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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1922
- Strukturtyp
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- 1922-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1922
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- Deutsch
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BbrleLblatt f. d. Dtsch». vuchbaabel. Redaktioneller Teil. X- 187, 12. August 1S22, Die Zahlen waren in Wirklichkeit noch etwas höher, weil begreiflicherweise im Ausland für Spesen und Kursrisiko ein kleiner Zuschlag gemacht weiden mutz. Gegen die aufgestellte Formel dürste grundsätzlich nichts einzuwenden sein. Datz der Bankkurs darin nicht als Faktor mit berücksichtigt wird, ist insofern gerechtscitigt, als die Veränderung des Kurses im Teuerungskoeffizienten 1' zum Ausdruck komnit. Jeder Kurssturz bedingt ein Hinaufschnellen der Preise, wobei allerdings die Änderungen nicht genau gleichzeitig und auch nicht immer im gleichen Verhältnis erfolgen. Eine solche Formel be gegnet bei ihrer praktischen Anwendung naturgemäß Schwierig, kciten. weil die Wahl der einzusctzenden Zahlcnwerte etwas will, kürlich sein muh. Es wurde für das Verhältnis zwischen Buch- Preis und Indexzahl die Relation 30 : 100 gewählt, die ungefähr den Verhältnissen im März 1920 und 1922 entspricht. Wenn die Formel auch nicht Anspruch darauf mach!, eine absolut richtige Lösung zu sein, so ist sie doch ein wertvoller Maßstab für die künftige Preisgestaltung. Sie wird die Verleger vor Preisbil dungen bewahren, die aus dem Rahmen der bisherigen Entwick lung heraussallcn. Die von Herrn I)r. Menz für den Monat März 1922 ausgerechnete Relation 100 M. - 6.75 Frs. zeigt jedenfalls mit aller Deutlichkeit, daß der Verlag bei Festsetzung seiner Auslandpreise fast allgemein viel zu hoch gegriffen hat. Die Valutaregulierung kann nicht dazu dienen, schon jetzt normale Auslandpreise für das deutsche Buch zu erzielen. Die Jnlandpreise und der Kurs der deutschen Mark stehen noch so, daß der durch diese Faktoren bedingte effektive Wert viel zu stark von den willkürlich festgesetzten Jdealpreis abweichen würde. Es entstünden Unterschiede zwischen Inland- und Auslandpreis, die einen Schutz durch behördliche Massnahmen und durch Vereins satzungen unmöglich machen würden.Es magHandelsartikel geben, wo di« Kontrolle leichter ist, weil der Austausch durch wenige Stel len und in großen Quantitäten erfolgt. Das Buch aber ist ein Artikel, dessen Verschleiß durch unzählige Hände geht, und für des sen Versand die verschiedensten Möglichkeiten und Erleichterungen bestehen. Nach meiner Überzeugung kann die Valutaordnung nur dazu dienen, die größten Härten der Valutaentwertung auszu gleichen. Der deutsche Verlag muß immer dessen eingedenk bleiben, daß wirtschaftliche Verhältnisse nicht durch Vorschriften von Grund aus geändert werden können, sondern allmählich von innen heraus gesunden müssen. Es kann daher keine Rede davon sein, schon jetzt mit Friedenspreisen zu rechnen oder gar die Vorkriegs. Preise entsprechend der in den einzelnen Auslandstaaten bestehen den Teuerung zu erhöhen. Dies wird erst möglich sein, wenn sich höhere Preise aus den effektiven deutschen Jnlandpreisen und unter Berücksichtigung des effektiven Bankkurses ergeben. Der Schweiz. Buchhändlerveretn hatte in seiner Bekannt machring vom November 1921 einen Umrechnungskurs von IW Mk. - 15 Frs. als obere Grenze bezeichnet. In seiner Januarein gabe an die Valutakommission des Börsenvereins reduzierte er den Ansatz entsprechend der seither eingetretencn Teuerung auf lOO Mk. — 12 Frs. Wenn dann im April die Außenhandels- Nebenstelle für die Begutachtung der Auslandpreise die Norm aufstellte »Märzpreise umgerechnet zum Kurs 10—12 Frs.«, so waren diese Kurse angesichts der seit Januar eingetretenen Er höhung der Jnlandpreise schon wieder überholt. Schon damals dürfte ein Umrechnungskurs von 8 Frs. das Richtige gewesen sein. Besonders schädlich war es. daß viele Verleger noch bis Mitte des Jahres ihre Novitäten mit Kursen bis zu l2 Frs. um- rechneten. während die fortwährende Verteuerung der Herstellung gebieterisch eine entsprechende Herabsetzung des Umrechnungs kurses gefordert hätte. Es kann nicht genug betont werden, daß die Umrechnungskurse nicht starr bleiben dür fen, fand ernsichelastisch den steigendenJnland- Preisen anpasfen müssen. Wenn Herr vr. Menz sagt, der schweizerische Buchhandel hätte sich für einen Umrechnung-- kurs von 6 Frs. entschieden, so kann dies nur bedingt richtig sein. Herr I>. Menz gelangte auf Grund der Teuerung im Monat März zu einem theoretischen Umrechnungskurs von 6.75 Frs. und müßte also jetzt, wo die Teuerung wieder um 1007, zuge- »onunen hat, für einen Kurs von etwa 3 Frs. «intreten. B"i An« I1SS Wendung eines Kurses von 6 Frs. müßte das inzwischen auf 200 M. verteuerte 10 Mk.