Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1922

Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel- Redaktioneller Teil. X- 172. 26. Juli 1922. Punkt 7: Ausschließungs Verfahren. — Punkt 8: Konventionalstrafe. — Punkt 9: Sonstige sach. liehe Änderungen, und zwar zunächst a, — b, — o, — u, — e, — Auch hierzu liegt ein Antrag des Herrn vr. Fritz Springer (Berlin) vor. Ich frage, ob das Wort dazu gewünscht wird. — Das ist nicht der Fall. Ich lasse auch hier wieder gesondert abstimmen. Der Antrag des Vorstandes geht auf außer ordentliche gestaffelte Beiträge in verschiedener Höhe. Ich frage, wer gegen diesen Antrag des Vorstands ist, und bitte, die Hand zu erheben. — Es erhebt sich keine Hand; der Antrag des Vorstands ist damit einstimmig angenommen. Es entfällt infolge dessen der Antrag vr. Springer, und cs ist Wohl nicht notwendig, daß ich positiv über den Antrag vr. Springer abstimmen lasse. Ich frage zur Sicherheit, ob sich jemand bei der Abstimmung der Stimme enthalten hat. — Es hat sich niemand der Stimme enthalten. Damit sind auch die Betriebsbeiträge, und zwar einstimmig, in die neuen Satzungen ausgenommen worden. Wir fahren fort: t, — Z. — Mutz ich das ganze Alphabet bis r verlesen? (Rufe: Nein!), Wird zu einem dieser Punkte das Wort gewünscht? (Wird verneint.) Dann sind wir am Ende der Aussprache. Ich frage, ob die Herren Referenten noch das Schlußwort wünschen. Herr Bohsen? (Berichterstatter Bohsen verzichtet.) Herr vr. Bielefeld? (Berichterstatter vr. Bielefeld verzichtet.) — Beide Herren Referenten verzichten. Wir kämen nunmehr zur Abstimmung über die Punkte, über die noch nicht abgcstimmt worden ist, also über die Punkte außer Bücherei, Betricbsbeitrag und Festlegung des Termins der Hauptversammlung. Albert Diedcrich (Dresden): Ich stelle den Antrag, nach K 17 Abs. b geheime Abstimmung vorzunehmen, und bitte den Herrn Vorsitzenden, die Unterstlltzungsfrage zu stellen. Meine Herren Kollegen von der Gilde bitte ich, meinen Antrag zu unterstützen. Es sind 50 Stimmen zur Unterstützung notwendig. Dann möchte ich mir noch eine Anfrage erlauben über einen Punkt bezüglich der Satzungen, worüber ich mir nicht ganz klar bin. Was wird, wenn etwa beide Satzungsentwürfe abgelehnt werden, aus den eben beschlossenen Paragraphen? Bleiben die bestehen? Vorsitzender Hofral vr. Arthur Meiner (Leipzig): Die bleiben bestehen und kommen in die alten Satzungen hinein. Es ist geheime Abstimmung beantragt worden, die der Unterstützung von 50 Mitgliedern bedarf. Ich bitte diejenigen, die den Antrag auf geheime Abstimmung unterstützen wollen, die Hand zu erheben. (Geschieht.) — Ich brauche nicht abzählen zu lassen; denn ich sehe selbst, daß es mehr als 50 sind. Wir treten nunmehr in die Abstimmung ein. Für die Abstimmung bitte ich sich der weißen Stimmzettel zu bedienen, und zwar lasse ich zunächst über den Antrag L mit der Kurialabstimmung abstimmen. Es gilt dabei nur der Stimmzettel 1 der Weißen Karte. Aus dem Stimmzettel ist genau anzugeben, was der Betreffende meint. Er muß das nicht Gewünschte durch streichen. Also wer für den Antrag — für die Kurialabstimmung — ist, hat »für den Antrag« stehen zu lassen und »gegen den Antrag« durchzustreichen. Ist unmißverständlich, wie die Abstimmung stattsinden soll? (Wird bejaht.) Wer gegen den An- trag ist, wer also die Kurialabstimmung nicht wünscht, hat »gegen den Antrag« stehen zn lassen und die Worte »für den Antrag« durchzustreichen. Wer sich der Abstimmung enthalten will, Hai beides durchzustreichen (Zuruf: Oder stehen zu lassen!) — oder beides stehen zu lassen. (Heiterkeit.) Ich bitte aber auch diejenigen, die sich der Abstimmung enthalten wollen, den Stimm zettel abzugeben, damit wir wissen, wieviel