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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1923-10-13
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1923
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- Deutsch
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und die Anordnung tatsächlich nicht ans Grund des K 207 als Er- mittelungshandlnng, sonder» als Anssichtsmasiregcl nach K 182 Abs. 8 der Rejchsabgabenordnung getroffen war, ist eine entsprechende Be richtigung der Verfügung durch die Beschwerdeinstanz zulässig, stlrteil des Reichsfinanzhofes vom 8. Februar 1823, I L 122/LL) PersonlllnaSrlltzten. Jubiläen. — Am 15. Oktober 1898 erwarb Herr H einri ch Bredt in Leipzig von den Erben seines Vaters dessen 1857 gegründetes Kommissionsgeschäft, er kann also heute auf 25 Jahre des Wirkens- im väterlichen Erbe zuriickblicken. Schon 1887 hatte er unter seinem Namen eine Verlagsbuchhandlung errichtet und seit 1893 ist er auch Inhaber der Verlagshandluug Ferd. Niehm in Leipzig. Am gleichen Tage kann Herr Carl Pfeil in Wiesbaden auf 25 Jahre der Selbständigkeit zurückblicken, da er am 15. Oktober 1898 seine Buch- und Schreibwarenhandluug gegründet hat. Gestorben: am 8. Oktober nach schwerer Krankheit im Alter von 53 Jahren Herr Kommerzialrat Albert Reinhard, Generaldirektor der »Leyknm«, Druckerei und Verlags-Aktien-Gesellschaft in Graz. Der Verstorbene hatte seine Lehre bei Caesar Fritsch in München bestanden, war dann bei S. Pötzelberger in Meran als Gehilfe tätig gewesen und hatte sich in Fiume durch Übernahme der Buchhandlung Spieß K Comp, selbständig gemacht. Nach Verkauf seines Geschäfts trat er 1903 in den Dienst der »Leykaul«, bei der er 1912 zum kommer ziellen Direktor aufrückte und 1918 zum Generaldirektor ernannt wurde. Als solcher hat er besonders die Verlags- und Sortimentsab- teilung des großen Hauses geleitet, in dessen Verwaltungsrat er Sitz und Stimme hatte. Sein vorbildliches Wirken wird nicht so bald ver gessen sein. kpreWlll. Eine wirtschaftliche Aufgabe des Börse» Vereins. Der Vertrieb des Buches gestaltet sich infolge der immer schwie riger werdenden wirtschaftlichen Verhältnisse ständig ungünstiger. Die Propaganda leidet insbesondere' darunter, daß die Druckkosten von Prospekten für das einzelne Buch wie auch für Gruppen eines Ver lags schon jetzt nahezu unerschwinglich sind und in Zukunft kaum noch aufzubringen sein werden. Die Aufwendungen für die Verbreitung der Prospekte bedingen dazu noch höhere Kosten. Ganz ähnlich ver hält es sich mit den Anzeigen in Fachzeitschriften und Tageszeitungen, da letztere an Verbreitung verlieren und infolge der Terteinschrän- kungen kaum noch Raum für Besprechungen zur Verfügung stellen. Unter Berücksichtigung dieser ungünstigen Lage empfiehlt cs sich, den Vertrieb im Buchhandel zusammeuzufassen. Das könnte in der Weise geschehen, daß der Börsenverein unter Ausnutzung seiner bibliographischen Abteilung ihr eine Propaganda-Abteilung angliedert. Zunächst wäre halbjährlich oder jährlich die gesamte Literatur auf Grund und unter Verwendung des Wöchentlichen Verzeichnisses in Sonderllbersichten getrennt nach Disziplinen herauszugeben. Diese Verzeichnisse müßten nach einem sorgfältig zusammengestellten deut schen und internationalen Adressenmaterial verschickt werden. So würden alle allgemeinen und Fachbibliothekeu, die Angehörigen ge lehrter Berufe (Mediziner, Juristen, Theologen usiv.), Industrie- und Handelskreise, Handwerker usw. regelmäßig eine vollständige Über sicht über alle sic interessierende Literatur zu erhalten habe», durch die sie nicht nur Anregungen zum sofortigen Ankauf empfangen, son dern auf diese auch später bei jeweiligem Bedarf zurückgreifen könnten. Das A d r e s s e n m a t e r i a l wäre aus allen einschlägigen Verzeich nissen zusammenzustellen, wie auch Verlag und Sortiment zu dessen Vervollständigung beitragen könnten. Die entstehenden Kosten wären in der Weise aufzubringen, daß der Verlag den auf ihn entfallenden Anteil nach der Zahl der aus genommenen Werke trügt und daß das Sortiment, dem diese wirksame Bearbeitung seiner Kunden große Vorteile bringt, sich in entsprechen dem Verhältnis beteiligt. Einer solchen V e r t r i e b s z e n t r a l e dürften bald weitere weitausgreifende Aufgaben der Propaganda zufallen, z. B. Heraus gabe guter Weihnachtskataloge, Aufgabe allgemeiner Anzeigen für das Buch in der Presse usw. Gelänge es auf diese