Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1922
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- 1922-07-26
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- 26.07.1922
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 172, 26. Juli 1922. Redaktioneller Teil. Meine Herren, es ist gewiß durch das, was wir jetzt angenommen haben, keine Vollkommenheit erreicht worden; aber es ist ein Schritt zur Weiterentwicklung des Börsenvereins getan worden, der bei aller Hochachtung vor Traditionen nicht im starren Festhalten am überlieferten sein Heil sucht. Das Werk der neuen Satzung wird sich erst darin zeigen, wie sie sich bei der praktischen Handhabung und bei der Weiterentwicklung unseres Vereinslebens bewähren wird. Dreißig Jahre lang, also ein ganzes Menschenalter, sind wir mit der alten Satzung ausgekommen, die gemeinhin als das glanzvolle Werk unseres großen Adolf Kröner gerühmt worden ist. Ich möchte dem Wunsche und der Hoffnung Ausdruck geben, daß es dem Börsenverein vergönnt sein möge, auch mit der neuen Satzung wieder längere Zeis zu arbeiten, und daß ihm mit diesem neuen Statut die Aussicht zu einer längeren gedeihlichen Entwicklung ohne weitere Verfassungskämpfe eröffnet sein möge. Erfüllt sich dieser Wunsch, dann wird das die schönste Krönung unseres Werkes sein. Allen denen aber, die am Zustandekommen dieser Entschei dung mitgewirkt haben und die ihre Arbeitskraft in den Dienst der gemeinsamen Sache gestellt haben, sei der Dank des Börsen vereins auch von dieser Stelle aus ausgesprochen. (Lebhaftes Bravo.) Meine Herren, die neue Satzung tritt, wie K 54 sagt, mit dem Tage der Bekanntmachung durch den Vorstand in Kraft; der Vorstand wird die Veröffentlichung aber erst erlassen können, wenn der Registerrichter die neue Satzung eingetragen hat. Es ist selbstverständlich, daß bis zu diesem Zeitpunkt die alte Satzung in Wirksamkeit bleibt. Ich bitte nun die Hauptversammlung, den Vorstand noch zu ermächtigen, etwa erforderliche redaktionelle Änderungen, die vielleicht der Registerrichter verlangt, vornehmen zu dürfen, und nehme, wenn kein Widerspruch erfolgt, Ihr Einverständnis hiermit an. Erfolgt ein Widerspruch? — Das ist nicht der Fall. (Schluß folgt.) Kreisverein Mecklenburgischer Buchhändler. Jahresbericht erstattet in der 4V. Hauptversammlung in Bützow i. M. am Sonntag, dem 2. Juli 1922. Wenn wir Ihnen im vorigen Jahresbericht die Kämpfe zwi schen Verlag und Sortiment geschildert haben und zum Schluß die Hoffnung aussprachen, es möge nunmehr eine Zeit kommen, die den Buchhandel zur Ordnung seiner inneren Verhältnisse ge langen ließe, so müssen wir heute leider berichten, daß das nicht der Fall ist. Die wirtschaftliche Lage hat sich wiederum so ver schärft, daß es nicht möglich ist, die widerstreitenden Interessen auszugleichen. Zwar haben die Verträge zwischen wissenschaft lichem Verlag und Sortiment eine gewisse Stabilität gebracht und wenigstens eine einigermaßen feste Grundlage zur Verstän digung gegeben, alle anderen Zweige des Verlags und Sorti ments dagegen haben trotz mancherlei Ansätzen zur Einigung diese nicht zu erreichen vermocht, da alle Versuche an den fort- währenden Unruhen im Wirtschaftsleben scheiterten und schei tern mußten. Die wirtschaftliche Lage des Sortiments scheint eine erträgliche zu sein; ich sage mit Absicht »scheint-, denn die Verhältnisse sind so verschiedenartig, daß man zu einem klaren Bilde nicht kommt. Soviel steht fest, daß nur die Erhebung eines Teuerungszuschlages das Sortiment lebensfähig erhalten hat und lebensfähig erhalten kann, denn angesichts der ständig auch im Sortiment erforderlichen Vermehrung der Betriebsmittel würde ein unzureichender Verdienst bald den Ruin des Sortiments herbeisühren. Ich möchte nicht so verstanden sein, als ob ich nun den Sortimentsbuchhandel als lohnend hinstellen wollte, sondern ich warne ausdrücklich davor, sich für die Zukunft irgendwelchen Hoffnungen htnzugeben. Ich möchte nur erwähnen, daß mir dis Preispolitik des Sortiments seit Jahren schon richtiger erschienen ist, als die des Verlages. Dieser ist zurzeit in ungünstiger Lage. Er hat im allgemeinen die Bücherpreise so lange zu niedrig ge halten, bis ihn die letzte Zeit mit ihren katastrophalen Preis steigerungen dazu trieb, diese Preise sprungweise so in die Höhe zu setzen, daß man von der Billigkeit des Buches nicht mehr sprechen