Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1922
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- 1922-07-26
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nedakltoneller Teil. X- 172, 26, Juli 1922, Die Geschäftslage in der Papierverarbettung und im Druckgewerbe im Juni 1922, Nach dem beim Bund deutscher Vereine des Druckgewcrbes, Ver lages und der Papiervcrarbeitung eingcgaugeuen Berichte ist die Ge schäftslage im Monat I u n i sehr uneinheitlich gewesen. Teilweise ist gegenüber dem Monat Mai eine Besserung eingctreten, teilweise aber auch eine wesentliche Verschlechterung. Der Eingang von Nenanfträgen hat in den meisten Fachgruppen stark nachgelassen, besonders ans dem Auslande. Diejenigen Gruppen, die zurzeit noch gut beschäftigt sind, klagen noch immer über unbefriedigende Rohstoffversorgung, namentlich über die Papierverkäufe zu offenen Preisen. Sehr störend machten sich die fortgesetzten Erhöhungen der Frachtentarife, die Knappheit der Brennstoffe bemerkbar. Überall wird über Kapitalmangel geklagt. Durch die schnelle Preissteigerung der Rohstoffe hatten die Betriebe nicht die Möglichkeit, ihre Kapitalien durch erhöhte Preise rechtzeitig den großen Kapitalzahlnngs-Mchrsordernngen anzupassen, sodaß trotz scheinbarer Gewinne, die nur Papicrgewinne sind, mit einer rasch fortschreitenden Verarmung gerechnet werden muß. über die einzelnen Zweige der Papierverarbeituug wird berichtet: In der B u n t p a p i e r i n d u st r i e ist der inländische Absatz merklich znrückgegangen, da die Kaufkraft der Verbraucher nachlüßt und der Handel zurückhält. Im europäischen Ausland sind die bisherigen Preise wegen belgischer, französischer und skandinavischer Unterbietun gen nicht mehr zu halten, sodaß das Ausland teilweise Aufträge zurück zog. Die Rohstoffversorgung besserte sich, jedoch mußten nachträglich für die Frachtcrhöhungen, Kohlenpreissteigerungen Zuschläge bewilligt werden. Die Mitte Juni mit Rückwirkung ab 2. Juni außerordentlich erhöhten Löhne, Unkosten, die erhöhten Papier- und Farbprcise zwangen entgegen der ursprünglichen Konventionsabsicht zu einer neuen Preis heraufsetzung. — Bei den Betrieben der E h r o m o p a p i e r - I n d u - stric hielt die lebhafte Nachfrage auch im Juni trotz aller Preiserhöhun gen au. Infolge starker Verteuerung der Rohmaterialien und ein schneidender Lohnerhöhungen mußten die seit Anfang Mai bestehenden Preise Ende Juni wiederum erhöht werden. — Aus den Berichten der dem »Verein deutscher G u m m i e r a n st a l t e n« ange schlossenen Betriebe geht hervor, daß die Beschäftigung auch im Monat Juni keine einheitliche gewesen ist. Die Preise sind an den Welt marktpreis Heraugekommen und haben ihn teilweise überschritten, sodaß für die Ausfuhr kein Anreiz mehr besteht. Die Rohstoffversorgung war schlecht, die Löhne wurden erhöht. — Der »Verein für geklebten P h v t o g r a p h i e k a r t o n« stellt schlechtere Beschäfti gung, Mangel an Exportaufträgen und damit Rückgang der Ausfuhr fest. — Tie »Vereinigung der Hersteller photographi scher Kartons« meldet, daß aus alten Aufträgen, welche wegen mangelhafter Rohstoffversorgung bisher nicht ausgeführt werden konn ten, noch gewisse Beschäftigung vorhanden ist, daß neue Aufträge aber aus dem Jnlande gleich Null sind und daß der Eingang von Auslaud austrägen