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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.01.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-01-06
- Erscheinungsdatum
- 06.01.1925
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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-k 4, 6. Januar 1925. Redaktioneller TeU. ««Uni«»» I. d. Dgchn. «uchh-nd-l. ISS Redaktioneller Teil (Nr. 2.) Bekanntmachung. Mitgliedsbeitrag betreffend. Die Mitglieder werden hiermit gebeten, den Mitgliedsbei- trag für das erste Quartal 1925 (Januar—März) von 7.50 Goldmark aus unser Postscheckkonto 13 463 oder durch Kommissionär spä > testens bis zum 31. Januar 1925 zu überweisen. Bei allen Zahlungen bitten wir stets anzugeben: Betr. M. B. i Quartal. Vorauszahlung des Mitgliedsbeitrags für das ganze Jahr 1925 <30.— M!.> ist erwünscht. Jedoch bleibt Nachforderung auf Grund späterer satzungsgemäß emgoführter Erhöhung des Bei trags Vorbehalten. Diejenigen Mitglieder, die durch Kommissionär oder über die BAG zahlen wollen, bitten wir dringend, uns hiervon sofort in Kenntnis zu setzen und dem Kommissionär rechtzeitig Auftrag zur Einlösung der Vorfaktur zu geben. Mitglieder, die mit der Zahlung des Beitrags im Rückstand bleiben, haben die Einhaltung des Börsenblattes zu gewärtigen und alle durch das Mahnverfahren entstehenden Kosten zu tragen, auch haben sie die durch die erneute Postüberweisung des Börsen blattes entstehenden Postgebühren zu entrichten. Leipzig, den 2. Januar 1925. Geschäftsstelle des Börscnvcreins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, vr. Heß, Syndikus. Reklame und Schrifttum in Frankreich. In Heft 11/12 der Lsvus moocklsle von 1923 veröffentlicht« Gaston Picard eine Studie über das Thema iwdliciis et bitwratuio, zwei Begriffe, die sich im Deutschen etwa durch die Worte »Reklame und Schrifttum- wiedergeben lassen. Man konnte sie auch in einen Begriff zusammenziehen und von kwdiiciw uusr-iire sprechen, vom Reklamewesen in der Literatur, womit die Reklame zur Verbreitung der schriftstellerischen Erzeugnisse gemeint wäre, also di« Reklame oder Werbearbeit für das Buch. Der Genannte hat zur Erreichung seines Ziels den in Frankreich bei solchen Gelegenheiten so beliebten Weg der -sugusis-, der Untersuchung, beschritten, d. h. er hat Schrift stellern und Buchverlegern Fragen vorgelegt und teilt mit, was sie geantwortet haben. Das geschieht auf 60 Seiten der lisvue moiELle. Daher können wir über diese Untersuchung, so inter essant sie ist, nur in beschränktem Maße -und nur auszugsweise berichten. In seiner Einleitung erklärt Gaston Picard zunächst, daß es nicht überslüssig sei, einen geschichtlichen überblick über das literarische R-eklamewesen in Frankreich zu geben, und bedient sich dabei zum Teil der Antwort des Schriftstellers Marcel Barrisre. Vor dem Jahre 1890 hatten die meisten Romanver leger in Frankreich mit den großen Zeitungen Kontrakte über die Bllcherreklame zu mäßigen Preisen, wobei die Schriftsteller den sogenannten Waschzettel (Unsre ck'ürssrer) gewöhnlich selbst verfaßten. Das war die Zeit, wo «ine von Faguet, Jules Lemattr«, Anatole Franc«, Paul Bourget, Einest Ledrain usw. Unterzeichnete kritische Besprechung genügte, um einen mittleren Roman auf die Beine zu bringen und davon in einigen Wochen mehrere Auflagen zu erzielen. Einige neu austauchende, mit besonderem Geschäftssinn begabte Romanschriftsteller hielten damals die Reklame der Kritiker für unzureichend und fingen an, mit den Zeitungsberlegern über die Reklame für ihre Werke direkt zu verhandeln. In Frage kamen, nebenbei bemerkt, fast ausschließlich die großen Pariser Zeitungen, mit denen sich auch heute noch an Verbreitung und Auflage kein Provinztalblatt in Frankreich messen kann. Sie haben meist aus der ersten Seite eine Spalte, die »Lckos- übelschrieben ist und mit dem »Allerlei- unserer