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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1922
- Strukturtyp
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- 1922-10-11
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 238, 11. Oktober 1922. im Nechtsmittelversahren geltend machen oder beweisen kann. Ein formelles Verfahren zur Erörterung der Steuererklärung k.nnt die Ncichsabgabcnordnung nicht. Wenn der Steuerbescheid ergangen ist, kann der Steuerpflichtige nur im Wege des rechtzeitig eingelegten Ein spruchs unter Berufung auf die angebliche Unrichtigkeit der abgegebenen Steuererklärung die Veranlagung aufechten. (Urteil des Neichsfinanz- hofes vom'12. Juli 1922, Via ^ 2/21.) PerWalMrWel!. Jubiläen. — Am 1. Oktober konnte Herr H e r m a n n L o r e n z c n in Altona auf eine 56jährige Berufstätigkeit zurückblicken. Nachdem er bei C. Boyscn in Hamburg feine Lehre bestanden nnd in vielseitiger Gchilscntätigkeit reiche Kenntnisse erworben hatte, errichtete Herr Lorenzen am I, September 1882 in Altona eine Buchhandlung, die er zu grotzcr Bedeutung entwickelt hat. Neben feiner Berufstätigkeit hat er sich im Buchhändler-Verband «Kreis Norden» eifrig betätigt und bekleidet seit einer Reihe von Jahre» das gerade heutzutage so niiihevolle Schatzmeisteramt. Auch im Hamburg-Altonaer Buchhändler- Verein hat er für das Wohl seines Berufs mitgcwirkt. Leider ist uuS die Kunde vom Ehrentage des verehrten Mannes erst jetzt zugckomme», feinen vielen Freunden im Buchhandel wird sie aber wohl auch heute noch willkommen sein. Am 1. Oktober hat Herr Albert Di cd er ich i. Fa. Holze L Pahl in Dresden das Jubiläum seiner 25jährigen Selbständigkeit begangen. Er übernahm am 1. Oktober 1897 die Buch handlung Diller L Sohn in Pirna, die er am 1. April 1926 verkaufte, um dann die Firma Holze k Pahl in Dresden zu übernehmen. Herr Ticderich ist seit vielen Jahren Vorsitzender des Buchhändlcr- verbandcs für das Königreich Sachse» und zweiter Vorsitzender der Gilde und hat in diesen Ehrenämtern stets lebhaften Anteil am buch händlerischen Bercinslebcn genommen. Am Jubeltage fand eine Feier in seiner Wohnung statt, bei der ihm der Verband, der Verein Dresdner Buchhändler und die Bastei, Verein jüngerer Buchhändler, Glückwünsche überbrachtcn. Gestorben: am 7. Oktober »ach schwerer Krankheit im 34. Lebensjahre Herr I)r. püii. Otto Reichel, Inhaber der 182k gegründeten Ver lagsbuchhandlung Gebrüder Reichel in Augsburg. Ein schweres Schicksal schwebt über der geachteten Verlagsbuchhand lung kaum hat sich über ihren Seniorchcf, vr. jur. Wilhelm Reichel, der am 19. Januar d. I., auch nur 16 Jahre alt, verstarb, das Grab ge schlossen, und schon jetzt solgt ihm sein Bruder Otto im kräftigste» Man nesalter in die Ewigkeit »ach. Ter jetzt Verstorbene hatte nach Vollen dung seiner Studie», die er mit der Promotion zum vr. püii. abschloh, tm September 1911 mit seinem ihm im Tode vorangcgangcnen Bruder die väterliche Verlagsbuchhandlung übernommen. Der Krieg ritz auch ihn aus seiner friedlichen Tätigkeit heraus, mit dem 4. Königlich Bapc- rischcu Ehevauxlegers-Regiment «König» rückte er ins Feld und avan cierte zum Leutnant und Oberleutnant. Sein braves Verhalten wurde mit dem E. K. >. und 2. Klasse nnd dem bayerischen Militärvevdienst- ordcn 4. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Zuriickgckchrt, widmete er sich mit grotzcr Hingabe der Leitung des Verlages, seine ganz beson dere Sorgfalt galt den in seinem Verlage erscheinenden »Augsburger Neuesten Nachrichten». Er war unablässig bemüht, das Blatt ans der Höhe der heutigen publizistischen Leistungsfähigkeit zu erhalte», und scheute sür diesen Zweck selbst grötzcrc materielle Opfer nicht. Ein ziel klarer, mit reichem Wisse» auSgeftattctcr Mann ist mit vr. Otto Reichel vlcl z» früh dähingcgangcn, den vornehmer Eharakter nnd hochherzige Gesinnung anSzeichnetcn. Sein frühzeitiges Hinscheidcn wird nicht nur von seiner Familie und seinen Angestellten, sondern auch von weiten Kreise» Augsburgs ausrichtig beklagt. Otto Richter s. — Der frühere Archivar nnd Mnsennisvorsteher in Dresden Professor Dr. Otto Richte r ist am l>. Oktober im 76. Lebensjahre gestorben. Von seinen zahlreichen Schriften, die alle der Geschichte Dresdens galten, nennen wir folgende: Versassnngs- nnd Vcrwaltungsgcschichte der Stadt Dresden, 