Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-03-08
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230308
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192303086
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230308
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-03
- Tag1923-03-08
- Monat1923-03
- Jahr1923
-
2046
-
2047
-
2048
-
2049
-
2050
-
2051
-
2052
-
289
-
290
-
291
-
292
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. X° 57. 6. März 1923. der Nhcinlaildkommission in leicht zu durchschauender Absicht ausgc- beutet woröen ist, hat selbst die in diesem Urteil früher vertretene Ansicht aufgcgeben. Das wird in der Bekanntmachung der Nheiyland- kommission bewusst verschwiegen. Der Nechtszustand ist hiernach, auch nach der Rechtsprechung des Reichsgerichts, unzweifelhaft der, daß niem.and verpflichtet ist, rechtswidrigen Anord nungen der N h e i n la n d k o m m i s s i o n Folge zn leisten. Ties ist auch bereits gegenüber der Nheinlandkommifsion in einer Note zum Ausdruck gebracht worden. Tic rheinische Be völkerung wrid wissen, wie sie sich enLgcgeustehenLen irreführenden Bekanntmachungen der Rheinlaudlommission gegenüber zu stellen hat. . Pflichten Geschäftsverkehr zwischen unbesetztem und besetztem Deutschland. — Ter N c i ch s v e r b a n-d der Deutschen In dustrie verbreitet folgendes Merkblatt: Firmen des unbesetzten Gebiets! Es ist Eure vaterländische Pflicht, der bedrängten, für Euch kämpfenden Wirtschaft der besetzten Gebiete an Rhein und Ruhr zur Seite zu stehen: 1. Unterstützt die Industrie an Rhein und Ruhr mit Aufträgen und schützt den Kundenkreis der Firmen des besetzten Gebietes im In- und Ausland! 2. Keine Geschäftsverbindung mit unbekannten und verdächtigen Firmen im besetzten Gebiet! 3. Bei Versaiidstockungcn möglichstes Entgegenkommen zeigen! 4. Keiup Verschärfung, sondern möglichste Erleichterung der Zahlungsbedingungen (insbesondere keine Neueinfiihrung von Vorausbezahlungen und keine Verkürzung der Zahlfristen)! 5. Verlangt keinen Schadenersatz für unverschuldet verspätete Zah lungen! ^ <». Möglichst schnelle Lieferungen und Zahlungen nach dem besetzten Gebiet! 7. Möglichste Zuweisung von Anfragen und Aufträgen zur Liefe rung in das besetzte Gebiet an die Firmen dieses Gebiets! 8. Möglichste Vermeidung von Prozessen aus Liefergeschäften! In Streitfällen Austragung durch fachliche Schiedsgerichte! 9. Zur Sicherstellung der Ausführung übernommener Aufträge Verständigung und gegenseitiger Austausch von Aufträgen zwischen Firmen des unbesetzten und besetzten Gebiets unter kollc-gialer Prcisstellnng. Postwertzcichcnrrrstcigernrig des Ncichspostmiiiist'erittms in Leip zig. — Das Reichspostministerium versteigert zugunsten der Neichs- kasse vom 8. bis 10. März in Leipzig im Auguste Schmidt-Haus, Dresdner Straße 7, im Anschluß an die dritte Leipziger Briefmarken- Händlermesse g e b r a n ch te B r i e f m a r k e n d e s I n - u n d Aus landes (Deutsches Reich, Island, Niederlande, Portugal, Rußland, Schweiz) sowie ungebrauchte Postwertzeichen des Deut s che nReichs (Neichspost, Germania ohne Wasserzeichen) u n d der Karolinen. (Briefmarken, Postkarten der Schiffszeichnung mit und ohne Wasserzeichen). Die Verkaufslose sind so gebildet, daß sowohl Sammler wie kleine und große Händler ihren Bedarf decken können. Um die Beteiligung an der Versteigerung zu erleichtern, wer den schriftliche Steigerungsanfträge entgegengenommcn und kostenfrei ausgesiihrt. Ein späterer freihändiger Verkauf ist vorerst nur für die Postwertzeichen der Karolinen in Aussicht genommen. Tie übrigen Briefmarken werden später nur insoweit freihändig verkauft, als etwa Bestände davon bei der Versteigerung nichi abgcsetzt werden. 255ä Lohnerhöhung für die Buchdruckergehilscn und 25°/» Aufschlag auf die Druckpreife. (Vgl. Bbl. Nr. 5V.) — In viertägigem, zähem Ringen (vokn 1.