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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.10.1922
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- 1922-10-18
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- 18.10.1922
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244, 18. Oktober 1922. Redaktioneller Teil. «iri-nil»« I. r. rq««. Also einmal: der Katalog des Staatsverlages, zum anderen das -Bulletin» des Staatsverlages. Bei 1. handelt es sich um einen Band, der das gesamte Bitcherlagcr des StaatsverlageS umfaßt. Er ist am 1. Mat 1922 abgeschlossen und enthält 4000 Werke aller Wissensgebiete nebst Belletristik. Nr. 2 ist die 4. <14.) Zeitschristenniiinmcr, die die bnchhändlerischen Neu heiten, ca. KOO Titel, vom 1. April bis 2V. Juli 1922 umfaßt. »Po litische Agttatlonsbroschüren» und »Schulbücher-- sucht man in diesen Verzeichnissen vergeblich! zur Verbreitung dieser Literatur sind auch in Rußland andere Verleger tätig, dagegen findet man tatsächlich die beste» Werke aus aller Welt vertreten, und nicht zuletzt die Klassiker des slawischen KulturkreiseS in einer großen Anzahl von Ausgaben. Da bei ist der Staatsvcrlag durchaus nicht au Autoren hasten geblieben, die eine extreme Richtung vertreten; daß natürlich Sozialisten unter seinen Autoren sind, kan» niemand wundern. Jedenfalls sieht man es den Publikationen an, daß der Wille de» Weg gefunden hat, »IN, wenn auch langsam, zu seinem Ziel zu gelanget!. Wenn wir heute in Deutschland von der russischen Bücherproduktio» in ihrem eigenen Laude auch nur wenig Exemplare vor Augen haben, so beweist dies nichts gegen ihre Existenz. Schließlich hieße cs auch in, wahren Sinne des Wortes Eulen nach Athen tragen, wenn Deutschland zu einem Massenimport russischer Bücher kommen sollte. Ernst Drahn. -I- E rwidcr » n g. Die Mitteilung!» des Herrn Drahn bestätigen meine Ausführungen über die russische Bücherproduktion bloß. Denn wenn der Katalog des Staatsvcrlags für die Monate April bis Juli 1!>22 nur KM neu er schienene Bücher verzeichnet, während in den gleichen Monaten des Jahres 1911 rund 10 OM russische Bücher erschienen, so zeugt das von einem ganz ungeheuren Rückgang der russischen Bücherproduktio». Dabei ist noch in Betracht zu ziehen, daß die Verhältnisse sich zurzeit schon wesentlich gebessert haben, die Ziffer» also sür die schlimmste» Jahre 1919—20 keineswegs maßgebend sind. Bon den 4000 Werken des Lagerkatalogs dürsten die meiste» noch aus der Vorkriegszeit, aus be schlagnahmten Privatbuchhandlungcn stammen. Auch diese Zahl ist äußerst gering, denn in der Vorkriegszeit betrug die Zahl der jährlich erscheinenden russische» Bücher 80 000 bis 88 000. An dem guten Willen der russischen Regierung braucht man nicht zu zweifeln: wen» dieser Bille aber jetzt erst »den Weg gefunden hat, wenn auch langsam, zu seinem Ziel zu gelangen», so geht daraus doch klar hervor, daß Rußland mehrere Jahre größter Büchcrnot hinter sich hat, und daß diese Not auch heute noch keineswegs überwunden ist. Di. Arthur Luther. Meckauer, Walter: Begegnungen mit einem Faun und andere Novellen von Maximilian Rudolph Schenck. Kl. 8°. 79 S. Leipzig 1922, Kurt Vieweg'L Verlag. Ladenpreis in Pappband geb. »1k 15.—. —. Genosse Fichte. Politisches Sathrspiel in drei Akten. Leip zig 1922, ebenda. 8". 61 S. Ladenpreis kart. 8.