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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.01.1925
- Strukturtyp
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- 1925-01-06
- Erscheinungsdatum
- 06.01.1925
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- Deutsch
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168 SörimblkUDtschu. Buchhandel. Sprechsaal. 4, 6. Januar 1925. Leipzig, den 22. Dezember 1924. An das Missions-Seminar der S. T. Mventisten Bad Aibling l Oberbayern). Mit Postkarte vom 18. d. M. ersuchen Sie mich nm Angebot für 23 Gerok »Palmblätter« (Universal-Bibliothek 6291/04), teilen mir gleichzeitig mit, das; Sie von anderen Firmen 25°/, Ermäßigung erhalten und hoffen, daß ich Ihnen ebenfalls einen entsprechenden Nachlaß einräume. Hierauf gestatte ich mir Ihnen ergebenst mitzuteilen, daß meine Verlagswerke grundsätzlich nur zu den vom Verlag festgesetzten Prei sen verkauft werden dürfen. Bei> Partiebezügen für Schulzwecke ge währe ich auf je 20 auf einmal bestellte Exemplare eines Werkes ein Freistück, Gerok »Palmblätter« in der Ausgabe der Universal- Bibliothek kostet geheftet 1.20 Mk., einfach gebunden 1.80 Mk. und in vornehmem Halbleber-Einband 3.— Mk. Die Lieferung würde durch die ortsansässige Buchhandlung I. N. Cortolezis erfolgen, sofern Sie mir nicht eine andere Buchhandlung namhaft machen. Da der Verlag die Verkaufspreise seiner Werke festsetzt, an öle sich der Buchhändler halten muß, ist es entschieden zu verurteilen, wenn einzelne Verleger bei direkter Lieferung an das Publikum Preisnachlässe gewähren, die der Buchhändler nach der buchhänd lerischen Verkaufsordnung nicht einräumcn darf und auch gar nicht kann, weil sie seinen Verdienst aufzehren würden. Hochachtungsvoll Philipp Reclam j u n. Im Anschluß an den Artikel in Nr. 299 des Bbl. teilt uns die Firma GraphischesKabinettBuchhandlungG. m. b. H. in BerlinW. 50 eine Korrespondenz mit, die sie mit einem heiteren und einem trockenen Auge führte. Eine Empfängerin ihrer Werbe-Zeitschrist »Das Kuckucksei« schreibt ihr ganz naiv: ». . . . aber warum setzten Sie Ladenpreise ein, während ich in mehreren Städten bei Buchhänd lern und auch Versand-Buchhandlungen 25 bis 33)40/, Rabatt auf die Ladenpreise erhalte? Wenn Sie mir obigen Rabatt gewähren, würde ich gern meine Bücher bei Ihnen kaufen, auch wenn ich das Porto für die Pakete noch zahlen muß.« Die Dame erhielt folgende Antwort: »Sehr geehrte gnädige Frau! Unter den vielen Zuschriften, die uns ,Das Kuckucksei' zuträgt, war uns die Ihrige eine der interessantesten und betrüblichsten. Wenn Sie wirklich recht damit haben, daß Ihnen von Buchhändlern 26—Z3^°/, Rabatt auf die Ladenpreise gewährt werden, d. h. wenn Ihnen nicht die Gewährung dieses Rabatts durch Angabe unrich tiger Ladenpreise nur vvrgespiegelt wird, so stehen wir vor einem Rätsel. Wir erhalten unsererseits von dem Verlage 25 bis höchstens 40A Rabatt ans die Bücher, die wir kaufen. Wenn wir Bücher zu 25—33ZH°/o Rabatt wcitergebcn sollten, so müßten wir uns nicht eine Buchhandlung halten, sondern eine Wohltätigkeitsanstalt, denn wovon sollten wir sonst unsere Unkosten bezahlen, — und schließ lich soll doch auch ein wenn auch kleiner Gewinn hcranskommen. Es würde uns sehr interessieren, wenn Sie uns ein paar Bücher nennen würden, die Sie in letzter Zeit gekauft haben, und die effek tiven Preise, die Sie dafür bezahlt haben, — die Adressen, wo Sie die Bücher gekauft haben, werden Sie uns ja wohl nicht nennen wollen.« Hierauf erfolgte folgende Antwort: »Antwortlich Ihres Schreibens teile ich Ihnen ergebenst mit, daß ich folgende Bücher weit unter Ladenpreis in den letzten Wochen kaufte: 4 Bände Tarzan. 8 Bände von Robert Kraft. 12 Bände von Jul. Verne usw. Alles neu, nicht antiquarisch. Ich würde noch kaufen: A. Friedenthal, Völker i. Ld., Choderlos de Laclos, 2 Bde., wenn ich diese billiger erhalten kann. Hochachtungsvoll Frau Clara Plöttner, Thcißcn.