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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1927
- Strukturtyp
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- 1927-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1927
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- Deutsch
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12290 X-285,8. Dezember ISS7. Fertige Bücher. D/e ttertten neuen LLntte «/er „De»ttc/ren Äsnnnesknn^e" vurtten sni ^/ttttvoek, tt. Der., naek eien ernyeAsnyenen Les/e//nnAen expeck'er/ Hrsg, von Hr. Sieber. Mit ?r Abb. Geheftet 7.—, geb. g — ^>6AtN. Hrsg, von H. Lübbing. Mit 5g Abb. Geheftet 7.—, geb. g.— Des //arr/a/re/saFe/r um/aLse/r aurH /ror^ ck/r /?eF/erü/r§§- /Uezse-uzF ü/rr/ /,/r/raL D/e />/eMc/ie/r §a§e/r llm/a§Le/r </e/r Fa/r^e/r §Lrmm vom H/s rür üiä/rtLo/eo/r Oze/r^o. Die ersten Urteile über die Harzlandsagen auf Grund provisorischer Exemplare: Vutbbündlev §s^/rLüc/r- 7^ü^FL§c/re/r .- Wenn ich zunächst bedauert habe, daß die „Harzlandsagen" nicht von einem geborenen Harzer gesammelt wurden, so bin ich doch sehr schnell zu der Überzeugung gekommen, daß Friedrich Sieber stakt der Liebe zum Harz als Heimat dafür etwas vielleicht Wertvolleres mitbrachte, das wissen des erfahrenen Sagenforschers mit der Lieb<zum Stoff, sowie die Gabe zum Einfühlen und verstehen. Diese Gewißheit haben wir schon auf der ersten Seite, und sie läßt uns nicht wieder los. waren in den mir bekannten Sagensammlungen des Harzes die Sagen gar nicht geordnet oder nur örtlich nebeneinandergestellt, so bringt sie Sieber inhaltlich in Zusammenhang, gibt so treffliche Einleitungen und Erklärungen zu einzelnen Gruppen oder alten Bräuchen, daß wir nun erst die Sagen im Sinne unserer Vorfah ren recht verstehen und nicht mehr von Aberglauben sprechen. Ja, wir bedauere beinahe, daß diese erläuternden Worte nicht noch reichlicher eingeflochten sind, damit die Augen unserer Vorfahren erst recht in uns aufgehen. Wer in den Harzer Sagen zu Hause ist, muß seine helleFreude über die fließendeSprache haben, wie die Sagen nacherzählt sind, mit welcher Meister schaft hier und da Fremdes oder Überflüssiges fort gelassen, welche gewaltige Menge zusammengetragen »st und mit welchem Riesenfleiß alles gesichtet und ver arbeitet ist. Da läuft mir unbewußt das Wort „Riesenfleiß" unter. So wenden wir manches Wort an, ohne zu wissen, daß der eigentliche Begriff von unseren Ahnen her wohl in uns schlum mert, doch aber erst wieder geweckt werden muß; aber „Im Harz lande haben Riesen gelebt", so beginnt Meister Sieber, und wir be kommen wieder die richtige Vorstellung, wie trefflich unsere Muttersprache so vieles weit besser auszudrücken weiß als andere Sprachen. Meine Harzer Landsleute beglückwünsche ich zu diesem reichen Schatz der „Harzlandsagen", der wahrlich nicht besser ge hoben werden konnte. Und nun, Harzer Sortimenter, sorge durch große Verbreitung des Buches dafür, daß in Deinen Landsleuten Bodenbindung zur Heimat und Blutbindung zu den Vorfahren wiedcrhergestellt, de- zlehungswerse gefestigt werden. Ein Meisterstück in jeder Hinsicht. Buchgewerblich und textlich. Buchgewerblich: aus einem Guß, das Bildermaterial herrlich und überreichlich. Textlich: flüssig im Lesen, blendender Stil und un geheuer viel Stoff. Das vorhandene Material ist ausgeschöpft. — Ich erwartete viel von dem Buch des Mannes Sieber nach dem pfingsterlednis in Stolberg. Meine Erwartungen sind um das Vielfache