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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.01.1923
- Strukturtyp
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- 1923-01-06
- Erscheinungsdatum
- 06.01.1923
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- Deutsch
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^ 5, 6. Januar 1923. Redaktioneller Teil. Bbrjenbialt f. d. Dlschn. Buchhandel. stedt ging später nach München, wo er dem Dichterkrcise Hcy-se und Geibel angehörte, wurde 1867 Intendant des Hoftheaters zu Meiningen, übersetzte Shakespearesche Dramen und schrieb noch Gerichte und auch Erinnerungen. Ten Erfolg der »Lieder des Mirza Schafsy« hat auch nicht annähernd ein anderes seiner Werke erreicht. Die Lite rarhistoriker hüllen sich in ihre Toga und sprechen mit verächtlicher Miene von »gelungener Mystifikation«, »hausbackener Weisheit«, nennen auch Bodcnftedt »einen braven Bourgeoispoeten, dessen Poesie eine verzweifelt nüchterne Grundlage hatte«. Die Verleger und Buch händler haben von einem Dichter, von dessen Buche Hunderttausende von Exemplaren verkauft werden, eine andere Meinung. Der Dritte im Bunde stecht den Wiener Herzen am nächsten: Friedrich Schlögl, einer der Vortrefflichsten aus der Reiche der Wiener Kulturschilderer von Grösser bis Chiavacci und Pötzl. Der echte Wiener Schriftsteller muß über die Wiener schimpfen und muß Wien über alles lieben. Das ist ungeschriebenes, schon durch Grill parzer geheiligtes Gesetz. Schlögl hat zahllose Skizzen geschrieben und die besten davon auf Drängen des unvergessenen Verlegers Leopold Rosner in Buchform unter dem Titel: Wiener Lust, Wiener Blut, Wienerisches gesammelt hcrausgegeben. Seine Typen »Biz« und »Grammestädtcr« sind bekannt. 1893 wurde von Fritz Lemmermeycr eine Ausgabe der gesammelten Schriften Schlögls veranstaltet, doch ist diese, mie auch die Einzclschriften, längst vergriffen. Ein Neudrmk wäre erwünscht. Aber auf Bütten oder Japan würde sich der in seder Beziehung bürgerliche Schlögl schlecht ausnchmen. Schließ lich seien noch genannt: Ludwig Eichrodt, im Hauptamte Ober amtsrichter, nebenamtlich als lyrischer Dichter geschätzt, und Ignaz Zingerle von Summersberg, der Sagen und Märchen aus Tirol sammelte und herausgab. Wien. , F r i e d r i ch S ch i l l e r. Richtpreise für gangbare antiquarische Sammelwerke, mitgeteilt von der Außcnhandelsnebenstcllc für das Buchgewerbe. — Andreas Handatlas Mk. 60 000.— Bibl. d. allgem. u. prakt. Wissens 30 000.— Brehms Tierleben. Geb., Halb!. 125 UM.-- Geb., Hfrz, 180 000.— Brockhaus. 17 Böe. Halbl. 120 000.- — Halbfrz. 475 OM.— Bufchan, Sitten der Völker. Je Bd. 15 000.— Krame, Leben der Pflanze. 8 Bde. 75 Fuchs, Jllustr. Sittengeschichte. 0 Bde. 90 000.— Grimm, Deutsches Wörterbuch. 1ü Bde. M0 0M.— Handwörterbuch der Naturwissenschaften Handwörterbuch der Staatswissenschaften. -- 250 M».— 3. Ausl. Hfrz. 125 OOO.— Herders Konversationslexikon 100 000.— Herzog-Hauck, Nealenzyklopädie 100 000.— Hesse-Toflein, Tierbau. 2 Bde. 30 000.— Kracmer, Ter Mensch u. d. Erde. 1» Bde. 100 000.— - Weltall. 5 Bde. 60 000.— Kuhn, Kunstgeschichte 100 000.— Lueger, Lexikon 125 000.— Meyers Konversationslexikon. LV Bde. 225 000.— 24 Bde. Hsrz. 300 000.— Musikalische Edelsteine. Je Bd. 9 000.— Naumann, Naturgeschichte der Vögel. Geb. 100 000.— Nein, Handbuch der Pädagogik. 10 Bde. 45 000.— Sang und Klang. Je Bd. 10 000.— Thieme-Bccker, Künstlerlexikon. 14 Bde. Ullmann, Enzyklopädie d. techn. Chemie. " 100 vm.— Je Bd. 25 000.— — do. Hfrz. 30 000.— Ullstein, Weltgeschichte. 6 Bde. Hfrz. „ 125 000 — — do. Lwd. 100 000.— Weis, 1VVI Nacht. 4 Bde. Geb. 30 000.— — do. Hfrz. 45 000.— Wuvzbach, Künstlerlcxikon. 3 Bde. " 25 000.— Arbeit der Jugend im Kampf gegen Schmutz und Schund in Wies baden und Mainz. — Rührig ist seit einigen Wochen auch unsere JugenL in Wiesbaden, dem alten Vorort deutscher Volksbil dungsarbeit, am Werke. Trotz aller Unbilden der Witterung richtete sie auf dem hiesigen Andreas-Markt Während der zwei Trubel- tagc eine »Billige Bücher-Bu'de« ein unb wußte durch ge schickte Jahrmarktsreklame die vielen Tausend Besucher der Jahrmarkts buden auf ihre so winzige Bude aufmerksam zu machen. Würdevoller und weihnachtlicher schon schaute sich die schöne und mit viel Liebe zur Sache, Ausdauer und Fleiß eingerichtete »Weihnachtsausstellung gegen Schmutz und Schund !und schlechten Geschmack« an. Vereint mit einigen jungen Buchhändlern hatte die Jugend das Schönste aus