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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1922
- Strukturtyp
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- 1922-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1922
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 178, 2. August 1922. Druckerei- und Verlagsaktiengesellschaft in Wien. — Am 3V. Juni 1922 fand in den Burcans der Kommanditgesellschaft vr. Kindlcr L Co. in Wien, 1. Bezirk, Luegerplatz 4, die konstituierende Generalversammlung der Druckerei- und Verlagsaktiengcsell- schaft mit einem Aktienkapitol von 100 000 000 Kronen statt. In den Verwaltungsrat der Gesellschaft wurden die Herren vr. Leopold Bestermann, Verwaltungsrat der Internationalen Handelsbank, Karl Franz Bondi, Redakteur, Julius Breuer, Fabrikant, vr. Siegfried Brüll, Rechtsanwalt, Kommerzialrat vr. Friedrich Kindler, Bankier, Samuel Knopf, Holzindnstricller, Reinhard Popper, Bankdirektor, Georg Schwarz, geschäftsführcndcr Verwaltungsrat der Internationalen Handelsbank, Ignatz Stcinmann, Drnckereibcsitzer, Robert Stricker, Ingenieur, Robert Snbak, Ingenieur, uud Oskar Zwieback, Kaufmann; in den Aufsichtsrat die Herren I)r. Walter Brüll, Alexander Geller, Samuel Peretz, Alois Gllttel, Oskar Bind und Or. Ludwig Granu gewählt. Einer demnächst abzuhaltenden außerordentlichen Generalversammlung wird der Erwerb der Druckerei Steinmann, die außerordentlich rentabel arbeitet, zur Genehmigung unterbreitet werden. (N. Fr. Presse.) Für Auslandlieferungen. — Der Neichskommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung hat nachstehende Umrechnungskurse nach dem Stande vom 31. Juli 1922, gültig für die Zeit vom 2.—8. August 1922, fest gesetzt, die von den Außcnhandelsnebenstellen bei der Umrechnung von Fakturen in ausländischer Währung zur Ermittlung der Gebühren usw. benutzt werden: Aegypten 95.— Italien 25.— Amerika 540.— Japan 260.— Argentinien G. 450.— Ju-goslavien 6.80 — P. 200.— Luxemburg 41 — Belgien 41.— Norwegen 92.— Brasilien 74.— Oesterreich 0.011 Bulgarien 3.40 Portugal 29.— Chile 53- Rumänien 3.70 Dänemark 115.— Schweden 140.— England 120.— Schweiz 102.— Finnland 11.— Spanien 83.— Frankreich 44.— Tsch.-Slow. 13.— Griechenland 13.— Ungarn -.25 Holland 207.— Die Festsetzung der 48-Stundcn-Wochc im Buchbindergewcrbe (statt bisher 46 Stunden), die von den Arbeitgebern gefordert und durch einen Schiedsspruch des Schlichtungsausschnsscs des Neichsarbeitsmini- steriums anerkannt würbe, hat in radikalen Kreisen der Bnchbinderei- arbcitcrschaft scharfen Protest ausgelöst, obwohl die Arbeitnehmer- Vertreter den Schiedsspruch vernünftigerweise gleichfalls anerkannt hatten. In einer überfüllten Leipziger Versammlung wurde gegen wenige Stimmen ein Antrag angenommen, der besagt, daß die jenigen Tarifvertrcter der Arbeitnehmer, die »nicht taktvoll für die Er haltung der 46-Stunden-Woche« eingetrcten seien, aus dem Verbände ausgeschlossen werben. In einer weiteren Entschließung wurde die Haltung des Tarifansschusses von der Mehrheit mißbilligt und ge fordert, nur geschlossen in die Betriebe zu gehen. — Ta der Schieds spruch vou beiden Parteien angenommen wurde, so wird man sich auch in Leipzig fügen müssen. Daß die gesetzliche Arbeitszeit 48 Stun den beträgt, scheinen manche Kreise schon ganz vergessen zu haben. Eine hundertfache Steigerung des Drnckpapicrprciscs ist im Monat Juli d. I. eingetreteu. Vom Verbände der Deutschen Druck papierfabriken wurde der Aufschlag auf die Friedenspreise (20— 21 Mark für 100 k§) ans 1979.50 Mk. für Nollcnpapier und 1987.50 Mk. für Formatpapicr festgesetzt. Beim Formatpapier ist demnach die WOfache Steigerung des Papierpreiscs bereits überschritten worden. Im Jahre 1916 stieg der Preis für 100 kx Zeitungsdruckpapier auf 30 Mk., 1917 auf 44 Mk., 1918 auf 61 Mk., 1919 auf 93 Mk., 1920 auf 410 Mk., 1921 fiel er auf 360 Mk., 1922 stieg er im Jauuar auf 700 Mk., und bis zum Juni ans 1651 Mk., um jetzt mit rund 2000 Mk. eine hundertfache Steigerung des Friedenspreises zu erreichen. — Es ist auch zu berücksichtigen, daß die früher siir Zeitungsdruckpapicr zu zahlenden »Friedenspreise« sich »frei Druckerei« verstanden, während heute nur noch »frei Bahnhof« geliefert wird. Die Verleger haben obendrein also auch noch ein sehr hohes Rollgeld zlt zahlen. Ter früher von den Papierfabriken gewährte Skonto bei Zahlung innerhalb 30 Ta gen von 2<>/<, ist gleichfalls in Wegfall gekommen; cs wird nur nock »netto Kasse« geliefert. Das »Gesetz znm Schutze der Presse« (vgl. Bbl. Nr.. 175) bringt angesichts dieser Verhältnisse keine fühlbare Pcrantivvrtl. Mdaltcur: Richard A l br > t <., — Verlaa: D e ^ r s c » Besserung. Was heute vielleicht dem Verleger gegeben wird, wird ihm morgen wieder genommen. Dazu kommt noch die Hiobspost, daß im Monat August das Zeitungsdruckpapicr wieder eine außerordentliche Steigerung erfahren wird. Berücksichtigt man außerdem die unauf hörlichen Lohn- und Gehaltssteigerungen und die ständig zunehmende Verteuerung des Schriftmatcrials, der Holzutensilien usw., der Ma schinen, Farbe, Metalle usw., sowie die riesige steuerliche Belastung, die alle Tage zunimmt, so kann man sich einen Begriff davon machen, niit welch ungeheuren Schwierigkeiten namentlich die kleinen und mittle ren Zeitungs- und Zcitschriftenverleger zu kämpfen haben. Von Woche zu Woche wird das Eingehen von Zeitungen und Zeitschriften gemeldet, darunter Blätter, die sich früher einer gesicherten Existenz erfreuen konnten. Anerkennung der Wiener evangelisch-theologischen Fakultät. — Tie Evangelisch-Theologische Fakultät, die 1821 von Kaiser Franz Joseph II. ins Leben gerufen wurde, um die österreichischen Theologen vom Be such reichsdeutschcr Universitäten abzuhaltcn, die aber bisher getrennt von der Universität bestehen mußte und bei ihrer Hundertjahrfeier im Juni vorigen Jahres das dringende Verlangen aussprach, den anderen Fakultäten gleichgestellt zu werden, sieht jetzt endlich ihren Wunsch erfüllt. Der Nationalrat hat, einem großdeutschen Antrag Folge gebend, die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität eingegliedert und damit einen weiteren Schritt zur Angleichung des österreichischen Hoch schulwesens an das reichsdeutsche getan. Bei der vorjährigen Jubi läumsfeier, zu der Professoren und ehemalige Wiener Hörer von 24 deutschen, schwedischen, norwegischen, dänischen, schweizerischen Uni versitäten erschienen waren, hatte der Rektor der Berliner Universität, Prof. vr. Scckel, in vollem Ornat den Protest aller in die Worte gekleidet, es gereiche Wien nicht zur Ehre, daß eine angesehene Fakultät vor dem Palast warten müsse wie in einem Pförtnerhäuschen. Bücherverbot im besetzten rheinischen Gebiet. — Wie uns der Verlag Konrad Hanf in -Hamburg mitteilt, wurde das neueste, vielbe sprochene und weitverbreitete Volksbuch des -Harringa-Vcrfassers Her mann Popert: »Wenn — ein vaterländischer Traum« (Konrad Hanf, Hamburg 8) von der Bcsatzungsbehörde in Düsseldorf und Duisburg ohne Angabe von Gründen beschlagnahmt. Zeitungsvcrbot im besetzten rheinischen Gebiete. — Die Inter alliierte N h e i n l a n d k o m m i s s i o n hat die in Elberfeld erscheinende »B e r g i s ch - M ä r k i s ch e Zeitung« vom 1. August 1922 an auf die Dauer von einem Monat verboten, weil angeblich ein Artikel »Streiflichter« in dieser Zeitung die Würde der Besatzungs truppen zu verletzen geeignet sei. — Ferner hat sie auch die in Gum mersbach erscheinende »G u m m e r s b a ch e r Zeitung« vom I. August ab auf die Tauer von drei Monaten verboten, weil angeblich ein Artikel in dieser Zeitung besonders geeignet sei, »die Sicherheit der Besatzungstruppen zu verletzen«. Verbotene Druckschrift. — Es hat die 6. Strafkammer des Land gerichts III in Berlin in der Sitzung vom 18. Juni 1932 für Recht erkannt: Das beschlagnahmte Buch »Morast« von Karl Ferdi nand Eicke, Enck Verlag, wird eiugezogcn. Alle Exemplare dieses Buches sowie die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen sind u n brauchbar zu machen. ^ 4 L 3 I 3365/20. Berlin, den 11. Juli 1922. Die Staatsanwaltschaft III. (Deutsches Fahndungsblatt, 24. Jahrg., Stück 7038 vom 29. Juli 1922.) SpreWül. Bücherdiebstahl. Im Bbl. Nr. 173, S. 1091, wird von einem Bücherdiebstahl in Hannover berichtet. Derselbe Herr ist auch hier iu Bremen gewesen, hat sich in den verschiedenen Buchhandlungen Bücher vorzeigen lassen, und zwar von ganz beträchtlichem Werte. Bei seinem Weggänge gab er an, das Paket solle unter Nachnahme an seine Adresse gesandt werden. In jeder Buchhandlung hat er einen anderen Namen und Adresse an gegeben; eingelöst wurden die Bücher nirgendwo. Dagegen ist, soweit bis heute festgestellt werden konnte, das Buch »Apulcjus, Amor und Psyche«, Nr. 2, mit Steinzcichnungen von Scherfs, abhanden gekommen. Der Bremer Buchhandel bittet alle Kollegen, bei Angebot des Buches den Dieb sestnchmen zu lassen. Orts-Verein Bremer Buchhändler.
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