgeben, daß der Justizminister an den Börsenverein und au den Deutschen Verlegerverein mit dem Ersuchen herangetreten ist, Vorschläge für einen Gesetzentwurf zu machen. Die Arbeiten hierfür legen wir wieder in die Hände der Herren Robert Voigtländer, Gustav Kirstein und Ernst Schultze. Ausschuß für Verkehrsreformen. Nunmehr folgen die 21 Abschnitte über die Verkaufsordnung für A u s l a n d l i e f e r u n g e n, und ich habe Ihnen dazu verschiedenes zu bemerken. Zunächst möchte ich zu den Absätzen Nr. 10 tozg
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