unserer deutschen Dichtung mit dem Motto »Das Beste ist für unsere Jugend gerade gut genug« in geschmackvoller Weise zusammcngestellt und zum Ver kauf am Sonntag und an drei Werktagen feilgeboten. Die weih nachtlich geschmückte Aula der Kunstgewerbeschule war zu klein, um all' die vielen Gäste und Freunde der schönen, guten Sache zu fassen. Die vielen schönen Bilderbücher, die gut getroffene Auswahl aus der Fülle unserer Jugendliteratur erzielten vielen Bei fall — und fanden trotz Teuerungsindex 400 einen guten Absatz. Ein Krippenspiel, »Verkündigung, Geburt und Anbetung des Heilands« darstellend, schloß den ersten Tag der Ausstellung würdig ab. Am zweiten Tage drängten sich schon von den frühen Nachmittagsstunden an die Schulkinder Kopf an Kopf und harrten der »Märchen- erzählcrin«. Dieser dankbaren Aufgabe hatte sich eine unermüd liche Jugcndpslegerin der Stadt unterzogen, und kindlicher Dank un kindliche Freude wurden ihr während und nach ihrer Vorlesung in reichem Maße zuteil. Die Früchte dieses Schaffens, der Arbeit dieser an der Bildung und Erziehung unserer Großstadtjugend so rastlos Tätigen wird der Buchhandel zu einem großen Teile ernten, und darum sollte er mehr als bisher dieser Arb-eit Unterstützung, Zu trauen und tätige Mithilfe durch Buchausstcllungen usw. zuteil wer den lassen. Dankbar wurde es von seiten der Schulverwaltung, der Lehrerschaft und vieler Eltern begrüßt, daß es sich trotz der geringen Kaufkraft des Mittel- und Arbeiterstandcs eine große hiesige Buch handlung anläßlich eines stark besuchten Vortrags über das Thema »Wie und was soll unsere Jugend lesen?« nicht hatte verdrießen lassen, in dem Vortragssaale (Turnhalle einer Schule) eine umfassende Bilderbücher- und Jugendschriften- ausstellung zu veranstalten. Auch drüben im »goldenen Mainz«, der Wicgcstätte deutscher Buchbruckkunst, hatten sich wenige Tage vorher aus Anlaß der Jugend herbergswoche einige Buchhandlungen der Mühe unterzogen, in den Festräumen Jugendschriften und Bilderbücher zur Schau zu stellen, und haben sicher auch einen guten Erfolg erzielt. Alfred Schmidt, i. H. Heinrich Staadt, Wiesbaden. Ausfuhr deutscher Bücher nach Rußland. — Die russische Näte- regierung hat im vorigen Herbst 4000 deutsche Werke in Leipzig an gekauft, die im Dezember in Moskau eingetroffcn sind. Es sind haupt sächlich volkswirtschaftliche und sozialpolitische Werke mit besonderer Berücksichtigung der neuesten Literatur über den Marxismus, ferner Werke aus den Gebieten der schönen Literatur, der Kunstwissenschaft, Kunstgeschichte und Pädagogik. Ferner hat die Moskauer Negierung zahlreiche neue Werke in Italien angekauft, vor allem die ganze Lite ratur über den Faszismus und die faszistische Bewegung sowie etwa 400 Schulbücher für Mittelschulen. Die wichtigeren von diesen Werken sollen in russischen Übersetzungen erscheinen. Or. Ehr. Eine beachtenswerte Frankfurter Sammlung. — Im Frankfurter Kunstgewerbe-Museum wurde die in Fachkreisen bereits vielfach be kannte »L i n e l - S a m m l u n g für Buch- und Schriftkunst« eröffnet und dauernd untergebracht. Für die Bestrebungen, den Ruf Frankfurts als Pflegcstätte des Buchhandels und -drucks neuerlich zu mehren, bedeutet der Übergang der Linel-Sammlung in den Besitz der Stadt und ihre Unterbringung in den Räumen, in denen man sie jetzt bewundern kann, zweifelsohne eine fthr wirksame Förderung. Sowohl die Abteilung für handgeschriebene illuminierte Schriften wie die Gruppen, in denen die Künste der Buchdrucker vergangener Zeiten vom hohen Stand ihres Könnens Zeugnis oblegen, verdienen eingehende Beachtung. Ein gut gewählter Ausschnitt aus der wohl unerreichten und einzigartigen Linelschen Stammbüchersammlung, die iiber 700 dieser reizvollen Bändchen aus geruhsameren Epochen umfaßt, wird gleichfalls eine starke Anziehungskraft ausüben. Liste der Verleger, die sich der Schlüsselzahl des Börscnvereius und des Perlegervereins angeschlossen haben. — Das nächste vervollstän digte Verlegerverzeichnis — evtl, nur ein Nachtrag der Veränderungen — wird im Börsenblatt vom Mittwoch, dem 10. Januar 1923, zum Abdruck kommen. Die erste Nemittcnden-Faktur 1923. — Am 4. Januar ging der Ne'daktion des Bbl. als erste Remittcndewfaktur die von Gustav Fischer i n I e n a zu. Wir erwähnen diese zuerst auf dem Plan erschienene Faktur, bemerken aber, daß wir nicht beabsichtigen, alle versandten Remittendenfakturen hier an dieser Stelle awfzuführen. 23
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