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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1922
- Sprache
- Deutsch
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vvrsenLlLtt f. d. Ltschu. vuLboi^l. Sprechsaal. .Vr 172, 25. Juli 1922. sind unhaltbare Zustände, unhaltbar auch nach anderer Sette. Der dies schreibt, ist Buchdrucker und im Nebenamt Verlagsbuchhändler. Wir Buchdrucker sind gehalten, genau tarifliche Preise zu verlangen. Tut'8 einer nicht, so spürt er bald genug die Folgen am eigenen Leibe, oder er wird vor -den Kadi gezogen. Der Sortimenter dagegen kann machen, was er will. Er kann, wie es mir vorgekommen ist, ein 30 Bogen Groß-Oktav starkes, viel begehrtes Geschichtswerk, aus gutem Papier gedruckt und in Ganzleinen gebunden, für Mk. 8.80 verkaufen und daneben eine Broschüre, 3 Bogen stark, in grauenerregender Ausstattung zum gleichen Preise. Solche geradezu polizeiwidrigen Vorkommnisse und Zustände verstoßen gegen allen guten Geschäftsbrauch. Man ent gegne mir nicht: das sind freie Handelsartikel, die ich berechtigt bin, zu dem einmal festgesetzten Ladenpreise abzugeben, während du als Drucker mit den fortlaufend steigenden Löhnen und dem Schutz deiner Kollegenschaft zu rechnen Haft. Ja hat denn der Sortimenter nicht ebensolche Lohnsteigerungen zu berücksichtigen, und bedeutet es denn nicht eine wilde Konkurrenz und einen Ausverkauf schlimmster Sorte, ivcnn das Publikum, wo es noch billig ausgezeichnete Bücher wittert (und es gibt da feine Nasen), dorthin rennt, in einem großen Bogen um die bisherige Einkaufsstelle herum? Ich weiß Fälle, daß junge Leute von einer Kreisstadt zur andern zogen und aufkauften, ivas nur Interessantes zu haben war, so billig, daß sie sich ins Fäustchen lachten, handelte es sich doch nur um ein paar Hundert oder Tausend Mark. Was bedeuten diese taufend Mark Einnahme für den Sortimenter? Lediglich, daß er in die geräumten Regale 10—20 neue Schmöker hineinstellen kann, die, wenn der Ausverkauf so weiter geht, auf neuer licher Teuerungsbasis zu 3—5 Bänden zusammenfchrumpfen, und so fort, nicht »mit Grazie«, sondern zum »Sich hinter den Ohren kratzen«, und nicht »aä üikinttum», sondern »ad kiniti8simum«. Schluß! Kurz schluß!! Was ist da zu machen? — Sich zusammentun und retten, was noch zu retten ist und für alle Zukunft ein paar tüchtige gewerbegesetzliche Pfähle einrammen, woran sich jeder halten kann. Umzeichnen, sagen wir's geradeheraus, ist unmöglich; Phantasiepreise zu nehmen, ebenso. Dann aber vereinbare man sich und setze unbedingt einzuhaltende M i n i m a l p r e i s e fest, Minimalpreise, die kurz und bündig ohne alles Nachschlagen auf einem Hängeblatt ihren Ausdruck finden können. Diese Tabelle müßte an Hand einer etwa monatlich im Börsenblatt zu veröffentlichenden neuen Preisstellung jeweils abgeändert werden und dürfte zunächst ungefähr so lauten: M i n d e st v e r k a u f s p r e i s e siir Bücher mit älterer Auszeichnung. Gültig ab 1. Juli 1 922. Volkstümliche Flugschriften, Nnterhaldungs- und Erbauungs literatur a n f g e w ö hn l i ch D r u ck p a pi e r, jede Seite 10 Pf., Schulbücher, jede Seite 16 „ Bessere A u s st a t t u n g e n, Format bis Klein- Oktav, jede Seite 20 „ Desgl., größere Formate, jede Seite 30 „ Bei Broschüren zählt der Umschlag mit als 4 Seiten. Alle Beträge sind auf 60 Pf. aufzurunden. Zuschläge. Für Einbände: Kartonbanb Mk. 6.— Kartonband mit leichtem Leinenrücken „ 10.— Halbleinenband „ 15.— Ganzleinenband „ 25 — Luxusausstattung „ 50.— Besondere Einschaltbilder oder Tabellen, einfache, das Blatt „ 1.— 8 Farben-, Mehrfarben- und Tiefdrücke, das Blatt „ 2.— > Nach Bekanntgabe neuer Mindestpreise im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel werden jeweils die früher angegebenen ungültig. Unterschrift: lDie Tabelle müßte rechtshin mit etwas freiem Raum versehen sein, wo neue Preiseintragungen vorgemerkt werden können.) Ich bin mir wohl bewußt, daß die nach der vorgeschriebenen Liste errechnten Preise meist bei weitem nicht an den gegenwärtigen Teue rungsstand hcranreichen, aber es handelt sich ja nicht darum, eine ideale, genau zutreffende Preisberechnung zu ermöglichen, sondern darum, lediglich und endlich eine sichere Handhabe zu schaffen, die dem Ausvcrkaufselend jetzt und weiterhin vorbeugt. Meine Berechnungs liste steht natürlich vorbehaltslos zur Diskussion; die genaue Fest setzung der Ziffern ist nicht meine Sache. Es würde mich freuen, Kundgebungen an dieser Stelle wahrnehmen