Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1924

X- s, 11. Januar 1924. Redaktion«!!« Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 253 Rütten LLoening in Frankfurt a. M. gibt aus den nächsten Seiten «ine gut« Auswahl seiner Werke, wie es auch bei Ernst Rowohlt Verlag, Kommanditgesellschaft auf Aktien in Berlin der Fall ist. Der Mauritius- Verlag Ernst Mayer in Berlin teilt in hübscher Antiqua- schrist seine Verlagswerke mit, während R. Piper L Co. Ver la g, G. m. b. H. in M ü n ch « n seine Bücher, Mappen und Bilder unterstützt bon wirksamen Bilderproben anzeigt. Eine sehr hübsch gesetzte Seit« ist dem Roland-Verlag vr. Albert Mundt in München-Pasing gewidmet. Eugen Rentsch Verlag in Erlenbach-Zürich und der Amalt Hea-Verlag in Wien bieten aus den nächsten beiden Seiten werbetechnisch gut durchgebildete Bücher anzeigen. Friedrich Cohen in Bonn ist mit einer ganzen Anzahl wertvoller Werke vertreten, wie auch di« fatztechnisch gut durchdachten Seiten der Frankfurter Verlagsanstalt A.-G. in Frankfurt a. M. besonderer Beachtung wert sind. Di« Firma H. HaesselVerlag in Leipzig bietet neben Alt bewährtem eine gediegene Auswahl vom Neuesten. Während die vorjährige Ausgabe dieses gemeinsamen Bücherverzeichnisses neben einem Autoren-Register eine gutgearbeitete Systematik brachte, ist letztere jedensalls aus Sparsamkeitsgründen für diesmal fort- gesallen. Als weitere gemeinschaftliche Kataloge geistesverwandter Ver leger liegen unter dem Flaggenwort »Dienst am Buche ist Dienst am Volke» zwei hübsch ausgestattetc Verzeichnisse vor. Neuere Erscheinungen 1 923 <36 Seiten, 8°) betitelt sich der eine Katalog, der zum ersten Male von einer aus neun Firmen bestehenden Verlegergruppe gemeinsam hcrausgegeben ist. In dem Bewußtsein gleichen Wollens — wie dos kurze Vorwort aus- führt — fanden sie sich in »Lauenstein» zusammen, und gemein same Gesichtspunkte sind die Triebfeder ihrer Arbeit: »Die Jugend zu führen, die Ideale des Deutschen im Denken und im Kunst schaffen immer wieder zu verkündigen, die religiösen Kräfte aus den Schätzen der Vergangenheit und Gegenwart zu nähren». Den Reigen darin eröffnet die C. H. Beck'sche Verlagsbuch handlung Oskar Beck in München mit mehreren Seiten, an die sich die Werk« der Firma Eugen Diederichs Ver lag in Jena anschließen. Friedrich Fromm a uns Ver lag (H. Kurtz) in Stuttgart, sowie der Furche-Ver lag, G. m. b. H. in Berlin reihen sich an. Hab bel L Naumann Verlag in Regens bürg geben eine gute Übersicht ihrer Verlagswerke. Ehr. Kaiser Verlag in München, der die Auslieferung dieser beiden Kataloge besorgt, gibt auf der nächsten Seite sein« Neuerscheinungen bekannt. Be sonders wirkungsvoll sind die im Verlag von Friedrich Andreas Perthes A.-G. in Gotha erschienenen Bücher gesetzt. Die hier in Frage kommenden Titel sind geschickt gegliedert in Bücher, die der Erkenntnis in Geschichte, Kultur und Politik dienen, wie auch solche Werke, die für den Aufbau von Weltanschau ung und Religion eintreten, wie andere Erscheinungen des Ver lages für die Freud« und die Kraft unserer Kinder und für die Versenkung in das Wesen von Mensch und Welt wirken. Die beiden Münchener Firmen Eugen Rentsch Verlag und Rot- apfel-Verlag bilden den würdigen Abschluß dieses gediegenen Sammelkaialoges. Die eben erwähnten Firmen M't Ausnahme von Eugen Rentsch in München haben außerdem noch das zweite Ver zeichnis »Le b e n s g e sta l t uu g» gemeinsam herausgebracht. Mit den In dem ebengenannten Katalog angezeigten Werken soll der Ausbau des Lebens aus den religiösen Kräften der Gegenwart gefördert werden. Diese gut zusammengetragene Übersicht bietet auf 33 enggedruckten Seiten (kl. 8°) eine vorzügliche Auswahl neuerer vom religiösen Geiste getragener Werke. Einer ganzen Anzahl der Firmen, die bei den gemeinschaft lichen Bücherverzeichnissen sich beteiligt hatten, begegnen wir noch einmal als Herausgeber von selbständigen Weihnachtskatalo gen, in denen mit zum Teil großartigem Geschick die Erzeugnisse der betreffenden Firmen ongekündigt werden. Auch mit den übrigen nachstehend noch besprochenen Verlagskatalogen, die beson ders auf Weihnachten zugeschnitten sind, wurden dem Sortiment von seiten der Verleger vorzügliche Werbemittel für den Vertrieb des schönen Buches in überwiegend vorbildlicher Weise geboten. Börsenblatt s. den Deutschen Buchhandel. 