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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1922
- Strukturtyp
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- 1922-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1922
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- Deutsch
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253, 28. Oktober 1922. Redaktioneller Teil. Wicklung der Preise für Packstosfe ergibt sich aus folgender Zusammen stellung: 1 Ir§ Pappe kostete am 1. Sept. etwa Mk. 60.—, 1. Oktober etwa Mk. 77.—, Steigerung gegenüber Sept. 28°/«,, 28. Oktober etwa Mk. 120.—, Steigerung gegenüber Sept. 100°/«,. 1 KZ Hansbindfaden kostete am 1. Sept. etwa Mk. 250.—, t. Oktober etwa Mk. 300.—, Steigerung gegenüber Sept. 20°/», 28. Oktober etwa Mk. 600.—, Steigerung gegenüber Sept. 140°/,. Die Klcistgcscllschast. — Die vor zwei Jahren gegründete Zk l e i st g e s e l l s ch a f t hielt ihre Mitgliederversammlung in Pots dam ab. Ter Vorsitzende Herr Professor vr. Minde-Pouet, Direktor der Deutschen Bücherei zu Leipzig und Kleistforschcr von Rang, eröffncte die Tagung und begründete die Wahl des Versamm lungsortes damit, das; diese Stadt in Heinrich von Kleists Leben eine bedeutende Nolle gespielt habe. Außer dem eben genannten Vor sitzenden berichtete Studienrat vr. G r o e p e r-Frankfurt a. O. über die Entwicklung der Gesellschaft: Die Mitgliederzahl ist von 200 auf 414 gestiegen; auch das Ausland ist beteiligt. Das Jahrbuch für 1921 wird demnächst erscheinen; es wird herausgegcben von Prof. Vr. Minde-Pouet und Prof. P e t e r s e n - B e r l i n. Die Heraus gabe des Jahrbuches ist nur möglich durch die selbstlose Hingabe der Weidmannschen Buchhandlung in Berlin und der Druckerei von Poeschel L Trepte in Leipzig. Beide haben bisher, wie der Vorsitzende be merkte, Bezahlung weder erhalten, noch werden sie auf Bezahlung drän gen. Auch das Jahrbuch für 1922 liegt im Manuskript vor. Zu den Aufgaben der Gesellschaft gehört die Pflege von Kleists Grab am Wannsee bei Potsdam. Diese Aufgabe erfüllt sie gemeinsam mit dein Familienverband derer von Kleist und dem prcuß. Kultusministerium. In Kleists Geburtshaus in Frankfurt a. O. sind zwei Zimmer er- mictet worden, in denen anch eine Klcistbibliothek Ausstellung finden soll, deren Katalog die Deutsche Bücherei ausarbeitet. Die zahlreich besuchte Fcstversammlung fand in der Aula des Realgymnasiums statt, ivo Aniversitätsprofüssor vr. Eugen Kühne mann mit großer Beredsamkeit und überlegener Kunst einen Vortrag über »Kleist und Kant« hielt. Außerdem fanden noch eine Führung durch die Biblio thek Friedrichs des Großen in Sanssouci und eine Aufführung des »Zerbrochenen Krugs« im Stadltheater statt. Im nächsten Jahre soll die Versammlung der Kleistgesellfchast in Dresden stattfinden. Verbindlichkeitserklärung des Angcstelltentarifs für den Berliner Buchhandel. — Wie uns der Arbeitgeberverband der Deutschen Buchhändler, Ortsgruppe Berlin (Berlin W. 35, Potsdamerstraße 36III), mittcilt, ist das am 22. August ge troffene Tarifabkommen, bas die Angestelltengehälter «für den Ber liner Buchhandel für den Monat August festsetzte, für allgemein verbindlich im Groß-Bcrliner Buchhandel erklärt worden, unb zwar mit Wirkung ab 1. August 1922. Anzeigcnstcucr. — Der S te u e r a u s s ch u ß bes Reichs tags beriet über