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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1922
- Sprache
- Deutsch
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ailchlmit^Uede^-^I. 500.—. Dei^ee ^)og bsgel^t M. 50vö.— M» *2-U» :! S7§°W.,^ S,°I«>ä'M? säu-ng-I?z'ju,' d?» N 2oil^. ^Lh^j^geb^hr^ 4 ÄI^^DajteU^ f.^Itt^. u. NichtnUtgl. Slr. 293 (R. 197). Leipzig, Montag den 18, Dezember 1922, 89. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Die Feier des 250jährigen Bestehens der Hofbuchhandlung H. Burdach in Dresden. i«Bgl, Bbl, Nr. 28«,) Die derzeitigen Inhaber der Jubiläumsfirma, Herr Hofrat G e o r g L e h m a n n und Herr Hofbuchhändler Franz Sch n e- der, hatten am Sonntag, dein 3, Dezember, vormittags 1l Uhr den weiteren Kreis ihrer Geschäftsfreunde und Gönner zu einer festlichen Veranstaltung gebeten, die eine Weihestundc in des Wor tes tiefster und edelster Bedeutung gewesen ist. Es mögen wohl IVÜV festlich gewandete und festlich gestimmte Brenschen gewesen sein, die den hohen, schönen Saal des Logengebäudes bis zum letzten Platz füllten und die durch ihr Erscheinen als Vertreter des geistigen, wissenschaftlichen und künstlerischen Lebens der Stadt Dresden den Beweis für die herzlichen und engen Bezie hungen zum Dresdner Buchhandel im allgemeinen und zur jubi lierenden Firma im besonderen erbrachten. Nachdem die weihevollen Klänge von Joh, Seb, Bachs »Passaglia« verklungen waren, denen der Kapellmeister der Staatsoper, Herr Pembaur, berufenster und begeisterter Interpret war, erfreute Frau Liefel von Schuch durch die prächtige Wieder gabe der Beethobenschen Hymne: »Die Ehre Gottes in der Natur- , Wie bei so mancher festlichen Veranstaltung des Dresdner Buch handels hatte es sich auch diesmal unser heimischer Poet und Be rufskollege Herr Hayno Focken, der Inhaber der Dressel- schen Buchhandlung, nicht nehmen lassen, diese seltene Feierstunde durch seine liebenswürdige Kunst zu verschönen, und so wurde sein feinsinniger und warmherziger, von Frl, M argaBohlcin ausdrucksvoll vorgetragener Vorspruch zu einem reizvollen Kul turbild, gleich wertvoll für die Geschichte Dresdens wie für die des Buchhandels, Anschaulich erlebte man das Werden der Firma, die in einer Zeit gegründet wurde, da unser deutsches Vaterland unter den Nachwehen des Dreißigjährigen Krieges schwer darniederlag, und die sich durch Fürstengunst und'Gottes gnade zu ihrer heutigen hochgeachteten Stellung emporgearbeitet hat, immer getreu ihrem Leitstern folgend: »Ich dien'!- Die mannigfaltigen Schönheiten dieser gedankenreichen Dichtung nach Gebühr anzudeuten und auszudeuten, gebricht es dem Chronisten an Zeit und Raum, doch sei auch an dieser Stelle der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß dies kleine Kabinettstück wenigstens durch Abdruck im Börsenblatt (der nachstehend folgt. Red,) weiteren Kreisen zur Gemütsergötzung gereichen möge: Im Dienst des Buchs 250 Jahre! Im Dienste dessen, was der Mensch gedacht, Bas er begonnen und was er geworden Im WaUbcliaus der wcchsclvolleu Zeit, Dem ernsten und dem hohen Dienst geweiht, So stcht das Haus, das heut' wir festlich kränzen, — Gibt's höh'ren Dienst als den an ünsrem Buch? Gibt's reicheren Schatz zu hüten als die Seele Der ganzen Menschheit, die im Buch« ruht? Gibt's höh'ren Dienst an deinem eignen Volk, MS Schönes ihm und Großes ihm vermitteln Und es zu führen an den ew'gen Born, Ans dem die Quellen seines Lebens rauschen? In diesem Dienste stand und steht -das Hans, Dem dieses Tages stille Weihe «gilt. Sein Grundstein ruht in einer trüben Zeit, Bo jenes «großen Krieges tiefe Spuren Noch sichtbar 'lagen aus dem deutschen Land, Wo ans dein Schutt nud wüsten Trümmerfeld Von 30 Jahren allergrößter Not, Der «größten «Not, «die je ein Volk erlebt, Die alten -Keime deutschen Geisteslebens Nur Kaghafi wieder zu dem Lichte drängten: Wo in dem Tändelschritt des Echäferspicls Gin fremder Geist «di« deutsche Seele band. Wo an den Höfen srcutde Sitte galt. Wo sich im Glanz des Königshoss Versailles Nachcisernd unsere deutschen Fürsten sonnten. Indes des Sonnenkönigs wilde Horden Am Rheine wüsteten mit Brand und Mord, Und wo doch wieder jene stille Kraft, Tie in der Tieje unsres Volkstums ruht, Am Werke wob und leise Leben schuf, Wo alles Leben längst erloschen schien. Der Handel knüpfte neue Fäden wieder, Der Bürgersinn erwachte in den Städten Und baute wieder aus den Trümmern auf Dem deutschen Geiste eine neue Statt, Mer Bücherläden zählte Dresden schon, Als Christoph Hecke! noch den Grund»ein legte Zu einem fünften, der noch heute stcht, Und dessen Pforte wir heut' «festlich kränzen. So reicht ans trüber längst entschwundner Zeit Dies Haus der trüben Gegenwart die Hand, Der Gegenwart, die jener Zeit verwandt: Nach schwerem Krieg ein wüstes Trümmerfeld Der deutschen Seele; fremder Geist Liegt wie ein Bann aus unsrem armen Volk, Am Rheine stehn dieselben Horden wieder; Zinn Fluche ward uns wiederum Versailles, ANf Handel, «Wandel liegt des Feindes Hand, Und dennoch, «dennoch ein geheimes Bauen Der alten Kraft, die in der Tiefe ruht, Die 30 Jahre Krieg nicht unterdrückte, Und die auch heute zu dem« Lichte drängt, Weil sic es muß, weil «sie viel stärker ist Als jener Geist, der unser Volk betört Und abdrängt von den Oueilen «seiner Kraft, Und nun komm mit vom lauten Tagcskarm — — in jenen alten stillen Bücherläden, Um den 250 Jahre wehn! Hier rauscht ein Quell von jener starken Kraft, Die isii-U am Werke unsres Volkes schasst. Was deutscher Geist ersonnen und gedacht, Von «den Regalen schaut cs «auf dich nieder, Hier ruht der deutscheu Forschung stolzer Schatz, Hier klinget aller Zelten Dichten wieder. Hier rauscht der MärchengucU der Po Oie, Den Häntmcrschlag der Arbeit hörst d» dröhnen, Hier klingt der deutschen Seele Melodie Aus tiefem Quell in taufeudsacheu Tönen, Den Quell «kann «keines Feindes Haß uns trüben, Hier ist ein Vaterland, das uns geblieben. I75Z
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