Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1923
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- 1923-03-29
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Wrscublatt I. d Dttchn. Buchdandel. Sprechsaal. X- 75, 29. März 1923. beängstigender Weise znsamincngeschmvlzci,. Sollten nun weitere Schwierigkeiten bezüglich des Wechsclverkehrs tatsächlich zu erwarten sein, was wir allerdings bczweiscln, so »,uß dies eine Angelegenheit des Verlegers bleiben, denn ei» 'barzahlender Nejsebuchhändler ist und bleibt — eine Illusion! Die Herren Verleger sind eben aus salscher Fährte in ihrem Glauben, daß es mit dem Ncisebuchhaudel so glänzend beschaffen- sei. Ganz ungerechtfertigt ist die in dem Mnndschrciben aufgestellte Behauptung, daß unsere Wünsche und Forderungen nur den- großen und kapitalkräftigen Reiscsirinen Nutzen bringen sollen — im Gegenteil, den kleineren und mittleren Firmen soll geholsen werden. Unsere Unbotmäßigkelt hat seiner die Herren Verleger veranläßt, den Schutz revers zuriickznzichcn. Als ob der Schutzrevers uns bisher geholfen hätte! Die Herren scheinen -zu vergessen, daß dieser Schutz indirekt auch ihnen selbst nützlich ist, denn durch das Fernhalten un lauterer Elemente werden sie vor geschäftlichen Verlusten bewahrt bl-cibcn. Abgesehen hiervon, sind die Verleger schon in moralischer Hinsicht z» diesem Schutz gezwungen. Unsere Abbau-Maßnahmen, so schwer sic auch wären, sind bisher durch die Disziplin unserer Mitglieder d-urchgeslihrt worden. An Liese Disziplin, sehr geehrter Herr Kollege, appellieren wir heute wieder, indem wir die dringende Bitte an Sie richten, sich- auch in Zu kunft streng an unsere wohlüberlegte Marschroute zu halten, die bis aus weiteres in der Hauptsache lautet: 1. Kauft nur bei solchen Vcrlagsfirmen, die sich bereit erklärt haben, unseren Wünschen gerecht zu werden. 2. Kauft nur das Allernot,v-endigste bei den Revers-Verlegern. Fast sämtlich« Mitglieder, habe» sich zur gegenseitige» Aushilfe bereit erklärt, so daß kein Mitglied in Verlegenheit kommen wird. Ob und wann weitere Vcrstänbigungsversnche gemacht werden, hängt ganz von der Gegenseite ab — wir werden uns selbstverständlich keiner Gelegenheit entziehen, die geeignet sein könnte, den Frieden und das alte Verhältnis wieder hcrzustellcn, das so viele Jahre z»m Wähle beider Parteien -bestanden hat! — Verein der Reise- und Vc r s a n d b u chh a n d l u n g c n e. V. Schulbüchernot. Nachstehenden Aufruf erläßt die Direktion der städtischen Schulen in Lörrach in Baden in Nr. kk (48. Jahrg.) vom kü. März ISA des »Obe »badischen Volksblattes-. »Die Schulbücher sind erschreckend teuer gewor den, nicht nur die leibliche, sondern auch die geistige Kost soll nun unsern Kindern vorenthalten werden. Aus diesem Grunde hat die Elternschaft der Schülerinnen der Mädchenbiirgcrschnlc sich zusam- mcngeschlosscn und den Ein- und Verkauf von Lehrbüchern selbst in die Hand genommen. Diese Bücher, zum großen Teil auch alte, werden den Mitgliedern dieser H i l fs b ii ch c r c i gegen geringe Mietentschäbigung leihweise überlassen. Auf diese Weise können immerhin etwa 4V Prozent Ersparnisse pro Buch gemacht werden. Durch größere Spenden ist die Schule fernerhin in die Lage gesetzt, -bedürftigen Schülern die Bücher kostenlos zu leihen, worauf an dieser Stelle besonders aufmerksam gemacht wird. Sollten in Familien noch da und-dort brauchbar« Lehrbücher vorhanden sein, so wird im Hinblick auf die Bedrohung unseres gesamten KulturwcsenS ge beten, dieselben der Mäd-chenbürgerschule zu verkaufen oder zu schen ken. Auslunst erteilt gern die Direktion der Anstalt und die Lehrer- schafl.« Dic Lörracher Buchhändler -bitten die Herren Verleger, falls direkte Bestellungen von seiten der Direktion der städtischen Schulen, von Professoren, Lehrern, Behörden oder Privatpersonen ergehen sollte, diese den einschlägigen Geschäften hier am Platze gef. überweisen zu wollen, da der Aufruf und das Verhalten der Schule auf eine direkte Schädigung der Lörracher Buchhändler (Sortimenters hinaus- läuft. Eine ähnliche Gründung (Alihandcl mit Schulbücher» unter den Schülern »sw.s wird auch aus Darmstabt berichtet, wozu uns Herr Otto Carins schreibt: Der Althandcl mit Büchern hat ja schon in unseren Schiilcrtagen bestanden, er ist bei den fetzigen hohen Preisen nm so verständlicher, und auf de» Schulhöfen haben deshalb förmliche Alt-Schnlbiichcrbörscn - stättgcfunden. Neuerdings haben die Schulen das organisiert und trotzdem nicht hindern können, -daß alte Bücher viel teurer von Schü ler zu Schüler übergingen, als sie neu in, Buchhandel koste». Alle Welt sammert über die teuren Bücher, alle Welt will sich nicht austlärcn lassen, daß die Bücher immer »och am billigsten sind. Im ganzen kann man zu der neuen Konkurrenz nicht viel sagen; wir Tarmstädtcr Buchhändler haben das denn auch nicht getan. Diese J-dee ist auch schon in der Praxis mehrfach öurchgefiihrt. Und wenn den Schulbuchhäiibleri, die Bestellungen der Schulen überwiesen wer den, so wird sich auch der Kollege, der mehr ober weniger vom Schulbuchverkaus abhängig ist, damit absindcn müssen. Bei mir selbst kommt es als ausschlaggebend nicht in Frage. Aber trotzdem möchte ich einige Bemerkungen machen. Schulbücher setzen sich nur einmal im Jahr um. Ostern 1822 ist ungefähr ein Lager von 4V Fächern voll gewesen, dies Jahr sind'S deren 12. Kür den 1922 eingenommenen Betrag konnte man jetzt eben »nr nm so viel weniger wieder kaufen. ES ist die Geschichte mit dem Faß voller Nägel, sür dessen Erlös dann nur ein halbes Faß voll wieder gekauft werden konnte, so -daß schließlich sür den Erlös nur noch e l n Nagel gekauft werden konnte, an dem der -Besitzer sich aus- hängie. ES gehörte also dies Jahr ein Riesenvcrmögcn zun, Einbecken in Schulbücher», das man viel nutzbringender anderweit verwenden tonnte. Vorausgesetzt, -daß mau- es überhaupt hatte, den» auch der Buchhandel merkt setzt die Kapitalnot. Da die Verleger nur gegen bar liefern, muß also ei» gewaltiges Kapital lange vor Ostern sestgelegt werben in Büchern, von denen man noch gar nicht weiß, ob sie nicht noch bis Ostern abgeschasst werden. Denn man erfährt das meist gar nicht oder zu spät. In DlMnftadt findet eine Anzahl Neucinführungen statt — trotz dem die Bücher so teuer sind —, so daß also dadurch ein Weiter- benntzcn von Schüler zu Schüler ausgeschlossen wird. Und da muß man nur die Eltern schimpfen hören, -die mehrere Kinder haben. Die beabsichtigte Sparsamkeit wird doch durch Neucinführungen 'illusorisch. Was mag aber noch an Reueinführungei, überhaupt ge plant fei»??? Heute ist alles möglich, steht doch-sogar die Bibel in einer Bücher ausstellung der »Arbeiterjugend-- in Sprottau unter Schundliteratur ausgestellt. Wie soll also der Schulbuchhänbler den Mut haben, sich ein großeS Lager zu halten? Dazu kommt, daß nach meinen Berechnungen an den Schulbüchern bei der heutigen Sachlage eigentlich nichts mehr verdient wird. Das Risiko und der Kapitalsthwnn-d sind zu groß, die Frach ten, Porti und sonstigen Geschäftsspesen wachsen ins Unendliche, es sollen nicht einmal Zuschläge auf Schulbücher genommen werden (wenn es nach den Verlegern ginge) — und dann wäre der Vertrieb ein 'direktes Verlustkonto. Ich höre deshalb von weit her, daß man den Vertrieb einschränkt oder ganz aufgibt. Es wäre das schade, denn dann gehen die Käufer in die kleinen Papierlädcn, deren Spesen so niedrig sind, daß für sie noch ein Verdienst llbrigblci-bt. Und insofern ist vielleicht zu begrüßen, wenn die Schulen die Bücher klassenweise bestellen, also dann das Risiko, die Kapitalvorlagc „. a. auf ein Minimum beschränkt werden. Vielleicht außen, sich »och Kollegen zu -der Angelegenheit! D a r I» st a d t. Otto -Carius. Erklärung. Es wird mir mitgeteilt, daß meine Firma in Zeitungen des unbe setzten Gebiets genannt worden ist, weil sie die Ausfuhrgenehmigung für Drucksachen bei dem französischen Ansfuhramt in Ems nachgesucht hat. Ich gestatte mir, Ihnen nachstehend den genauen Sachverhalt niitzuteilen: Durch Vermittlung einer holländischen Firma habe ich für eine amerikanische Gärtncrsirma eine große Anzahl Kataloge her- gestellt, die am 1. April i» Amerika sein muffte. Mein Auftraggeber war gegen- Mitte Februar in Trier, nm mich für den rechtzeitigen Versand verantwortlich zu machen. Damals waren die scharfen Be stimmungen der deutschen Regierung noch- nicht so durchgedrungen, und -ch glaubte in diesem dringende» Falle ausnahmsweise eine Anfrage wegen Anssnhrgeiichnugung nach Ems richten zu können. Am folgenden Tage kamen mir jedoch Bedenken, und obgleich die fertiggestellten Katalog« für mich wertlos waren, wenn ich sie nicht rechtzeitig liefern konnte, und der Schaden für mich sehr sch wer-zu tragen war, habe ich sofort angeordnet, daß der Auftrag auf keinen Fall von meiner Firma versandt werden dürfe. Der holländischen Firma habe ich gleichzeitig mitgeteilt, daß cs nur nicht möglich sei, eine Ausfuhrgenehmigung zu bcauirageu. — Die Kataloge liegen heute „och hier. Trier, den 15. März 1823. Jakob L i n tz, Buch- und Stcindruckcrei. Verantwort!. Redakteur: R t ch ° r d A l s - r t t. — Vertat,: D-r««r1en°-r-tnbcr Drutschen Buchhändler zu Leimig. Deutsches «nchhändlerhau». Druck: Ramm .e Seemann Sämtltch tu L-Ippa — Adresse der Rrdaktton und ik;«ed>ti°n: «clp,lg, B-rtchtSwe» 20 sBuchdändlerhauII 40«
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