6722 MrseMall i o D-ichn. Suchhandel. Fertige Bücher. X- 221. 21. September 1923. Adolf Bonz L Comp., Stuttgart Soeben sind erschienen: Ein kurzweiliger Roman von Franz Herwig 1.-4. Auflage. Entwurf des Einbandes von Friedrich Heinrichen. Grundzahl geh. 4.—, in Halbleinen geb. 5.—. märkische Herz ist verkörpert in einem jungen Bauern, einer Art Eulenspiegel, der wider seinen ^'Willen die Kämpfe des märkischen Adels im 15. Jahrhundert untereinander und gegen die äußeren Feinde mitzumachen hat und vom Dichter geschaffen ist, um die oft wilde und zerrissene Handlung mit unsichtbarer Hand zusammenzuhalten. Es ist die Zeit, wo die Herren des Landes, vom Kaiser dazu gemacht, meist in weiter Ferne ihr Lehen nur dazu benutzten, es auszusaugen, ihre Schuldenlast zu tilgen oder sich zu bereichern ohne Herz für Land und Leute. Selbst der Hohenzoller bleibt dem Märker fremd, und als auch er dem Lande enttäuscht den Rücken kehrt, muß er sich von dem Bauern die prophetischen Worte entgegenrufen lassen: Die Mark gehört mir. Fürsten kommen und gehen, Ritter gehen ins Elend, oder ihnen wird genommen, was sie haben, der Städter sitzt in seinen Mauern und wird dick, aber der Bauer ist immer da, ihm gehört auf ewig die Mark. In vollkommener Beherrschung der Zeit hat Herwig wieder ein farbiges Bild voll Leben und Bewegung und glänzender Charakteristik der verschiedenen Personen vor uns hingestellt: gegensätzlich, kräftig, derb und zusammcngefaßt, von innen durchleuchtet von glühender Liebe zu Heimat und Deutschtum. Ein historischer Roman, wie er sein soll und wie Herwig uns schon manch Meisterwerk geschenkt hat. Novellen von Arthur Schuöart 1.—3. Austage. Entwurf des Einbandes von Prof. Ludwig Hohlwein Grundzahl geheftet 3.—, in Pappe gebunden 4.-. (T>em noch immer nicht ganz ausgcrottctcn Vorurteil, als sei Arthur Schubart zwar ein bedeutender, ia klassischer Iagdschrifisteller, aber eben doch „nur^ ein solcher, tritt der Dichter diesmal selbst durch die Wahl seines Titels entgegen. ,Mit Silberstift'' nennt er sein jüngstes Werk, das im Wcidwcrk nur die Gelegenheit sieht, die Natur und ihre Kinder, die Tiere und Menschen, in allen erdenklichen Ver hältnissen zu beobachten und mit einem Griffel zu schildern, dessen Meisterschaft ja zur Genüge bekannt ist. Aber obwohl Schubarts Jüngstes alles andere eher ist denn ein jagdliches Buch im herkömmlichen Sinn, so werden doch auch die Jäger neben den jagdlichen Laien voll auf ihre Rechnung kommen bei diesem tiefgründigen Werk, das den Martial der Jagd, wie Friedrich von Gagcrn den Verfasser einmal so treffend nennt, auf der Höhe abgeklärter Weltanschauung zeigt, als einen echten deutschen Dichter von staunens werter Vielseitigkeit und verblüffender Gestaltungskraft, als einen feinsinnigen Menschen und vor allem als Frauenkenner und -Freund. Einzelne Exemplare mit 35 v. H., von 10 Exemplaren an mit 40 v. H. Rabatt. Schlüsselzahl des Börsenvereins. Grundzahl — Schweizer Franken-Preis. gen.