Weise, das Buch allen Interessenten in weitestem Umfange näherzubriugen, dann dürfte sich bald ein Absatzfeld ergeben, das unsere Erwartungen weit übertrifft. O. » Wenn der Verlag wie das Sortiment ein derartiges Unter nehmen für aussichtsreich halten und bereit sind, die dafür nötigen geldlichen Beiträge zu übernehmen, wären entsprechende Mitteilun gen an die Schriftleitung erwünscht, damit die Anregung gegebenen falls weiter verfolgt werden könnte. D. Schriftleituug. Von kritischer Unter-Bilanz. (Vgl. Bbl. Nr. 202-207.) So groß meine Ehrfurcht vor dem »Polemos« als dem Vater aller Tinge ist, so klein ist meine Achtung für die Polemik als dem Inbegriff aller Sterilität. Ein ehrliches Ringen um Gedanken, um Wertung von Tatsachen ist immer förderlich, meist für beide Teile. Ein Herumstreiten in der Öffentlichkeit aber, weil beide Teile recht haben wollen, ist immer widerwärtig. Ich habe in meiner Kantate-Bilanz ehrlich versucht, zur Klärung von Fragen beizutragen, die uns noch lange beschäftigen werden, wenn erst diese Zeit des Zusammenbruchs vorbei ist und mit dem Aufbau begonnen werden muß. Ich habe mit Freude aus so mancher Zuschrift — von Sortimentern und Verlegern — ersehen, daß meine Ausführungen auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Ich werde stets bereit sein, abweichende Anschauungen zu werten oder mich von guten Gründen überzeugen zu lassen. Aber ich lehne es ab, in eine Polemik einzutreten, wie sie Herr Nitschmann, wenn ich ihn richtig als Verfasser des Aufsatzes vermute, im letzten Gildeblatt (Nr. 9) loszulassen für gut befunden hat. Das ist keine Kritik, sondern unfruchtbare Streiterei. Wer sich zu einer Sache mit der schuldiget« Besonnenheit und Gründlichkeit geäußert hat, der darf es nicht nötig haben, sich aus irgendeine Kritik hin zu verbessern oder zu ergänzen; er muß das Vertrauen zu seinen Lesern haben, daß sie sich selber ein Urteil bilden werden und nicht, wie die Schildbürger, jedem zustimmen, der gerade zuletzt gesprochen hat; er darf endlich dieses Urteil nicht fürchten. In diesem Sinne habe ich an meiner Kantate-Bilanz nichts zu ergänzen, noch zu verbessern. Die Art, wie Herr N. meine Ausführungen wiedergibt, ist mit zivei Worten gekennzeichnet: hoffnungslose Verständnislosigkeit! Es lohnt nicht, zu untersuchen, ob Mißverständnisse oder Verdrehungen vorliegcu. Jedenfalls sind sie faustdick. Nirgends auch nur ein ernsthafter Versuch, sich mit meinen Gedanken auseinanderzusetzen. Wie Herr N. mit den Tatsachen umspringt, dafür nur ein Bei spiel: Gegenüber ineinen Bedenken wegen der Arbeitsfähigkeit des Börseuvereins-Vorstands meint er, dieser arbeite jetzt endlich mit der Sicherheit, von großen Mitgliedergruppen nicht im Stiche gelassen oder angegriffen zu werden«. Eine solche Schönfärberei übt Herr N. zu einer Zeit, wo das Börsenblatt täglich von dem Streit um die Richtlinien vom 28. Juni die erste Tat des »paritätischen« Vor stands - widerhallt! Nein, dieses kritische Geschäft hat Herr N. mit einer bösen Unter- Bilanz abgeschlossen. Vielleicht, um seine Leser über diesen Ver sager hinwegzutäuschcu, tischt er würzige Nedeblütcn auf, meint u. a., daß ich ein »herziges Märchenbuch für Buchhänölerkinder« verfasse, »alten Kohl aufwärme«, die »Kriegstrompete für olle Prestige-Kamel len blase« — übrigens ein Bild, uln das der sei. Wippchen Herrn N. beneidet haben würde —, und was derart Geistesblitze mehr sind. Daß Herr N. sich für solche Tonart nicht zu gut dünkt, ist ja nach gerade hinreichend bekannt. Es gibt wohl auch immer noch Leute, denen so etlvas Eindruck macht. Mir aber ist für diese Sorte von Polemik ineine und der Börsenblattleser Zeit zu kostbar. Or. E. Ehlermann. Das Blut des Verlegers. Von Alfred B o h n a g e n. Im Börsenblatt lese ich gern, wenn Verleger und Sortimenter sich mit mehr oder minder gütigen Worten allerlei Ratschläge er teilen, etiva so, wie wenn Dachdecker und Kaminkehrer sich gegenseitig belehren, wie der Kamin zu kehren oder die Falzziegel einzuhängen seien, wenn der eine an des andern Stelle sei. Daran ist nichts Sonderbares, denn beide arbeiten am Dache. Also kann auch an den gegenseitigen Belehrungen zwischen Verleger und Sortimenter nichts Besonderes sein, denn beide arbeiten am Buche. Denkt man. Aber wenn ich die Meinungen der beiden Vettern im Börsenblatt lese, dann denke ich für meine» Teil, warum nicht beide zusammen-
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