kann. Die berufene Vertretung des Sortiments hat dem Verlag schon oft diese Tatsache entgegengehalten, wie ich glaube, mit Recht. Die Heidelberger Herbsttagung des Verbandes der Kreis- und Ortsdereine hat es nicht vermocht, Ordnung in das Chaos zu bringen. Wenn es auch zunächst so schien, als ob man zu einer Regelung im Sinne der wissenschaftlichen Abkommen gelangen würde, so bewiesen die nächsten Wochen schon, daß es ganz unmöglich ist, den Teuerungszuschlag allgemein fallen zu lassen, selbst auf die Gefahr hin, daß ein ausreichender Schutz nicht geboten werden könnte. Selbst von Verlegerseite kam ein Vor schlag, der sogenannte »Quellesche«, der in seinen »Richtlinien- dem Sortiment ausdrücklich das Recht der Erhebung von Teue« rungszuschlägen zugestand, da der Verlag nicht imstande sei, den Rabatt dem Sortiment den Zeitverhältnissen entsprechend zu erhöhen. Gegen Ende des Jahres veröffentlichte der Verleger verein dann eine Erklärung, worin er dem Sortiment überläßt, Teuerungszuschläge zu nehmen, allerdings ohne sie zu schützen. Um eine Grundlage für die Kantate-Verhandlungen 1822 zu gewinnen, berief der Börsenvereinsvorstand für den 5. April 1822 eine Wirtschaftskonserenz, die nach stundenlangen Verhandlun gen, die zu scheitern drohten, eine Wirtschaftsordnung aufstellte, die an die Stelle der ablaufenden Notstandsordnung treten sollte. Die Ostermesse hatte in diesem Jahre eine so hohe Anzahl Kol legen nach Leipzig geführt, wie Wohl selten. Die wichtigen Ver handlungen, Beschlußfassung über die neue Satzung des Börsen vereins und Gestaltung der Wirtschaftsordnung, beherrschten alle großen Sitzungen, die der Buchhändlergilde, des Verlegervereins, der Delegierten-Versammlung und endlich der Kantate-Haupt versammlung. Mit großer Mehrheit wurde in der Hauptver sammlung der Satzungsentwurf s (ohne Kurialsystem) angenom men. Die Wirtschaftsordnung wurde nach dem Anträge Nitsch- mann und Genossen ebenfalls mit großer Mehrheit genehmigt, und damit wurden sämtliche Anträge im Sinne des Sortiments entschieden. Man wird nun abwarten müssen, wie der Börsen vereinsvorstand und der Verlegerverein sich zu diesen Beschlüssen stellen, bzw. ob die Befürchtungen des Ersten Vorstehers begründet sind, daß gerichtliche Entscheidung die Ausführung der Be schlüsse hindern könne. Zu hoffen bleibt nur immer, daß in Zu kunft alles Trennende in den Verhandlungen zurllcktreten und allen Hindernissen zum Trotz ein Ausgleich zwischen Verlag und Sortiment gefunden werden möge. Es muß immer wieder ge sagt werden, daß aus die Dauer ein Kampf unerträglich für beide Teile wirken muß, er ist auch unnatürlich bei den vielen gemein samen Interessen. In unserem engeren Kreise ist das verflossene Jahr verhält nismäßig ruhig verlaufen. An Neuaufnahmen sind zu verzeich- nen: Erich Schultz i. Fa. Bartholdi'sche Buchh. in Wismar, Kurt Warkentien i. Fa. H. Warkentien's Univ.-Buchh. in Rostock, Felix Hedtcke in Wismar und Wilhelm Bülow in Schwerin. Ausgetreten sind: Paul Günther i. Fa. A. Schmale in Schwerin, Hans Laza rus i. Fa. Mecklenb. Vevsandbuchh. in Neustrelitz und durch Tod Th. Beholtz i. Fa. Beholtz'sche Buchh. in Stavenhagen, ein lang jähriges treues Mitglied, das in früheren Jahren lebhaftes Interesse an unserem Vereinsleben zeigte, später leider durch dauernde Krankheit an einer Teilnahme gehindert wurde. Unser Mitgliederbestand beträgt heute 1 Ehrenvorsitzender, 3 Ehren mitglieder, 55 ordentliche und 8 außerordentliche Mitglieder. Ihr Vorstand hatte die Freude, am 4. September 1921 unserem langjährigen Schatzmeister Herrn Emil Brückner und seinem Nachfolger Herrn Johannes Schondorf in Neubrandenburg die herzlichsten Glückwünsche zum 160jährigen Bestehen der Brüns- lowschen Hosbuchhandlung auszusprechen. Ein Artikel im Bbl. (Nr. 266), vom Kollegen Opitz verfaßt, würdigte in warmen Worten die Bedeutung dieser alten hochangesehenen Firma für unser Vereinsgebiet. Wir haben um so lieber dieser Pflicht ge nügt, als unser lieber Kollege Brückner nach wie vor in voller Frische seines Vorstandsamtes waltet und sein Nachfolger ein eifriges Mitglied unseres Vereins isst stets bereit, mit zu raten und zu taten zum Besten unseres heimischen Buchhandels. Im Herbst machte sich eine außerordentliche Hauptversammlung not wendig, die am 6. November in Rostock tagte und als einzigen 1063
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