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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1923
- Strukturtyp
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- 1923-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1923
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Redaktioneller Teil. 14, 17. Januar 1923. fielen, evwics sich der Idealismus, dem er seine Entstehung verdankte, doch lebensstark genug, um ihn zum Ziele zu bringen. Tic deutsche Musikwoche hat tatsächlich Anfang Dezember in München stattfinden können. Wenn der Name, der cme Zusammenfassung, einen grund legenden Überblick über die augenblickliche deutsche Musikkultur ver spricht, nicht gerechtfertigt erscheint, so muß von vornherein bedacht werden, daß das Unternehmen auf die Opfersrcudigkeit und Tatcnlust einiger weniger Verleger gestellt war, daß aber dadurch dem groß gedachten Versuch nichts an Wert und Bedeutung verloren geht. Die deutsche Musik ist in Not, wie alles, was unsere deutsche Kultur trägt. Die Veränderung in der Lage, die sich aus der von den Zeitvcrhältnisscn gebotenen Verarmung der wahren Kulturträgcr- krelse ergibt, hat sich bei der Theaterbultur in weit größerer Öffent lichkeit vollzogen als der Wandel in der Musikpslege, die ja zum großen Teil im deutsch'ciHvnrgerhaus ihre Stätte hat. Darum kann letzten Endes der deutsche Musikverlag allein aus der Nachfrage, also ans seiilen Geschäftsbüchern, den Nachweis liefern, in welche Gefahr die wirtschaftliche Not das deutsche Volk als Träger musikalischer Kultur gebracht hat. Wie groß die Gefahr geistiger Verarmung unseres Volkes inj-Hinblick auf die musikalische Bildung bereits ist, vermag aber jeder zu erkennen, der zu sehen vermag, wo heute Musik am stärksten auf die Öffentlichkeit wirkt: in den Dielen, Kaffeehäusern und Kinos. , Aus solchen Erwägungen heraus muß der Münchner Veranstal tung, die ja auch den heute schwerer denn je um ihre Anerkennung ringenden schassenden Künstlern zugute kommen wollte, volle Aner kennung gezollt werden. Aus Vorträgen, Ausstellungen und Kon zerten rundete sich ein Bild dessen, was der Idealismus des deutschen Müsikvcrlags den widrigen Zcitumftändcn zum Trotz hcrvorgcbracht hat. Es war freilich, nur ein Anfang, aber es bleibt zu hoffen, daß sich der Kreis der Firmen, die sich an dem Unternehmen beteiligen, eiif nächstes Mal weiteröchnen wird. Da die öffentlichen Veranstaltungen der Musikwoche von den Ver legern ausgingen, war den Konzerten eine besondere Note gegeben int Hinblick auf die Programme. Die musikalische Schöpfung als solche trat gewissermaßen mehr in den Vordergrund, und der reproduzierende Künstler mußte sich mehr als Diener am Werk betrachten. Es waren zur Wiedergabe der einzelnen Verlagswerke die hervorragendsten Kräfte gewonnen worden, aber diese mußten im Nahmen der ganze» Veranstaltung hinter das Werk des Komponisten zurücktreten, dem ja in erster Linie Zweck und Anlage der ganzen Veranstaltung galten. Es sollte eben, unabhängig von der Willkür der konzertierenden Künstler, ein Bi>ld von den musikalischen Werten gegeben werden, die der wirtschaftlichen Not zum Trotz vom deutschen Musikverlag der Öffent lichkeit in dieser schweren Zeit dargereicht werden konnten. Das erste der Konzerte wurde vom W u n d e r h o r n - V e r l a g in München bestritten und bestand nur aus Werken von Josef Haas; den zweiten Abend veranstaltete der Verlag N. Simrock, G. m. b. H., Berlin; das dritte Konzert war der Firma Ed. Bote L G. Bock, Berlin, Vorbehalten; dann bot die D e u t s ch e V e r l a g s - A n st a l t, Berlin- Stuttgart, einen Vortrag von Universitätsprofessor vr. von der Psordten über »Macht und Bedeutung der deutschen Musik«. Das vierte Konzert bestritt die Firma S ch l e s i n g e r - K r e n tz l i n, Berlin, mit Werken ihres Verlags, zum großen Teil Kammermusik- w^rke; das fünfte Konzert, von den Firmen C. F. W. Siegel's Musikalienhandlung und F r. K istner, Leipzig, veranstaltet, brachte zum großen Teil neue Lieder; als sechstes brachte der Verlag Ojto Halbreiter, München, einen Trunk-Zilcher-Abcnd, und der Steingräbcr-V erlag, Leipzig, beschloß die Woche mit einer Morgen-Aufführung unter dem Titel »Im musikalischen Jü- gcydland«. Ans die verschiedenen Darbietungen kann im einzelnen hier nicht cingegangen werden; ebenso schwer ist es, ein Urteil über den Erfolg der Musikwoche im ganzen zu geben. Das aber darf gejagt werden, daß der deutsche Musikverlag, der aller Ungunst der Verhältnisse zum Trotz die Pflege der ernsten Musik, der Deutschland seinen Welt ruf ans musikalischem Gebiete verdankt, weiterhin, und zum Teil mit fchwcrcn Opfern, treibt, mit der Münchner Veranstaltung einen neuen Weg der musikalifchen Propaganda bcschritten hat, der den an deutscher Kultur noch interessierten Zeitgenossen nicht gleichgültig bleiben kann. Es ist nur schade, daß ein solches Unternehmen, das gewissermaßen eine tönende Wcihnachtsansstellnng bilden