zehnten getragen worden ist. Blättert man die siebzig dickleibigen Bände durch, so ziehen sie in langer Reihe an uns vorüber, die Krinolinen und die Tournürcn, die Ballonärmel und die langen Schleppen, bi« zum fukterlos engen Modekleide, und da« sinnende Auge überzeugt sich- es gibt über haupt keine häßliche Mode. Dennoch Hai er sieb vor allem stet« bemüht, gesihmackerziehend zu wirken, indem er der Mode nicht nur die wesentlichsten An regungen mitteilke, sondern wirklich modeschaffcnd vorgcgangen ist. Al« der „Bazar" zu erscheinen be gann, saß auf dem Thron Frankreichs die schönste Frau ihrer Zeit, und auf sie richteten sich die Blicke der gesamten Damenwelt, wenn es sich darum han delte, festzustellen, was Mode sei. Nach allgemeiner Annahme machte Kaiserin Eugenie die Mode, und jede beciferte sich, die schöne Spanierin zu kopieren. Das sicherte der Pariser Mode ihre» unbestrittenen Vorrang, und erst nach l 880 begannen englische Faflsions einen Wettbewerb, der den französischen Modellen wirkungsvolle Konkurrenz machte. Na türlick) bezog der „Bazar" seine Moden an« Pan«. Da« war damals ein großer Vorzug; aber so skla visch wie die meist sehr unwissenden Gegner der fran zösischen Mode annahmen, war das Verhältnis durchaus nicht. Deutsche Zeichner arbeiteten nach den Pariser Mustern, die Zeichnungen wurden - wie auch heute noch — in den eigenen Atelier« de« „Bazar" in Holz geschnitten, und man kann daher nicht von Abhängigkeit spreche», sondern muß fest- stcllen, daß mit Pari« zusammengearbeitet wurde. Bis zum Kriegsbeginn i!»l4 erschien auch eine französische Ausgabe de« „Bazar", die in Berlin hergestellt wurde und sich in Frankreich großer Ver-