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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1923
- Strukturtyp
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- 1923-10-13
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1923
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- Deutsch
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stehn und eine Faust nach einer andern Seite machen. Ich will einmal versuchen, diese andere Seite im Telegrammstil zn schildern. 1. Der Dollar steht 100 Millionen. 3) Der Verleger bestellt beim Papierhändler zu Goldmarkpreisen, b) Der Verleger bestellt beim Drucker zum Schlüssel von x. e) Der Verleger bestellt beim Buchbinder zur Anfertigung der Einbanddecken das Material zu Goldmarkpreisen, die Arbeit zum Schlüssel voll i). 2. Der Dollar steht 200 Millionen. a) Die Papierrechnung trifft ein und beträgt das Doppelte. b) Ter Schlüssel des Truckers wurde erhöht. e) Ebenso derjenige des Buchbinders: das Material kostet doppelt. 6. Der Dollar steht 400 Millionen. 3) Das Papier trifft ein und soll nach Prüfung zum Dollar stande von 200 bezahlt werden, b und e wurden erhöht. 4. Ter Dollar steht 000 Millionen. 3) Der Papicrhändler stellt fest, daß ungeachtet eines Vorbe halts auf Prüfung das Papier nach den »Liefernngsbestimmungcn < heute »zu Händen seiner Fabrik« hätte gezahlt sein müssen. Er wäscht daher sofort seine Hände in Unschuld für den Fall, das; die Fabrik »valorisiert«, nnd nimmt die Zahlung nur noch mit Vorbehalt an. , b und e sind erhöht. 5. Der Dollar steht 700 Millionen. 3) Die Papierfabrik antwortet dem Händler, das; die Zahlung beim Tvllarstande von 700 eiugegangcn, aus purer Nächstenliebe aber noch zum gestrigen Kurse von 600 verrechnet worden sei, fo rmst der nach 200 geleistete Betrag gerade ein Drittel des Betrags darstelle usw. Nach langweiligem Disput zahlt man den valori- sierten Nest und ärgert sich zugleich, dast b und e weiter erhöhten. 0. Der Dollar steht 800 Millionen. 3) Die Papierfabrik teilt mit, daß der irrtümlich nach dem Dollarstande von 600 bezahlte Nest um ein Viertel zu wenig sei, weil der Dollar inzwischen 800 .. . usw. Also zahlt man sofort. k und e haben sich erhöht. Der Drucker liefert an den Buch binder. 7. Der Dollar steht 1 Milliarde. 3) Die Papierfabrik schreibt, dast die letzte Zahlung immer wieder um 20°/o zu wenig sei —. b und e haben sich erhöht. Der Drucker bekommt Zahlung nach dem neuesten Schlüssel. Der Buchbinder macht Lieferung. ck) Das Sortiment bestellt: Sofort 11/10 von »Närrische Welt«, aber nur, wenn zum vorigen Schlüssel! 8. Der Dollar steht gar nicht mehr, sondern er läuft. 3) Die Papierfabrik erklärt sich aus reinem Mitleid bereit, für die Kursdifferenz, die ich doch nicht einhole, das ganze Papier zurück zunehmen. b) Der Drucker hat, wie alle Drucker, ein fühlendes Herz und wandelt seine Forderung wertbeständig in Goldmark um. c) Der Buchbinder rät, die Börsenschlüsselzahl viel mehr zu er höhen und den Sortimentern nicht so viel Rabatt zu geben. ci) Das Sortiment bestellt: Sofort 11/10 von »Närrische Welt«, aber nur wenn zum vorvorigen Schlüssel und mit 40"/»! ! ! 6) Das Umsatzsteueramt brummt mir 10"/» Verzugsstrafe auf. Das Finanzamt tut dasselbe für ein paar andere Steuern. 0. Der Dollar raaaaa—st.... Der Sortimenter zahlt »nur« 5 Tage nach Empfang mit einem Verrechnungsscheck. Ich gebe den Scheck zur Bank und entnehme aus angeborener Bescheidenheit — und weil ich's brauche — nur die Hälfte des Scheckbctrags. Die Bank teilt mir mit, dast sie Schecks erst nach zehn Tagen gutschreibe und dast ich für empfangenen Gegenwert zehn Tage hindurch je 5 — 50"/„ Zinsen zahlen müsse. Sonach ist mit Entnahme der Hälfte des Scheckbetrags der Scheck erledigt, und ich brauche nur noch 1"/, Provision für Ausschreibung auswärtiger Schecks, den Betrag des 3)^ fachen Portos für die Ver sendung und ^"/o Umsatzprovision zuriickzuvergüten. Die Papierfabrik schreibt, dast die Menge des zurückzunehmenden Papirrs zur Deckung des Kursverlustcs nicht mehr ausreiche und erkundigt sich teilnehmend nach dem Wert und der Menge meines Buchlagers. Trucker und Buchbinder bezahle ich nur noch mit der Hoffnung auf die »Nachsicht und das fortgesetzt bewiesene