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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1923
- Strukturtyp
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- 1923-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller -Teil. X: 74, 28. März 1923. legervereins das Licht der Welt erblickte. Da diese meines Er achtens wichtige Frage weitere Erörterungen nicht fand, glaubte ich allerdings als damaliger Berichterstatter, die Angelegenheit nicht in Vergessenheit geraten lassen zu dürfen, sondern sie durch meine zu ausgiebiger Erörterung aufsordernde Einsendung zu neuem Leben erwecken zu sollen. 3. Gegen den Vorwurf, daß ich irgendwie die studentischen Bücherämler wünscht« oder gar begünstigte, bin ich Wohl bei jedem, der mich kennt, geschützt. Ich betrachte die Bücherämter als Schädlinge des Buchhandels und bekämpfe.sie, wo ich irgend es kann. Der schlesische Verband und der Breslauer Verein weiden bestätigen können, daß es durch mich im vorigen Sommer gelun gen ist, zwei Sortimentsbuchhandlungen unschädlich zu machen (Firmen Schlesiens), die ich als Lieferanten und Hintermänner des Bücheramtes an der Breslauer Technischen Hochschule ernrit- telte. Wenn ich in meiner Einsendung die Bücherämter überhaupt erwähnte, so habe ich damit nur gesagt oder sagen wollen, daß bei einem beharrlichen Widerstande des Sortiments gegen Be dingtberechnung nach Grundzahlen sehr Wohl der Fall eintreten könnte, daß ein oder einige Verleger sich mit den Bücherämtern einigen und deren Ausbau unterstützen könnten. Erst wenn dies geschehen sein sollt« (auch ich zwrufle au der Möglichkeit), braucht der wissenschaftliche Verlag den Sortimenter nicht mehr zum Vertriebe seiner Neuigkeiten. So ist auch das in diesem Zusam menhang« eingefügte Wort -einstweilen-- auszüfafsen, das aller dings ohne Schaden für den Zusammenhang auch hätte fehlen können. Auch erinnere ich Herrn Maas daran, daß meine Firma wohl die erste war, die nach dem bösen Reichsgerichtsurteil vom >4. Oktober 1805 zum 8 26 des Verlagsgesetzes es nach Mer- Windung stärksten Widerstandes erreichte, daß meine Autoren in die Lieferung der sogenannten Hörerexemplare nur durch Vermittlung des ortsansässigen Sortiments einwilligten. Dieser von mir durchgesetzten Regelung war im Sommer oder Herbst 1906 eine längere Besprechung in Berlin mit dem Vorgänger des Herrn M., Herrn A. Seydel und mit dessen damaligem Prokuristen Max Kügler vorausgegangen, die dann meine später in der Deutschen Verlegerzeitung 1921, Nr. 14, näher dargelegte und noch heute bestens klappende Regelung freudig be grüßten. Warum also diese der Sach« nicht dienliche Schärfe, Herr Kollege Maas? Hannover, den 10. März 1923. Dieser Entgegnung des Herrn Mierzinsky auf di« verschiede nen Auslassungen in Nr. 56 des Bbl. lassen wir noch die inzwi schen der Redaktion zugegangenen Ausführungen zu dieser Streit- frage folgen: VI. Von Kurt Warkentien, i. Fa. H. Warkentiens Universitäts-Buchh. in Rostock.!. M. Zur Frage der B e d in g t li«f er u n g e n möchte ich deiner- ken, daß nach meiner Ansicht die von vielen Verlegern bereits ein geführte Vierteljahrsabrechnung für das wissenschaftliche Sorti ment die einzige Möglichkeit ist, den Neuigkeitsvertrieb weiter fort- zuführen. Allerdings beseitigt dieses Shstem für den Verlag nicht ganz die Gefahr der Geldentwertung, da aber, wie Herr Maas in seinem Aufsatz (Bbl. Nr. 56) schreibt, der Verlag ein großes Interesse daran hat, seine wissenschaftlichen Werk« durch inten- siven Ansichtsvertrieb verbreitet zu sehen, so muß ihm doch da durch eine große Summe sonst nötiger Propagandakosten erspart werden, sodaß der durch die Geldentwertung entstandene Verlust wieder ausgewogen wird. Ter von Herrn Kliemann, i. H. Oldeubourg, angegebene Schlüsselzahlunterschied von 80 :700, d. h. vom I. Oktober bis 15. Januar 1923. ist z. B. im laufenden Vierteljahr schon erheb lich geringer: 600 : 2000, der jetzigen Schlüsselzahl, die doch hof fentlich einstweilen noch von Bestand bleiben wird. Da ja auch nicht all« Neuigkeiten zu Anfang des Vierteljahrs, sondern narb und nach mit höheren Schlüsselzahlen geliefert werden, so ist meines Erachtens der eventuelle prozentuale Verlust nicht so hoch, daß er nicht in der Kalkulation mit berücksichtigt Weeden könnte. Außerdem ist hierzu noch zu bemerken, daß durch Bar- nachbezug bei besonders, gangbaren Neuigkeiten dem Verleger der »86 Betrag schon -bedeutend eher