Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1923
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- 1923-03-28
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Sprechsaal. Xr 74, 28. März 1923. Mehr Sparsamkeit! An die Herren Verleger wirb'hierdurch die hlisl. Bitte gerichtet, bei »Kontoauszügen, r« sp. Mahnungen« der hohen Porto kosten wegen möglichst die Aartenfo r in , nicht die Briefsorin zu wählen. In den jetzigen schweren Zeiten, wo Sparsamkeit die Pflicht eines jeden sein sollte, ist auch hier die beste Gelegenheit dazu gegeben, sowohl im Interesse des Schuldners, der dadurch mancherlei Spesen spart, als auch zum eigenen Vorteil der Verleger; denn der Druck von Postkarten kostet lange nicht soviel wie der von 2- oder gar 4- seitigen Briefbogen, z» denen dann auch »och die Umschläge kommen. Man wird ja nun wohl dagegen ins Feld führen, es solle überhaupt nichts mehr geschuldet werden, aber das ist ei» Punkt, über den sich streiten läßt! Gewih, der Kredit wird und ist ja auch schon bedeutend eingeschränkt, aber ganz und gar wird er sich wohl nicht abschasfen lassen, und oft gefchieht.es jetzt auch, dass man eine Mahnung erhält über Sendungen, die erst viel später über Leipzig cintrcssen. Man sollte daher mit den vorhandenen Tatsachen rechnen und obige Bitte als berechtigt ansehen, zumal da die Wirkung einer Karte sicherlich dieselbe ist wie die eines Briefes. N. aus E. Die Preispolitik des Buchdrucker-Tarifamts. Vom »Deutschen Buchdrucker-Verein« wird uns geschrieben: In Nr. 59 des Bbl. bringt ein »Zcitschristcnverlegcr« eine sehr un- srcundlich« Notiz über die Preispolitik des Buchdrucker-Tarifamts, zn der wir folgendes zu sagen haben: Ein Buchbrucker-Tarisamt gibt es nicht mehr. Verantwortlich, für die Lohn- und Preispolitik im Buchdruckgewerbe ist der Deutsche Buch drucker-Vereins der die Verantwortung auch zu tragen weih. Der Hauch der neuen Zeit (gemeint ist damit die Zeit der Preisherabsetzung) hat leider aus die Druckprcisc noch keinen Einslusj ausüben können, well die Vorbedingung, daß irgend etwas, was zur Herstellung eines Druckerzeugnisses notwendig ist, billiger geworden wäre, nicht erfüllt ist. Eine Erhöhung der Löhne um 14 250 Mk. pro Woche, der Karben um 50"/», der Kohlen um 20"/,,, der Gas- und Strompreise um 00»/, des Portos um 100A, der Frachten und Rollgebiihrcn um 50"/» (alles seit Ende Februarj und eine wesentliche Erhöhung einer Reihe von anderen Dingen kann doch nicht ohne Einfluß aus die Druckprcisc blei ben. Wenn die srühcren Druckpreisaufschläge das Ausmaß der Auf schläge auf Maschinen, Schriften, Karben, Öle, die Dinge, die den Buch drucker am meisten belasten, auch nur annähernd erreicht hätten, dann würde man davon sprechen können, wie es von seiten der Gchilsen gern geschieht: die Löhne sind nur um das Soundsovielfachc, die Preise aber um das weitaus Mehrfache gestiegen, und das ist ungerecht. So aber ist gerade im Buchdruckgewerbe im Hinblick auf die Kritik des Verlegers und der Gehilfenschaft der Tcuerungszuschlag lange Zelt zu gering bemessen worden. Wäre er richtig genommen worden, dann könnte man vielleicht, ohne dabei zugrundcgehen zu müssen, den starken Mann spielen und von Abbau sprechen, selbst wenn der Abba» ans das Konto eines guten Gewinns ginge. Ta aber die Druckpreije immer nur das Äußerste darstellte», was