—4. März) haben die Bnchdruckergehilfen eine' 'Lohnerhöhung von 25"/, durchgedrückt. Ter Spitzenlohn ist ab 4. März von 57 000 Mart auf 71 250 Mark erhöht worden. Diesen erhalten verheiratete, über 24 Jahre alte Gehilfen in Truckortcn mit 25^> Ortszuschlag, der heute in den meisten Großstädten gezahlt wird. Auf den Spitzenlvhn von /I 250 Mark erhalten die Maschinensetzer noch Zuschlag, der im Buchdruckertarif vorgesehen ist. Tie Prinzi- palsvertrctcr hatten in Rücksicht auf den Preisrückgang für mancherlei Lebensmittel, Ste'uerersparuisse nsw. jede Lohnerhöhung rundweg ab gelehnt, sodaß die Gehilfen sich die 25"/»ige Lohuzulage auf dem Wege über das im Buchdruckertarif vorgesehene Zcntralschlichtnngsamt holen mußten, das einen die neuen Löhne betreffenden Schiedsspruch fällte. Das Lohlvrbkoinmen ist zwar nur für zwei Wochen abgeschlossen worden, es läuft aber jeweils um eine Woche weiter, wenn nicht vier Tage vorher (zum Wochenende) der Zusammentritt der Tarifkom mission beantragt wird. Gleichfalls durch- einen Schiedsspruch des ZentralschlichtungsamtS wurde für das besetzte Gebiet des Kreises kl (Rheinland-Westfalen), sowie für diejenigen angrenzenden Gebiete, die von den Reichs- od5r Staatsbehörden wie das besetzte Gebiet behandelt werden, eine wöchentliche Zulage bewilligt, die in der Spitze (bei 25°/» Ortszuschlag) 9000 Mark beträgt. Es wird erwartet, daß diese 9000 Mark ganz oder teilweise aus einer Neichshilfe bestritten werden können. Für die Orte Mannheim, Offenburg, Appenweier "und Kehl hatte -die Tarifkommission eine Sonderzulage von je 1000 Mk. wöchentlich in der Spitze festgesetzt. Die bis 3. März gültigen Truckpreise erhöhten sich ab 4. März gleichfalls um 25"/.. Tie Sätze 'des gegenwärtig gültigen Preistarifs (6. Ausgabe vom April 1922) erhöhen sich um 16 5007». Bei laufenden Verträgen, die auf Grund des berichtigten FriedenS- preistariss von 19^2 abgeschlossen sind, sind diese Preise mit den nachstehenden Zahlen zu vervielfachen: bisher: Formulare und Akzidenzen , 5476^ 4375"/» Kataloge, Preislisten und größere Druckarbeiten 51907» 41505d Werke, Zeitschriften und sonstige regel mäßig erscheinende Blätter sowie Zeitungen 4965"/, 39707L Qualitätsarbeiten 5750°/» 46007» Buchbinderarbeitcn 5476 4075"/». Bei den Verhandlungen schilderten die Prinzipalsvertreter die Lage des Buchdruck- und ZeitnngsgewcrbeS, die täglich trostloser wird und selbstverständlich durch neue Lohnerhöhungen un-d Aufschläge auf die Truckpreise sich noch weiter verschlechtern muß. Grauenhaft sind die Zustände in den von den Franzosen und Belgiern besetzten Gebieten. Hunderte von Zeitungen können auf kürzere oder längere Zeit nicht erscheinen, und furchtbar sind die Drangsalierungen, unter denen -die Druckereibesitzer und Zeitungsvcrleger nebst ihren Familien zu leiden haben. PersonalnachriMen. Gestorben: am 6. März schnell und unerwartet am Herzschlag Herr Walter Tausch, Inhaber der 1862 gegründeten Firma Tausch L Grosse in Halle (Saalei. Der im hohen Lebensalter Verstorbene wurde am 1. April 1883 von Ma; Grosse in die von Hermann Tausch gegründete Buchhandlung ausgenommen und wurde nach dem Austritt Grosses alleiniger In haber. Unter TauschS Leitung hat sich das Sortiment zu einem der ersten der Stadt Halle entwickelt und ganz besonders ist die Kunst abteilung zu hoher Blüte gelangt. Am 3. April 1966 wurde das Geschäft in das allen Ansprüchen der Neuzeit entsprechende Hans Große Mlrichstraße 38 verlegt und hier eine ständige Kunstausstellung (verbunden mit Kunstzeitfchriftcn-Leftplayl eingerichtet, die in der Bürgerschaft Hotles lebhaften Rnllang fand. Am 1. November t912 konnte Herr Tausch das LOjährige Jubiläum seines HanseS unter herzlicher Beteiligung seiner Kollegen und weiter Kreise seiner Mit bürger begehen. SMWal. Aus dem besetzten Gebiet. Seil Wochen laufen bei uns Mahnungen und Zahlungs-Aufforde rungen für Sendungen und Beträge ein, die in gewohnter Weise längst gezahlt sind. Der Grund wird und muß in der augenblick lichen Verkehrslage zu suchen sein, die hier im besetzten Gebiet im Zeichen der gänzlichen Betriebsrnhe steht. Die Post wird durch Autos aufrechterhalten, seit einigen Tagen ruht aber auch der Post- vcrkchr in Mainz gänzlich. Tie Umleitung bringt Verspätungen bis zu zehn Tagen mit sich. Diese Tatsache bitte ich doch die Herren Verleger zu berücksichtigen, bevor sie kurzfristige Mahnungen nsw. abschicken. Wir Sortimenter erfüllen mtt gleicher Sorgfalt und Promptheit unsere Verbindlichleiten nach wie vor. Wenn jetzt Ver zögerungen und Verspätungen Vorkommen, so ist es zumeist nicht unsere Schuld. — Wie sehr wir im besetzten Gebiet gerade heute von dein Augenblick abhängig sind, kann nur der würdigen, der die hiesiges Verhältnisse kennt. Weshalb darum im unbesetzten Gebiet den Kopf verlieren? Wir müssen uns alle jetzt auf das Ganze ein stellen. Möge daher die Mahnung aus dem Besetzungsgebiete nicht ver gebens ergehen: »Vergeht nicht, daß wir Deutsche sind und für Deutsch land in Not!« Wiesbaden. H o f b u ch h. Heinrich Staadt. Trucr. 1. amu, L -«tmann -amtlich in Le.v-'ü Adresse de. Redaktion »nd Expedition. Leipzig, Gerichtsweg rv tBuchhandlerhan«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht