Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1922
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- 1922-10-09
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 236, 9, Oktober 1922, Redaktioneller leil. Börsenblatt f. d. Lisch». Buchhandel. tischen Volksbibltothek, die schon großen Anklang gefunden hat. Dagegen ist die Monatsschrift »Schwäbischer Bund-, wie zu erwarten ioar, schon wieder von der Bildfläche verschwunden, obschon sie zuletzt noch ihren Titel in -Oberdeutschland-- umge ändert hatte. Man muß es bedauern, daß die dem Unternehmen zugrunde liegende gute Idee so mangelhast ausgeführt wurde, daß jetzt wohl auf geraume Zeit an eine Wiederaufnahme des Planes nicht zu denken ist. Der Türmer-, der von Anfang an unter zielbewußter Leitung stand, kann dagegen jetzt schon im 25, Jahrgang erscheinen; ihm hat die Firma Gr ein er L Pfeiffer Wohl zum großen Teil ihren Buchderlag zu ver danken. Zum erstenmal hat der Berlag von Dich, der jetzt bekannt lich mit der Berliner Vorwärts-Buchhandlung verbunden ist, auf der Buchmesse ausgestellt, und er bietet damit mich denen, die nicht bloß einseitig nach sozialdemokratischer Partciliteratur grei sen, Gelegenheit, sich über die wissenschaftliche Literatur dieser Richtung zu orientieren. Auch das ist ein Zeichen der Zeit, denn daß ein sozialdemokratischer Verlag einmal in den Kronprinzen- palast einziehcn würde, hätte man früher sicher nicht zu den mög- lichen Dingen gerechnet, Die Firma Adolf Bonz L Comp, ist wieder mit ihrem reichhaltigen Romanverlag vertreten, ebenso mit ihrer Belletristik, I, F, Steinkopf, der drei neue Hollenberg-Mappen bringt, Ehr, Belser, Salzer in Heilbronn, der als Neuheit ein Vrächtiges «Geschichtenbuch« von dem beliebten humorvollen Dialektdtchter August Lämmle bringt, ferner die evangelischen Verlage Fleischhauer L Spohn, Quell-Verlag, D, Gun der t, Vereinsbuchhandlung Calw, Sodann sind noch zu erwähnen J,F,Schreiber in Eßlingen, Strecker L Schröder, M e tz l e r, F r o m m a n n mit seinen philosophi- sctcn Klassikern, Kohlhammer, I, G, Wegen er, Süd- d eu I s ch e s V e r l a g s h a u S, E, H, M o r i tz, der seine Hand- werkerbibliothck weiter ausbaut und von seinen volkswirtschaft lichen Werken neue Auslagen bringt, und der Verein zur Förderung der Volksbildung, der aber nur seine Pro- vagandaschriften altsstellt. Dem b a d l s ch e n V e r l a g hat man einen erheblichen Teil des großen Balkonsaals, der eine prachtvolle Aussicht auf den Schlossplatz gewährt, eingeräumt. Hier finden wir zuerst den Verlag von Herder in Frciburg mit einer Auswahl seiner gangbarsten Werke, die wenigstens eine Vorstellung von dem Um fang dieses großen Derlagshauses vermittelt, und daß das nicht überflüssig ist, kann man schon daraus ersehen, daß sogar in der Buchhändlerstadt Stuttgart viele über die ihnen bisher unbekannte Ausdehnung des Hcrderschen Verlages erstaunt sind. An Herder schließcn sich an Julius GrooS in Heidelberg und I, Biele feld in ffreiburg mit ihrer sprachwissenschaftlichen Literatur, NcußLIttain Konstanz mit Heimatdichtung und Schaue ti li u r g s Berlag in Lahr mit seinem alten berühmten Kommers buch, das man nicht bloß in Schweinsleder gebunden, sondern auch in neuen modernen Einbänden lnach dein Geschmack der .Her ren Studiosen) sehen kann, und nicht zuletzt mit einem anderen lieben alten Bekannten, dem Lahrer hinkenden Boten, So ist durch den badischen Verlag noch eine neue willkom mene Note in das Ganze hineingckommen, und man darf Wohl hoffe», daß die badischen Verleger, durch den Erfolg ermutigt, nächstes Jahr in größerer Zahl wiedcrkehrcn werden. Um das Gelingen der Buchmesse hat sich dieses Jahr Herr Mittelbach, der Inhaber des Moritzschen Verlages, beson ders verdient gemacht, der auf Wunsch des Verlegerdereins die mannigfachen mit der Vorbereitung und Durchführung des Unter nehmens verbundenen Geschäfte übernommen und mit zlelbewuß- ter Sicherheit durchgefllhrt hat. Wie in de» Vorjahren war die Ausstellung drei Tage fürs Publikum geöffnet (vom 22, bis 24, September, bei >9 Mk, Ein trittsgeld und dabei jeden Tag ein Vortrag über Buch und Er lebnis, bzw. Buch und Volksgemeinschaft und Goethes Weitem-^ schauung gratis als Zugabe) und drei Tage (25, bis 27, Septbr,) für die Sortimenter, Uber den Erfolg läßt sich zurzeit, wo ich dieses schreibe, noch nichts sagen. Jedenfalls sahen einzelne Ver-' leger angesichts der stark erhöhten Preise der Zukunft mit etwas unsicheren Gefühlen entgegen, während andere diel zuversicht licher waren und meinten, das Publikum habe immer noch so sehr den Drang, sich von seinem schlechten Papiergeld zu befreien, daß man einstweilen noch keine Besorgnis zu haben brauche. P. I. Tonger. Die