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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1922
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- 1922-12-30
- Erscheinungsdatum
- 30.12.1922
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- Deutsch
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382, 30. Dezember 1822. Fertige Bücher. Biirl-ndl-t! >. d. Dtlchiu Duchha»d-I. 14K8Z Einige Worte übereagerkänke usch, der alte junge Wilhelm Busch, wird immer noch nicht von allen richtig eingeschätzt Gewiß — in der Erkennt nis seiner Bedeutung sind schon Fort schritte zu verzeichnen: wenige sind es noch, die auch heute in ihm nichts als den „Spaßmacher" sehen. Unser Ge sllhl für seine Kunst hat sich verfeinert: selbst in seinen grotesk-komischen Schö pfungen — wie zum Beispiel in seinem kürzlich aufgefundenen Singspiel „Der Vetter auf Besuch"— spüren wir jetzt das Allgemein-Menschliche heraus. Der Eckermann, oder vielmehr: die Ecker männer waren die drei Brüder Nöldeke, Büschs Neffen, die uns mit der Busch- Biographie „Werke und Tage" den Schlüssel in die Land gaben, der uns die Welt des Meisters erschloß. Aber auch seine Schöpfungen selbst: die zarte Lyrik in der Gedichtsammlung .Sein und Schein", die philosophischen Maximen in sejnen „Briefen an Maria Anderson" und vor allem die ausgereiften Schöpfungen, die er uns in seinem „Lernach" gibt, trugen das Verständnis für die froh-ernsten Stim mungen des Künstlers in immer weitere Kreise. Und doch gibt es noch ein weites Feld, das Wilhelm Busch ebenfalls mit Meisterschaft bestellt hat. Nur wenige wissen, mit welchem Fleiße er die mündlichen Ueberlieferungen des Volkes gesammelt und ausgezeichnet hat. Diese erstmals im „Korrespondenzblatt für Niederdeutsche Sprachforschung" und in „Ut oler Welt" veröffentlichten Stücke liegen jetzt vor, durch zahlreiche Bilder aus dem künstlerischen Nachlaß bereichert. Für das düstere Lied von Not und Tod, das aus dem Bändchen „Sagen und Lieder" klingt, ist der schwarze Einband mit dem violetten Schnitt das rechte Gewand. Mit einem Gefühl des Grauens sehen wir, wie sich Fäden aus dem finstern Mittelalter bis auf unsere Tage im Volke forlspinnen. Auch im „Plattdütsch" klingt diese Melodie hin und wieder an. Aber hier dominieren doch schon leichtere Melodien. Ich denke an das lustige Rätsel vom Docht im Nachtlicht, dessen Lösung uns Busch durch ein niedliches Bild gibt: „De lüttje Jan Oelke satt up'n Kackstölke. Je länger he satt, je körter he watt". Und wie entzückend ist die Geschichte von der kleinen Prinzessin, die sich etwas wünschen darf, — und was wünscht sie sich? Nicht seidene Kleider und goldene Schuh, sondern: . . wat Io ätcn — Euer un Kartuffeln mit Speck darawer gebraet, denn dat möchte de Deecn van allen Spisen an't läiweste äten". Das Bändchen „Volksmärchen" ist von vornherein weniger für Kinder als eben für reifere Menschen bestimmt. Manche sind recht derb — und andere wieder sind von solch köstlicher Natürlichkeit in der Behandlung „komplisierter" erotischer Probleme, daß wir auch im tragischen Geschehen ein Uenzlein goldenen Lebens glückes spüren. Von den Zeichnungen gibt die oben verwandte Initiale eine Kostprobe. Staunend sehen wir, wie tief der Meister in der deutschen Sprache und in der deutschen Art lebt und webt. Aus dieser Tiefe hat er sich auch seine Meisterschaft im Ausdruck geholt. Manchmal klingen Melodien auf, wie sie uns in den deutschen Scüwankbüchern des sechzehnten Jahrhunderts überkommen sind. Kein größeres Lob kann ausgesprochen werden als durch das Lutherwort: „Er wußte den Leuten aufs Maul zu schauen." Ja und nun zum letzten Bändchen, zu den „Kintzermärchen". Ei, da zeigt sich ja der Alte wieder von einer anderen Seite! — Da sitzt er am Ofen, in dem die Aepfel lustig brutzeln, und um ihn die Kinderschar, die ihm in stummer Spannung zuhört Aber auch uns Großen hat der Meister viel zu sagen. Ich gestehe, daß einige ber Märchen mich so ergriffen haben wie wenige Kunstwerke. Eins von ihnen ist „Königin Isabella". Es umfaßt nur wenige Seiten. Aber man könnte über die Psychologie, über die Weltanschauung, über die sozialen Fragen, die in dieser edlen, herben Geschichte stecken, ein Buch schreiben. Soll ich Sie mit Pauken und Trompeten einladen, diese Werke von Busch zu bestellen? Das ist wohl kaum nötig — denn Sie wissen ja selbst, was Busch für uns Buchhändler zu bedeuten hat. Darf ich Sie an die Anfang des Jahres im Börsenblatt veröffentlichten Be richte zur „Rundfrage über das Weihnachtsgeschäft 1921" erinnern? Da stand zu lesen: „Leidelberg. Außer von Wilhelm Busch, dem Unverwüstlichen, dürften nicht allzuviel humoristische Sachen abgesetzt sein." Und Weiler: „Magdeburg. Die kleinen Ausgaben von Wilhelm Busch wurden stark gekauft." Die Entscheidung wird Ihnen nicht schwer fallen, wie Sie Ihre Lagerlücken auffüllen. Leipzig, den 30. Dezember 1922. Z) s T^usZsbe zelsnzten in ru88l8ci>er Zprsdre: I (Ä U > Ons Helmen nadi dem venkiren Hein 6ro8<dtiert ^d. 4.30 ord. I w. 60HVL I Von Wndern und Vielen I örosdriert dd. 3,SO ord. I 6. 86K14546II4 > Ltleitliazen des HoÄnlismus 6ro8<diielt d>d. 3.33 ord. > I b. > Lass-önssilm-öulu - koman I 6ro8<dtiert ^d. 4.30 ord. s I .V! ! N s ^uszevenlilte Oediekile W 6ro8<diiert dd. 4.30 ord. I I vc/, 80145648 W > Oie 6iene VinM V ^ 6ro8<d>iert Vl. 3. — ord. I I 2411464 VW 8064614 W Erstes 6ueb örosdriert dvl. 3.40 ord. i I N. 02U? 8 Oie Hmdr - Oedicbte W 6ro8(duert Xd. 3.73 ord. W 8<d>Iü88e6s!iI 300 / ksbstt 3334, 8 M Valutaaul^tblaj; kür4änder mit mittler. Valuta 60 W V slutsaulZtblaz 1ür4äncler mir böber. V aluta100 W 6e8telleettel anbei W U 4)ie^u8liekerun8<nurbar>erfolztsu8nabm8lo8dur<b W I I. 4^VV8Lddd4lIKOVV VLKI^O HO, I^3nlie8t!-388e 33 W I 8. > O. m. b. dd. W I VOI^OIIH! 30, Ouikpoldstl. 19 I
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