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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-14
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1924
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- Deutsch
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11, 14. Januar 1924. Redaktioneller Teil. «SrskNbl-U I. d. Dllchn. vuchhand-r ZZZ für eine Grundzahl 10 nach den tarifmäßigen Multiplikatoren anzu setzenden Papiermarkbeträge, so ergibt sich folgendes Bild: Jult August SepNmber Oktober November 1 5.— 2.8 16.6 14,3 15.3 2 10,8 15.8 3 25,— 10.5 12.— 4 6.7 12.6 8.4 15.— 5 10.l 7.6 6 4.4 4.— v',2 10,4 7 7.5 1.9 S,8 15.3 8 1.3 6.8 7.5 9 7.3 6.2 10 72 1.6 3.2 11 7 — 10.5 4.6 4.9 12 4.6 «2 13 11,1 6.6 11.2 15,5 14 13.7 15,3 15 15.2 9.9 11,9 15L 16 3^.5 17 6.— 25.7 6.9 8.1 18 8.5 6,5 19 7.— 9.6 20 4.7 19,6 32.— 15.3 21 8,4 15,— 11,6 22 6.8 18.6 9.6 23 24,3 6,9 24 6.7 26,7 13,9 12,2 25 17 — 11,8 26 3.1 27 22.6 13,8 23 4.1 19,6 12,8 29 16.3 21.6 30 2.8 11,3 15.8 31 11,7 17.1 Die unterstrichenen Zahlen sind die Tage, an denen Tariferhö- Hungen vorgenommcn wurden. Vergleicht nian diese, so ist unver kennbar, wie man bemüht war, «in« gewisse Stabilität der Preise zu erreichen, anfänglich aus Grundlage reiner Parität (lg Grundzahlen — lv Gm.), von Ende Oktober ab mit 50^ Aufschlag (lv Grund zahlen -- IS Gm.). Ebenso unverkennbar ist aber auch, wie wenig das gelungen ist. Nicht nur, daß meist das Ziel nicht erreicht wurde (namentlich wenn man auch hier stets das Zurückbleiben innerhalb der Etappen noch berücksichtigt), es kamen auch so unerhörte Über schreitungen vor wie Mitte August, wo ganz plötzlich eine 2ggprozentige Überhöhung auftaucht, die erst allmählich wieder abgebaüt wurde. Daß solch« Schwankungen leine einheitliche, sichere Kalkulation ermöglichen, ist ohne weiteres einleuchtend. Wer am 16. oder 23. August eine Kal kulation aufmachte, mußte naturgemäß zu ganz anderen Ergebnissen gelangen, als wer es etwa am II. August oder am l. September oder an einem sonst dazwischen liegenden Tag« tat. Da Papier, Buchbinder usw. ihrerseits wieder noch ander« Wege gingen, wurde der Wirrwarr noch größer. Das Zickzack des Lieferungsgewerbcs mußte sich auf den Buchhandel übertragen und völlig unüberseh bare Verhältnisse zeitigen. Dazu kommt nun noch, daß Zahlungs- Verschleppung und bewußte oder unbewußte Kreditgewährung Geld entwertungsverluste zeitigten, di«, je schneller der Markverfall fort- schritt, um so ungeheuerlicher wurden. Rechnungen darüber sind ja im Börsenblatt verschiedentlich aufgemacht worden. Solang« die Zah lungsbedingungen des Lieferungsgewerbes noch mit denen des Buch handels selbst einigermaßen übereinstimmten, wurden dies« Schwie rigkeiten kaum deutlicher empfunden. Ein indermäßiger Vergleich für bas erste Halbjahr zeigt, daß damals ja die Schlüsselzahlentwicklung für Papier, Druck und das Buch selbst ungefähr gleich war. Setzt man den Goldwert für je «in« Einheit Anfang Januar — 100, so ergeben sich für das erste Halbjahr, l4täg!g gerechnet, folgende Reihen: 1.1. 15.1. 1.2. 15.2. 1.3. 15 3. 1.4. 15.1. 1.5. 15 5. 1.6. 15.6. 23.6. Papier 100 45 38 82 106 116 94 94 80 66 53 41 67 Druck 1»0 61 30 65 97 132 132 130 1< 3 72 47 65 85 Buch 100 71 23 86 106 114 114 143 103 86 54 67 63 Die ungefähre Übereinstimmung der Zahlenreihen beweist, daß der Buchhandel in seiner Preisgestaltung, der Erhaltung des Gold wertes nach, nicht unglücklicher war als seine Hauptlieferanten. Das Bild änderte sich dann aber, als vom August ab zunächst das Papier zur Ltldrechnung überging und dann bald auch die Zahlungs bedingungen des gesamten Lieferungsgewerbes immer schärfer wur den, während der Verlag den Grundsatz der valorisierten Zahlung beim Sortiment