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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1922
- Strukturtyp
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- 1922-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1922
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- Deutsch
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X- 172, 26, Juli 1922, Redaktioneller Teil. stands. Der Antrag des Vorstands geht dahin, der Deutschen Bücherei alle Werke umsonst zu liefern. Er ist also der weiter- gchendste Antrag, Wir brauchen aber diese, unentgeltliche Abgabe der Bücher. Herr I)r, Springer will sich und den Mitgliedern statt dessen die bloß entgeltliche Abgabe, nämlich mit einem Rabatt von 50A!, Vorbehalten, Das ist für den Bllrsenverein unan nehmbar und gefährdet den Bestand der Deutschen Bücherei, und zwar in einer Weife, die zu den Vorteilen der einzelnen Vcr- legermitglieder in einem starken Mißverhältnis steht. Es kommt hinzu, daß in der neuen Fassung der Satzung bei den unter strichenen Zeilen nicht die unbedingte Lieferung verlangt wird, sondern daß sie an die Voraussetzung geknüpft wird, daß die Mittel dem Börsenverein durch Reich, Staat und Stadt zur Verfügung gestellt werden, und endlich kommt hinzu, daß der Ver legerverein in höchst dankenswerter Weise sich bereit erklärt hat, dem Vorbilde des Börsenvereins zu folgen und ebenfalls in seinen Satzungen die Gratislieferung an die Deutsche Bücherei morgen zu beschließen, wenn heute der Börsenverein sie beschließen wird, (Bravo!) Um nun in diesen Sachen klar zu sehen, muß ich jetzt bereits über den Antrag des Vorstands, und zwar an erster Stelle, abstimmen lassen, weil er der weitere ist, Falls er angenommen wird, hätte sich der Antrag IN, Springer erledigt. Ehe das aber geschieht, frage ich, ob zu dieser Angelegenheit das Wort gewünscht wird. Georg Schmidt (Hannover): Meine sehr geehrten sperren! Ich glaube, die meisten unter Ihnen werden mit mir der Ansicht sein, daß es eine Ehrenpflicht des deutschen Buchhandels ist, der Deutschen Bücherei alle seine Erscheinungen gratis zu liefern. (Sehr richtig!) Das ist bisher schon geschehen, und jetzt ist die Notwendigkeit dazu in noch verstärktem Maße ein- getreten. Wir müssen in Betracht ziehen, was uns heute die Deutsche Bibliographie leistet, wie sie uns von der Deutschen Bücherei geliefert wird, und vor allen Dingen berücksichtigen, daß heute auch die anderen Bibliotheken sich damit einverstanden erklärt haben, daß die Bibliographie der Deutschen Bücherei zur Ersparung von Arbeit und Geld für alle Bibliotheken gemein- sam benutzt wird. Schon aus diesem Grunde müssen wir unter allen Umständen die Sache unterstützen, Herr vr, Springer ist ja schon früher ein sehr starker Gegner der Deutschen Bücherei gewesen. Er hat sich allerdings, wie ich hier auch anerkennen will, gemausert; er hat sich nachträglich, besonders nachdem er im vorigen Jahre den vorzüg- lichen Bericht des Herrn Prof. vr, Minde-Pouet gehört hat, dahin ausgesprochen, daß er die Deutsche Bücherei als eine sehr wichtige Schöpfung des Börsenvercins anerkenne. Ich bitte also meine Herren Kollegen vom Verlag, auch wenn sie selbst eine g r ö ß e r e Menge von Büchern produ zieren, daß sie unter allen Umständen ein Exemplar der Deutschen Bücherei gratis zur Verfügung stellen. (Lebhaftes Bravo.) vr, Walter de Gruytcr (Berlin): Für mich steht das Ja oder Nein zu diesem Anträge im engen Zusammenhang mit dem Anträge der Kurialabstimmung, Da ich dessen endgültiges Schicksal nicht kenn«, enthalte ich mich der Abstimmung über diesen Punkt. Hugo Bruckmann (München): Meine Herren, die Unterstützung der Deutschen Bücherei ist gewiß in jedem Sinne zu befürworten; es ist aber auch zu berücksichtigen, daß die Verhältnisse bei einzelnen Verlagen besonders schwierig liegen. Ich meine solche Verlage, die kostspielige Werke zu sehr hohen Preisen in beschränkter Auflage Herstellen, Denken wir einmal an einen mittleren Verlag wie z. B, den von Hugo Schmidt in München, der zwei große Werke herausgibt, das eine zu 25 000 -7k: den Lockex aureus, das andere eine ähnliche Sammlung von Nachbildungen alter Handschristen zum Preise von 18 000 ->t. Der Verlag muß jetzt schon kostenlos