Stelle. Der „Bazar" beschäftigt sich auch mit .Kinder erziehung und Hauswirtschaft. Er har manch ernstes Wort gegen gewisse Auswüchse der Mode gerichtet und stand immer in vorderster Reihe, wenn es galt, die Errungenschaften der Technik oder des sozialen Fortschritts für die Frauen nutz bar zu machen. Gehörte er doch zu den ersten Blättern, welche die Chemie in die Küche einführtcn, und für Frauen arbeit und Frauenberuf har er schon geschrieben, als diese Angelegenheiten sich noch keineswegs des allgemeinen Bei falls erfteuten. Natürlich hat ein Blatt, das für die Frau bestimmt war, auch der Frau selbst gern das Wort erteilt. In der langen Reihe der Bände, weiche die 70 Jahre des „Bazar" vor uns hinstcllen, verkörpert sich ein gutes Stück Kulturgeschichte. Wie sehr har sich die Stellung der Frau geändert, seit der „Bazar" seine erste Nummer herausgab! Und als der unselige Krieg über uns herein- brach, rief er die Frau, und „alle, alle kamen", zu helfen und zu wirken. Wer das letzte Jahrzehnt des „Bazar" durch blättert, erkennt, wie gut das Blatt seine Aufgabe löste, seinen Leserinnen unterrichtend und anregend zur Seite zu stehen, wie es sich bemühte, der Frau in wirtschaftlichen und seelischen Nöten beizuspringen. Gerade im Kriege ist der „Bazar" seinen Leserinnen von großem Werre gewesen. Zwischen ihm und dem Leserkreis wurde dadurch eine Liebe und ein Vertrauen geschaffen, die mit den Jahren immer inniger wurden und die das ihre dazu beitrugen, dem Blatte einen weiter großen Stamm von Beziehern zu sichern, der ihm durch lange Jahre und über alle Wechselfällc der Zeit hinweg auch heute nocb treu und anhänglich geblieben ist Außer in deutscher Sprache erscheint der „Bazar" noch in einer holländischen, italienischen, dänischen, tschechischen, ungarischen und schweizerischen Ausgabe. Es fällt ihm damit die beneidenswerte Aufgabe zu, als Kulturpionier für deutschen Geschmack und deutsche Mode im Auslände zu wirken. So ist der „Bazar" seit 70 Jahren das führende deutsche Modenblatt der gurbürgerlichcn Kreise. OM