Geschichte einer rheinischen Handels hauses, Zum hundertjährigen Bestehen, 1822—1922, 4°, 81 S, Köln 1922, P. I, Tanger, In Pappband geb. Es Ist gewiß nicht allein ein Zeichen für die Aufrechterhaltung ehr würdiger Tradition, nicht allein ein Bedürfnis nach vornehmer Re klame, wenn der altangesehene rheinische Musikverlag aus Anlaß seines hundertjährigen Bestehens sstehe Bbl, Nr, 151) diese inhaltlich und äußerlich trefflich auSgestattcte Jubiläumsfchrift seine» Freunden ln die Hand gibt. Nicht nur ein Blick in eine an geschäftlichen Erfolgen reiche Vergangenheit soll getan werden, wobei alles vorhandene ftrmcn- gcschichtliche Material zufammengcsaßt und von kundigen Bearbeitern in eine geeignete Form gebracht wirb. Was uns besonders wesentlich für die Gegenwart dünkt, das Vertrauen aus die latenten Kräfte, die das Unternehmen geschaffen und entwickelt haben und trotz aller gegen- wärtigen und noch zu erwartenden Schwierigkeiten wciterentwickeln werden, die starke Hoffnung aus die Zukunft, beseelen diese Blätter, Zeigt doch gerade das Bild einer hundertjährigen Entwicklung am besten die unverwüstlichen, meist rein persönlichen Kräfte unerschüttert i» dem ewigen Aus und Ab äußerer guter und schlechter Zeitumstände, den Grad der Widerstandsfähigkeit, des geschäftlichen Anpassungsver mögens und der geschäftlichen Voraussicht, die für die Entwicklung eines Handelshauses von ausschlaggebender Bedeutung sind, um so mehr, wenn der Handelsartikel seinem Charakter nach eine geistige und kulturelle Bedeutung aufweist. Die deutsche Musik, die deutsche volkstümliche Musik, wird von diesem Handelshause gepflegt, und wenn man bedenkt, wie groß neben der Macht des Gedankens, des Wortes, der Schrift die Macht der Töne ist, wie diese Macht der Töne die besten Kräfte, die tiefsten und heiligsten Empfindungen Im Men- schenherzen wachruft, wie sie es zu packen und mit fortzurcißcn ver- steht, so kann man ermessen, was heute die Pflege deutscher Musik durch ein großes Musikhaus in einer Provinz bedeutet, an deren Grenzen und In deren Bereiche ein uns wesensfremder, uns immer feindlicher werdender geistiger und kultureller Einfluß sich laut und vernehmlich bemerkbar macht, »Und dennoch«! und -gerade erst recht!« möchte man sagen, wenn man die stille, aber vernehmliche Sprache dieser Blätter vernimmt. »Wir alle »ollen Hüter setnl- Tcr Inhalt der vier ersten Abschnitte, der familien- und ftrmen- geschichtltch wichtigste Teil der Schrift, bildete die Grundlage für die Ausführungen, die in Nr. 151 unseres Blattes bereits am 1, Juli über das Jubiläum veröffentlicht worden sind, ES bleibt uns nur noch übrig, einen Blick aus die drei letzten Abschnitte zu werfen. Deren erster beschäftigt sich mit den Angestellten der Firma, der Geschäfts- leitung und dem Geschäftsgang, Wir sehen, wie großen Wert die Firma ans ein gutes Verhältnis zu ihren Mitarbeitern legt, unter denen sich eine beachtliche Reihe von Jubilaren befindet: wir dürft» einen Blick In die Organisation des Unternehmens werfen, wobet jedem Mitarbeiter ein scstumgrenztcr Pflichtenkreis angewiesen und doch alles ans ein möglichst reibungsloses Jncinandcrgrcifen eingestellt ist. Im sechsten Abschnitt unterzieht Nr, Bruno Kuske bie allgemeinen Grundlagen zur geschichtlichen Entwicklung der Firma P, I, Tanger einer eingehenden Behandlung und zeigt damit die Bodenständigkeit beS Unternehmens in der Stadt Köln und tn ben rheinischen Landen. Die eigenartige, durch den Strom bedingte Umgebung, die Freude und Veranlagung des Kölners und Rheinländers an der Musik haben nicht z»m wenigsten dem Unternehmen sein besonderes Gepräge gegeben Wenn !m siebenten Abschnitt vr, Walther Jacobs sich über »Mnsikpflege und Volksbildung« verbreitet, so stehen diese Ausführun gen durchaus in innigem Zusammenhänge mit dem Hause Tanger, dessen besonderes Verdienst ja in der Herausgabe hervorragender musi kalischer UntcrrichtSwerke und Tonwerle tm besten Sinne volkstüm lichen Charakters besteht. Nicht unerwähnt darf der bildliche Schmuck der Jubiläumsschrtft bleiben. Neben dem geschmackvoll gezeichneten Familtenstammbaum begegnet uns eine Gesamtansicht von Köln Im Jahre 1822, dem Grlin- dungssahre der Firma, die Abschiedsurkunde für Joseph Dünger (Ton- ger) von 1784 ser hatte in Kurfürstlich-Hessischen Diensten fünf Jahre lang als Soldat gedient und mit den Hessischen Truppen In Amerika gefachten), Bildnisse der verschiedenen Behausungen de« Unternehmens su. a, auch einer schönen Stuckdecke In einem der Häuser), vor allem aber vorzügliche Porträts von August Josef Tanger, Peter Josef Tanger dem Alteren und dem derzeitigen Jnhad-r 141» 4
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