fast ganz nachgelassen hat. Tie Rohstoffversorgung ist sehr schlecht, und die Nohstosspreise sind sehr hoch. Infolgedessen wurden die Verkaufspreise erhöht. Diese haben teilweise den Weltmarktpreis überschritten. — In der Tüten- und B c u t c l f a b r i k a t i o n hat sich die Lage sehr verschärft. Ein größerer Absatz nach dem Auslände war der hohen Preise wegen schwer durchführbar und nur noch in Spezialartikcln möglich. Im Jnlande konnten zunächst noch die den höheren Papierpreiscn angepaßten Verkaufspreise erzielt werden, aller dings haben in einigen besonderen Sorten Unterbietungen bereits wieder eingesetzt. — Für Schreibhefte und Zeichen leru- mittel hat sich die Geschäftslage verschlechtert, weil größere Verkäufe nach dem Osten nicht getätigt werden konnten. Die Nohstoffbelieferung ist bei steigenden Preisen besser geworden. Der Eingang von Aus- Taudausträgen ging erheblich zurück. — Aus der Tapet cnindu- st r i e wird eine Verschlechterung der Beschäftigung gemeldet. Durch die euormeu Preise für Rohstoffe, wie Papier und Farben, und durch die Lohnerhöhungen sind die Verkaufspreise der fertigen Tapeten zu hoch geworden. Auch ist die Ausfuhr zurückgcgaugen, da die Weltmarkt preise erreicht, zum Teil sogar überschritten sind. Ten Arbeitern mußten im Juni Zulagen in Höhe von 3—5 Mark bewilligt werden. Ter Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig meldet, daß im Buchhandel ein Rückgang in der Produktion, wenn man die Zahl der angekündigten Neuerscheinungen zugrunde legt, nicht zu erkennen ist. Die Papierbeschasfuug machte keine be sonderen Schwierigkeiten, doch wird die ständig zunehmende Steigerung der Papierpreise lebhaft beklagt, ebenso die Unübersichtlichkeit in der Vorausberechnung der Preise, da die Papierfabriken nur zu unverbind lichen Preisen anbieten und verkaufen und die endgültige Preisforde- ruug erst beim Lieserungstermin festzustellen sich Vorbehalten. Auch die weiter fortschreitenden Steigerungen der Druck- und Buchbiuderpreise 1066 stellen den Buchhandel vor große Schwierigkeiten, denn er ist seinerseits bei der Kalkulation seiner Preise genötigt, der zunehmenden Verarmung des deutschen Volkes weit stärker Rechnung zu tragen, als dies die für ihn arbeitenden Industrien für nötig halten und anzuerkcnuen bereit sind. Die Preise für die Neuerscheinungen sind daher teilweise bereits auf das 28fache der Vorkricgspreise gestiegen. Auch die allge meinen Geschäftsunkosten des Buchhandels weisen ständig steigende Zif fern aus, insbesondere wird er durch die neuen Erhöhungen der Eisen bahn- und Posttarife schwer betroffen. Neue Lohnbewegungen sind auch im Buchhandel nicht ausgeblieben, die Tariferhöhungen dürften sich im Nahmerl' der allgemeinen Lohnerhöhungen halten. Im B u ch d r u ck g e w c r b e kann auf einen befriedigenden Ge schäftsgang zurückgeblickt werden. Die Rohstoffversorgung bereitet znm Teil noch Schwierigkeiten; Rohstoffe wie Olc, Metalle, Stoffe zogen beträchtlich im Preise an. Die Verkaufspreise wurden um 257„ erhöht. Tie Löhne wurden durch Tarifbeschluß um ca. 16^°/o ge steigert. Besonders ist noch zu bemerken, daß der Mangel an gelernten Arbeitern in wachsendem Maße das Gleichgewicht in der Produktion stört. — Im S t e i u d r u ck ge w e r b e blieb die Beschäftigung die gleiche. Es ist aber mit einem Rückgang