—. Beide Werke, d. h. das erste zur Hälfte, das zweite ganz, ent stammen der Feder eines Berufsgcnosscn. Im ersten offenbart sich ein gutes Erzählcrtalcnt, das ans dem Gebiete sprachlich geschliffener und fein pointierter Novcllistll noch Gutes erwarten läßt. Weniger verheißungsvoll will mir der Versuch aus dramatischen! Gebiete er scheinen. Der deutschnationale Professor, der, ein Meister der Rede, die Fahne nach jedem Winde politischer Richtung wehen läßt, wo er nur irgendwie die Majorität erblickt, sei cs auf sozialdemokratischer, sei cs ans polnischer l>) Seite, lst eine meines ErachdenS im Leben und ans der Bühne viel zu unmögliche Figur, als daß sic aus beiden Ge bieten haften könnte. Vielleicht zeigt dieser »Genosse Fichte» den krankhafte» Typ unserer Zelt, vielleicht die Ausnahme einer Regel. Als Bllhncnsigur macht er einen widerlichen Eindruck, wie er ihn im Leben auch heule nach mache» würde. Glücklicherweise ist solche mol luskenartige Gcsinnungsiüchtigkcit »och nicht die Regel und gibt noch keinen Anlaß dafür, die ausrechtc und standhafte Gesinnung aus schließlich In den Kreisen derjenigen zu suchen, die vom guten Alten nichts »lehr wissen wollen. klscstor. Kleine Mitteilungen. Arbeitsgemeinschaft rheinisch-westsälischcr Verleger. sWcstdeutischc Gruppe des Deutschen Äerlegcrvereins.) — Die 40 größten Berlags- sirmen Rheinlands und Westfalens haben sich im August dieses Jahres zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, deren Zweck es ist, sich in diesen wirtschaftlich außerordentlich schweren Zeiten allmonat lich einmal bei einer Zusammenkunft in IDüsseldors über alle das Vcrlagsbuchgewerbe betreffende» Fragen offen und ehrlich auszu sprechen. Die beide» Hauptarbcitsgcbietc sind 1. möglichste Anglcichung der Verkaussprcftc durch Herausgabe von Richtlinien für die Verlags- kalkulationcn und geincinsame Festsetzung von Mindest-Vcrkaussprcise» ^ sür bestimmte Gruppen von Verlagswcrkcn bei ähnlicher oder gleicher ! Ausstattung, 2. die Ausarbeitung gemeinsamer Lieferungs- und Zah lungsbedingungen, ähnlich wie die Stuttgarter Berlegervercinigung sie in vorbildlicher Weise schon durchgcsührt hat. Tie Arbeitsgemein schaft umfaßt zwei Gruppen: a) die Gruppe der Schulbnchverlcger, t>) die Gruppe der wisscnschasilichen, Kunst-, GcschichtS-, schönwisscn- schaftlichen und Jttgendschriftcnoerlcger. Um für Schulbücher nicht nur I» ganz Rheinland und Westfalen, sondern möglichst auch in ganz Deutschland einander angenähcrte Bcrkansspveise zn habe», hat die Arbeitsgemeinschaft rheinisch-westfälischer Verleger iGrnppc Schulbuch- Verleger) zusammen mit der Vereinigung der Schulbuchverlcger Deutsch lands, worüber im Börsenblatt Nr. 229 sWcimarcr Tagung der Schnl- bnchvcrlegcr) berichtet morden ist, Richtlinien ausgcarbcitet. Es wurde dort ein BcrcchnungsanSschuß gebildet, der allmonatlich aus Grund einer großen Reihe von statistischen Unterlagen und Einzelberechnnngcn die Mlndeftverkansspreis« für einen einzelnen Bogen und die Mindest- verkanfspreise für typische Einbände festlegen soll. Die Berechnungen sind sür drei charakteristische Formate, die besonders hälftig bei Schul büchern zur Anwendung kommen, erstmalig am 25. September er mittelt worden. Der Verkaufspreis eines Bogens einschließlich aller Unkosten beträgt für Format I—IV beschnittene Bnchgröße 1014X 18)4 cm bis 12X19 cm) Mk. 10.