zu dürfen, noch mehr, von einer baldigen »Tat« in der angeregten Richtung zu hören. Umzeichnen I Die zeitraubendste und unproduktivste !? Red.) Arbeit im Sortiment ist das ständige Umzeichnen, was wohl jeder Sortimenter bestätigen wird. Da ist es ein großes Verdienst von Loewes Verlag Fer dinand Carl, Stuttgart, diese Unannehmlichkeit mit einem Schlage beseitigt zu haben. Die genannte Firma setzt die Friedens preise fest, die man als Tabelle anheften kann, und nimmt nun je nach den WährungsverhältnissenTeuerungszuschläge; zurzeit 3SXGrund preis. Wenn man die Micher laut Tabelle mit dem Grundpreise unauf fällig, gleichsam als Nummer auszetchnet, kann inan jeweils im Kopfe den zurzeit gültigen Preis plus Teuerungszuschlag errechnen und hat »gottlob« nicht das ewige Umzeichnen mehr nötig. Hofsentlich folgen andere Verleger dem Beispiel bald nach, beson ders alle die, die große Sertensammlungen haben, als da sind die Ju- gendschristen-Verleger usw. Darmstadt, 15. Juli 1S22. Alfred Ho cs er, i. Fa. Karl Heß Buchst. Nachf. Alfred Hocser. Vereinfachte Preis-Veröffentlichung. Zu der reichlich an dieser Stelle und im Redaktionsteil des Bor- fcnblattes erörterten Frage der Preis-Veröffentlichung gestatten wir »ns noch einen Vorschlag, der einen Mittelweg zwischen der einfachen prozentualen Anzeige neuer Index-Ziffern in bezug auf einen imagi nären Friedens-Preis und der bisher üblichen Form der vollständigen Veröffentlichung neuer Preise darstellt. Der erstgenannte an sich vor zügliche Vorschlag dürste sich doch bei vielen Verlegern aus internen Erwägungen verschiedener Art heraus nicht allgemein durchführen lassen. Durchführbar dürfte aber vielleicht allgemein die Art der Preisvcränderungs-Anzcige sein, die sich durch das Stichwort »Preis- schliissel« kennzeichnen läßt. Diese Art der Anzeige ist in vorbild licher Weise unter anderen von der Verlagsabteilung der Rcichsdruckerei durchgeführt worben. So wie dort jedes Blatt müßte jedes Verlagswerk durch einen Buchstabe» oder besser »och durch eine Nummer oder eine Kombination aus beiden bezeichnet werden, und es wären dann vor allen Dingen in den dem Publikum zugänglichen Verlags-Katalogen alle Preisnennungen wegzulasfen. In regelmäßigen Abständen könnten dann je nach Bedarf Preis-Schlüssel dazu heraus gegeben und im Börsenblatt veröffentlicht werden. Natürlich wäre daslir ein viel geringerer Aufwand an Papier- und Druckkosten er forderlich; und es ließe sich beispielsweise auf einer Viertclseite des Börsenblattes schon eine recht große Anzahl neuer Preise bekanntgeben. Es müßte allerdings dann, wie schon angeregt worden ist, bei der Zu sammenstellung des Börsenblattes Bedacht darauf genommen werben, baß die Rückseite dieser Preisschlüssel frei von solchen Anzeigen oder Mitteilungen bliebe. Berlin. » Erwin Berger Verlag, und Kurfürst-Buchhandlung. » Die Anzeigen von Pretsoeränderungcn werden schon seit längerer Zeit beim Umbruch des Bbl. nach Möglichkeit ans einzelne Seiten zusammen gebracht und Rücksicht darauf genommen, daß die Rückseiten dann von gleichen Anzeigen möglichst frei bleiben. Ganz streng läßt sich das aber bei den vielseitigen Wünsche» der Auftraggeber und den verschiedenen Größen der Anzeige» nicht Immer durchführen. Red. Bücherpreise und Bücherkäufer. Kn tatsächlich staitgchabtes Gespräch. sB. -- Buchhändler, K. — Kunde.) B. Der Preis des gebundenen Werkes beträgt Mk. 14V.—. K. Bei diesem hohe» Preis für ein Lehrbuch muß ich leider aus dir Anschaffung verzichten. B. Das Buch kostete früher MI. 12.—. Die Preissteigerung ist also noch nicht einmal eine zwölfsache, während die Geldentwertung eine mehr als lvvfache Steigerung rechtfertigen würde. 5k. Das ist mir einerlei. B. Ich mache Ihnen einen Vermittlungsoorschlag. Sie zahlen mir nur Mk. 12.— als Friedenspreis, also je ein Zehn- und ein Zwei markstück. Dann sollen Sie nicht nur das Buch erhalten, son dern außerdem noch Mk. 7<X>.— von mir zugezahlt bekommen. Vielleicht entschließen Sie sich dann doch zum Kauf, da Sie siir die 70Ü Mark noch fünf weitere gleichwertige Lehrbücher er- werben können. K. Dieser Vergleich leuchtet mir ein. Ach werde also das Buch für Mk. 140.— lausen. «erantwartl R-baN-ur: R I ch ° r d A I i - r t i. - Beelao: D-iB0iI-n°-r-«n bei Deutschen BuchhänUer >u^>rpn^u^n^chb-»b,erbau» Druck: Ramm a Seemann. Siimtltch In Setviüa - Adresse bei RcbaMon und «M-bIN°n: Leiozt», Gericht»«-« er lBnchbandlerbanSI IVK8
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