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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1922
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- 1922-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1922
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.V- I8S, 10. August 1922. Redaktioneller Teil. Bör<en»l»U s. d. Dtjchn. »uchyaud^. -Vlrrrlrert L ?6tter8, I^eipLig, 86eburg8tr. 53: Latalog 32: iromaniea I: ^irmLÖ8. Kpraeke u. b.it6raturg686k., b'r3ULÖ8. b.ite- ratur bi8 1599, k'i'rrnLÖ^ Oialelrte. 47 8. 1425 tlru. 1600 I^rn. Meine üMeiluiWN. Jubiläum. Am 10. August besteht >die Buch-, Kunst- und Musi kalienhandlung Julius Bleek Nachf. Inh. Ernst Leder- Hausen in Minden (Westfalen) 25 Jahre. Sie ist von Julius Bleek gegründet uud am 20. Oktober 1913 von Herrn Ernst Lederhausen käuflich übernommen worden. Bücher als Gegenstände des täglichen Bedarfs. Das Landgericht Königsberg ist als Berufungsgericht in einer Preiswuchersache gegen einen dortigen Buchhändler entgegen dem Urteil des Schöffengerichts zu einem Freispruch gelangt, weil das verkaufte Buch (cs handelte sich um die große Ausgabe von Diezcls Niederjagd) nicht als Gegen- stand des täglichen Bedarfs angesehen werden könne. Aus den Urteilsgründen interessieren folgende Ausführungen: Gegen über der kleineren, billigeren, gleichbetitelten Ausgabe handelt es sich hier um ein teures Werk, das besonderes Interesse nur in Jager kreisen erweckt und von diesen gekauft wird. Ter Angeklagte hat auch nnwiberlegt vorgetragen, daß die Ausgabe in den letzten fünf Jahren lediglich eine Auflage zu 1000 bis 2000 Exemplaren erlebt hat, und daß in größeren Buchhandlungen von dem Buche zu Weihnach ten allenfalls bis zu zwei Exemplaren abgesetzt seien. Ter Sachver ständige, Oppermann, hat eidlich die Auslassung des Angeklagten im letzten Punkt bestätigt. Zum Begriff »Gegenstand des täglichen Bedarfs« gehört bei einem Buche mindestens, daß das Buch Uber einen be schränkten Liebhaberkreis hinaus einem größeren Teil der Allgemeinheit Kunst- oder Wissenschaftsinteresse ablockt. Das ist bei einem ausge sprochenen Jägcrbuch wie dem hier in Betracht kommenden, soweit eine --Liebhaberprachtausgabe« in Frage kommt, nicht der Fall, dafür spricht auch der geringe tatsächliche Absatz des Werkes. Aber auch, wenn angenommen werden könnte, daß das den Gegen stand des Verfahrens bildende Buch unter die Gegenstände des täg lichen Bedarfs fällt, so würde auch die weitere Verteidigung des Ange klagten durchschlagen, daß er es in einem unverschuldeten Irrtum über die Anwendbarkeit der Vorschrift der Preistreibereiverordnung nicht für einen derartigen Gegenstand gehalten hat. Denn er hatte aus Aufsätzen maßgeblicher Juristen, die für seine Fachblätter geschrieben hatten, entnommen, daß teure und seltene Bücher nicht als Gegenstände des täglichen Bedarfs anzusehen sind. Wenn diese so begründete An nahme irrtümlich war, so trifft den Angeklagten keine Schuld. Die Aussichten der Leipziger Bugramessc. (27. August bis 2. Sep tember 1922.) — Dem Bbl. wird geschrieben: Wer die Leipziger Bugramessen von ihrem Beginn an beobachtet hat, wird fest gestellt haben, daß es eigentlich erst die beiden jüngsten Veranstaltungen, nämlich die Herbstmesse des vorigen Jahres nnb die diesjährige Frühjahrsmesse, gewesen sind, die unter einem ziemlich günstigen Stern standen. Abgesehen davon, daß sich die Bugra- mcsscn zuerst aus sich selbst heraus entwickeln mußten, fanden mehrere von ihnen während einer allgemeinen ungünstigen Konjunktur statt; und selbst dann, wenn in anderen Mcssezweigen ein reges Geschäft herrschte, wirkten die Bücherpreise lähmend auf den Umsatz der Bugra- messe. Es wird gewiß niemand behaupten wollen, daß Bücher das Maß der verschiedenen Teuerungen jemals überschritten hätten, ge schweige, daß sie sich im allgemeinen diesen überhaupt angepaßt hätten, aber die Tatsache läßt sich nicht hinwegleugnen, daß der Konsum sich selbst für mäßig erhöhte Preise weniger aufnahmefähig erwies. Nun kann man aber in letzter Zeit einen gewissen Wandel in der Psychologie der Bücherkäufer beobachten. Man hat sich allmählich an die höheren Bücherpreise gewöhnt, und wenn diese auch noch immer etivas absatz- einschränkend wirken, es werden doch viel hänfiger als früher Bttcher- preise bezahlt, an die früher niemand selbst im Traum gedacht hätte. Dazu kommt noch folgendes: auf den letzten beiden Bugramessen hatten die Käufer cs als eine vollendete Tatsache hingcnommcn, daß niedrigere Bücherpreise in absehbarer Zeit nicht zu erwarten wären. Man kaufte also von der ganz richtigen Erwägung ausgehend, daß man immer noch billig einkausen konnte. In noch viel schärferem Maße als auf den verflossenen Messen wird dies auf der bevorstehenden Hcrbst-Bugramesse der Fall sein. Wir werden auf ihr mit erhöhten Preisen für Bücher und die dort in großer Menge angebotenen Dinge