Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.08.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-08-07
- Erscheinungsdatum
- 07.08.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220807
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192208076
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220807
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-08
- Tag1922-08-07
- Monat1922-08
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«IM Nr. 182 (R. 12Z). Leipzig, Monlag den 7. August 1922. 89. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Buchhändlerverein der Provinz Brandenburg. Brandenburg-Havel, am 2. August 1922. Auf Grund von ß 2 der Wirtschaftsordnung des Börsenver eins der Deutschen Buchhändler vom 14. Mai 1922 haben wir folgende Zuschläge, welche mit dem heutigen Tage in Kraft treten, festgesetzt: 20°/» auf all« Bücher, mit Ausnahme der in der Notstands ordnung genannten 6 Sammlungen, bis einschließlich 309.— ; >0^ über .« 300.- bis einschließlich 500.-; Kein Zuschlag über -kl 500.— und auf die in der Not- standsoidnung genannten 8 Sammlungen; 20?S aus sämtliche Schulbücher, gleich welchen Preises; Zeitschriften nach örtlichen Vereinbarungen. Die Zuschläge finden keine Anwendung bei wissenschaft lichen Werken, aber nur dann, wenn diesbezügliche Ab machungen mit der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Ber- loger getroffen sind. Diese Verkaussbestimmung ist allgemein verbindlich. Gegen Zuwiderhandlungen wird mit allen zu Gebote stehenden Mitteln eingöschritten. Der Vorstand. I. A.: Fritz Holzapfel, Schriftführer. Wirtschaftliche Notwendigkeiten im Buchhandel. Von vr. G. A. Delbanco. Im Bbl. Nr. 143 wurde am Schluß der redaktionellen Ausführungen über die allgemeine Verteuerung und die spezielle der Bücher die Fordcrmrg weiterer Buchpreissteigcrung mit fort schreitender Geldentwertung erhoben. Dieser Forderung muß ich unbedingt beistimmen, wie in früheren Aufsätzen klar zum Ausdruck kam. Die Betonung dieser Notwendigkeit macht eS jedoch zur Pflicht, immer wieder auf die Folgen hinzuweisen, die sich daraus ergeben werden, nämlich eine zunehmende Einschränkung des Absatzes. Es kann nicht oft genug gesagt werden, daß diese — aller Voraussicht nach — in erheblichem Maße eintreten muß. Viele werden dann geneigt sein, dafür die heute im Gange be findliche schnellere Preissteigerung verantwortlich zu machen, und die Idee vertreten, es wäre auch ohne solche Preissteigerungen gegangen und man hätte sich den besseren Absatz an Büchern nicht durch »übertriebene Preisforderungen« vernichten sollen. Nicht nur solchen ungenügend fundierten Vorwürfen die Spitze abzubrechen, nicht als vorweggcnommene Rechtfertigung der Befürworter der schnelleren Preissteigerung sollen die fol genden Zeilen dienen. Sondern sie sollen, so hoffe ich, zu posi tiver Arbeit anregen. Wenn man alte Lagerbestände (oder Gebäude, Anlagen usw.) zu ihrem Anschasfungswert abzüglich der Abschreibungen in die Bilanz einsctzt, so schafft man sich stille Reserven. Wenn man aber diese Güter zu einein derartigen Bilanzwerte veräußert, zu dem man sie niemals wieder erhält, so verschenkt man seine Re serven, d. h. hier sein Kapital. Dieser Weg mutz also, wenn er lange begangen wird, not wendig zu einem Einschrumpfen der betreffenden Firma führen. Würde der Buchhandel auf diese Weise versuchen, sich auch über die Zeit hinaus, in der unsere Verarmung deutlich sichtbar allen erscheinen wird, einen Absatz im annähernden Umfange des heutigen zu erhalten, so ginge er langsamem, aber sicherem Siechtum entgegen, übrigens ist die jetzige Taktik vereinzelter Firmen, ihre Preise nicht im gleichen Umfange zu erhöhen, wie es die Mehrzahl der Verleger tut, meines Erachtens durchaus falsch. Zwar ermöglicht sie im Augenblick eine größere Kon kurrenzfähigkeit und damit erhöhten Absatz, aber, wie oben ge zeigt, geschieht das auf Kosten des eigenen Kapitals. Auf diese Weise wird also nicht nur die Konkurrenz, sondern vielleicht noch mehr die eigene Firma geschädigt! Der Buchhandel muß vielmehr damit rechnen, daß er — früher oder später — seinen Wiederbeschaffungskosten voll Rech nung tragen muß und daß dann der Absatz abninunt, weil die Bllcherpreise eine Höhe erreicht haben werden, die einen Bücher konsum im früher und auch noch zum Teil jetzt gewohnten Matze verhindern. Es folgt schon hieraus ohne weiteres, daß ein neues Mittel gesucht werden muß, um trotzdem weiterexistieren zu können, und dieses Mittel wird nach der Natur der wirtschaftlichen Dinge, deren Notwendigkeiten sich niemand entziehen kann, nur darin bestehen können, daß die Wiederbeschasfungskosten, die die Grund lage aller Kalkulation sein sollen, auf andere Weise vermin dert werden, als dies bisher durch Kapitalverzehrung geschah. Man kann natürlich die Dinge an sich herankommen lassen und in Eigenbrötelei und egoistischem Optimismus abwarten, bis der dann einsetzende verschärfte Kampf um die Kaufkraft der Kon sumenten einer Anzahl buchhändlerischer Firmen das Leben nimmt, bis also die, manchmal an der verkehrten Stelle gelobte »Freie Konkurrenz« durch das »freie Spiel der Kräfte« eine Ver ringerung buchhändlerischer Erzeuger und damit eine verrin gerte Produktion hevbeiführt, sodaß aus der verbleibenden Pro duktion sich für die verbleibenden Firmen ein Auskommen ver dienen läßt. Nach dem Wort des alten Fritz soll jedoch »keine Eskadron warten, bis sie attackieret werde, sondern allemal den Feind zu erst attackieren«. Und es scheint mir, daß dies Wort auch auf den Buchhandel in seiner augenblicklichen Lage anwendbar ist, daß er also der erkannten Gefahr mit den möglichen Mitteln zu begegnen hat. Die Frage lautet also: Wie können di« Wiederbeschaffungs- koften als Grundlage der Kalkulation genommen und dabei doch eine — relative! — Preisermäßigung herbeigefllhrt werden? Oder mit anderen Worten: Wie können die Wiederbeschaffungs kosten herabgesetzt werden? Selbstredend kann es sich nur um eine relative Herabsetzung handeln, d. h. I. sämtliche oder einige der Kosten- teile der Buchh erst e l lun g müssen in ihrem Pro zentualen Anteil an den Gesamtkosten herab gedrückt werden, und ferner 2. die Gesamt-Neu- Herstellungskosten, die zwar bei weiterer Geld- litb
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder