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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1922
- Strukturtyp
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- 1922-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X° 253, 28. Oktober 1922. an sich angeblich nicht erforderlich gemacht habe, wie denn Überhaupt gewisse Sorten Papier durch die Art der Preisstellung im Ausland billiger als im Inland verkauft würden. Aus den Kreisen der Zell stoff- usw. Industrie wird uns allerdings demgegenüber angeführt, daß nordische Konkurrenz im Ausland eine gewisse Ermäßigung der Auslandpreise für einzelne Papiersorten notwendig gemacht habe, zu mal da nicht übersehen werden dürfe, daß der Bezug deutscher Papiere beispielsweise für den englischen Empfänger mit mancherlei Unbequem lichkeiten wegen der Neparationsabzügc verbunden sei und außerdem unter der Unsicherheit von Verkehrsstörungen, Streiks und sonstigen Licferungsuntcrbrechungen leide. Möglicherweise beunruhigten deutsche Verkäufe aus zweiter Hand, weil im Ausland zu billig offe riert, den Ausbandmarkt, wobei es sich um von zweiter Hand in Deutschland zu Jnlandprciscn erworbene Papiere handle, die dem Auslande angeb.oten würden. Tic Fabrikation selbst mache «derartige Untergebote nicht. Bei der gegenwärtig stoßweise eintretenden Ver schlechterung der Markwährung liegt die Gefahr zu billiger Papierange bote nach dem Ausland zweifellos vor. Es scheint notwendig zu sein, daß alle an der Papiererzengung und am Papierhandel interessierten Kreise mit besonderer Aufmerksamkeit die gegenwärtige Preisstcllung gegenüber dem Auslande überwachen, um eine möglichst weitgehende finanzielle Entlastung des deutschen Papierinnenmarktes sichcrzustellcn. Dem Bericht über das 12. Betriebsjahr der Städtischen Bücherei und (das 10.) der Lesehalle zu Dresden 1921/22 entnehmen wir fol gende Angaben: Im Betriebsjahre (1. April 1921 bis 31. März 1922) wurden insgesamt ausgeliehen 268 156 Bände (1920/21: 357 514 Bände). Hiervon entfielen auf die deutsche Unterhaltungsliteratur 117 822 Bände (1926^1: 157 569 Bände), auf Zeitschriften allgemeinen Inhalts 10 776 Bände (1920/21: 16 219 Bände), auf die schöne Literatur (Klas siker, Gedichte, Dramen) 8348 Bünde (1920/21: 12 379 Bände), auf fremdsprachliche schöne Literatur 1963 Bände (1920/21: 2821 Bände), auf die Jugendschriften 19 757 Bände (1920/21: 35 097 Bände), auf belehrende (wissenschaftliche) Literatur 109 490 Bände (1920/21: 133 429 Bände). Im Verhältnis zur schönen und Unterhaltungsliteratur steht der Quotient der Entleihungen ans der wissenschaftlichen Literatur wie 1:1,17. Es ergibt sich demnach, daß die belehrende Literatur eine stärkere Beanspruchung erfuhr. In die Lcserlisten ließen sich 12 311 Personen eintragen: männliche erwachsene Leser 6313 (1920/21: 7140), weibliche erwachsene Leser 3840 (1920/21: 4663), Lehrlinge 304 (1920^1: 740), Schüler und Schülerinnen 1554 (1920/21: 2439). Hierbei ist zu berücksichtigen, daß im Jahre 1920/21 die Leser des 1. Quartals 1920 mitgerechnet werden mußten, hier also das Resultat von 5 Viertel jahren vorliegt. Leserkarten wurden 23 344 ausgestellt (1920/21: 27 798) und 401 Zusatzkarten zur ausschließlichen Benutzung der wissenschaft lichen Literatur ausgegeben. Im Durchschnitt entfielen auf jeden Leser 22 Entleihungen, auf jede Leserkarte 12 Bände im Jahr. Die Lese halle wies folgende Benutzung auf: Die Lesesäle der Hauptstelle wur den von 168 951 Lesern besucht (1920/21: 186 274). In den Lese zimmern der Zweigstellen wurden 6835 Besucher gezählt (1920/21: 5782). Der Büchersaal war geöffnet an 303 Tagen, geschlossen an 62 Tagen. Hier verkehrten 15 684 Leser und 712 Patentschriften benutzer. Die literarische Auskunftsstelle wurde 889mal in Anspruch genommen. Im Büchersaal lagen ständig 68 Zeitschriften über Kunst und Wissenschaft auf. 16 230 neue Patentschriften flössen der »amt lichen Ausgabestelle« zu, 151413 Nummern wurden verlangt (1920/21: 132 773). An 15 Winterabenden wurden im Büchersaal Vorträge der Volkshochschule abgehalten. Der Zeitungssaal war an 305 Tagen geöffnet, an 60 Tagen geschlossen, besucht wurde er von 153 267 Lesern (1920/21: 166 295). Die periodische Presse war mit 64 Zeitungen und 189 Zeitschriften vertreten. Zu Riehls Gedächtnis. - Im Vorwort zu »Kulturstudien aus 3 Jahrhunderten« schrieb Riehl: Unsere heutigen, nach Fächern geord neten Buchhändlerkataloge haben für Bücher wie das vorliegende kein rechtes »Fach«. Es gehört nicht ganz unter die Rubrik Geschichte, es gehört nicht einmal unter die schlimmsten aller Rubriken: »Ver schiedenes«. In früherer Zeit würde es unter den Begriff der »Lite ratur« im engeren Sinne gefallen sein, und am richtigsten stünde cs vielleicht unter der Rubrik »W. H. Niehl«. — Ich sehe ihn bei diesem Ausspruch vor mir stehen mit seinem liebenswürdigen, schmunzelnden Gesicht, aber ich kann mir auch denken, daß er ein paar recht kräftige Wörter herauspoltern würde, wenn er erführe, daß es wahrscheinlich jetzt nur eine einzige Buchhandlung — in einer kleinen Stadt — gibt, die eine Rubrik »Niehl« hat. Jetzt sieb* es zwar spärlich darin aus, aber ich hoffe, einer der großen Gedenk .ge: 25. Todestag am 16. No vember dieses Jahres und der 100. Geburtstag am 6. Mai nächsten Jahres, wird uns auch eine Eiesamtausgabe von Niehls Werken be- 1514 scheren. Was Niehl dem deutschen Volke bedeutet, hat V. von Geramb sehr schön in der »Monatsschrift für die ostbayrischen Grenzmarken« 1922, -Heft 5 (Waldbauer'sche Buchhandlung, Passau) dargestellt. Ich selbst möchte erneut an meine lieben Kollegen die Bitte richten, das Ge dächtnis Niehls aufzusrischcn, und besonders dankbar würde ich jedem sein, der mir die Hand zu gemeinsamer Arbeit im Niehlbuud reicht. Meine Broschüre: »Der Niehlbund und die Organisation der Fa milien« hatte ich schon im Börsenblatt den Herren Kollegen kostenlos angebotcn, bis jetzt ist sehr wenig Gebrauch davon gemacht worden. Gegen Einsendung von 1 Mark für Spesen auf Postscheckkonto 27 430, Breslau, Alb. Kaiser's Buchhandlung, Schweidnitz, sende ich direkt. Johannes Zuckschwerdt. Vereinigung deutscher Staatsrechtslehrer. — Gelegentlich einer Zusammenkunft von Professoren und Dozenten an deutschen Univerisi tüten wurde die Gründung einer Vereinigung der deutschen Staats rechtslehrer beschlossen. Znm Vorstande der Vereinigung wurden Pros. Or. Triepel, Berlin, als Vorsitzender, Prof. Or. An schütz, Heidelberg, als Stellvertreter, Prof. vr. Stier-Somlo, Köln, als Schriftführer gewählt. Die neuen Postgebühren vom 1. Dezember an. — Im Wer ke hrsbei rat des Neichspo st Ministeriums stand am 24. Oktober die Postgebührenerhöhung zur Beratung. Wie wir hierzu erfahren, wurde die Tarifvorlage des Neichspostministeriums im we sentlichen angenommen, sodaß die Sätze für Briefe, Postkarten, Druck sachen usw. eine Verdoppelung erfahren werden. Der einfache Fern- brief bis 26 Gramm wird demnach 12 Mark, im Ortsverkehr 4 Mark, die Postkarte km Ferirverkehr 6 Mark, im Ortsverkehr 3 Mark kosten. Postanweisungen kosten bis 100 Mark 10 Mark, über 100 Mark bis 500 Mark 16 Mark usw. — Beim Postscheckverkchr sollen die Gebühren für bare Einzahlungen mit Zahlkarte auf die Hälfte der Postanweisungsgcbühren festgesetzt werden. Für bargeld los beglichene Zahlkarten wird dieselbe Gebühr, im Höchstfälle jedoch 50 Mark für eine Zahlkarte erhoben. Für jede von der Zahlstelle eines Postscheckamtes bargeldlos und für jede in den Abrechnungs stellen der Neichsbank beglichene Auszahlung beträgt die Gebühr 1 vom Tausend des im Scheck angegebenen Betrags, für jede Bar auszahlung durch die Zahlstelle eines Postscheckamtes sowie für die Übersendung eines Schecks durch das Postscheckamt an eine Postauftalt und für die weitere Behandlung des Schecks bei dieser 5 vom Tausend des im Scheck angegebenen Betrags. — Der Pakettarif wurde insofern geändert, als neue, von Kilo zu Kilo abgestufte Sätze zur Einführung kommen sollen. Im Nahverkehr wird das 5-Kilo-Paket 60 Mark (bisher 30 Mark), jedes weitere Kilo 12 Mark mehr, von 12 Kilo ab je Kilo 24 Mark mehr bis zu einem Höchstsatz von 360 Mark (bisher 140 Mark) bei 20 Kilo kosten. Für die Fernzone sind die neuen Sätze der Nahzone genau verdoppelt. Zur Erleichterung der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln wurde ein Antrag angenommen, der 5-Kilo-Lebe ns Mittelpakete zum halben Gebührensatz vorsieht. — Auch bei den T e l e g r a m m g e bü h r e n ist eine wesentliche Änderung gegenüber dem bisherigen Zustande in Aussicht genommen. Die Telegrammkosten werden sich in Zukunft aus einer Grundgebühr von 26 Mark und einer Wortgebühr von 10 Mark für jedes Wort für das einfache Telegramm zusammensetzen. Die bisherige Festsetzung, daß mindestens zehn Worte zu bezahlen-, sind, kommt in Wegfall. — Die Fernsprechgebühren werden verdoppelt. Ein Antrag auf Grund einer Anregung des 27er-Aus- schusses des Reichstags, die Tclephongebührcn nach neuen Gesichts punkten festzusetzen, wurde bis zu einer Sitzung des Verkehrsbeirats im November vertagt, da die Zeit bis zur nächsten Tariferhöhung für weitergehende Änderungen der Fernsprechgebühren zu kurz sei. Als Termin für die Einführung der erhöhten Gebühren ist der 1. Dezember in Aussicht genommen. Ta die neuen Tarife noch dem 27er-Ausschuß des Reichstags sowie dem Reichsrat zur Ge nehmigung vorgelegt werden müssen, so sind noch Änderungen der Sätze möglich. Postpakete nach dem Saargcbiet. — Infolge Unkenntnis der zum Saargebiet gehörenden Postorte werden zu Paketen nach dem Saargebiet häufig Inland- anstatt Auslandpaketkarten verwendet und die Bei fügung von Zollinhaltserklärungen, statistischen Anmeldescheinen, Aus fuhrerklärungen, u. U. Ursprungszeugnissen und Ausfuhrbewilligungen unterlassen. Die Beseitigung dieser Mängel verursacht durchweg un liebsame Weiterungen und Verzögerungen in der Aushändigung der Pakete. Es empfiehlt sich daher, in zweifelhaften Fällen stets das vom Ncichspostministerium hcrausgegcbene Verzeichnis der im Saar gcbiet gelegenen Postanstaltcn zn Rate zu ziehen, das bei allen Post- anstalten zum Preise von 1 Mark erhältlich ist.
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