des buchgewerblichen Bedarfs zu rechnen haben. Aber die Preise werden immer noch niedriger sein als wenige Monate, selbst einige Wochen später. Die Einkünfer des Buchhandels, der Buchbinderei und des Auchdruckgewerbes werden also mit derjenigen Kauflust auf die Bugra- messe kommen, die sie angesichts der geschwächten Konsumkraft des deutschen Volkes überhaupt noch aufbringcn können. Blickt man aus alle stattgchabten Bngramessen zurück, so wird man behaupten können, daß selbst diejenigen, deren geschäftlicher Verlauf nicht gerade glänzend zu nennen war, nicht vergeblich gewesen sind. Neben dem rein geschäftlichen Charakter der Leipziger Muster messe als einer Regulierung von Angebot und Nachfrage tritt ihre repräsentative Bedeutung. Für die Bugramessc ist dies nicht weniger der Fall als beispielsweise für die Technische Messe und für die auf ber Messe angebotenen Erzeugnisse des deut schen Kunstgewerbes. Das Buchgewerbe eines jeden Landes ist immer mehr als ein Gewerbe, bei dem es auf das Geldverdicnen allein an kommt; es hat noch eine wichtige Mission zu erfüllen, indem es für die kulturellen Leistungen seines Landes Zeugnis abzulegen hat. Für Deutschland in der Nachkriegszeit sind daher die Leipziger Bugramessen wichtige Einrichtungen, um dem Ausland von unserer kulturellen und geistigen Arbeit Kunde zu geben. Es erübrigt sich, zu sagen, daß die Leipziger Bngramessen dieser ihrer Aufgabe immer in würdiger Weise gerecht geworden sind. Und auch die kommende B>ugramcsse wird es wohl hieran nicht fehlen lassen. Um auf ihre geschäftlichen Aussichten zurückzukommen, so entsteht zunächst die Frage, ob der zu erwartenden, wahrscheinlich nicht uner heblichen Nachfrage ein einigermaßen befriedigendes Angebot gegen- überstchen wird. Die Bücherproduktion leidet heute vielfach darunter, daß Buchdruckereien und Buchbindereien ebenso wie die Hersteller von Bucheinbandmaterialien zum großen Teil bis an bie Grenze ihrer Leistungsfähigkeit beschäftigt sind. Aufträge, die heute erteilt werden, können leider häufig genug nur mit sehr langer Lieferungsfrist ange nommen werden. Man hat aber überall bie Sommerszeit gut ausgc- nutzt und sowohl bie als gangbar bewährten alten Verlagsartikel in neuen Ausgaben und neuen Auslagen wieder hergestellt, als auch viele wertvolle Neuerscheinungen auf den Markt gebracht. Ausschlaggebend für den geschäftlichen Verlauf der Herbst-Bugramesse wird es ferner sein, ob und wieviel Aufträge zu festen ober zu freibleibenden Preisen angenommen werden. Eine Bildermesse in Leipzig. — Auf der kommenden Leipziger Herbstmesse wird zum ersten Male von der Freien Deutschen Künstler schaft in Berlin, zusammen mit dem Wirtschaftlichen Verband bildender Künstler eine Bildermesse in ber Universität abgehalten. Eine große Anzahl ungerahmter Bilder, ferner graphische und andere Kunstwerke, die ausschließlich für den Weitervertrieb bestimmt sind, gelangen dort zur Ausstellung. Das Lichtbild. Ausstellung in Leipzig. — Der Deutsche Photo- graphen-Verein veranstaltet in Gemeinschaft mit anderen maßgebenden Körperschaften im Herbst vom 20. September bis 8. Oktober inLcip - z i g eine Ausstellung für P h o t o g r a p h i e, K i n e m a t o g r a p h i e, Reproduktionstechnik, photographische und kinc- m a t o g r a p h i s ch e Industrie. Interessante und wertvolle Samm lungen, ein in Betrieb sich befindliches Mustcratelier mit allen zuge hörigen, neuzeitlich ausgestatteten Arbeitsstätten, vornehme Wohn- räume mit passender Bildaufmachung, ein Vorführungs- und Kino- raum mit 400 Sitzplätzen, belehrende Vorträge und Lehrkurse, Preis- wcttbewcrbe mit Ehren-, Wert- und Geldpreisen ausgestattct bekunden das Bestreben der Ausstcllungsleitung, weite Kreise für ihr Unter nehmen zu gewinnen. Die Ausstellung findet in ber großen Meßhalle am Königsplatz statt. Mit der Beschaffung der anszustcllenden Literatur ist die Buchabtcilung der Firma Theodor Althoff, Inh. Rudolf Kar stadt A.-G. in Leipzig, betraut worden, bie in einer Anzeige in Nr. 184 des Bbl., S. 8746, die Verleger einschlägiger Werke um deren Einsendung bittet. Photo-Ausstellung in München. — Wie eine Anzeige im Bbl. Nr. 184, S. 8747, bekanntgibt, findet in ber Zeit vom 12.—16. September in München eine Fachausstellung der Photographie statt, mit der ver schiedene berufliche Tagungen verbunden sind. Die Firma Johannes Albert Mahr, Universum in München, Karlsplatz 2411, ist mit der Durchführung einer Bücher- und Zeitschriftenschau beauf tragt worden und ladet alle Verleger einschlägiger Werke zur Zu sendung von Ausstellungsmaterial ein. Gcwcrbeschau zu Münster i. W. — Vom 3.-24. September 1922 findet in Münster i. W. eine Gewerbeschau statt, die umfassen soll: Werkstatterzeugnisse des Handwerks — Schulung des Handwerks Organisation des Handwerks - Geschichte des Handwerks — Heimat- 1163
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