Mitglieder in der Hauptversammlung anwesend waren und sich um die Abstim mung bemüht haben. Wenn die Vorbereitungen beendet sind, bitte ich nunmehr die Herren Stimmzähler, die Stimmzettel einzusammeln und hier auf den Vorstandstisch zu legen, damit sie ausgezählt werden können. (Die Stimmzettel werden eingesammelt.) Haben alle Herren ihren Stimmzettel abgegeben? — Dann schließe ich die Abstimmung. (Das Ergebnis der Abstim mung wird ermittelt.) Meine Herren, es sind abgegeben worden 514 Stimmen. Es haben sich der Abstimmung enthalten 7. Gültige Stimmen sind demnach 507 abgegeben worden. Für den Antrag L haben gestimmt 183, dagegen 344. (Bravo!) Di« nötige Mehrheit ist also nicht vorhanden, und der Antrag L ist damit abgelehnt. (Bravo!) Wir kommen nunmehr zur Abstimmung über den Antrag 8 vr. Georg Paetcl (Berlin) (zur Geschäftsordnung): Meine Herren, obwohl der Antrag abgelehnt worden ist, der seit Weimar unser Ziel war, möchte ich, um Mißverständnissen vorzubeugen, hier alle Verlcgervereinsmitglieder bitten, nunmehr für den Antrag 8 zu stimmen, da dieser doch sehr wichtige Änderungen der bisher bestehenden Satzungen enthält. Ich möchte aber bei dieser Gelegenheit um eine Aufklärung seitens des Börsenvereinsvorstands bitten. Der von ihm eingesetzte Satzungsänderungsausschuß hatte in Heidelberg beschlossen, Mittel und Wege zn ersinnen und zu finden, um eine Majorisierung zu vermeiden. Da dies nun durch die Ablehnung des Antrags nicht erreicht ist, bleibt doch nach unserer Auffassung der Satzungsänderungsausschuß bestehen? (Paul Nitschmann: I wo! — Heiterkeit.) Geheimer Hofrat, Kommerzienrat Karl Siegism » nd (Berlin) (zur Geschäftsordnung): Meine Herren, wir befin den uns gegenwärtig in der Abstimmung über die Entwürfe ^ und 8, und es ist meines Erachtens unzulässig, jetzt in eine Diskussion darüber einzutreten, welche eine Beantwortung der von Herrn vr. Paetel gestellten Frage umfassen würde. (Sehr richtig!) Vorsitzender Hofrat vr. Arthur Meiner (Leipzig): Meine Herren, ich werde auf die Angelegenheit nach Schluß der Abstimmung zurückkommen. (Sehr gut!) Wenn ich als Verleger über das Ergebnis der ersten Abstimmung auch nicht besonders erfreut bin, so möchte ich doch auch im Namen des Vorstandes des Börsenvereins die anwesenden Verleger bitten, nicht etwa aus dem Gefühl der Verärgerung heraus, daß dieser Antrag und der Antrag des Verlegervereins nicht ange nommen ist, nunmehr gegen den Antrag 8 zu stimmen, sondern sich einmütig aus den Antrag 8 zu vereinigen. (Bravo!) Ich glaube — geheime Abstimmung ist nicht beantragt —, daß wir die Abstimmung durch Handausheben vornehmen lassen können. Wird Widerspruch dagegen schoben? — Nein. Dann hoffe ich, daß der Antrag 8 möglichst einstimmig ange. nommen wird, und bitte diejenigen, die gegen den Antrag 8 sind, die Hand zu erheben. (Geschieht.) Ich bitte die Stimmzähler, zu zählen. (Die Zählung erfolgt.) — Es sind fünf Stimmen gegen den Antrag 8 abgegeben worden, bzw. es haben sich fünf Hände erhoben. Da die Zahl der Anwesenden sich gegen die Abstimmung bei L Wohl kaum verändert hat, jedenfalls nicht nennenswert, und da wir daher mit ungefähr 500 Mitgliedern rechnen können, so sind die fünf Stimmen, die sich dagegen erhoben haben, eine verschwindende Minderheit. Ich frage aber zur Sicherheit nochmals, ob sich etwa jemand der Stimme enthalten hat, und bitte diejenigen, die das getan haben, die Hände zu erheben. (Geschieht.) — Es haben sich sieben Mitglieder der Stimme enthalten. Aber auch das ändert an dem Ergebnis nichts, daß mit mehr als Zweidrittelmehrheit der anwesenden Mit- glieder die Satzungen in der Fassung 8 angenommen worden sind. (Bravo! und Händeklatschen bei den Vertretern des Sor timents.) l06>