zwei Pflichtexemplare an die Staatsbibliothek in München abführen; noch ein drittes Exem plar au die Deutsche Bücherei zu schenken ist für ihn eine sehr schwere Belastung, Es scheint mir zudem nicht richtig zu sein, wenn hier eine Mehrzahl von Börsenvereinsmitgliedern, die dem Sortiment angehört, von einer solchen Bestimmung also gar nicht betroffen wird, zum Schaden einzelner Verleger über Belastungen entscheidet, die sie nicht aus ihrer eigenen Tasche zu decken hat, und dadurch einzelne Mitglieder in eine sehr schwierige Situation bringt. Ich möchte daher bitten, in diese Be stimmung einzufügcn, daß Werke, die — sagen wir — im Preise über 1000 liegen, in irgendeiner Weise vergütet werden. Karl W, Hiersemann (Leipzig): Meine Herren, ich verstehe meinen Herrn Vorredner durchaus nicht. Ich bin auch ein Verleger der kostbarsten Bücher, und ich befinde mich in der gleichen Lage wie mein Herr Vorredner oder vielmehr die von ihm genannte Firma Hugo Schmidt in München, Die genannte Verlagsfirma ist nur imstande, diese teuren Bücher her auszubringen, weil sie eben mit der Staatsbibliothek in München arbeitet. Gerade die Firma Hugo Schmidt hätte deshalb Ursache, die Bestrebungen des Börsenvereins und der hier anwesenden Verleger usw. zu unterstützen mit Rücksicht auf die Bücher, die sie selbst produziert; denn ohne die Hilfe der Bibliothek hätte die Firma Hugo Schmidt jene Bücher gar nicht herausgeben können, (Sehr richtig!) Infolgedessen würde sie eigentlich doppelt und dreifach Ursache haben, ihre Bücher auch der Deutschen Bücherei zu überweisen, (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender Hofrat vr, Arthur Meiner (Leipzig): Wird das Wort weiter gewünscht? — Das ist nicht der Fall, Die Aussprache über diesen Punkt ist abgeschlossen. Wir kommen nun zur Abstimmung über die Lieferung an die Deutsche Bücherei, und ich stelle zuerst den Antrag der Vorstands zur Abstimmung, der, wie ich hoffe, die einstimmige Annahme findet. Ich bitte diejenigen, die gegen den Antrag des Vorstands auf unentgeltliche Lieferung an die Deutsche Bücherei sind, die Hand erheben zu wollen, (Geschieht.) — Ich bitte die Herren Stimmzähler, zu zählen. (Geschieht.) — Nach der Zählung unserer Herren Stimmzähler haben sich gegen den Vorstandsantrag 20 Mitglieder ausgesprochen. Ich frage weiterhin, wer sich der Stimme enthalten hat, und bitte diese, die Hand zu erheben, (Geschieht, — Die Zäh lung erfolgt.) — Es haben sich 22 Mitglieder der Stimme enthalten. Der Form halber muß ich nun fragen, wer für den Antrag ist, und ich bitte diese Herren, die Hand zu erheben, (Ge schieht.) — Das sind meiner Meinung nach mehrere Hundert Mitglieder, Nach dem Ergebnis der Wahlen sind 434 Stimmzettel abgegeben worden. Es haben also 434 Mitglieder bis zur Wahl den Saal betreten. Nach Schluß der Wahl sind weitere Mit glieder in den Saal gekommen, sodaß ich Wohl nicht in meiner Annahme fehlgehe, daß mehrere Hundert, mindestens 400 Mitglieder hier im Saale sind. Von diesen ungefähr 400 Mitgliedern haben sich 20 dagegen ausgesprochen; 22 haben sich der Stimme enthalten. Wird angezweifelt, daß der Antrag des Vorstands mit mehr als Zweidrittelmehrheit angenommen worden ist? (Wird verneint.) — Es wird nicht angezweifelt. Damit ist der Antrag des Vorstands, wie es die Satzungen vorschreiben, mit mehr als Zweidrittelmehrheit angenommen, (Bravo!) Um aber weiterhin der Form zu genügen, muß ich nun noch über den Antrag vr, Springer positiv abstimmen lassen. Es können hierfür ja nur diejenigen in Betracht kommen, die sich jetzt gegen den Antrag des Vorstands ausgesprochen haben. Ich bitte also diejenigen, die für den Antrag vr, Springer sind, die Hand erheben zu wollen, (Geschieht.) Ich bitte wiederum um Zählung, (Die Zählung erfolgt.) — 10 haben sich für den Antrag Or, Springer ausgesprochen. Ich frage, wer sich der Stimme enthalten hat, — Auch wieder 10, Also wird Wohl auch hier angenommen, daß der Antrag vr, Springer abgelehnt ist. Die Abstimmung über Punkt 6 hat sich damit erledigt, und somit ist für unsere neuen Satzungen bereits jetzt die unent geltliche Lieferung an die Deutsche Bücherei angenommen worden. (Lebhaftes Bravo.) IOS1
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