-Buch 12 Frs. kosten, während es in Mark berechne!, inkl. 200^ Valutazuschlag bei einem Bankkurs von rund l Fr., nur auf 6 Frs. zu stehen käme. Dieser Unter schied zwischen dem mit normalem Valutazuschlag üercchneten Preis und dem festen Auslandpreis ist unbedingt zu groß. Grund sätzlich anerkenne ich, daß feste Auslandpreise etwas höher sein müssen als die in Mark mit Valutazuschlag berechneten, weil sie für längere Zeit stabil bleiben und den Verleger gegen Kurs risiko schützen sollen. Ich will aber die Bemerkung nicht unter lassen, daß in Zukunft nur noch ein Valutazuschlag von 1007« zum Vergleiche herangezogcn werden darf, weil die in Mark fak turierenden Verleger binnen kurzem genötigt sein werden, den Valutazuschlag herabzusetzen. Ich habe für den Monat März einen Umrechnungskurs von 8 Frs. als angemessen bezeichnet und betone, daß diese Zahl nur für die damaligen Verhältnisse Gültigkeit haben kann. Zur zeit, wo bereits eine Verdoppelung der März preise eingetreten ist, sollte meines Erachtens ein Umrechnungskurs von 4 Frs. die obere G r en z e b i l d en. Bei Anwendung dieses Umrechnungskurs.'s, der mit dem Steigen der Jnlandpreise automatisch sinken muß, würden sich folgende Preise ergeben: bei Wsachcr Verteuerung des Friedenspreises LSV,/k L Fr. 4 -- Kr. ln. 30 „ „ 300 „ „ „ 3,5- „ 10.50 40 „ „ „ „ 400 „ „ „ 2F- .. 10.- 50 „ „ 500 „ „ „ 2 - „ io.— 60 „ „ „ „ 600 „ „ 1,5- „ o.— Das entspricht ungefähr einer Norm Vorkriegs markpreise --- Franken preis, die zurzeit als äußerste Grenze betrachtet werden muß. Preise, bei denen die Friedensgoldmark dem Franken gleichgesetzt wird, verbürgen auf lange Zeit hinaus Stabilität, da sie selbst bei be trächtlichem Steigen der Jnlandpreise noch einen mehr als nor malen Valutagewinn ermöglichen. Selbst wenn der Jnlandpreis auf das Vieizigfachc des Vorkriegsstandes steigt, verbleiben dein Verleger noch 6 Frs. oder 1505S Valutagewinn. Die Regel, die Auslandpreise nach den Vorkriegs f r a n k e n Preisen sestzusetzen, hat sich bei den gegenwärtigen Kursverhältnissen als unhaltbar erwiesen, und es wird den Verlegern, die diesen Grundsatz befolgt haben, nichts anders übrig bleiben, als ihre Listen zu revidieren. Ich glaube, daß cs den schönwissenschaftlichen Verlegern keine Schwierigkeiten bereiten wird, ihre Frankenpreise den Goldmark preisen anzrchassen. Beim wissenschaftlichen Verlag wird der Vorschlag voraussichtlich auf Widerstand stoßen, weil dieser be kanntlich einen höheren Balutazuschlag für nötig hält, um die Jnlandpreise niedriger kalkulieren zu können. Und doch ist gerade hier die Abkehr von der jetzt herrschenden Berechnungsweise noch dringender nötig als bei der Belletristik. Sogar der Goldmark preis ist bei den in der wissenschaftlichen Literatur bestehenden Voraussetzungen nicht mehr als Maßstab zu verwende», erstens, weil die Erhöhung der Jnlandpreise hinter der sonst übliche» Verteuerung zurückgeblieben ist und heute erst etwa das Fünf zehnfache beträgt, und zweitens, weil sich die wissenschaftliche Literatur im allgemeinen in sehr hohen Preislagen bewegt. Ein wissenschaftliches Buch, das im Frieden 60 Mk. gekostet hat und jetzt zu WO Mk. verkauft wird, würde nach der Regel Goldmark — Franken zu 60 Frs. ins Ausland geliefert. Bei Annahme eines Bankkurfes von rund 1 Fr. beträgt also der Balutazuschlag 5l Frs. oder 500?S, mit anderen Worten, der ausländische Käu fer zahlt für das Werk volle 50 Frs. mehr, als er nach dem Stande des Jnlandpreises und des Bankkurfes eigentlich zu zahlen hätte. In solchen Fällen nützen alle gütlichen Überlegungen nichts. Der Interessent fragt nicht darnach, datz er vor dem Krieg für dieses Buch 75 Frs. bezahlt hätte. Es überwiegt vollständig der Wider stand gegen die Zumutung des Verlags. Es ist nicht richtig, hier nur Mangel an Verständnis zu sehen und darüber zur Tagesord nung zu schreiten. Solche Preismißverhältnisse sind in der Tat ganz unhaltbar. Da können nur zwei Mittel Abhilfe schassen, entweder eine radikale Herabsetzung des Auslandpreises — im vorliegenden Fall etwa auf 36 Frs., was einem Ilmrechnungs-
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