genommen werden mußte, so ist heute nichts da zum Zusehen, um Lohn- und MatcrialprciScrhöhungcn ans das Ecwinnkonto zu übernehmen. Übrigens ist der Zcitschrislenverleger mit seinen fünf Leuten nichts Neues mehr. Bereits in Nr. 248 des Bbl. von 1922 hat er dieselben Ausführungen gemacht. Es ist ihm damals schon geanwortet worden, wie irrig seine Auffassung ist. Zunächst ist nicht einmal festznstellen, ob tatsächlich nur fünf Leute (Setzer und Drucker) an der Zeitschrift arbeiten. Außerdem arbeiten doch auch daran der Faktor, ein oder zwei Korrektoren, das Hilfspersonal und das Kontorpersonal, deren Bezüge ebenfalls erhöht sind. Ter Zcitnngsverleger braucht gar nicht so »naiv« zu sein, er braucht nur die »Zeitschrift slir Deutschlands Buchdrucker« und andere graphische Fachzeitungen zu lesen und wird dann sehen, daß tatsächlich in der Zelt vom 1. bis 15. März Steige rungen einzelner Materialien und Bedarfsartikel über 25?L hinaus, z. B. der Farben bis 50"/», ersolgt sind. Das, was den Verleger weit aus mehr belastet als der Druckpreis, ist der Papierpreis, und wenn die Druckereien genötigt sind, ihr Personal zn verringern, so deswegen, weil auch der Verleger den gesteigerten Geldansprüche» nicht mehr Nach kommen kann und seine Drnckanfträgc schon aus diesem Grunde wesent lich einschränken muß. Ter Einsender des Artikels im Börsenblatt hat anscheinend auch die Leipziger Vcrlcgerschast auf den Plan gerufen, und sie hat ihr Mißfallen über die 25prozentige Erhöhung deT Druck preise in sehr scharfer Form zum Ausdruck gebracht. Es kann sein, daß der eine oder andere Buchdrucker, brr unter einem Auftrags mangel zu leiden hat, unter dem Drucke der Verhältnisse zum Aus- nutzungsobjekt des Verlags wird. Im allgemeinen müssen wir fest- slellcn; Laß die Zuschläge ans den Druckprcistarif nur zufolge einer gewissenhaften und genauen Errechnung der Gestehungskosten vom Deutschen Buchdrucker-Verein erfolgen, und daß jedes Mitglied ver pflichtet ist, die tariflichen Preise zu berechnen. Die Verpflichtung hat jedes Mitglied aber auch sich selbst gegenüber, denn Lieferungen unter tariflichen Preisen müssen eine solche Firma über kurz oder lang zum Erliegen bringen. Ein leistungsfähiges Buchdruckgewerbe ist aber die Vorbedingung für einen lcistungssähigen Verlagsbuchhandcl. e- Tie Ausführungen überzeugen nicht restlos. Allerdings ist ein leistungsfähiges Truckgewcrbe die Vorbedingung für einen leistungs- jähigen Verlagsbuchhandcl. Ter Satz gilt aber umgekehrt genau so. Letzten Endes sind nicht die Gestehungskosten, sondern der Grcnznutzen das Ausschlaggebende. Man kann es dem Verlag nicht verargen, daß er seine Aufträge an die Druckereien cinstclit, wenn er zu der Überzeugung gelangt, angesichts ihrer Prelssorderungen nicht mehr ans seine Kosten kommen zu können. Das Truckgewcrbe wird dann die Frage zu prüfe» haben, ob es bei hohen Tarifsätzen und geringen Aufträgen eine bessere Rentabilität seiner Anlagen erzielt als bei niederen Tarifsätzen und entsprechend zahlreicheren Austrägen. Die Straßenbahnpolitik ln Leip zig hat sich bisher noch nicht als erfolgreich erwiesen. Im übrigen hatte die Beschäftigungsmindcrung des Trnckgewerbes bisher weniger in der Zurückhaltung des Buchhandels als ln der anderer Auftraggeber ihre Ursache. Das Truckgcwerbc kann sich also über den Buchhandel