zu rechnen, da die alten Aufträge nach und nach aufgearbeitct werden und neue Aufträge nur sehr schleppend eingehen. Über die Rohstoffversorgung konnte nicht geklagt werden. Die Verkaufspreise wurden den erhöhten Unkosten an- gcpaßt. — Für das L i ch t d r u ck g e w e r b e kann nach der Stagnation im Mai eine leichte Besserung des Geschäfts sestgestellt werden. Die Rohstoffversorgung war befriedigend. Das Ausland scheint nach kurzer Zurückhaltung wieder größere Aufträge zu placieren. — Der Buud der ch e m i g r a p h i s che u Anstalten und Kupferdrucke- reien Deutschlands E. V. stellt fest, daß die Beschäftigung an dauernd gut war, mit Ausnahme von SUddeutschlaud, ivo Klagen über Abnahme vorliegen. Die Rohstoffversorgung macht nach wie vor Schwierigkeiten, da die Fabriken lauge Lieferzeiten verlangen und sich nicht auf feste Preise einlassen. Die Verkaufspreise wurden erhöht um 20°/,, Löhne um ca. 130 Mark. Die Ausfuhr wird stiller. - Im Postkartengeschäft haben sich, wie die Neue Bromsilber- Konvention G. m. b. -H., die Neue C h r o m o - P o st k a r t e n - Konvention G. m. b. H. und die Vereinigung der K u n ftp o ft k a r t e n v e r l c g e r E. V. melden, wesentliche Ände rungen gegenüber dem Monat Mai nicht ergeben. Die Autochro m - Konvention meldet für die bezüglichen Postkarten eine Ver schlechterung der Geschäftslage. Die Rohstoffversorgung besserte sich etwas bei steigenden Preisen. Die Verkaufspreise hielten sich auf der alten Höhe. — Beim Verein deutscher Spielkarten fabriken war die Beschäftigung fiir ältere Aufträge vorerst weiter- gut, doch gingen neue Aufträge spärlicher ein. Tie Nohstoffbeschaffung war mitunter recht schwierig; die Nohstosspreise stiegen beträchtlich. Trotzdem wurden die Verkaufspreise vom Monat Mai beibehalteu. Die Ausfuhr war, soweit es sich um ältere Aufträge handelte, noch rege, während neue Auslandaufträge seltener cinlaufen. Der Generalsekretär: E. Hager. Mine MteilliMN. Wichtige Änderungen des Einkommensteuergesetzes. — Am 17. Juli d. I. hat der Reichstag in dritter Lesung das Einkommensteuer gesetz abgeändert, und zwar hauptsächlich infolge der riesigen Geld entwertung. Der Steuerabzug vom Lohn oder Gehalt wird von diesen Änderungen in erster Linie betroffen. Bis jetzt unterlagen Einkommen bis 50 000 Mark einem Steuerabzug von 10°/,, ab 1. August d. I. beträgt diese Summe jedoch 100 000 Mark. Wie sich die Ein kommensteuer von diesem Tage an gestaltet, ist aus folgender Über sicht zu ersehen, wobei die bisherigen Steuersätze den neuen gegeu- übcrgcstellt worden sind: b i sher: k ii n f t i g: bis 50 000 Mk. «>7» bis 100 000 Mk. 107« die nächsten 10 000 „ 157. die nächsten 50 000 „ 157» „ 20 000 „ 207° „ „ 50 000 „ 207» „ 20 000 „ LL--/» „ 50 000 „ 257° 100 000 „ 3«7» „ „ 150 000 „ M7» 100 000 „ 35°/« ., „ 200 000 „ 357« 200 000 „ 107° ., „ 200 000 „ 1»7> „ 500 000 „ 157° „ „ 200 000 „ 157° 500 000 „ 50°/« „ „ 1000 000 „ 507° 500 000 „ 5S7». „ „ 1000 000 „ 557° alle weiteren Beträge M7> alle weiteren Beträge K07« Wenn das steuerpflichtige Einkommen nicht mehr als 100 000 Mark beträgt, so ermäßigt sich die jährliche Einkommensteuer um 480 Mark für den Steuerpflichtigen und seine Ehefrau, und für ' jedes minderjährige Kind um 060 Mark, wenn das Einkommen
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