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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1922
- Strukturtyp
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- 1922-10-11
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1922
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X- 238, II, Oktober 1822, Redaktioneller Teil, «rrs-nil-tt,, », Dtschu, <0E-,»d-I. Postministeriums erscheinende Reichskursbuch, das im Frieden 2,5V Mk, kostete, wurde am 9, September 1922 in seiner Winter ausgabe für 345.— Mk, angekllndigt. Alles in allem genommen, ein trauriges Bild, überall düster für die gesamt« wissenschaftliche Literatur. Viele periodische Unternehmungen müssen zum Erliegen kommen, viele mühevolle Arbeiten deutscher Gelehrter werden nicht erscheinen, viele alte und bewährte Werke nicht mehr neu aufgelegt werden können. Unser gesamtes deutsches Kulturleben ist zum Stillstand und zuni Rückschritt verurteilt, gelingt es der Notgemeinschaft der Deut schen Wissenschaft nicht, Mittel zu schaffen, um dem drohenden Verfall wissenschaftlicher Arbeiten entgegenzutreten. Im verflossenen Rechnungsjahre hat der Verlags-Ausschuß Zuschüsse bewilligt, die annähernd 12 Millionen Mk, betrugen: will er nur innerhalb des seither gezogenen Rahmens die Er haltung periodisch erscheinender Unternehmungen zu ermöglichen suchen und einen kleinen Teil Einzelwerkc unterstützen, so würde nach oben gemachten Ausführungen eine Summe von etwa 240 Millionen Mark benötigt werden. Mögen alle beteiligten Kreise dazu beitragen, das; der Not- gcmeinschaft die zur Erfüllung ihrer Aufgaben notwendigen Mit tel nicht versagt werden, damit die deutsche Wissenschaft vor dem Zusammenbruch bewahrt wird und sich weiter lebensfähig er halten kann. Sie gismund. Der Verlagsbuchhandel aufs der Deutschen Gewerbeschau München 1922. (Fortsetzung zu Bbl. Nr, L1S.) Der Münchner Verlagsbuchhandel hat in den letzten Jahren einen außergewöhnlichen Aufschwung genommen. Die Zahl der Verlage ist seit Beendigung des Krieges ständig größer geworden, und besonders sind es die bibliophilen Unternehmungen, die München zum Ort ihrer Wirksainkeit gewählt haben, Hans von Weber gründete im Jahre 1906 seinen Verlag, der Wohl das erst« rein -bibliophile Unternehmen in Deutschland gewesen ist. Die Hundertdrucke, die Hhpcriondrucke und die jetzt recht stattliche Reihe der Dreiangeldrucke, die auf dem Gebiete des illustrierten Buches einst bahnbrechend wirkten, und nicht zuletzt der »Zwiebelsisch«, der inzwischen so viele Enkel bekommen hat, sind auf der Gewcrbeschau ausgestellt. Einige Hauptwerke die ses Verlages wie »Der Nibelunge Rot», »Kudrun» und die Zeitschrift »Hyperion» mutz man an anderer Stelle suchen, da sie in andere Verlage übergegangen sind. Der Kurt Wolfs V er- l a g A,-G, betont in seiner Ausstellung die Vielfältigkeit seiner zahlreichen Unternehmungen, Neben den alten »Drugulin- drucken», deren Schöpfer Ernst Rowohlt ist, sieht man die »Neuen Drugulindrucke«, deren bevorzugte Ausstattung modernen Dich tern lote Kafka, Bkezina, Köster und Psguy zuteil geworden ist. Daneben stehen die blauen Lederbändc der »Stundeubücher der Enist Ludwig-Presse». Besondere Aufmerksamkeit gebührt den »Graphischen Büchern», unter denen die von Seewald, Klee, Kubin und Starke illustrierten eine hervorragende Stelle ein- nchmen. Unter den Kunstbüchcrn dominiert der »Genius», dieser letzte Versuch, die Traditionen der »Insel», des »Pan» und des -Hyperion» wieder aufzunehmen. Der Verlag v r, jur, Ju li u s S ch r ö d « r zeigt seine Meisterwerke der Weltliteratur mit Originalgraphik , Bruno Goldschmitts schönstes Buch ist darunter: »Die schwarze Galeere- von Wilhelm Raabc, Vom Phanta- sus - Verlag sind einige ausgezeichnete Bücher ausgestellt: das vielgelobte und viel gelästerte »Wälsungmblut« von Thomas Mann, dessen Ansstcllungsexemplar durch einen besonders raffi nierten Halbmaroquineinband besticht, eine von Edwin Schorfs zart illustrierte Ausgabe des Märchens -Amor und Psyche« von Apulcius und von Dostojewskis »Der Spieler« bisher leider nur der Prospekt mit einem Holzschnitt von Ottomar Starke, nach des sen Qualität zu schließen dies Buch das best« des Phantasus-Ver- lags werden dürste. Im Mittelpunkt der Ausstellung R, Piper L C o, G, m, b, H, stehen die Bücher und Mappen der MarLes- gesellschast. Leider bekommt der Besucher kein richtiges Bild von der Bedeutung dieser besten Faksimilcreproduktionen und von dem Umfang der bisherigen Leistung, da infolge