zugeht, eventuell könnte schließlich das Sortiment, wenn es bei flüchtigem Überschlag größere Ab sätze feststellt, dem Verleger vielleicht schon im Lause des Viertel- jahrs ein- bis zweimal runde Summen alz Abschlagszahlungen überweisen. Daß von seiten des wissenschaftlichen Sortiments der Vorschlag des Herrn Kliemann die von ihm erwähnte be- geisterte Zustimmung gefunden haben soll, möchte ich doch etwas bezweifeln. Meiner Ansicht nach ist es weder einem großen noch kleineren wissenschaftlichen Sortiment möglich, alle wissenschaft lichen Novitäten, die cs zum Ansichtsvertricb kommen läßt, bar auf Umtausch zu kaufen, denn schon die Summe der bisher ein- gelausenen Bedingtsendungen geht weit in di« Millionen; ein ganzes Jahr hindurch diese Art des Neuigkeitenbezugs durch zuführen, wird keinen! einzigen Sortiment möglich sein, wenn nicht der Ansichtsversand arch ein ganz geringes Matz zusammen- schrunrpfen soll. Überdies sind die Erfahrungen, die ich mit Umtauschsendungen an Verleger gemacht habe, so schlecht, daß ich sie nicht in diesem großen Umfang einführen möchte. Für Aus nahmefälle, besonders Geschenkliteratur mag das System allen falls brauchbar sein, vor allem deshalb, weil späterer Umtausch Grundzahl gegen Grundzahl zugesichert wird. Die von Herrn Kliemann zum Schluß wieder angeregte Be zahlung von Bedingtsendungen mit Schlüsselzahl des Verkauss- tages wird vom Sortiment nach wie vor abgele-hnt werden müs sen wegen der damit verbundenen Gefahr, daß in eiligen Zeilen die sofortige Bezahlung versehentlich unterbleibt und dann später mit höherer Schlüsselzahl beglichen werden soll, denn wie Herr Lempp in seinem Aussatz ganz richtig sagt, wird sich niemand dazu bereitfinden lassen, wenn er sich heute 1000 Mark leiht, nach einem halben Jahr dafür womöglich den zwanzigfachcn Be trag zurückzuzahlen. Das vorgeschlagen« Zettelsystem ginge viel leicht, wenn der Absatz stets im Laden stattfändc bei geschultem, zuverlässigem Personal; werden aber ungelernte HilfskMIe zeit weise hinzugezogen und wird ein reger Ansichtsversand an die Kunden betrieben, so stehen dem schon allerhand Schwierigkeiten entgegen, ganz abgesehen davon, daß das Anfertigen und Ein kleben dieser Zettel viel zu zeitraubend ist. Ein Punkt ist auch noch zu beachten, nämlich die vielen Einzelzählungen an den Ver lag; wie oft dabei Zahlungen versehentlich nicht gebucht werden, weiß jeder, der mit Verlagsabrechnung zu tun hat. Der vom Verlag gerade geforderte intensive Ansichtsversand wird schon dadurch unmöglich gemacht, daß eine Berechnung mit Grundzahl dem Publikum gegenüber Wohl kaum durchzusühren ist. Das Sortiment mutz doch durch höfliche Bedienung danach trachten, sich seine Kundschaft zu erhalten. Wenn es aber vom Kunden ver langt, daß er, sowie er das Buch im Hause hat, es sich ansieht, über das Behalten sich entschließt und spornstreichs zum Buch händler läuft, um es sofort zu bezahlen, so wird es Wohl kaum viel Erfolg damit erzielen, und das Buch später mit höherer Schlüsselzahl bezahlen, das wird wiederum kein Kunde wollen. Monatliche Abrechnung zu festen Preisen ist das Alleräußerste, was vom Kunden verlangt werden kann, wenn man ihn nicht vor den Kopf stoßen und verlieren will; vorausgesetzi, daß es daun schon gelingt, von ihm die nicht behaltenen Bücher zurück- und für die behaltenen Zahlung zu erhalten. Wie soll es also mit den so abgesetzten Büchern bei der Sofortzahlmethode werden? Der von Herrn Wehner vorgeschlagenen Abrechnungsart stehen die gleichen Gegengründe gegenüber. Sie läßt sich nur durchführen, wenn man auf Ansichtsvertrie-b verzichtet und die Novitäten nur durch Ladenverkauf bei stets zuverlässigem, ge schultem Personal absetzt und dann auch nur bei ganz peinlicher Genauigkeit, da sonst «in in der Eile vergessenes Buch später ebenfalls mit höherer Schlüsselzahl bezahlt werden muß. Der Bezug bar mit Remissionsiecht, wie Herr Lempp ihn vorschlägt, kann höchstens in Ausnahmesällen (bei Geschenk werken u. dgl.) in Frage kommen, niemals bei umfangreicherem wissenschaftlichen Novitätenvertrieb, schon wegen der enormen Kapitalanspannung (siehe oben bei Vorschlag Kliemann), die hier bei Geldentwertung für den Sortimenter auch noch mit Verlust verbunden ist, -wenn er den gezahlten Papiermarkbetrag in noch mehr entwerteter Papiermark zurück erhält, abgesehen von den vielen Bareinlöstmgs- nnd Portospesen.
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