sollte, immer nur auf eine fosche Stadt beschränkt bleiben muß, die an fich schon ein genügend großes Konzertpublikum besitzt, um dem ganzen Zyklus von Veran staltungen ausreichenden Besuch zu sichern. Jedenfalls haben sich die Herren vr. Gerh. Tischer und Ernst Bissinger, denen das Zustande kommen der Münchner Musikwoche in erster Linie zu danken ist, ein bleibendes Verdienst um die Pflege ernster Musik erworben. vr. M a x S ch u m a n n. 62 /Nmde-^ouet. Oeot^: von smanns Wandgemälde im g^o8>en ^8e8aa1 den I)eul8elien ^üclierei. diu r^vei Dackeln in Vierfarben druck. Ileraus^egebeu als vierte dakreZgabe der 0e86ll3ekakt der kreunde der Veut8elrew IZüeberej. (8 Seiten Dext.) 32 X 42 em. veipriß 1922. Verlag der Oe86U8ekakt der kVeunde der Veut8cken Uüekerei. Die beiden Schmalseiten des großen Lcscsaals der Deutschen Bücherei des Börsenvcreins schmücken seit Juni 1921 zwei eindrucksvolle Wandgemälde. Wie wir dem erläuternden Text der Jahresgabe entnehmen können, stellen beide Bilder den Beitrag des sächsifchcn Staates, des Erbauers und allzeit opferbereiten Förderers der Deutschen Bücherei, für ihre künstlerische Ausschmückung dar und bilden zugleich ein Geschenk der Wilhelm und Bertha v. Bacnsch-Stiftung in Dresden«. Ursprünglich waren Max Klinger und der ihm ebenbürtige Otto Greiner in Aussicht genommen, je ein Bild zu malen. Klinger trat jedoch später zurück und Greiner wurde durch einen frühzeitigen Tod an der Vollendung der versprochenen Gemälde verhindert. Es wurde nun von dem gcschäftsführenden Ausschuß der Deutschen Bücherei Ludwig von Hofmann beauftragt, die geplante künstlerische Ausschmückung zu übernehmen. Diesem Künstler gelang cs in kurzer Zeit, seine Aufgabe meisterhaft zu lösen. Tie aus Leinwand gemalten Bilder sind je neun Meter lang und drei Meter weniger 20 Zentimeter hoch. Sie füllen den Raum der Wandflächen über den Galerien. Gern läßt man sich durch die lehrreichen Worte des verdienst vollen Direktors der Deutschen Bücherei, Prof. vr. pbil. Georg Minde-Pouet, der in geistvoller Weise den Künstler und sein Werk würdigt, die Schöpfungen des Künstlers erläutern^ 'um sie mit desto größerem Genuß b-etrachtcn zu können. Seine Ausführungen schließen mit den Worten: »Mag Ludivig von Hofmann auch, wie jeder andere große Künstler, durch deutsche und ausländische Meister beeinflußt und angeregt sein, er hat darum doch als deko rativer Künstler und Farbendichter seinen eigenen Stil, ist seine eigenen Wege gegangen und darf als ein Hauptträger der Kunst unserer Zeit gelten. Darum war cs ein Glück, ihn für diesen Auftrag gewonnen Au haben; denn er hat der Deutschen Bücherei, dieser monumentalen Cammclstätte deutschen Schrifttums, einen wahrhaft monumentalen Schmuck geschenkt, der, wie cs erhofft worden ist, auch noch von künf tigen Geschlechtern als ein Kunstbesitz von größter Bedeutung gehütet werden wird«. Die Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei besitzt nicht nur an diesen Bildern, sondern auch an einer sehr großen Zahl der zu den Gemälden gehörenden Entwürfe und Skizzen das Vervielfältigungsrecht. Es war ursprünglich geplant, daß die Bilder mit Len dazugehörigen Skizzen das Material für die J-ahrcs- spcnde 1919/20 abgebcn sollten. Mit Rücksicht auf die hohen Her stellungskosten mußte die jetzt vorliegende vierte Vereinsgabe auf zwei Jahre verteilt werden, und es wurde schließlich von einer Wiedergabe der Skizzen abgesehen. So sind in der jetzt erschienenen Jährcsspcnde nur die beiden Wandgemälde in mustergültiger Weise durch die graphische Kunstanftalt I. I. Weber in Leipzig in Vierfarbendruck hergcstcllt und mit dem Text in einem Um schlag vereinigt. Das Werk erschien in einer einmaligen nume rierten Auflage von 3500 Stück. Satz und Druck des Textes erfolgten in vorbildlicher Weise durch die Werkstätten der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. Mit dieser kunstvollen und gediegenen Veröffentlichung hat die Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei ihren Mitgliedern eine Jahrcsgabe von ganz hervorragen dem Werte gestiftet. Meine MUMM». Abrechnungsgenossenschaft Deutscher Buchhändler. — Der gestrigen Nummer 13 des Börsenblattes vom 16. Januar war die Ein ladung zum Eintritt in die Abrechnungsgenossenschaft Deutscher Buchhändler beigefllgt. Wir machen auch an dieser Stelle alle Be- rufsgcnossen auf diese ausführliche Einladung mit Geschäftsordnung und Statut aufmerksam mit der Bitte, sie recht sorgfältig zu studiereu, und bemerken noch, daß Mitglieder, deren Beitrittserklärung vor dem 1. März 1923 bei der Geschäftsstelle des Deutschen Verlegervcvcins- cintrifft, vom Eintrittsgeld befreit sind. Später sich anmeldende Mit glieder haben Mk. 5Ü0.— Eintrittsgeld zu zahlen. Neuer Ortsvercin. — Die Buchhändler in Baden-Baden haben sich zu eincm Ortsverein: »Verein der Buchhändler Baden- Baden« zusammengeschlossen. Die Mitglicderzahl beträgt zunächst 6
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