« Kommentar überflüssig. Vielleicht hat der liebe Kollege den Mut. sich zu melden, der in solcher Weise vermutlich nicht nur diese eine Bücherkäufertn verdirbt. Das Z c n t r a l g c f ä n g n i s in Bochum hat auch, da »der Staat für die Bibliothek fast nichts bewilligen kann«, einen Bittgang bei deutschen Verlegern unternommen, obgleich es weiß, »daß heute auch der Buchhandel kaum etwas zu verschenken hat«. Erledigung direkter Publikumsbestcllungen. iBgl. Bbl. Rr. MS u. SV2.» In dieser Frage hat der Deutsche Meister-Verlag sein >an mich gerichtetes Schreiben vom 20. Dezember im Bbl. Nr. 302 veröffentlichen lassen und damit eine Frage weitergesponnen, die für die Erörterung im Sprechsaal nicht geeignet erscheint. Solange eine große Anzahl unserer größten und einflußreichsten wissenschaft lichen Verleger es für richtig hält, ihren eigenen Verlag unter ausgesprochener Umgehung «des Sortiments an die Interessenten zu liefern, sind selbst die schönsten Bemühungen und Bestrebungen aller anderen Verleger umsonst und vergebens. Auch der Deutsche Meister- Verlag wird, so anerkennenswert auch seine Bestrebungen »sind, hieran nichts ändern. Die Frage, um die es sich in dem vorliegenden Falle dreht, lautet so: was ist im beiderseitigen Interesse des Verlages und des Sortiments zweckmäßig, die Übersendung der direkten Bestellung an den zu wählenden Sortimenter oder die Gutschrift des Nabattbetrages an denselben Sortimenter für ein direkt vom Verlage an den Be steller geliefertes Buch? Ich stehe nach wie vor auf dem Standpunkt, daß dem Sortiment nur dann gedient sein kann, wenn es die Be stellung erhält. Aber — und nun kommt der Kernpunkt des ganzen Streites — der Verleger darf nur einem solchen Sortimenter die Bestellung überweisen, der mit einer solchen Bestellung auch um- gugehen und den entsprechenden Nutzen für sich und den Verlag herauszuwirtschaften versteht. Ein Sortimenter, der eine ihm zu gewiesene Bestellung mit Undank oder gar mit abweisender Gebärde hinnimmt, ist ganz gewiß nicht der richtige Mann. Ich glaube, daß jeder ernst denkende Kollege vom Sortiment mir beistimmen wird. Berlin, den 31. Dezember 1924. August Re her. Deutliche Titelaufdrucke! Die Festtage sind vorüber, und da kommen mir im Rückblick auf das Weihnachtsgeschäft einige Gedanken in Erinnerung, die für den Verleger von außerordentlicher Wichtigkeit sind. Da stehen in den Regalen Bücher, fein säuberlich mit weißen oder farbigen S ch u tz u m s ch l ä g c n. ohne jeden Aufdruck und führen ein kümmerliches Dasein, denn dem Bücherliebhaber, der davor steht, fällt es ja gar nicht ein. zu entdecken, was wohl in diesem Buche mit sieben Siegeln enthalten ist, und der Gehilfe, der in der Weihnachts zeit nicht flink genug sein kann, die Kundschaft aufmerksam zu bedienen, ihm kann man es auch nicht zumuten, immer erst zu untersuchen, was fiir ein geheimnisvolles Werk das ist. Also eine verlorene Sache, und darum nur Schutzumschläge mit deutlichem Titel auf- druck! Ferner liegt es im Interesse des Absatzes, daß die Bucheinbände, wenn es nicht Halbfranzbände sind, Deckel-Titeldruck haben, denn nur so kann man sie im Schaufenster, ausstcllen, Bücher ohne Deckel-Titel verkümmern allzuleicht. Und nun, meine Herren Kollegen vom Verlag, noch eine Bitte: Ich erachte es stets als meine Pflicht, Neuerscheinungen immer gleich nach Eintreffen an vorteilhafter Stelle sowohl im Schaufenster, als auch im Verkaufslokal aufzulegen bzw. aufzustcllen. Doch wer be schreibt mein Entsetzen, als ich solches eines Abends getan und am andern Morgen ins Geschäft komme! Da gähnen mir diese Unglttcks- boten wie anfgesperrte Haifischrachen entgegen. Das war also Arbeit frisch vom Leimtiegel weg. Das sollte nicht sein! Darum bitte nur gut in der Presse getrocknete Bücher versenden! N ürnberg, Ende Dezember 1924. Bruno Hennings, i. Fa. Heerdegen-Barbeck. Bestellbuchführer! Bei uns gehen durchschnittlich jede Woche 2 Reklamationen ein, die dadurch hervorgerufen wurden, daß der Buchhändler bei unserem Kommissionär direkt unter Kreuzband bestellte. Unser Kommissionär liefert lt. VO. 8 18a das Werk dem Kommissionär des Bestellers aus, und dieser Unglücksrabe schickt cs versehentlich im Ballen, anstatt, wie vorgeschrieben und auf der Faktur ausdrücklich bemerkt ist. unter Kreuzband. Wenn solche Vorkommnisse Sie ärgern, so ziehen Sie bitte nicht uns an den Ohren, sondern Ihren Herrn Kommissionär? Im übrigen empfehlen wir allen Beteiligten zum neuen Jahr dringend das Studium der Buchhändlerischen Verkehrsordnung. Wir haben sie auch mühsam erlernen müssen. Prien a. Chiemsee. A n t h r o p o s - V e r l a g.
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