Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1923
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- 1923-03-28
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- 28.03.1923
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchbandel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 74. 28. März 1923. Wieviel Bücher gibt es- — Wiederholt hat man es unternommen, l die Zahl der Bücher zu schätzen, die seit der Erfindung der beweglichen Lettern.um das Jahr 1450 gedruckt worden sind. Diese Schätzungen schwanken zwischen 10 und 20 Millionen. Jetzt hat eine englische Autorität auf diesem Gebiete auf Grund sorgsamer Studien eine neue Schätzung aufgestellt, nach der sich folgende Ziffern ergeben: für das 15. Jahrhundert 40 000 Bände, für das 10. 570 000, für das 17. 1>6 Million, für das 18. zwei Millionen und für das 19. Jahrhundert 8^ Millioneil Bücher. Das ergibt bis zum Beginn unseres Jahrhun derts eine Gesamtzahl von 12 110 000 Bänden, die sich durch die bis herige Produktion im 20. Jahrhundert auf rund 16'/- Millionen erhöht. Woher stammt der Name Fibel? — Die Fibel, das ABC-Buch für Anfänger, ist uns allen aus unserer frühesten Schulzeit her wohl- bekannt. aber der Name dieses nützlicken Büchleins ist schwer zu er klären. In einem kleinen Roman, dem »Leben Fibels«, erzählt Jean Paul von einer sächsischen Vogelstellcrsamilie namens Fibel. Einer aus diesem Geschlecht war es, der das damals im Gebrauch befindliche ABC-Buch auf Anregung eines Pfarrers verbesserte und als »Neues ABC-Buch von Fibel« herausgab. Der Eigenname dieses vielver breiteten Büchleins wurde dann bald zum Gattungsnamen, wie ja auch heute noch gerade Schulbücher meistens kurzweg mit dem Namen deS Verfassers genannt werden. In »Ober Land und Meer« wird aber darauf hingewiesen, daß es auch noch eine andere Ableitung des Wortes gibt. Die Fibel soll nämlich von Bibel Herkommen und eine Verball hornung dieses Wortes sein. Die Fibel enthielt bekanntlich in früherer Zeit hauptsächlich biblischen Lesestoff und war eine kleine Bibel, die wohl Kinder zuerst fälschlich als »Fibel« ausgesprochen haben mögen. Erziehung zwr Eigentätigkcit. Das »Zentralinstitut für Er ziehung und Unterricht« veranstaltet vom 4. bis 7. April 1923 in Ber lin eine Pädagogische Osterwoche »Erziehung zur Eigen tätigkeit«. Vorträge haben u. a. angekündigt: Geh. Nat Karstädt (Ber lin), die Obcrstudiendirektoren vr. Richert (Lichterfelde), vr. Vilmar (Grunewald) und Bolle (Berlin), Prof. D. Lampe (Berlin), Prof. Eberle (Darmstadt), Hauptlehrer Hausmann (München), Stubienrat Scheibner (Leipzig). Die Veranstaltung findet in den Räumen des Zentralinstituts, Potsdamer Straße 120, statt. Frankfurter Berlags.Anstalt A.-G., Frankfurt am Main. — Bilanz per 31. Dezember 1922. Aktiva. Kaffe ..... Bank Postscheck Klischees Verlagsrechte , . . . . Einrichtung 171 866,— Abschreibung 171 865,— Passiva. Aktienkapital Reserven Kreditoren Nicht behobene Dividenden 1921 . . Erneuerungsfonds Reingewinn des Geschäftsjahres 1922 20 700 — 3 990 856,07 1 379 1 314 1 368 10 255 11 334 4 528 30 181 575 6 500 42 17 613 14 2 000 4 011 13 13 000 555 53 42z!f>z V40 ovo so 184 Gewinn- und Verlustkonto per 31. Dezember 1922. § 2 000 000 8 049 356 93 171 865 4 011 556 07 14 232 778 — 20?0V 14 188 054 — 24 024 — 14 232 778 — Erneuerungsfonds Unkosten . . . Abschreibung . . Verlagskonto . . . . Zinsenkonto Aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden ist Herr Bankier Heinrich Simader in München. Der Vorstand. Dr. Victor Fleischer. (Deutscher Reichsanzeiger M. 66 vom 19. März 1923.) 