Entgegenkommen der Papierfabrik. Aber Bestellungen erhalte ich nach wie vor: Sofort 11/10 von Närrische Welt , aber nur, wenn zum vorvorvorigen Schlüssel und mit 45"/<> ! ! ! ! ! Zahlung nur 6 Tage nach Empfang (sieben Ausrufungszeichen). Wer das liest, hält's für eine Groteske, nur der Verleger wird darin einen Spiegel seines täglichen Lebens erkennen. Sein Blut fließt in Strömen — — — Schlüsselzahl des Zahltages. Das Inserat des Kollegen Lanzenberger aus Hamburg im Bbl. Nr. 235 (dessen Wortlaut folgt) sollte allen gerechtdenkendcn Sortimentern eine Mahnung sein, sich seiner Forderung anzuschlicsten: Verleger, A uZng h m c! Ich halte die Berechnung Grundzahl mal Schlüsselzahl des Zah lungstages unter den heutigen Umständen für berechtigt und erkenne sie an. Ich verlange dafür, daß meine Bestellungen unbedingt spä testens am Tage nach Eingang erledigt und zur Post gegeben werden. Bei verzögerten Sendungen must ich mir die Annahme Vorbehalten^ da cs nicht möglich ist, bei Kursrückgängen und Kausstockungen die angehäuften Sendungen zu bezahlen, wenn die in flotten Geschäfts lagen eingegangenen Gelder in nicht dringenden Lagerkäufen ange legt werden mußten. Hamburg, den 4. Oktober 1923. Ed. L a n z e n b e r g e r. Ich fordere hiermit alle, die sich den Bedingungen Lanzenbergers anschlicsten wollen, auf, bis zum 20. Oktober der Schristleitung des Bbl. dies mitzuteilen, damit diese Firmen geschlossen veröffentlicht werden können. Infolge der vielen Proteste von Kreis- und Orts- verciucn gegen die »Richtlinien« des Börsenvereins liefern viele Ver leger an Angehörige mancher Kreis- und Ortsvereine überhaupt nicht mehr oder erst nach Anfrage oder Vorfaktur usw. usw. Alle diese Hemmungen können durch die oben geforderte Erklärung vermieden werden: außerdem dürfte es manchen auch eine Befriedigung sein, offen zu zeigen, dast sie mit den völlig ungerechtfertigten Protesten gegen die sehr entgegenkommenden Richtlinien nicht ein verstanden sind. Einige Verleger ziehen ja auch schon ihre Folgerungen aus diesen Protesten und führen die Goldmarkberechnung ein: ob die wohl ange nehmer als die »Richtlinien« ist, möchte ich doch sehr bezweifeln. Potsdam, den 9. Oktober 1923. Karl H e i d k a m p. ^ Zahlungsbedingungen einer Großbuchbinderei. Welche Bedingungen wir Verleger von unseren Lieferanten er halten, im Gegensatz zu denjenigen, die wir unseren Kunden ein räumen, zu dieser Frage veröffentlichen wir die heute erhaltenen Zahlungsbedingungen einer ersten Leipziger Buchbinderei wie folgt: Regulierung zum Kurse des ZahlungStags bei Übersendung von Leipziger Platzscheck, den wir uns bei unserer Grostbankver- bindung gegen Spesen verschaffen sollen, mittels Flugpost am gleichen Tage«. Dieses dem Sortiment kommentarlos zur Beachtung! M ii n chen , den 8. Oktober 1923. Meyer L Jessen. Keine Zahlungen durch Schecks. Ta es immer noch sehr viel vorkommt, dast Zahlungen durch Schecks beglichen werden, ist es dringend notwendig, dast darauf Hinge iviesen wird, daß dies heute unmöglich mehr gemacht werden kann. Denn die Banken, wenigstens in München, schreiben einen Scheck, der von auswärts kommt, erst nach 10 Tagen gut und kommt er von einem Nebenort, erst nach 16 Tagen. Während dieser Zeit hat man, falls über den Betrag verfügt wird, 9"/» Zinsen pro Tag zu zahlen. In allen Fällen ist also der eingesandte Betrag durch die Zinsen aufge- srcssen, bis er zur Verwendung kommen kann. Dies muß den Sorti mentern unbedingt klar gemacht werden, damit nicht so unnötige Porto- und Bricfspesen entstehen, die außerdem noch Arger verursachen. M tt n chen , 5. Oktober 1923. A. Lempp, i. Fa. Ehr. Kaisers Buchhandlung. Offene Briefe der Herren Schnabel v. Voiglländer. (Vcrgl. Bbl. Nr. 222 u. 232.) 36 000 und mehr Grnndmark-Lastzettel können wöchentlich unfehl bar richtig in Papiermark umgercchnct werden durch die Rechenmaschine Brunsviga der Grimme, Natalis L Co. A.-G. in Brannschweig, be dient von einem Rechner und einer Schreibhilfe. Kommt es zur Neu markrechnung, dann würde die Rechenmaschine erst recht eine Be schleunigung der Arbeiten bei der BAG ermöglichen. Freiburg i. B r.. 6. Oktober 1923. Dr. O t t 0 B i e l e f c l d. S62*
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