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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-11
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1924
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258 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 9, 11. Januar 1924. Tie Neichsbank nimmt seit dem 6. Januar die Diskontie rung von Wechseln wieder vor, und Mar müssen diese Wechsel ans Nentenmark ausgestellt iverden. Ter Diskontsatz beträgt 10'X, fürs Jahr. Eine Provision wird nicht berechnet. Wer Wechsel bei der Neichsbank diskontieren will, muß selbstverständlich über ein Neichsbank-Giro-Konto verfügen, wofür zurzeit der günstigste Augen- blick ist. Die Neichsbank eröffnet jetzt, wenn die nachsuchende Firma gut beleumundet ist, jedem Antragsteller ein Giro-Konto. Die Wechsel müssen aus effektive Nentenmark ausgestellt sein und dürfen keine längere Laufzeit als sechs Wochen haben. Tie Privatbanken nehmen, die Diskontierung von Wechseln im Gegensatz zu der Neichsbank nur mit großen Vorbehalten vor und berechnen außerdem nicht 19"/», son dern 12°/, fürs Jahr und ^4°/, für den Monat, und zwar auch >/L°/o für jeden angesangcnen Monat. Tie Privatbanken, die sich be reits um den größten Teil ihrer Kundschaft gebracht haben, beharren also auf ihrem irrigen Standpunkte. Lombarddarlehen, die bisher von den Tarlehnskasscn des Deutschen Reiches gewährt wur den, werden jetzt auch von der Neichsbank, Abteilung Lombard, ge geben, sodaß jetzt zwei staatliche Kassen Lombarddarlehen geben. Tie Neichsbank, Abteilung Lombard, beleiht nur Halbfabrikate und Roh stoffe, keine Fertigsabrikate. Jede Neichsbankftelle ist berechtigt, Lom barddarlehen bis zu 169 009 Mark auf drei Monate zu geben, ohne die Genehmigung der Berliner Zentrale einzuholen, wenn das Pfand, das gestellt wird, von dem betreffenden Sachverständigen als genügend anerkannt wird. Bisher bildeten 3009 Goldmark die Grenze. Hier ist also durch das Entgegenkommen der Neichsbank ein Weg geschaffen, um auch großen Betrieben über schwierige Zeiten hin-wegzuhelfen. Das Darlehen wird in Nentenmark gegeben und ist ln Nentenmark zurückzuzahlen. Der Diskontsatz beträgt 12°/o fürs Jahr. Bei einer Entwertung der Nentenmark ist die entsprechende Cnrwcrtuug vom Darlehensnehmer zu tragen. — Die Darlehenskassen des Deutschen Reiches beleihen nach wie vor auch Fertigfabrikate, also Maschinen, Bücher, Materialien, aber nur in Papiermark. Es ist zu erwarten, daß diese Lombardierung in den nächsten Tagen auch in Nentenmark geschieht. Tie übrigen Bedingungen der Darlehenskassen sind die selben wie die der Neichsbank. Dis Zellstoffpreise sind Anfang Januar heraufgesetzt worden; in folgedessen ist es, wie bckanntgcgebcn wurde, den Papierfabriken un möglich, den vor kurzem beschlossenen 10°/,igen Preisaufschlag wieder zu streichen; die Papierfabrikanten halten im Gegenteil au den Prei sen jetzt sehr fest. Die erhoffte Ermäßigung aller Banmwollwaren läßt auch noch immer auf sich warten und wird wahrscheinlich vor läufig auch noch nicht kommen, weil die Baumwollpreise wieder steigen und vom Ausland Preise gemeldet werden, die weit über denen von Ende Dezember liegen. Wer die Schuld an den unnatürlich hohen Baumwollpreisen trägt, ist nicht festzustellen. Leider sind wir von den Baumwollmärkten abhängig, weil wir selbst Baumwolle nicht bauen bzw. erzeugen können. Ter Metallmarkt hat auch eine gewisse Festigkeit erhalten. Durch die erneute Befestigung des englischen Pfundes ist auch bei den- Metallen eine Preisermäßigung nicht zu erwarten. Leime, besonders Knochenleime, sind in der letzten Zeit im Preise etwas gestiegen, obgleich Fleisch billiger geworden ist. Hierzu muß bemerkt werden, daß Leim allerdings einer der wenigen Artikel ist, die auch nach dieser neuen Erhöhung nicht über Friedenspreis stehen. Eine Preisermäßigung ist für viele Artikel auch infolge des stren gen Winters nicht eingctreten, da Betriebe, die nur mit Wasserkraft arbeiten, zum Teil stillgelegt wurden und nicht liefern können. So gibt es Papier- und Pappenfabrikcn, die ihren Liefcrungsvcrpslich- tungen jetzt nicht Nachkommen können. Ni. Lagebericht des Zentralausschusscs der Papier-, Pappen-, Zell- stoss- und Holzstoff-Industrie für den Monat Dezember. — Tie Bc- tricbswasscrverhältnisse im Monat Dezember gestalteten sich in folge des cingetrctcnen Frostes ungünstiger als im Vormonat. Kohlen waren in genügender Menge zu erhalten, aber zu Preisen, die für die Wirtschaft unerträglich sind. Die Holzeindeckung im Inland war durch zu hohe, noch weit über