nicht beklagen. Alles aber hat einmal ein Ende. Red. Zum Thema »Schlüsselzahl". (Vgl. zuletzt Bbl. Nr. 09.) Die Schlüsselzahl ist vom Vörscnvercln elngefiihrt worden: 1. um möglichst wieder Einheitspreise im Buchhandel zu erhalten; 2. um dem Verleger die Möglichkeit zu geben, seine Preise der Teuerung anzu passen; 3. aber, um das Vertrauen des Publikums in die Ehrlichkeit des Buchhandels wieder zurnckzngcminnen. Punkt 1 und 2 sind ans dem besten Wege, zur Wirklichkeit zn werden. Ppnkt 8 muß an der inneren Unwahrhaftigkeit scheitern. Die Schlüsselzahl soll den Sorti menter ln die Lage sehen, den Preis der Blicker beim Bestellen durch die Kunden, auch oder gerade ftir Bestellungen auf Grund der Bibliogra phie b e st i m m t jagen zu könne»; in der Zeit der Stetigkeit war es möglich, in, Mgcnblick des ständigen Wechsels unmöglich. Abgeändcrt kann dies nur werden, wenn der Börscnverein einige Tage vor Er höhung der Schlüsselzahl bekannt macht: »von dem und dem Tage soll die neue Schlüsselzahl gelten«. Wenn also der Börsenoerein in dem am Mittwoch erscheinende» Börsenblatt, welches Donnerstag in den Händen der Buchhändler ist, bekannt gibt: von Montag an gilt die und die Schlüsselzahl, dann weiß jeder Sortimenter, daß er bereits vom Donnerstag an srinen Kunden bei Bestellungen den Preis der neuen Schlüsselzahl angeben muß. Dem Schlimmsten wäre dadurch die Spitze abgebrochen; richtiger wäre es ja noch, wenn der Verleger zur Schlüs selzahl des Bestelltagcs liefern müßte und nicht zu der am Tage seiner Auslieferung gültigen. Denn gerade die späte Auslieferung — ob mit und ohne Absicht — macht so böses Blut, da der Kunde immer ln solchem Falle behauptet: der Verleger hat mit Absicht zurückgehal ten. (Es gilt dies nur für Einzel- und nicht für Lagerbestellungen.) Solange die jetzige Art der Bekanntmachungen des Börsenblattes be stehen bleibt, solang« wird auch das Mißtrauen des Publikums nicht schwinden. W. H c r m a n n. An in. d. Red.: Die Wähl des Sonnabends für die Schlnssel- zahlbckanntmachungen erfolgte nach sehr eingehenden Überlegungen aus Gründen, die auch im Interesse des Sortiments liegen. Es muß sehr fraglich erscheinen, ob davon abgegangen werden kann. Bezugsgenosfenschaft Erzdischösl. Anstalten, Abt Luchhandel, Köln. An de» Verlag G eb r ü d e r S t e f f e n i n L i m b n r g a. d. Lahn wurde von obengenannter Bczugsgcnossenschaft folgende Bestellung gesandt; »Sic wollen gefälligst sofort liefern: Knor, Erstkommunionuntcrrlchi, broschiert, BnchhandclSbcdüigungcn Immer wieder muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß solch« Bezngsgenossenschaftcn nicht als bnchhändlerifche Firmen be handelt werben dürfen und ihnen kein Rabatt gewährt werden sollte. Die obengenannte Bcrlagsflrma hat die Lieserung natürlich abgclehni und die Lriglnalkarte der »Vereinigung katholischer Buchhändler (Pustet), Regensburg« übersandt. Derartige Bestrebungen, den Sorti mentsbuchhandel auszuschalten, dürfen nicht geduldet werden, damit sie keine Nachahmung finden. Verantwort! N-daltcur: NichardAlbrrti. — Verlag: D - r B ö r 11 n p c r e > n der Deutschen BnchSSndler >u Sein,lg. Deutsches Bnchb-ipdl-rdauS. Druck: Namm L Seemann. Sämtlich In r-lmta. - Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« sBllchhändlerhanS! LIK
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