394 Die Freie Sezession in Berlin hat dieser Tage auf ihrer General versammlung beschlossen, die Frage ihrer Auflösung aus die Tages ordnung einer sofort einzubcrufenden neuen Generalversammlung zu setzen. Damit scheint das Schicksal dieser Künstlervereinignnz bc- lie'gelt zu sein, die seit 25 Jahren unter den Künstlerverbänden Berlins Zweifellos an erster Stelle gestan-den hat. kpreWal. Mehr Männer wie Waller Wirth! Die Bewertung des Laucnstciner Geistes durch Herrn Walter Wirth im Bbl. Nr. 53 ist sehr treffend. Viel Geschrei mit Lauenstein und nichts dahinter, nur Theater. Ter Buchhandel brauckt keine Lauen- steiner, noch andere Vereinigungen, sondern nur m ehr Männer wie den Kollegen Wirth. Die Empfehlung von Bölsches Affenmensch als Gcschcnkbuch zur Konfirmation ist das Gegenstück zu dem aus Gemeinheiten zusammen gesetzten »Paulerbuck/«, das der Verlag Steegemann in Hannover vor Weihnachten als Weihnachtsgeschenk für Schüler empfohlen hatte. Ich hatte seinerzeit diese »Empfehlung« im Bbl. 1922, Nr. 278 niedriger gehängt. Steegemann begnügte sich damals, nur mit dem Worte »Quatsch« zu antworten. Eugen Diederichs kommt in seiner Er widerung auf Bölsche gar nicht zu sprechen. In beiden Fällen also Schuldbewußtsein und Eingeständnis! Und da es gerade die Gelegenheit gibt, so möchte ich hier noch die Zuschriften wiedcrgeben. die ich ans meine damalige Veröffentlichung, erhalten hatte: » . . . . Ich freue mich, daß Sie im Börsenblatt des Paukerbnch als Gemeinheit bczeichneten? Ta ich weder Pädagoge noch Philister bin, sogar in meiner Jugend manchen Streich ausgefochien habe, urteile ich objektiv. Steegemann scheint mir überhaupt einer jener Bnchfabrikauten (bitte nicht Verleger) zu sein, denen der Untergang deutscher Kultur nickt rasch und gründlich genng geht. Dank für Ihr offenes Wort.« » .... ein widerliches Buch.« «... Sie haben recht; wie kann ein Mensch nur solches Zeug, wie das Paukerbuch verkaufen oder lesen wollen! Ich lehne die Verbreitung solcher ,Literatur' ein für allemal ab. Der Ausdruck ,Quatsck/, den Herr St. gebraucht, bezieht sich jedenfalls auf die kürzlich veröffentlichten Proben aus dem Buche. Denn wenn diese Proben das Zieste aus demselben sind, dann ist .Quatsch' noch ein recht milder Ausdruck.« » . . . . Die Antwort des Verlags St. auf Ihr Eingesandt ent spricht so recht dein Niveau, auf dem der Verlag steht. Das sagen all seine geistigen Veröffentlichungen, zuletzt daS Buch über Friedrich August von Sachsen.« » . . . . Ihre Anfrage wegen des Papkerbuches finde ich voll kommen berechtigt, und auch ich stehe auf dem Standpunkt, daß man als solides richtiges Sortiment diesen Schund nicht verkaufen soll. Mich wundert nur das eine, daß der Börsenvereiu zur Veröffent lichung -dieses Quatsches und Schundes sein Organ hergibt. Herr St. mit seinem Dadaismus und anderen Produkten ist uns schon längst ein Graul.« » . . . Für Ihre Zeilen im Bbl. besten Dank! Ich glaube, cc> gibt noch mehr deutsche Buchhändler, als Sie vielleicht annehmen, die ebenso wie ich kein Buch des von Ihnen genannten Verlags auf Lager halten. Meine Bücherbretter sind mir zu reinlich dazu. Ich hoffe, daß auch -diese Krankheit, die unser armes, betörtes, verratenes und irregeleitetes Volk ergriffen hat, und die in bedenklicher Weise durch einen sich deutsch nennenden Verlag zu einer vollkommenen Geistesverblödiung gebracht werden soll, überstanden wer-den möge. Ich habe schon einmal dem Börsenblatt Vorwürfe gemacht, weil es eine Anzeige jener Firma brachte, in der Prof. Brunner schwer beleidigt wurde, und werde zu gegebener Gelegenheit auch das- zweite- mal nicht schweigen.« Wernigerode, -den 6. März 1923. Ernst Hahn, Verlagsbuchhändler * Entgegnung. .Watt den eenen sien Uhl, is den annern sien Vramonck-Zirars. Hannover, den 17. März 1923. Paul steegemann.
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