Friedenspreis liegende Preise erschwert. Die Versorgung mit Hilfsmaterialien stieß auf keine Schwierigkeiten, jedoch liegen die Preise hier erheblich über den Vorkricgspreisen. Die Holzstosserzengung war gering, geringer als die des Vormonats. Ta jedoch die Nachfrage zu wünschen übrig ließ, waren Vorräte am Mo natsende noch vorhanden. Tie Marktlage für Zellstoff, Papier und Pappe hat sich gegen den Vormonat wenig geändert. Entscheidend für die gesamte papier erzeugende Industrie wird es sein, ob es gelingt, die eigenen Her stellungskosten soweit heruntcrzudrücken, daß die Wettbewerbsfähig, teil im In- und Ausland auf gesunder Preiskalkulation wieder her- gestellt wird. Hierzu ist nicht nur ein Preisabbau der benötigten Rohstoffe, sondern in erster Linie ein Abbau der ganz unverhältnis mäßig hohen Frachten erforderlich, die das Wirtschaftsleben aus die Tauer völlig vernichten müssen. Tie Versuche, die Betriebe im akt- und neubesetztcn Gebiet wieder in Gang zu setzen, stoßen vorerst auf erhebliche wirtschaftliche Hemmungen, sodaß für die Folgezeit die schwersten Besorgnisse,in dieser Hinsicht gehegt werden müssen. Mctallmarktbericht der Deutschen Mctallhandcl A.-Gcs., Bcrlin- Tbcrschönewcide, vom ü. Januar 1024. — Es scheint, als ob die Ge- schäftswclt sich im neuen Jahre mit neuen Steigerungen der Metall- preise am Weltmarkt vertraut machen müßte. Bereits das vergangene Jahr hatte speziell für die Metalle, die für die graphische Branche in erster Linie in Frage kommen, nämlich Zinn, Antimon und Blei, eine stetig steigende Tendenz der Weltmarktpreise gebracht, die lediglich durch die ungewöhnliche Devisenlage in Deutschland weniger bemerkt wurde. Seit nuumehr in Deutschland wieder eine stabile Währung vorhanden ist, kommt cs für jeden Kaufmann darauf an, auf den Pfennig genau zu kalkulieren, und Steigerungen, wie wir sie in letzter Zeit erlebt haben, sind daher von großer Bedeutung. — Speziell scheint es, als ob die Zinn-Hausse noch einen neuen An trieb erhalten hat, denn Zinn konnte innerhalb eines Tages seinen Kurs um L 8.—.— aufbessern und schließt außerordentlich fest. — Auch Blei hat wiederum einen um L 1.—.— höheren Kurs aufzu- iveiseu. Am Schluß der Woche stellten sich die Preise wie folgt: London: Zinn L 243.—.—/245.—.— Blei L 30.10.-/32.-.—, Antimon L 44.10.—/45.—.—. Berlin: Metallsorten Preise per 1 Kilo am: 4. 1. 7. 1. 8. 1. Weichblei 0,54 0,55 0,55 Bankazinn 4,45 4,40 4,50 M"/» Hiittcnjinn 4,35 4,30 4,35 gg"/i> Antimon 0,63 0,63 ' 0,65 Nass. Kupier M/M. 3°/, 1,07 1,07 1,07 Ungültigkeit alter Frachtbriefe. — Es wird besonders darauf hin- gcwiesen, daß die doppelseitig bedruckten (verkleinerten) Frachtbriefe als Triginalsrachtbriefc nicht mehr verwendet werden dürfen, mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten, die sic im Dienstbctrieb der Eisen bahn verursachen. Sie können jedoch unter entsprechender handschrift licher Ergänzung als Duplikate aufgebraucht werden. Kalendcrkunst. — Unter dem Titel »K a l e n d e r k u n st aus alte r u n d u e u e r Z e i t« hat die Städtische Kunsthalle in Mann- h e i m eine umfassende Ausstellung von neuartigem Charakter und mehr als örtlicher Bedeutung eröffnet. Der Veranstalter, vr. G. F. Hartlaub, hat durch ein Rundschreiben au die führenden Ge- brauchsgraphikcr und Kunstschulen Deutschlands eine große Reihe von neue» Entwürfen zusammengebracht, die geeignet scheinen, das künstle risch und typographisch hcrabgekommcnc Kakenbermesen im Anschluß an die alten Bildmotive und Schristgestaltungen, sowie unter Berück sichtigung der eigentlich sinngemäßen kalcnd-arischeu Überlieferungen in neue Bahnen zu leiten. Mit der Ausstellung der modernen Ent würfe verbunden ist eine umfassende retrospektive Abteilung, die zum ersten Male die Entwicklung der kalendarischen Bild- und Schrist- motivc (mit Einschluß der merkwürdigen astrologischen Sinnbilder) vom frühen Mittelalter bis zur Nomantik anschaulich macht. Wilhelm Bölschc, der berühmte Gelehrte, wird am 18. Januar in Leipzig, im Festsaale des Neuen Rathauses, einen öffentlichen Vortrag halten'. Das Thema lautet: »Ziele nnd Grenzen unserer Kenntnis vom Ursprung des Menschen«. SMchsM. Eine Aktion der „Literaria" für deutsche Künstler. (Vgl. Bbl. Nr. S.> Im Einverständnis mit den österreichischen Ministerien für Unter richt und für Handel und Verkehr gibt die Literaria A. - G. in W i e n einen über alle Knltnrstaatcn zur Verbreitung gelangenden j K ü n st l e r h i l f e - A lmana ch heraus, dessen Erlös ohne jeden
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