die Frage einer Aufhebung der Anzcigensteuer. Die Deulschnationalen regten an, auch für bie Bezugsgclder für Zei tungen Freiheit von der Umsatzsteuer zu gewähren. Mini sterialdirektor vr. Popitz sprach sich gegen »fortwährende Änderungen« des Umsatzsteuergesetzes aus. Auf keinen Fall könne sich die Negie rung mit einer völligen Befreiung der Anzeigen auch von der allge meinen Umsatzsteuer einverstanden erklären. Die Vertreter des Zen trums, der Bayerischen Volkspartei unb der Deutschen Volkspartci erklärten, für ihre Fraktionen noch nicht Stellung nehmen zu können. Die Lyoner Goethe-Ncliauicn. (Vgl. Bbl. Nr. 226,232,239 u. 241.) — Nach einem Bericht der »Tägl. Rundschau« ist noch keineswegs damit zu rechnen, daß die Goethe-Erinnerungen der Lyoner Städtebauausstel lung vom Jahre 1914 nun tatsächlich an das Frankfurter Goethe-Haus ohne weiteres sofort zurückgegebcn werden. Die ganze Frage wird noch dadurch erschwert, daß für die Angelegenheit der frühere Direktor Im französischen Außenministerium Maurice Herbette, der jetzige Ge sandte in Brüssel, zuständig war, dessen Nachfolger aber bis heute noch nicht ernannt ist. Fest steht lediglich, daß aller Voraussicht nach die Goethe-Erinnerungen von der am 28. Oktober angesctztcn Ver steigerung ausgeschlossen bleiben. In den letzten Wochen hat sogar ein deutsch-französischer Notenwechsel in der Angelegenheit stattgefundcn, der aber auch zu keinem befriedigenden Ergebnis führen konnte. Man kann deutscherseits jetzt hoffen, daß es vielleicht durch unmittelbare Aussprache mit dem gegenwärtig in Berlin weilenden Direktor des französischen Ausgleichsamts, Alphand, — der zum Nach folger Herbettes ausevsehen sein soll — gelingen möchte, zu einer Einigung zu gelangen. Diese hätte sich u. a. auch auf die Regelung der Kosten frage zn beziehen. Die französische Negierung kann nach Ansicht deutscher Kreise nicht ohne weiteres ihrerseits dem Spedi teur in Lyon, der das sogenannte deutsche, österreichische und ungarische Eigentum der Ausstellung von 1914 in Verwahrung genommen hat, seine Auslagen erstatten, ohne dafür deutscherseits entschädigt zu wer den. Jedenfalls hat, wie betont, die französische Negierung zugesagt, sich einer Versteigerung der Goethe-Erinnerungen zu widersetzen. Wann diese nun aber tatsächlich zurückgcgeben werden, bleibt vorläufig noch unentschieden. ^ Vorträge im Staatlichen Kunstgcwerbc-Mufeum in Berlin. — Das Berliner Kunstgcwerbe-Museum veranstaltet von Oktober bis Dezember zwei Vortragsreihen: 1. DieSchlösser Berlins und Potsdams, von Professor vr. Hermann Schmitz, Dienstags abends 8 Uhr, beginnend am 31. Oktober; 2. Das Buch, von ver schiedenen Fachleuten, Freitags abends 8 Uhr, beginnend am 3. No vember. Das Programm der zweiten Vortragsreihe über das Buch ist folgendes: 1. Freitag, den 3. November: Georg Erl er, Kor rektor in der Neichsdruckerei: D i e T e ch n i k d e s B u ch e s; 2. Frei tag, den 10. November: E. W. Tieffcnbach, Buchdrucker und Ver leger: S ch r i f t u n d S a tz; 3. Freitag, den 17. November: Paul Mosler im Hause Rich. Labisch L Co.: Die Techniken der B u ch i l l u st r a t i o n; 4. Freitag, den 24. November: Geheimer Re gierungs-Rat vr. Peter Jessen: Das künstlerische Buch in alter Zeit; 5. Freitag, den 1. Dezember: Professor vr. Hans Lo ubier: Das künstlerische Buch in neuer Zeit; 6. Freitag, den 8. Dezember: Verlagsbuchhändler Max Paschte: DasBuch und der Buchhandel. Kulturabende. — Zur Berichtigung der Mitteilung in Nr. 247 d. Bbl. meldet uns die Buchhandlung Hellmut Block in Berlin O. 112, Frankfurter Allee 64, daß die »literarischen Abende des Ostens« endgültig, wie folgt, stattfinden: Am 7. November hält Prof. Gregori eine Gerhärt Haupt mann-Feier ab; am 30. No vember liest dann Otto Ernst Heiteres und Lustiges aus seinen Werken, und am 11. Dezember veranstaltet vr. Gustav Manz einen Naabe-Abend. Aus der Papierindustrie. — Die »Frankfurter Zeitung« schreibt in j ihrem Abendblatt vom 7. Oktober: Die Entwicklung in der Papier industrie, deren Auswirkung in erster Linie für das Zeitungsgewerbe die denkbar ungünstigsten Folgen hat, scheint sich noch immer weiter zu verschärfen. Dafür ist die soeben erfolgte erneute Hinaufsetzung des Druckpapierpreiscs von 68X- auf 83 Mark pro ein Beweis. Die immer unzureichender werdende Belieferung der Papierfabriken mit Holz und die Preispolitik für die Halbmaterialicn dieser Industrie tragen sehr wesentlich dazu bei, die Tinge einer verschärften Krisis zuzutreiben. So wird uns jetzt aus der bayerischen Papierfabrikation i berichtet, daß infolge des vorangeschrittenen Mangels an Papicrholz l Papierfabriken direkt von der Betricbseinstellung bedroht werden. Die ' Beschaffung von Papierholz bereitet die größten Schwierigkeiten — einzelne Fabriken sind allerdings, wie bekannt, noch in starkem Um fange eingcdeckt —, der bayerische Staat stelle Papicrholz nur in ver schwindend geringen Mengen zur Verfügung. Ein staatlicher Verkauf durch ein Forstamt in der Nähe von Passau in der letzten Woche habe unter dem Einfluß des im ganzen völlig ungenügenden Holzangebots einen Durchschnittspreis pro Raummeter von nicht weniger als 11500 Mark gebracht, also mehr als das Tausendfache des Friedenspreises. Die Lieferanten von Holzschliff, die hauptsächlich im Verband der Süd deutschen Holzstoff-Fabrikanten organisiert find, forderten im September ! 44 Mark pro Kilogramm Holzschliff, obwohl die Höchstpreisverord- ! nung des Neichswirtschaftsministers von Anfang September einen Höchstpreis von 30 Mark per Kilogramm vorsah. Erst in den letzten Tagen wurde der Höchstpreis auf 40 Mark per Kilogramm erhöht. Aus dieser Situation ergibt sich tatsächlich die Konsequenz riesiger Ver teuerung der Fabrikation. Dabei wird man freilich immer wieder be tonen müssen, daß die künstliche Hochtcuerung der jetzigen Holz auktionen weder für den Durchschnittsgestehungspreis, noch — bei ver nünftiger Holzverkaufspolitik der Fisken — für den Wiedcranschaffungs- preis ber Fabriken maßgebend sein sollte. Es liegt in der Tat im wesentlichen in der Macht der fiskalischen Holzbesitzer, einen entschie denen Wandel in den unerträglich gewordenen Zuständen am Papier holzmarkte hcrbeizuftthren. Im übrigen ist es eine offene Frage, in wieweit die deutsche Papierindustrie im allgemeinen durch eine geeignete Preispolitik durch Verkauf ins Ausland sich durch Nutz barmachung der Exportgewin.quellen entlasten könnte. Von ver schiedenen Seiten werden wir darauf aufmerksam gemacht, daß die Auslandpreise für gewisse Sorten von Papier in neuerer Zeit sogar herabgesetzt worden seien, obwohl die Geschäftslage im Auslande das 1513
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