8 Bdc. <1885—9l>; Canalctto- Mappc <18941; Sammlung der Orlsgcsetzc usw. der Stadt Dresden, 2 Bdc. <18941; Atlas zur Geschichte Dresdens <l898>; Geschichte der Stadl Dresden. TI. 1: Dresden im Mittelalter <1966>; Geschichte der Stadt Dresden in den Jahre» 1871—1962 <19631; Dresdens Entwick lung 1963—1969 <1916>. Theodor Bail 's. — Im Alter von 89 Jahre» ist in Danzig Geh. Studienrat Professor Or. Theodor Bail gestorben. Er ist Versasser mehrerer botanischer Abhandlungen, besonders über Pilze, nnd einiger natur-geschichtlicher Lehrbücher, die grotze Verbreitung ge snndcn haben und bis heute im Gebrauch sind. Margarete Langkammer f. — In W i e » ist im Alter von 5V Jah ren die Schriftstellerin Margarete Langkammer gestorben, llutcr dem Namen Richard Nordmann vcrsatzte sie mehrere Volksstücke, von denen das erste und bekannteste; «Gesallene Engel», später i» Neclams Universal Bibliothek erschienen Ist. Von ihren übrigen Schrif ten nennen wir: Der blaue Bogen <l962>, Ei» Komtcssenroman <19621, Ewig das Weibliche <19641, Fremde Erde <19651, Menschen von Gestern <>«>4>. SpreWal. Ieltungs- und Bücherpreise. In Stefan Großmanns Tagebuch spricht Leop. Schwarzschild über Zeitungspreise in Worten, die ohne weiteres auf den Buchhandel an- zuwendcn sind. Ich zitiere nur einiges: ... daß die Presse, nachdem sie Abonnement und Verkauf so lange irrsinnig niedrig hielt - irrsinnig niedrig im Verhältnis zu den Geschäftskosten! —, ernste Sorge trägt, ob das Publikum sich an den großen Sprung, den sie jetzt plötzlich einfach nicht mehr vermeiden kann, zu gewöhnen vermag. Dieser Sprung fuhrt vom durchschnittlich 30fgchen Friedenspreis durch schnittlich zum 80—lOOfachcn, also zu einem Punkt, den Butter vor ungefähr I^L Fähren erreicht hatte. Es ist eine Steigerung von 250 bis 300°/, und mag abschreckend auf manche Bezieher wirken. Aber da die Steigerung immer noch weit, weit hinter der allgemeinen Preis steigerung zurlickbleibt, wäre sicher überhaupt keine Sorge nötig, hätte man die allgemeine Steigerung, wie anderwärts, schrittweise mitgemacht und nicht eine Mördertaktik versucht, die sich jetzt als nahezu selbstmörderisch entpuppt! Sie bestand in der unaufrichtigen Züch tung völlig unzeitgemäßer Prcisbegriffc beim Publi kum, das zu der Meinung kam, ein Geschenkprcis sei ein ge rechter Preis. (Fn Österreich hat man cs — anders gemacht.) - Uber die Folgen jener Taktik kann nur das Publikum selbst hinaus- helfen. Es sollte anerkennen, daß man es nicht zu teuer bedient (ach nein, wahrhaftig nicht!), sondern daß man es früher, korrumpiert und korrumpierend, zu schlcndcrisch bedient hat. Also, merk Dir's, Buch handel! - X. Ä- Z- Die zwei grössten Feinde des Buchhandels. 1. der Verleger, der seine Prcisündernngen nicht rechtzeitig im Börsenblatt bekanntgibt: 2. der Sortimenter, der sich nicht an »die neuen Preise« gewöhnen kann nnd nicht nmizeichnet. Elberfeld, den 23. September 1922. Fohs. Hofbauer. Rabatt an Nichlbuchhändler. Von privater Seite wurde ich aufgesordert, Bücher mit Nabakt zu liefern, welches Ansinnen ich ablehnte. Darauf erhielt ich folgende Antwort: K assel, den 28. September 1922, Lnisenstraße 16 II I. F. Schnellschc Bn ch h andl u n g , W a r e n d o r f i. W. Ans die gcs. Mitteilung vom 13. September muß ich ans den Erwerb von Büchern Ihres Verlages zu meinem Leidwesen verzichten. Es ist mir bekannt, daß die Gewährung von Rabatt an Nicht buchhändler verboten ist. Das hat aber die Herren Verleger, an die ich mich mit größeren Aufträgen gewandt habe, nicht abgehalten, mir einen Diskont von IO"/,, mitunter auch 15°/g zu gewähre». Porto und Verpackung natürlich zu meinen Lasten. Überweisung des Rechnungsbetrages sofort. Fch habe noch in der vorigen Woche zwei Büchcrpaketc erhalten und erwarte bis 30. September drei weiiere Pakete. Ober die Namen der Herren Verleger bewahre ich selbst verständlich strengste Verschwiegenheit. Ergebenst W. W. Kommentar überflüssig! Warcndors, den 2. Oktober 1922. F. Schncllsche Buchhandlung E. Leopold Vcrantwortl Redakteur: Richard Albert t. — Verlag: DerBvrsenvcrei» der Deutsche» Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchhändlcrhaud Druckt R am», L Seemann Sämtlich tu Leipzig — Adresse der Redaktion und Erpcdittvn: Leipzig, (VericktSwkg 2« sVlichhändlerhauSi l4 24
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