920 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. — Preisänderungen. X. 28. 2. Februar 1923. 8 6 Ein Werk vom geistigen Ausmaß Fichtes OWochen nach Erscheinen hat die Heidel berger Universität den Verfasser, der nur einfacher Volksscdullehrer in Mannheim ist, aus dieses Buch hin zum Ehrendoktor ge macht und die Übungen des dortigen Pä dagogischen Seminars fußen jetzt schon aus Krieck Ein Beweis, welch ganz außer gewöhnliches Werk hier vorltegtl Ernst Krieck ^ 8 Philosophie der Erziehung 8 1.-2. Tausend. G.-Z. drosch 7.—, gcb lO.— U (Schlüsselzahl des BörsenvereinS) Univ.-Professor Ernst Hoffmann, Heidelberg in der „Badischen Schulzrimng": Krieck geht davon aus, daß Äerbart der Pädagogik zum Verhängnis geworden sei, denn von ihm an begann die Einengung der Erziehungswissenschaft auf die llnterrichts- lchre und die Unterordnung der Pädagogik unter philo sophische Sonderdiszivlinen. Die autonome Erziehungs wissenschaft hat, so fordert Krieck, die Erziehung anzu- erkennen als eine Arfunktion im Gcmeinschaftoleben, genau so wie Sprache, Religion, Recht, Kunst, Arbeit Urfunk- tionen des Gemeinschaftslebens sind. Erziehung hat ihr nicht zu gelten als ein einfacher, bewußten Erziehungsabsichten entspringender Einfluß des Erziehers auf den Zögling, auch nicht von Gruppen oder Geichlcchlern auf Gruppen und Geschlechter, sondern als eine notwendige jederzeit und überall vorhandene Urform des Gemeinschaftsgeistes, umfassend alle Arten der formenden Wechselwirkung von Mensch zu Mensch. Eine solche Erziehungswissenschaft gründet sich nicht wieder auf Philosophie, sondern sie ist selbst Phi- losophie. Den vraktischen Iugcndbildner und den Techno logen der Erziehung, den Theoretiker einer allgemeinen Pädagogik und den Philosophen der Erziehung, sie olle geht das Buch an, sie müssen inne werden, daß jede geistige Wirkung in die Erziehungslchre gehört, wenn sie für den Menschen zum Vtldungsfaktor wird. Krieck ha« Wege zu diesem Ziel gewiesen, das ist eine Leistung, die ich zu sammen mit der Eduard Sprangers nennen möchte! Pädagogische Rundschau: Es ist Kriecks Verdienst in seiner „Philosophie der Er ziehung",^« Erziehungsidee aus dem Mittelpunkt des geistigen Seins und Werdens erfaßt und aus ihr die Grundlagen der Erziehungslehre als autonome Wissenschaft errichtet zu haben. Die große Aufgabe, die er sich ge stellt hat, ist von ihm glänzend gelöst. Pädagogik und Philosoph zugleich, hat er uns das grundlegende Werk der Philosophie der Erziehung gegeben, das in der Geschichte der Pädagogik ein bleibender Markstein sein wird. Er liefert den Beweis, daß die Erziehet» gswiffen- schaft imstande ist, kraft ihrer Idee ein einbeitbches Weltbild zu geben und damit höchste bildende Funktion zu üben. /k'eF/ -V/rmme/' -es. Eugen Diederichs Verlag in Jena Unsere Lcklüsselrgkl ist sb deute LOO kPr Lorintk-Nücker unN Mappenwerke ZOO Lorintll-MnrelZrapkik 1500° suk ckie letzten turenpreise I. febr. 1923 klltr Liirlllt Verlar kerlin Für Goethefreunde! Goethe Hermann und Dorothea Originaldruck vom Jahre 1861 mit ein- leitenderElegie und Titel nach einem Holz schnitt von Ludwig Richter. In schönen Pappband neu gebunden Mk. 4,— no. bar mal Schlüsselzahl des Dvrsenvcreins. Aus Anlaß der I2S.Wiederkehrde<Erschcinungsiahrcs des Erstdrucks dieses Gedichtes, das im Januar 1797 für unfern Verlag erworben wurde, stellen wir den Rest obiger Ausgabe in wenigen Exemplaren für Liebhaber zum Verkauf. Das Bändchen dürste in kurzer Jeir sehr gesucht sein. Fried r. ViewegLSohn Akt.-Ges. Braunschweig.