Zeitungen Ähnlichkeit hat, nur daß sie weit gelesener ist, denn sie enthält wenn auch kurze, so doch oft wich tige und stets neue Nachrichten, außerdem aber auch versteckte, bezahlt« Anzeigen in gefälligem redaktionellen Kleide. Diese Spalte hatten die erwähnten Romanschriftsteller — Marcel Barriere nennt sie nicht, aber es waren berühmte darunter, wie unserer Wissens Emile Zola — als wirksames Mittel zur Verbreitung ihrer Erzeugnisse ausersehen. Sie bezahlten sür die Anpreisung Ihrer neuen Romane -in den »Lebos- bis zu 40 Franken für die Zeile und riefen damit eine kleine Revo lution auf diesem Gebiete hervor, denn die neue Art der Re klame, die sich als äußerst zugkräftig erwies, sprach sich schnell herum und fand Nachahmer. Die Folge davon aber war, daß die Zeitnngsverleger ihre Kontrakte zu billigen Preisen mit den Buchverlegern nicht erneuerten, die ihrerseits nun natürlich die Reklamekosten nicht mehr aus sich nehmen wollten, welche aber von vielen Schriftstellern ohne Zögern getragen wurden. Die Krittler protestierten zwar gegen diesen Stand der Dinge, doch half es nichts: die sogenannte »industrielle Literatur- siegte. Erst nach dem Weltkriege wurde es wieder anders. Die Buchverleger nahmen ihre Kontrakte -mit den großen Zeitungen wieder aus, und heute verhandeln, meint Gaston Picard, die Schriftsteller nur ausnahmsweise mit den Zeitungsverleg-ern. Daß einer auf eigene Rechnung ein Buch veröffentlicht und es einer Gclegcnheitssirma zum Vertrieb übergibt, ist ein undank bares Geschäft, denn das Publikum kaust zum guten Teile sein« Bücher nach dem Namen des Verlegers. Andererseits werden heule auch die Reklamekontrakle der Buchverleger mil den Zei tungen von den Schriftstellern ganz oder teilweise bezahlt. Es gibt verschiedene Arten dieser Bezahlung. Die Schriftsteller sind Aktionäre der großen Verlagshäuser oder Gesellschafter, Teilhaber usw. Was -die Urheberschaft der Texte der Notizen in den »Ucbos- und der sonstigen Reklame zur Verbreitung der Bücher betrifft, so -darf man sie nach Gaston Picard nicht von vorn herein den Schriftstellern znschreiben. Ein Schriftsteller äußerte einst: »Ich Hab« mir die Mühe gemacht, mein Buch zu schreiben; daß ich aber auch noch über die Gründe schreibe, die obwallen, es zu kaufen, — das kann man nicht von mir verlangen-. Manche würden zögern, sich selbst zu loben, andre jedoch, weniger heikel, sind selbst die Ledenslünstler, die sich ins richtige Fahr wasser bringen, und ihres Glückes Schmiede. Immerhin be schränkt sich im allgemeinen die Arbeit des Schriftstellers auf sein Buch und aus die Abfassung des Waschzettels, den der gewissenhafte Kritiker in den Papierkvrb versenkt, der an hun dert Provinzblätter geht, wovon ihn zwei veröffentlichen, -zehn verstümmeln und die übrigen vergessen, und der ein ärm liches Tünchen ist gegenüber dem Donnerschlag der »Ucbos- der Pariser Wellblätter oder der Plakate an den Litfaßsäulen der Pariser Boulevards und -gegenüber den Filmen der Kinos. Dieser Stand der Dinge führt Gaston Picard z-u seinen Fragen. In feinem Schreiben an Buchverleger und Autoren sagt er, die literarische Reklame nehme in der Presse einen von Tag zu Tag an Bedeutung wachsenden Platz ein, ja, sie erreiche Formen, die über den Rahmen der Presse hinaus- gingen, hätten doch unlängst auch die Lichtreklamen auf den Straßen ein neues Buch angekündigt. Daher scheine es im In teresse der heimischen Literatur an der Zeit, daß einmal von berufenen Personen Wesen und Grenzen der literarischen Re klame fest-gestellt -würden. Aus diesem Grunde frage er I., ob man es gerechtfertigt findet, Geisteswerke auf dieselbe Art und Weis« und mit denselben Mitteln zu verbreiten wie die Han delsprodukte; 2., ob die literarische Reklame der Gegenwart nickst geeignet ist, die frei« Ausübung und di« Rechte der Kritik zu 24'
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