—, sür Format V—VII junbe- schnitteue Bnchgröße 12)4X20 cm bis 14X22 cm) Mk. 12.—, Format VIII—X junbcschnittcne Bnchgröße 14ÄX23 cm bis 16)4X28 cm) Mk. 16.—. Die Verkaufspreise für einen Einband ans Grund der Her stellungskosten vom 28. September 1922 betragen je »ach Format, Größe -und Bogenzahl des Buches: 1. Lagenhestnng <IN einer Lage mit zwei Drahtklammern in Umschlagkarton geheftet, Rücken mit Papierstreisen gesälzclt) Mk. 20 — bis Mk. 80.—: 2. Blockheftung (mit 2—3 Drahtklammern in viermal gerillte», Umschlagkarlon geheftet, Rücke» mit Papierstreisen gcfälzelt) Mk. 2K. bis Mk. 8«.-; 8. Kartvnnage (mit Draht aus Gaze geheftet, Leincnrllcken mit bedrucktem Papierüberzug und glatt angeschnittenen Kanten) Mk. 88— bis Mk. 78.—; 4. Halbleinenband (mit Draht aus Gaze geheftet, mit bedrucktem Papierüberzug, überstehcnden Kanten, aber ohne Leincnrücken) M. 75.— bis Mk. 115.—. Eine genaue Tabelle, die die einzelnen Abstusungender Formate und der verschiedenen Umsänge ebenso wie eine Angabe über die Art und Weise, wie diese Preise ermittelt worden sind, enthält, wirb voraussichilich in der nächsten Nummer der Berlegerzeitung erscheinen und dann fort laufend allmonatlich dort oder durch Rundschreiben an die einzelnen Mitglieder der Vereinigung der Schulbuchverlcger erfolgen. Da gerade die Schulbücher, die doch vorwiegend alljährlich neue Auslagen er leben und in ihren Berkausspreiscn teilweise ganz außerordentlich hinter der allgemeinen Preissteigerung zurückgeblieben waren, sodatz hälftig der Gcsamterlos einer verkauften Auslage nicht ausrcichte, um damit die erforderliche Papiermcnge für die nächste Auslage zu be schaffe», in ihrer Preisgestaltung bei wirtschaftlich dekadenten Ver hältnissen elastisch sein müssen, ist für de» Schulbuchverleger die An nahme des Schlüsselzahl-Systems einstweilen unmöglich. Sic wurde des wegen sowohl von der Bereinigung der Schulbuchverleger in Weimar als auch von der Arbeitsgemeinschaft rhcinisch-westsälischer Verleger jjvweit Schnlbuchncrlcgcr in Frage kommen) einstimmig abgclehnt. Die zweite Gruppe der Arbeitsgemeinschaft, also die wissenschaftlichen lind schönwissenschaftlichen Verleger haben in ihrer letzten Sitzung am Freitag, dem 29. September, folgende Resolution gefaßt: »Die Arbeitsgemeinschaft rheinisch-westfälischer Verleger, Gruppe II, wissciftchaftlichc, Kunst-, Geschichts-, schönwissciftchaftliche und Jngendschriftcnvcrlcgcr, stimmt dem Börsen- und Vcrlegcrvcr- ein in dem System von Grund- und Schlüsselzahl zu und empfiehlt den Mitgliedern, sich den Festsetzungen dieser beiden Vorstände jauS- gcnommen sind die Schulbnchverleger) anzuschlicßen. Die Mitglieder sind verpflichtet, bei der Berechnung der Grundpreise mindestens die Tagcsherstcllnngskosten vom 15. Anglist 1922 zugrunde zu legen und den sich so ergebenden Ladenpreis dnrch KO zu dividieren.« Die Unterzeichneten sind gern bereit, Auskünfte zu erteilen und weitere Beitrittserklärungen von Verlegern Rheinlands, Westfalens und den angrenzenden Gebieten entgcgcnzunehmcn. vr. H. G. Franckcn i. Fa. L. Schwann, Düsseldorf. Franz Xaver Bachem i. Fa. I. P. Bachem, Köln. Crllwell l. Fa. W. Crüwell, Dortmund. Kurt Schrocder i. Fa. Ludwig Röhrscheid, Bonn. 1453
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