91. Jahrgang. In farbig prächtigem Umschlag bietet sich als vornehmes Werbemittel der Katalog Rikola Bücherschrein <32 Seiten, Lex.-8°) dar. Aus der sechsfarbigen Umschlag-Schauseite des über aus hübschen und geschickt zusammengestellten Verzeichnisses, das schöne Geschenkwerke aus dem Rikola Verlag, Aktien gesellschaft in Wien aufzählt, ist ein roter Bücher schrank abgebildet. Von dem schwarzen Hintergrund heben sich die bunten Bücherrücken dekorativ sehr gut ab. Dies Umschlagbild, das nach einem Künstler-Original auf Stein gezeichnet und als Offsetdruck wiedergegeben ist, lockt und reizt den Beschauer unwillkürlich, in den darauffolgenden Seiten zu blättern und zu lesen. Der schmucke Bücherkatalog ist in hübscher Antiqua gesetzt, oben rechts oder links auf jeder Seite sind 31 Bildnisse der Autoren angebracht, die den neben den Buchtiteln aus Bllcher- sprüchen und Abdruck von Besprechungen bestehenden Text wirkungs voll beleben. Die Werbewirkung des Katalogs, der in dem vor jährigen Verzeichnis »Unser Bllcherschrein» einen mehr einsacheren Vorläufer hatte, dürft« unseres Erachtens von ollen eingesandlen ähnlichen Veröffentlichungen am besten getroffen sein. Der Rikola Verlag hat außerdem im Jahr« 1923 in bezug auf Propaganda seiner Verlagswerke eine staunenswerte Rührigkeit an den Tag gelegt. Nicht nur «ine Anzahl Einzelprospekte, mehrere farbenfrohe Pl a ka t« undWerbebilder, sowie Briefverschlüsse usw. sind als wohl- durchdacht« Reklamemittel von ihm herausgegeben worden, sondern auch mehrere gutgearbeitet« Bücher-Kataloge und Sammelprospekte. So erschien z. B. ein hübscher kleiner Katalog unter dem Titel Verzeichnis Herbst 1923, der auf 16 Seiten ein« geschickte Zusammenstellung aus den verschiedensten Gebieten bringt. Neben Büchern für Erwachsene, wie Neuerscheinungen aus den Gebieten der schönen Literatur, Musik, Theater usw., ist eine große Anzahl Jugendschriften für das kleine Volk aufgesührt. Dem Katalog sind zwei Aussprüche von Hermann Löns und A. Vanselow über das Bücherschenken vorangestellt. Der Münchener Berussgenosse Van selow ist den Börsenblattlesern durch manchen hübsch gelungenen Bücherspruch als erprobter Reim- und Verseschmied bekannt. In zwei vierseitigen Prospekten großen Quartformats sind weitere Neuigkeiten des Rikola Verlages zusammengestellt. Während der eine in hübscher Fraktur Herbst-Neuerscheinungen an führt, die bis Ende Oktober 1923 fertig Vorlagen, gibt der andere, in Antiqua gesetzte Prospekt die bis Weihnachten erschienenen neuen Bücher bekannt. Die Bücher des Insel-Verlages, G. m. b. H. in Leipzig sind in einem Verzeichnis <24 Seiten, gr. 8°) in locker gegliederter Systematik aufgesührt. Unter dem Sammeltitel »Goethe» sind die Werk« des Dichters und des Kreises um ihn, sowie Bücher über ihn voran gestellt, an die sich die verschiedensten Klassiker und Gesamtausgaben anschließen. Deutsche und ausländische Dichtungen leiten zu den zeitgenössischen Dichtern über, auf di« Märchen, Sagen und Legenden folgen. Briefe und Lebensdokumente, wie auch verschiedene Essay- und Kunstbllchcr, illustriert« Werke, Faksimile-Ausgaben, Memoiren und Chroniken beschließen die Reihe der wertvollen Bücher des Verlages. Auf den verbleibenden sechs letzten Seiten des schlicht- vornehm wirkenden Katalogs sind die bekannten Sanmilungen und Rechenbücher wie Der Dom, Bibliothek der Romane, öidlio- tbec-l mua-jj, 1-idri Ubrorain, Pandora usw. in gut durchgeführter Satzanordnung angezeigt. Während die eine Ausgabe des kleinen Katalogs die Preise in Kronenwährung bringt, dient die ander« Ausgabe dem übrigen Ausland, wobei die in Schweizer Franken angegebenen Preise maßgeblich sind. In dem launigen Vorwort zu dem kleinen schmucken Vcrlags- oerzeichnis Das elfte Jahr der Verlagsbuchhandlung Erich Matthes in Leipzig und Hartenstein im Erzgb. wird erzählt, als dieser junge Verlag am 1. Mai vorigen Jahres auf ein zehnjähriges Bestehen zurückblickcn konnte und aus diesem Anlaß seine blaue Hausflagge gehißt war, sei letztere für ein« »Hitlerfahne» gehalten worden, und eifrige Kommunisten hätten mit den roten Hun dertschaften gedroht. Das ganz in blau gehaltene und mit originel len Bildern geschmückte kleine Verzeichnis <16 S., 16°) ist werbe technisch gut durchgearbeitet. — Bücher zu Geschenken <24 Seiten, 8°) hat die C. H. Beck'sche Verlagsbuchhand- Zt