nicht durchzusetzen vermochte. Von diesem Augen blick an kam auch in die Kalkulationen eine grenzenlose Unsicher heit. Nisikoprämien zum Ausgleich der Geldentwertungsverluste einerseits, völlige Verschiebung aller llnkostenquoten, auch infolge des llmsatzrückganges, andererseits bei absoluter Systemlosigkeit der Wiederbeschaffungselemente hoben alle klare Übersicht auf. Hier wird sich erst jetzt nach Wiederkehr wertbeständiger Rechnungsmög- lichkeiten allmählich wieder Ordnung schassen lassen. In das ganz« System kommt aber noch eine unbekannte Größe, wenn man das deutsche Preisgebäude im Rahmen des Weltpreisgebäudcs betrachtet. Der Weltwertmesfer ist bekanntlich das Gold. Seine Kaufkraft ist infolge des Weltkrieges und seiner Nachwirkungen allgemein um etwa 3ü?S gesunken. Die selbe Einheit Gold, die vor dem Kriege 100 Gütereinheiten kaufte, vermag heute nur 60 bis 70 zu kaufen. Der Warenindex steht in den meisten Ländern auf 140 bis ISO. Wird das so bleiben? Es sind Anzeichen dafür vorhanden, daß man sich in Amerika und viel leicht auch schon in England auf ein Sinken des Warenindex und auf eins Besserung der Kaufkraft des Goldes vorzubereiten beginnt. Zweifelsohne muß auch in dem Augenblick, wo Deutschland und Rußland wieder stärker in die Weltwirtschaft verflochten werden und namentlich Deutschland vielleicht mit Hilfe einer großen Ausländs anleihe in den Stand gesetzt wird, seine Goldwährung wicderherzu- stellen, ein solcher Umschwung eintreten. Daß hier die Interessen des hauptsächlich Silber erzeugenden Amerika mit denen des ersten Goldlandes der Welt, Englands, nicht ganz übereinstimmen, trägt nicht zum wenigsten dazu bei, eine rasche Klärung dieser Fragen auszuhalten. Käme aber «in solcher allgemeiner Goldsturz, so würde davon natürlich auch das deutsche Preisgebäude in Mitleidenschaft gezogen. Das Gesamtergebnis einer solchen Betrachtung ist also vor läufig nur die Feststellung, daß die Dinge noch keineswegs klar lie gen. Infolgedessen sollte man bei einer Neufestsetzung von Preisen auch überall größte Vorsicht und Zurückhaltung walten lassen. Die Zeit ist für die endgültige, Dauer beanspruchende Neuorientierung noch nicht reif. Um unnötig« Beunruhigungen zu vermeiden, dürfte es sich auch empfehlen, nicht rücksichtslos individuell vorzugehen. Bei aller Wahrung der eigenen Freiheit ist vielmehr gegenseitige Verständigung mindestens der Nächstverwandten borzuziehen. Die Werlvorstellungen sind in der Zeit des allgemeinen Tohuwabohus zum besten Teil völlig verloren gegangen oder zum mindesten arg In Verwirrung geraten. Jetzt gilt es erst wieder, solche Werlvor stellungen neu zu schaffen. Das wird durch ruhige Stetigkeit erleich tert, durch nervöses Hin und Her unmöglich gemacht. Buchhändlerische Schiedsgerichte. Von vr. A. Heß. II. (Schluß zu Nr. g.) Die bisherigen Ausführungen haben das Problem nur von der einen Seite berührt, soweit nämlich Streitigkeiten zwischen Ver legern und Autoren borliegen. In dieser Richtung kann es als gelöst oder kurz vor der Lösung stehend bezeichnet werden. Der Deutsche Verlegerverein hat nun aber auf Grund von KZ 13, 17 seiner Satzungen die Idee des Schiedsgerichts auch in anderer Richtung zu entwickeln versucht, indem er ein rein fachliches Schiedsgericht zur Schlichtung bestimmter Streitigkeiten lediglich unter seinen Mitgliedern einrichtete. Wenn neuerdings der Wunsch laut geworden ist, auch der Börsenverein möge solche fachlichen Schieds st eilen zur Schlichtung rein buchhändle rischer Fragen schaffen, so ist zunächst zu betonen, daß es sich hierbei keineswegs um ein Novum handelt. Schon der Entwurf des Vereinsausschusses zur Verkehrsordnung aus dem Jahre 1909 4t
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