übertroffen. Sieber hat eine Riesenarbeit vollbracht. In meinem ersten Schreiben über die Sagen vom rs. d. M. habe ich ein versprechen getan. Heute kann ich Ihnen berichten, daß es schon noch möglich ist, Bücher zu verkaufen. Sie müssen nur so sein wiedieses. k Exemplare sind schon durch Vorzeigen des unfertigen Exemplares verkauft und dabei konnte ich keinem Räufer einen Preis nennen. Ich erhöhe meine feste Be stellung auf das Doppelte und hoffe, daß dies nicht die letzte sein wird. Dreißig Stück sollen mindestens von mir abgesetzt werden. Meine verehrten Herren Rollegen mögen danach ihre Bestellung richten. Das Versprechen, mich immer für das Buch einzusetzen, sei Ihnen der Dank für die bereitete Freude. Wissenschaftler! e//r/v.-/>c>/e«o^ //a/rs //a/!ne-//atte, rt« Sieber hat uns im schönsten und sogar im modernen wissenschaftlichen Sinne unser Heimatbuch geschenkt. Es ist wirklich fortan völlig unentbehrlich dem, der bewußt „dazu gehört"; und weil der Harz in keiner Beziehung aus Deutschland hinweg zu denken ist und seit alters die deutsche Geschichte ja schon die Vorgeschichte und die deutscheWesenskunde im allgemeinen der Harzlande und der Harzmenschen, ebensowenig wie jedes anderen Heimatgaues deutscher Menschheit, gar nicht entbehren kann, so ist die Bücherei eines deutschen Hauses und gar erst einer deutschen Schule, oder jede andere Lehr- und Bildungsbücherei wirklich künftig nicht mehr denkbar ohne diesen bewußt als Stammeskunde deut scher Volkheit aufgefaßten Märchen- und Sagenhausschatz aus dem Verlage Diederickis. Und diese Harzsagen und Märchen werden dem Harzer und Mitteldeutschen bald innig lieb und vertraut werden, wie es unserer Rindheit die ohne jene großen Gesichtspunkte mo derner Volkskunde zusammengesteUten älteren Heimat,närchen und gegebenen Sagenbücher waren. Sieber hat Recht: solche Bücher bauen Zukunft! Eine schöne und zu weiterem Suchen und Finden, vor allem aber zu weiteren wünschen anregende Ge pflogenheit des Verlages kommt auch in dem Harzbuche ausge zeichnet zur Geltung; die Beigabe vieler schöner Abbildungen aus Natur, Geschichte, Lunst und Menschenkunde der Harzlande. Im Gegensatz zu mancher oberflächlichen Veröffentlichung des letzten Jahrfünfts, die der Heimatforscher enttäuscht aus der Hand legte, sind Siebers Harzlanüsagen ein im besten Sinne zugleich wissenschaftliches und volkstümliches Werk. Nicht alle kleinen Varianten, aber alle Typen der Harzsage sind durch aus reichende Beispiele in dieser Sammlung in einer bisher vermißten Vollständigkeit vertreten. Die knappe, kräftige Sprache hält sich von gesuchter Altertümelei und einförmiger Modernisierung gleich fern. Es ist überall auf die «Quellen zurückgegriffen, manches ist aus entlegener Veröffentlichung erst wirklich zugänglich gemacht, anders aus noch ungedruckten Sammlungen veröffentlicht. Man muß volle 70 Jahre, bis zu Heinrich pröhles Büchern, zurückgehen, um auf Werke zu treffen, denen für die Sagen- und Volkskunde des Harz gebietes die gleiche Bedeutung zukommt. — Besonderen Dank ver dient der Verlag für die reiche bildliche Ausstattung des Bandes, neben Holzschnitten und Stichen von Merian bis Ludwig Richter sind Zeichnungen und Gemälde aus den Museen und Archiven der Harzlande dazu herangezogen, die zum Teil hier zum erstenmal ver vielfältigt sind. Wettere Ur/ette suek üüer c/r'e /vreLiLeken §SAen /o/Aen Eugen Diederichs Verlag in Jena
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