des beschränkten Raumes nur wenige Proben aufgelegt werden konnten, Schopen hauer und Dostojewski zeigt der Verlag in den großen Gesamt ausgaben, die geschaffen zu haben sein bleibendes Verdienst ist. Der Roland-Verlag ist aus Graphik und Architektur ge stellt, Schön sind seine Faksimiledrücke von deutschen Inku nabeln, Zu großer Entwicklung ist in den wenigen Jahren seines Bestehens der Verlag Rösl L Cie, gelangt, der sich mit Er- folg auf verschiedenen Gebieten betätigt, Schnell bekannt ge- worden sind die illustrierten »Rösl-Bücher», Neuerdings er scheint in diesem Verlag auch eine philosophische Reihe, Durch weg gut ausgestattet sind die Veröffentlichungen des O. C, R e ch t Ve r l a g c s, G, m, b, H,, der vor allem ältere illustrierte Bücher — darunter solche von Pocci, Dora, Führich, Hosemann — bringt, daneben auch eine Sammlung »Katholikon« herausgibt, die Werke aus der Welt des katholischen Gedankens allgemein zu gänglich machen wird. Seit 1919 besteht der Musarion-Ver« l a g A.-G., dessen Harchtpublikation die große Nietzsche-Ausgabe ist, von -der bereits mehrere Bände vorliegen. Daneben erfreuen die von R, von Hörschelmann, Schorling, Wölfle und anderen illustrierten schönen Ausgaben älterer erzählender Werke deut scher und fremder Literatur, Die Riesenproduktion des Verlages Georg Müller auch nur im Auszugs zu erwähnen, ist bei der gewaltigen Reihe seiner Gesamtausgaben und Sammelwerke unmöglich. Hervorgehoben sei nur die große Anzahl der aus gestellten Lederbände, in die der Verlag seine Vorzugsausgaben hat binden lassen. Die nach München übergesiedelte Firma Meyer L Jessen hat eine neue Shakespeare-Ausgabe her« ausgegeben in einer neuen Übersetzung. Es liegen bisher zwei Bände vor. Die Ausstellung des Verlages Albert Langen zieht durch die von verschiedenen guten Buchbindern hergestcll« -ten Halbfranz- und Halbpergamentbände die Aufmerksamkeit auf sich. Auf die neue Hamsunausgabe dieses Verlages sei beson ders hingewiesen. Vom Holbcin-Vcrlag sind ausgezeich nete Mappenwerke zu sehen: Rembrandts Radierungen, Dürers Kupferstiche »sw. Ein Monstreunternehmen ist der Rikola V er l a g, dessen Herausgabetätigkeit sich auf alle nur möglichen Gebiete erstreckt. Die Ausstattung der von ihm ausgestellten Werke ist ungleich und läßt einen ordnenden Geschmack vermissen. Einen solideren Eindruck erwecken die Ausstellungen der alten Firmen Duncker L Humblot, deren Ranke-Gesamtausgabe erwähnt sei, und C, H, Beck, die sich neuerdings auch biblio philen Bestrebungen zugänglich zeigt. Eine Erscheinung für sich ist der Deutsche M e i ster«V e r l a g, dessen Bücher bis aus die nicht immer glückliche Buntheit der Einbände ganz ausge zeichnet sind. Dieser Verlag gibt auch eine sehr beachtenswerte kleine Zeitschrift »Die Meister» heraus. Rein kunstgeschichtlichen Interessen dient die Arbeit des Delphin-Verlages, dessen Kunstbücher auch in ihrer Ausstattung ein durchaus persönliches Gepräge zeigen. Die bekannten »Kunstwartmappen» stellt der Verlag Georg D, W, Callwey aus. Von dem auf zahl reichen Gebieten tätigen Drei Masken Verlag A,-G, fes seln die in mustergültiger Art ausgeführten »Faksimiledrücke be rühmter Musikcrhandschriftcn-, von denen bisher Bachs Krcuz- stabkantate, Mozarts Trio in lk-vur und Beethovens letzte Klavier sonate erschienen sind, G, Hildebrandt. Verlegernöte und Abbau der Papierpreise. Man schreibt uns: Dem gemeinsamen Ansturm der Papicrver- braucher ist es bisher im großen und ganzen noch nicht gegluckt, einen Abbau der ins Aschgraue gestiegenen Papierprcisc zu erzielen. Zwar gelang cs den Zeitungsnerlegern nach langwierigen Verhandlungen im Neichswirtschastsministcrium, den Septemberpreis von 8400 Mark aus 6850 Mark für IM leg holzhaltiges maschinenglattcs Zeitnngs- papier h-rabzusetzen, aber die Preise der sonstigen Papiere bewegen sich noch immer in ansstclgender Linie, Die Herabsetzung des Zci- tungspapierpreiscs konnte auch nur dadurch erreicht werden, daß die Zellstoff-Industrie sich dazn verstand, die für die Herstellung von Zei- tungsdrnckpapicr erforderliche Zellstoff,»enge von 8840 ans 0750 Mark für IM leg zu ermäßigen. Soweit der Zellstoff also zur Herstellung anderer Papiere in Betracht kommt, ist eine Preisermäßigung nicht be willigt worden. Trotz der Ermäßigung kostete im September der Toppelwaggon Zeitungsdrnckpapicr 415 000 Mark mehr als im August: der Seplembcrprcis betrug das 340fachc des Friedenspreises, 1421
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